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Veröffentlicht am 07.11.2016

Eine tragische Geschichte über zwei mutige Frauen im 2. Weltkrieg

Die Nachtigall
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Schon lange nicht mehr habe ich ein so aufwühlendes, bewegendes, trauriges und sogleich hoffnungsvolles Buch gelesen, das mich tief berührt hat. Schon jetzt kann ich sagen, dass es eines meiner Highlights ...

Schon lange nicht mehr habe ich ein so aufwühlendes, bewegendes, trauriges und sogleich hoffnungsvolles Buch gelesen, das mich tief berührt hat. Schon jetzt kann ich sagen, dass es eines meiner Highlights in 2016 werden wird. Kristin Hannah, von der ich bisher noch nichts gelesen habe und dir mir eigentlich bisher nur als Autorin von Liebesromanen bekannt war, hat mit diesem Buch eine wundervolle Geschichte erschaffen, die mMn zu recht gehyped wurde. Künftige Leser sollten sich jedoch Taschentücher bereithalten, denn der Hintergrund der Geschichte ist nun mal der 2. Weltkrieg mit all seinen Facetten. Das Wissen darum, dass diese Geschichte so oder in ähnlicher Weise tatsächlich passiert ist, macht das Lesen nicht unbedingt einfacher. Vielmehr fühle ich mich als Deutsche, obwohl ich mit diesem Krieg gar nichts zu tun hatte, irgendwie beschämt und gerade in der heutigen Zeit, wo das Thema Fremdenhass leider wieder brandaktuell ist, habe ich Angst, dass es wieder zu solch einer Situation kommen könnte...

Aber fangen wir am Anfang an. Wir befinden uns 1940 im von den Deutschen besetzten Frankreich. Wir begleiten die beiden Schwestern Vianne und Isabelle, die nach dem Tod von ihrer Mutter, von ihrem Vater in ein Heim abgeschoben werden. Er ist ein Kriegsveteran, der die Schrecken des Krieges und den Tod seiner Frau nicht verwinden kann. Isabelle und Vianne könnten unterschiedlicher nicht sein... Vianne, die ältere von beiden kommt ganz gut zurecht, lernt sie doch mit 14 Jahren Antoine kennen und lieben und kann sich so den Internaten und Schulen entziehen. Isabelle dagegen möchte eigentlich nur Liebe erfahren und da ihr dieses Grundbedürfnis weder von ihrem Vater noch von ihrer Schwester gegeben werden kann, wird sie aufmüpfig, fliegt von mehreren Schulen und möchte daraufhin irgendetwas tun um ihre Familie stolz zu machen.

Beide Schwestern gehen sehr unterschiedlich mit den Auswirkungen des Krieges um. Vianne, die nicht auffallen möchte um sich und ihre Tochter nicht zu gefährden und Isabelle, die sich dem Widerstand anschließt und zu einer mutigen jungen Frau reift.



Wie schon gesagt, das Buch hat mich tief berührt und mir noch einmal vor Augen geführt, welche Gräueltaten ein Krieg hervorbringt. Nicht nur an der Front sondern auch zuhause wo die Frauen und Kinder versuchen müssen allein klarzukommen, den nächsten heftigen Winter zu überstehen oder einfach nur zu überleben. Oftmals während der Geschichte musste ich innehalten um das Gelesene zu verarbeiten und zu verdauen. Kristin Hannah hat einen wunderbaren, flüssigen Schreibstil, der einem das Lesen trotz der schlimmen Thematik angenehm leicht macht. Wir erleben wie zwei junge Frauen dem Krieg trotzen und zu Heldinnen werden - jede auf ihre Weise. Ich habe mit beiden Frauen mitgelitten, mitgehofft und mitgeweint. Jedem, der mit der Thematik 2. Weltkrieg etwas anfangen kann, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Märchen aus 1001 Nacht

Zorn und Morgenröte
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In Zorn und Morgenröte entführt uns die Autorin in den Orient und in die Welt von 1001 Nacht. Der junge Kalif Chalid herrscht über Chorasan und lässt sich jeden Abend eine neue Braut bringen, die er zum ...

In Zorn und Morgenröte entführt uns die Autorin in den Orient und in die Welt von 1001 Nacht. Der junge Kalif Chalid herrscht über Chorasan und lässt sich jeden Abend eine neue Braut bringen, die er zum Morgengrauen hinrichten lässt. Als Sharzads beste Freundin Shiva ebenfalls vom Kalifen umgebracht wird, schwört Sharzad Rache, lässt sich freiwillig mit ihm vermählen und versucht mit dem Erzählen von Geschichten aus 1001 Nacht ihre eigene Hinrichtung hinauszuzögern. Der dunkle, unnahbare und grausame Kalif und die mutige, nicht auf den Mund gefallene Sharzad geben ein tolles Paar ab. Die etwas düstere Grundstimmung lädt zum Mitleiden und Mitfiebern ein. Man wünscht Sharzad einfach so sehr, dass sie Rache für ihre beste Freundin bekommt und möchte gleichzeitig unbedingt wissen warum der Kalif so grausam handelt.

