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Veröffentlicht am 30.01.2017

Enttäuschend

Zorn und Morgenröte
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Chalid ist der Kalif von Chorosan. Jeden Tag erwählt er ein junges Mädchen, das er zur Frau nimmt. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Hunderte Mädchen haben bereits ihr Leben verloren. So auch die ...

Chalid ist der Kalif von Chorosan. Jeden Tag erwählt er ein junges Mädchen, das er zur Frau nimmt. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Hunderte Mädchen haben bereits ihr Leben verloren. So auch die beste Freundin von Sharazad. Sie schwört Rache und meldet sich freiwllig, als seine nächste Braut. Von Anfang an mehr Chalid, dass dieses junge Mädchen anders ist, als die anderen. Ihr Überlebenswillen ist bemerkenswert. Sie stehen auf verschiedenen Seiten, haben verschiedene Ansichten von Leben und Tod ... und doch mehr gemeinsam, als beide ahnen.
Wird der Kalif auch Sharazad töten oder bricht ihr Lebenswille alle Vorsätze und Prinzipien des jungen Herrschers?

Der Schreibstil, dass muss ich neidlos zugeben, ist ein Traum. Ich habe mich sofort in den Orient versetzt gefühlt. Ich konnte mir anhand der Beschreibungen der Autorin von Orten, Landschaften und Charakteren wirklich vorstellen, wo sich Chalid und Sharazad gerade aufhalten.
Das Thema an sich, als Nacherzählung von 1001 Nacht, fand ich wirklich interessant. Es hat mich wahrlich neugierig gemacht.
Aber... ja, leider kommt jetzt das große Aber.
Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr euch Feinde machen könntet, noch bevor eine Rezension überhaupt veröffentlich ist?
Dieses Buch bzw. diese Rezension ist definitiv ein Kandidat dafür. Aber lasst es mich doch ein wenig genauer erklären, vielleicht versteht ihr mich und meine Gedanken dann.

Sharazad, oder einfach liebevoll Shazi genannt, war mir anfangs wirklich sympatisch. Durch den Tod ihrer besten Freundin Shiva angestachelt, hat sie nur ein Ziel vor Augen. Sie will den Kalifen stürzen. Sie will ihn genauso tot sehen, wie er ihre beste Freundin und all die anderen Mädchen gesehen hat.
Allerdings hatte ich im Laufe der Geschichte bei ihr irgendwie das Gefühl, dass sie ...
.. normalerweise ist es in Büchern ja immer so, dass es da diese perfekten Männer gibt. Adoniskörper, unglaublich viel Charme, kann alles, ist einfach perfekt. In diesem Fall war es Sharazad. Sie war eines der schönsten Mädchen des Landes, konnte perfekt mit Waffen umgehen, war klug und gebildet, wortgewandt. Das war in meinen Augen einfach zu perfekt.
Die erste Nacht mit Chalid nutzt sie dazu, ihm eine Geschichte zu erzählen. Sie will ihre eigene Hinrichtung um jeden Preis verhindern und natürlich passiert das, was der perfekten Shazi anfangs so gar nicht in den Kram passt: Sie verliebt sich. Ausgerechnet in den Mörder ihrer besten Freundin. In einen Massenmörder. Der Kalif ist ihr natürlich nach dieser Geschichte auch total verfallen und kann sie unmöglich töten.
Typisch für so eine Geschichte, oder?
Ich habe mich oft gefragt, warum sich Sharazad so sehr zu ihm hingezogen fühlt? Sah er so verdammt gut aus? War er ein so verdammt guter Zuhörer und unterbrach sie bei ihren Erzählungen nicht? Und was war das überhaupt für ein Geheimnis, dass er mit sich rumtrug und das Shazi unbedingt ergründen muss. So sehr ergründen will, dass sie dabei sogar ihre eigentliche Rache für ihre beste Freundin Shiva hinten anstellt, regelrecht vergisst.

Was Chalid angeht. Er war mir von Anfang an einfach total... ja, manchmal wirklich zuwider. Auch, nachdem ich, als Leserin, wusste, was sein großes Geheimnis ist, war ich regelrecht ... angewidert. Oder soll ich sagen, erst recht?
Es tut mir leid, aber diese Gedankengänge haben meinen Kopf wirklich mehrmals durchkreuzt.
Der Punkt, der mich wirklich zusätzlich gestört hat, war allerdings ein anderer. Der Moment, in dem Chalid endlich davon erzählt, warum er so handelt, wie er handelt. Warum er... nicht anders kann.
Manch einer wäre total gschockt, würde vermutlich wirklich einiges in Frage stellen und was tut die liebe, perfekte Shazi?
Richtig!! Sie verzeiht ihm, kann ihn sogar verstehen und alles ist Friede, Freunde, Eierkuchen mit extra viel Feenstaub.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Folgeband lesen werde, auch wenn es mich schon neugierig macht, wie genau es mit Sharazad und Chalid weitergeht.
Alles in allem, konnte mich dieser erste Band nicht überzeugen. Der Schreibstil war wirklich toll, dass gebe ich neidlos zu, aber die Handlungen, die Umsetzung und vor allem die Charakter konnten mich einfach nicht begeistern.
Ich hoffe, dass das im Folgeband anders ist und dann vielleicht auch die angedeutete Magie einen größeren Stellenwert erhält.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Leider nicht überzeugend

