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Veröffentlicht am 19.04.2019

hin- und hergerissen

Der Junge
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Bei der Auswahl des Buches hat mich der Klappentext und das Cover angesprochen. Da wird von einem Geheimnis berichtet, welches zu wahren ist und die Frage in den Raum gestellt, wie weit die Protagonistin ...

Bei der Auswahl des Buches hat mich der Klappentext und das Cover angesprochen. Da wird von einem Geheimnis berichtet, welches zu wahren ist und die Frage in den Raum gestellt, wie weit die Protagonistin wohl gehen wird, um dieses zu schützen. Auch das „schwarz/ weiß“ gehaltene Cover mit der blutroten Jacke und den „Blutstreifen“ in der linken oberen Ecke verspricht einen spannenden Psychothriller.

Die Autorin Alex Dahl (halb Amerikanerin/ halb Norwegerin) lebt in Norwegen und ist eine entfernte Verwandte von Roald Dahl. Dieser ist ein bekannter Schriftsteller, der unter anderen für seine Kinder- und Jugendbücher bekannt geworden ist. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder auch „Gremlins“ sind nur zwei Verfilmungen seiner Werke. Die Autorin hat einen Master in kreativen Schreiben und ist durch diverse Kurzgeschichten und die Novelle „Before I Leave You“ bekannt geworden. Das nun vorliegende Buch ist im amerikanischen Original „The Boy At The Door“ im Mai 2018 erschienen.

Klappentext:

Cecilia Wilborg führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Sie wohnt mit ihrem erfolgreichen Mann und den gemeinsamen Töchtern in einer friedlichen und wohlhabenden Kleinstadt in Norwegen. Doch eines Tages wird sie gebeten, sich um einen kleinen Jungen zu kümmern, der plötzlich in der örtlichen Schwimmhalle aufgetaucht ist. Keiner weiß, wo Tobias herkommt oder wer er ist. Dann wird eine tote Frau gefunden, die man für seine Mutter hält. Aber Tobias kommt auch Cecilia merkwürdig vertraut vor. Hat sie ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt? Und wie weit ist sie bereit zu gehen, um es zu schützen?

Ich habe mich bei der Rezension sehr schwer getan und suche nach den richtigen Worten, meinen Eindruck zu Papier zu bringen.

Das Buch fängt interessant und spannend an und ich fragte mich sehr schnell: „Oh, man! Wo kommt der Junge bloß her und wie konnte dies so geschehen.“ Spätestens nach der Hälfte des Buches hatte ich den Eindruck, als würde es nie Enden. Irgendwie zieht sich das Buch seeeeeeehhhhr in die Länge. Habe recht lange daran gelesen, was eigentlich nicht meine Art ist.

Die Autorin hat ja einen Master in kreativem Schreiben. Es ist aber immer eine Ansichtssache, was kreativ ist und was zu sehr für Verwirrung sorgt?! Die einzelnen Kapitel sind „nur“ durchnummeriert und mit kleinen „Sternchen“ unterteilt. Das komplette Buch ist in der „Ich-Perspektive“ geschrieben. Zu Beginn ist das noch in Ordnung. Später wird die Geschichte auch aus der Perspektive von anderen Charakteren erzählt. Wenn man dann wieder die „Ich-Perspektive“ in Betracht zieht, benötigt man eine Weile sich zu orientieren und den richtigen Charakter zuzuordnen.

Die Geschichte selber ist gar nicht so schlecht. Zwei Protagonistinnen, die unterschiedlicher gar nicht aufgewachsen sein können. Die eine in gehobenen Verhältnissen und die andere (aufgrund eines Drogenkonsums) immer nahe am Abgrund. Während des Lesens erfährt der Leser „Puzzle- für Puzzleteil“ die tragische Geschichte die sich um den Jungen dreht.

Das Setting spielt hauptsächlich in Norwegen, Schweden und Polen. Passend zum „düsteren“ Hintergrund spielen viele Szenen im dunklen Herbst und im kalten, unwirschen Winter. Alles wirkt beklemmend und bedrückend, wie die ganze Geschichte selbst. Das passt zwar alles gut zusammen, aber irgendwie fehlt da der letzte Kick! Zum Ende hin kam dann noch mal Spannung auf und ich fieberte dem Ende entgegen. Sollte die Geschichte ein „gerechtes Ende“ finden?

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Geschichte als solches schon interessant zusammengesetzt ist. Die einzelnen Handlungsstränge um die beiden Protagonistinnen laufen zum Schluss zusammen und bilden dann einen spannenden Abschluss. Der Innenteil hingegen zieht sich sehr in die Länge. Selten habe ich für ein Buch so lange Zeit benötigt, wie für dieses.  An die Erzählweise in der Ich-Perspektive, musste ich mich erst gewöhnen. Es vergingen in einem neuen Abschnitt immer erst ein paar Sätze, bis ich die entsprechende Person identifizieren konnte.