Ich muss gestehen, ich kenne die Märchen aus 1001 nicht, sodass mich die Geschichten in der Geschichte ebenfalls interessiert und gefangen genommen haben und ich unbedingt wissen wollte, wie sie ausgehen.

Ahdieh hat das Grundgerüst aus 1001 Nacht genommen und daraus ihr eigenes Märchen mit neuen Figuren und neuen Handlungen erschaffen. Sie hat einen wunderbaren flüssigen und vor allem aber auch bildgewaltigen Schreibstil, sodass ich mich wirklich in die orientalische Welt hineinversetzen konnte. Ich habe die Atmosphäre wirklich gespürt und konnte mir den Duft des Orients lebhaft vorstellen.

Es ist ein Märchen mit Fantasyelementen und zudem der Auftakt zu einer Reihe. Etwas mehr Tiefe der einzelnen Charaktere hätte der Geschichte sicherlich gut getan, aber vielleicht möchte Ahdieh sich das auch für die Folgebände offen lassen. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an der Story und gibt von mir sehr gute 4 Sterne. Ich freue mich auf jeden Fall auf den 2. Band, der hoffentlich bald auf Deutsch erscheinen wird.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Tief berührend und spannend zugleich

Noah will nach Hause
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Obwohl ich eigentlich nicht an Themen wie Reinkarnation und Wiedergeburt glaube, haben mich doch das Cover und der Klappentext überzeugt, dieses Buch zu lesen.
Am Anfang konnte ich nicht so wirklich einordnen, ...

Obwohl ich eigentlich nicht an Themen wie Reinkarnation und Wiedergeburt glaube, haben mich doch das Cover und der Klappentext überzeugt, dieses Buch zu lesen.
Am Anfang konnte ich nicht so wirklich einordnen, wo dieses Buch hin will, aber nach kurzer Zeit steckte man mitten in dieser einfühlsamen aber auch wahnsinnig spannenden Geschichte.

Es geht um den 4jährigen Noah, einem scheinbar hochbegabten Kind, welches ohne Vater bei seiner alleinerziehenden Mutter Janie lebt. Noah hat manch eine merkwürdige Eigenschaft, zum Beispiel möchte er nicht gebadet werden oder fällt in seiner Kita immer wieder durch Aussagen negativ auf, die eigentlich nicht von einem 4Jährigen kommen sollten. Das schlimmste aber sind seine Albträume, in denen Noah immer wieder nach seiner richtigen Mutter schreit. Janie weiß sich irgendwann und trotz Engelsgeduld einfach nicht mehr zu helfen und wendet sich an den Psychologen und Spezialist in Sachen Wiedergeburt Jerome Anderson. Gemeinsam versuchen sie trotz der Skepsis von Janie, Noah zu helfen und herauszufinden was Noah so dermaßen plagt....

Was erst einmal nach einem "Woodoo Roman" klingt, entwickelt zu einer tief berührenden Geschichte. Man leidet mit Noah und Janie, kann aber auch Andersons Beweggründe nachvollziehen. Und nicht nur Noah und seine Mommy-Mom treiben einem die Tränen in die Augen, auch die später auftauchenden Charaktere gehen einem tief ans Herz.
Sharon Guskin hat mit ihrem Debütroman aus solch einem sensiblen und sicherlich auch kontroversen Thema eine wunderbare, bewegende und einfühlsame Geschichte gemacht, die ich wirklich jedem ans Herz legen möchte - ach denen, die sich wie ich bisher nicht viel mit dem Thema Wiedergeburt befasst haben. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Maßlos enttäuscht

Die Stille vor dem Tod
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Ganze 6 Jahre habe ich auf diesen 5. Teil von Smoky Barrett gewartet und wurde nun maßlos enttäuscht.
Was haben sich Autor und Verlag nur dabei gedacht solch ein Buch herauszubringen??? Ich habe das Buch ...

Ganze 6 Jahre habe ich auf diesen 5. Teil von Smoky Barrett gewartet und wurde nun maßlos enttäuscht.
Was haben sich Autor und Verlag nur dabei gedacht solch ein Buch herauszubringen??? Ich habe das Buch gelesen und gehört und abgesehen von der hanebüchenen und unrealistischen Story ist auch das Hörbuch einfach nur grottenschlecht. Franziska Pigulla, u.a. die Synchronstimme von Gillian Anderson, hat in den vorherigen 4 Büchern einen wunderbaren Job gemacht. Was sie aber in diesem Buch abliefert, ist ein absolutes NO-GO. Ständig hört man sie schniefen und schnaufen, wahrscheinlich war sie erkältet, aber dann muss das Hörbuch eben zu einem anderen Zeitpunkt eingesprochen werden. Außerdem bin ich der Meinung, ich konnte hören, wann Frau Pigulla gegähnt hat… Zukünftig werde ich wohl einen großen Bogen um von ihr gelesene Hörbücher machen.