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
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Jane hat alles genau geplant. Auf dem Heimflug von Chigago, will sie Selbstmord begehen. Aber dazu soll es gar nicht erst kommen, denn mitten über den Rocky Moutains geschieht etwas, was Jane nicht geplant ...

Jane hat alles genau geplant. Auf dem Heimflug von Chigago, will sie Selbstmord begehen. Aber dazu soll es gar nicht erst kommen, denn mitten über den Rocky Moutains geschieht etwas, was Jane nicht geplant hat. Das Flugzeut stürzt ab.
Neben einem jungen Mann, namens Paul, ist sie die einzige Überlebende. Gemeinsam schlagen sich die beiden Teenager durch die Wildnis und Jane erkennt, dass es sich eigentlich doch lohnt, zu leben.
Jane wächst über sich hinaus, gerade für Paul.
Aber hat all das überhaupt eine Zukunft? Werden die beiden einen Weg aus ihrer scheinbar aussichtslosen Situation finden?

Wenn ich ehrlich sein soll, hat mich auch hier diesmal das Cover sofort angesprochen. Ich hatte mir das Buch damals ausgeliehen und es innerhalb weniger Tage durch.
Der Schreibstil war eigentlich ganz gut. Ungeschönt, mit Gefühl. Etwas, was ich eigentlich wirklich mag.
Die Geschichte beginnt mit den "Plänen", die Jane schmiedet. Sie fällt nach dem Tod ihres Vaters regelrecht in ein Loch und weiß einfach nicht, wie sie überhaupt ohne ihn weiterleben soll.
Sie hat einfach das Gefühl, niemand versteht, was wirklich in ihrem Inneren vorgeht. Ihren Selbstmord hat sie genau geplant und dann kommt doch alles anders.

Kurz nach dem Absturz und nachdem sie auch Paul kennengelernt hat, ändert sich ihre Meinung plötzlich und sie will leben.
Nicht, dass ich das nicht gut fand, aber meiner Meinung nach kam diese Entscheidung doch ein wenig zu schnell. Wo sie doch vorher noch felsenfest davon überzeugt war, dass nichts und niemand sie daran hindern wird, den Selbstmord auch wirklich durchzuziehen.

Ich fand den Aspekt, dass es dem Autor mehr um den Überlebenswillen der Protagonisten geht, wirklich gut. Der Ansatz, den er dabei aufs Papier gebracht hat, war wirklich gut. Allerdings hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt.
Jane war eine Protagonistin, die ich irgendwie nie richtig einschätzen konnte. Schon von der ersten Seite an. Oft wirkte sie oberflächlich, dann doch wieder unglaublich naiv.
Als sie auf Paul trifft, passiert natürlich das, was als völlig normal erscheint, bei mir aber nur dazu geführt hat, dass ich die Augen verdreht habe.
Paul sieht unglaublich gut aus und Jane verliebt sich auf der Stelle in ihn. Als einzige Personen, die den Absturz überleben, muss sich Jane natürlich direkt um ihn kümmern und verliebt sich nur noch mehr in den jungen Mann.
Vergessen sind all die sorgsam geplanten Selbstmordpläne, wobei sie sogar den Verantwortlichen der Klinik, hinters Licht geführt hat. Als gesundes Mädchen war es ihr erlaubt, nach Chigago zu fliegen, als Kranke natürlich nicht.
Es gabe nur wenige Momente, in denen beide Protagonisten wirklich Pluspunkte bei mir sammeln konnten. Es gab nur wenige Momente, in denen ich wirklich gesacht habe, jetzt geht es vielleicht aufwärts.. - nur um dann doch wieder die Enttäuschung in meinem Gesicht spüren zu können.

Es war einfach ein Buch, welches mich anhand der Handlungen und Gedankengänge der Personen - und besonders der von Jane - nicht wirklich überzeugen konnte.
Hinter der Idee, des Flugzeugabsturzes und dem Überlebenskampf zweier Teenager, die sich anfangs eigentlich gar nicht richtig leiden können, steckt unglaublich viel Potenzial.
Leider konnte der Autor sie in meinen Augen einfach nicht umsetzen.