Zum Schluss einer meiner Lieblingssätze. Dieser ist auch ein gutes Beispiel für die oft vorzufinden verschachtelten Sätze, die im Buch zu finden sind.

Ich will ihm von dieser Dunkelheit erzählen, von all den Nächten, die ich, starr vor Angst und Reue, wach gelegen habe; will ihm von dem Gefühl erzählen, immerzu auf einem hauchdünnen Glasboden über einen gewaltigen Abgrund zu laufen. Aber wie sollte ich das? - aus „Der Junge“ von Alex Dahl

Veröffentlicht am 14.04.2019

Pubertät und das "Licht am Ende des Tunnels"

Chill mal!
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Hatte vor kurzen schon einmal erwähnt, das unsere Zwillinge nun 13 Jahre alt geworden sind und so langsam in die Pubertät kommen. Auf der Suche nach passenden Ratgebern haben wir uns für zwei Bücher entschieden. ...

Hatte vor kurzen schon einmal erwähnt, das unsere Zwillinge nun 13 Jahre alt geworden sind und so langsam in die Pubertät kommen. Auf der Suche nach passenden Ratgebern haben wir uns für zwei Bücher entschieden. Die Auswahl richtete sich ein wenig an die Rezensionen bei Amazon.

Die Bewertung des anderen Buches (wenn man es so nennen kann) finden sie in unseren anderen Rezensionen. Wir haben es zuerst durchgelesen, da es nicht so viele Seiten hatte. Leider wurden wir von dem Buch ziemlich enttäuscht. Wie es zu so vielen positiven Rezensionen gekommen ist, können wir nicht nachvollziehen.

Umso mehr haben wir unsere Hoffnungen in das uns vorliegenden Buch von Matthias Jung gesteckt. Dieser ist zweifacher Vater und unter anderem studierter Medienpädagoge und Kabarettist. Das eine gehörige Humor zu dem Thema Pubertät gehört, sollte man nicht vernachlässigen.

Klappentext:

Wer hat Teenager in der Pubertät? Wer war selbst mal Teenager in der Pubertät?
Der kennt hitzige Diskussionen über Schule, Zimmeraufräumen, Helfen im Haushalt, der weiß, WhatsApp ist überlebenswichtig – und Hygiene überschätzt.
Jedenfalls aus der Sicht der Teenager. Man muss lernen loszulassen! Am liebsten wohl die Kreditkarte …
Chillt mal! Pädagoge und Comedian Matthias Jung kommt zu Hilfe!
Eine einzigartige Mischung aus Sachverstand und Humor, faktenreich und äußerst unterhaltsam. Nah an der Pubertät! Nah am Alltag! Nah an den Eltern!

Um es kurz zu machen! Wir wurden von diesem Ratgeber nicht enttäuscht. Es beinhaltet genau das, was wir gesucht haben. Neben der erwähnten ordentlichen Portion Humor, haben wir hier fundierte und gut recherchierte Inhalte gefunden. Dazu findet man im Anhang ein paar Links.

Uns hat die besondere Verknüpfung zwischen den „Neuverdrahtungen“ im Kopf und den damit verbundenen Verhalten gefallen. Man bekommt ein Verständnis dafür, warum sich die eigenen Kinder plötzlich so unberechenbar verhalten. Das kann man auf sein eigenen Verhalten abstimmen und lernt damit umzugehen.

Immer wieder kommen auch andere Eltern in dem Buch zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen und bringen Lösungsansätze mit. Hier wird dann auch deutlich, dass jede Pubertät auch ein Ende hat und man plötzlich einen jungen Erwachsenen vor sich hat.

Zusammenfassend läßt sich festhalten, das es sich um ein definitiv empfehlenswertes Buch handelt. Alleine die Verknüpfung von Facts und einer entsprechenden Portion Humor, lässt uns gelassener auf die kommenden Jahre schauen. Und vielleicht ist die Aussage unserer Kids „Chill mal!“ gar nicht so unwahr. Einfach mal gelassener werden, wenn die Situation kurz vor dem Entgleisen ist. Beispiele gibt es im Buch dazu im ausreichenden Maße.