So, nun zum Buch bzw. der nicht wirklich vorhandenen Geschichte. Das Buch startet wie gewohnt in McFadyen Manier – spannend und ziemlich brutal. Das war es dann aber leider auch schon wieder. Ab jetzt geht es nur noch bergab und wir dürfen den wirren und unlogischen Gedanken, Träumen und Gesprächen Smokys lauschen, die absolut keinen Sinn ergeben und rein gar nichts zur Aufklärung des aktuellen Falles beitragen. Dieses Buch ist so dermaßen „drüber“, dass selbst ich als hartgesottene Thriller-Leserin, die kein Problem mit jeglicher Gewalt in Büchern hat, nur fassungslos mit dem Kopf schütteln kann. Gleichfalls weiß man überhaupt nicht, ob die dargestellten Szenen real sind oder sich nur in Smokys Kopf abspielen. Wo in den anderen Teilen der Reihe auch auf die anderen Teammitglieder eingegangen wird, geht es hier mit einer kurzen Ausnahme von James eigentlich nur um die abstrusen und ängstlichen Gedanken von Smoky. Die taffe Frau, die ich in den vorherigen Büchern so geliebt habe, ist hier nur noch ein Schatten ihrer Selbst und hat rein gar nichts mit der Smoky von früher gemeinsam. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von wirren Träumen und philosophischen Gesprächen mit dem Psychiater und dem Team, die nicht mal im Ansatz Spannung erzeugen konnten. Das offene Ende war ein Witz und kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich ärgere mich über die verschwendete Lesezeit und vor allem über die 23 Euro, die ich definitiv sinnvoller hätte einsetzen können. Einen Stern gibt es dafür, dass ich das Buch trotz aller Einwände beendet habe und den zweiten als Bonus für McFadyen. Schade…

Veröffentlicht am 12.10.2016

Wundervolles Jugendbuch

Mein Herz wird dich finden
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„Mein Herz wird dich finden“ ist ein wundervolles Jugendbuch über die Protagonisten Mia und Noah.
Durch das wunderschöne Cover in orange-gelben Farben mit dem Herzen bin ich auf das Buch aufmerksam geworden ...

„Mein Herz wird dich finden“ ist ein wundervolles Jugendbuch über die Protagonisten Mia und Noah.
Durch das wunderschöne Cover in orange-gelben Farben mit dem Herzen bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und wusste nach der Lektüre des Klappentextes, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen will.
Es ist eine Geschichte über Tod und Organspende aber auch über Hoffnung und Neuanfänge und wie die betroffenen Menschen – Hinterbliebene und auch Empfänger – mit solchen Situationen umgehen und versuchen diese bestmöglich zu meistern.
Mia hat vor 400 Tagen ihre große Liebe Jacob durch einen Unfall verloren und dessen Familie hat Jacobs Organe zur Spende freigegeben. Mia igelt sich seit dem Unfall total ein, weiß nicht wie sie mit dem Verlust umgehen soll und kann einfach nicht nach vorn schauen. Ein Lichtblick in ihrem Leben ist die Korrespondenz mit vier der fünf Organempfänger, nur einer meldet sich nicht bei ihr – derjenige, der das Herz von Jacob bekommen hat – Noah…
Meine Meinung:
Ich hätte dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen, wäre es nicht eine Leserunde gewesen. Das Buch hat relativ kurze Kapitel, die einen einfach zum weiterlesen zwingen. Jedes Kapitel wird von einem Zitat eingeleitet, welches darauf schließen lässt, was im nächsten Kapitel passieren könnte. Das habe ich so vorher noch nicht gelesen und hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Die beiden Protagonisten Mia und Noah habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Man spürt die Trauer von Mia, die den Verlust von Jacob noch immer nicht überwunden hat, genauso wie die Lebensfreude von Noah, dem ein neues Leben geschenkt wurde. Kirby beschreibt auf gefühlvolle Art und Weise die innere Zerrissenheit von Mia und man muss einfach mit ihr mitfühlen.
Sicherlich gibt es das ein oder andere Klischee, jedoch hat mich lange kein Buch mehr so sehr in seinen Bann gezogen, sodass ich unbedingt weiterlesen musste. Ja, es ist ein Jugendbuch, dementsprechend gibt es keine hochtrabende oder allzu anspruchsvolle Sprache, jedoch hat mich Kirby durch ihren teilweise sehr bildlichen Sprachstil mit an die Orte genommen, an denen auch Mia und Noah verweilten. Ich habe die Geschichte mit Freude gelesen und muss gestehen, dass mir nach Beenden des Buches die beiden Protagonisten wirklich fehlen.

Das Ende der Geschichte kam etwas abrupt und hätte noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können. Das tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch und daher gibt es 5 Sterne für dieses wundervolle Buch.