Einer unserer Lieblingssätze aus dem Buch:
„Wir Eltern sind nur die Begleitung, das Auffangnetz, der doppelte Boden, der sichere Hafen. Tun müssen unsere Kinder es alleine. Viele Eltern meckern darüber, dass sie keine Zeit „für sich“ haben. Lassen sie die Kinder machen, dann haben sie Zeit für sich.
Zusammengefasst heißt das: Jugendliche müssen lernen, dass sie sich mit ihrem Verhalten selbst schaden.“

aus "Chill mal!" von Matthias Jung (Seite 100)

Veröffentlicht am 07.04.2019

.... die Seele baumeln lassen

Impulse für ein starkes Ich
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Der kleine „Impulsgeber“ motiviert den Leser eine andere Perspektive einzunehmen oder seine Perspektive zu hinterfragen. Dabei geht es nicht um komplexe Tiefenpsychologie, mit hochaufwendigen Trainings. ...

Der kleine „Impulsgeber“ motiviert den Leser eine andere Perspektive einzunehmen oder seine Perspektive zu hinterfragen. Dabei geht es nicht um komplexe Tiefenpsychologie, mit hochaufwendigen Trainings. Nein! So wie der Name schon sagt, gibt es kleine Impulse.

Auf 80 Seiten finden sich 17 Impuls-Geschichten. Ein kleines Foto führt zusammen mit einem Text in die Thematik ein. Danach gibt es ein paar Leitfragen, die man sich selber stellen soll. Am besten (empfiehlt die Autorin) sollte man sich die Antworten aufschreiben. So kann man sie nach einer längeren Pause auch noch mal herausholen und vergleichen.

Es geht darum, sein eigenes Selbst zu finden. Wo stehe ich in Familie, Beruf, Freundschaft? Wie geht es mir, wenn ich allein bin, mich auf dem Urlaub vorbereite, einen Rückzugsort suche? Oft schalten wir das rationale Denken aus und lassen uns von unseren Gefühlen leiten. Genauso gibt es aber die Rationalisten, die ihre Gefühle beiseite schieben und nur mit dem Kopf denken. Gibt es ein Mittelmaß, gibt es ein richtig oder falsch?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Daher wartet das Buch auch nicht mit Antworten auf. Es regt dazu an, über die Themen und Fragen nachzudenken, innezuhalten, eine Atempause einzulegen und sich neu zu kalibrieren. Warum also nicht einfach mal eine Pause einlegen und Seele baumeln lassen?

Beenden möchte ich diese kurze Vorstellung mit meinem Lieblingssatz:

„Trübe Tage bieten sich förmlich an, Licht ins Dunkel zu bringen.“

aus „IMPULSE FÜR EIN STARKES ICH“ (Gabriela Tetzlaff), Taschenbuch Seite 72

Veröffentlicht am 05.04.2019

.... die Sehnsucht erwacht

DuMont Bildband Homecamp
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Im Jahr 2014 gründeten Doran und Stephanie Francis ein eigenes Unternehmen mit dem Namen „Homecamp“. Sie wollten interessierten Outdoor-Abenteuerern Equipment anbieten, welches ein Leben lang hält. Daraus ...

Im Jahr 2014 gründeten Doran und Stephanie Francis ein eigenes Unternehmen mit dem Namen „Homecamp“. Sie wollten interessierten Outdoor-Abenteuerern Equipment anbieten, welches ein Leben lang hält. Daraus ist in den Jahren eine bekannte Plattform geworden, die neben dem Shop auch einen Blog mit Reiseberichten beinhaltet.

Nun haben sie als Autoren einen tollen Fotoband auf den Markt gebracht. Darin finden sich viele kurze Geschichten von Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben und ihre Erfahrungen aus ihrem Leben mit und in der Natur weitergeben.

Klappentext:

„HOMECAMP“, DAS IST AUFBRUCH IN DIE NATUR, eigene Wege gehen, sich selbst neu erfinden. Idealisten, Abenteurer und ganz normale Menschen machen sich auf zu großen und kleinen Reisen, die ihr Leben und ihre Sichtweisen verändern und die sie neue Kraft schöpfen lassen. Sie erzählen von Nachtwanderungen und Lagerfeuern, vom Motorrad-Camping und wilden Bergüberquerungen, vom Kochen am offenen Feuer und dem Ziel, ein gutes Leben im Einklang mit der Natur zu gestalten. Das Buch vereint inspirierende Reiseberichte aus aller Welt, Porträts und handfeste Anleitungen für den nächsten Campingtrip sowie atemberaubende Fotografien, aus denen eine tiefe Liebe und Verbundenheit zur fragilen Natur unseres Planeten spricht.“

Das Buch ist in einem hochwertigen festen Einband gebunden und hat 272 Seiten. Gerne hätte ich mir wieder ein Einlegeband gewünscht, um schnell eine Seite wiederzufinden. Ich habe es in einem Buchladen liegen gesehen und fühlte mich vom Cover und dem rückseitigen Text angesprochen. Das liegt wohl auch daran, das ich mir gerne Fotobände anschaue und auch die Geschichten dazu interessant finde.

Hier stehen aber nicht nur die Fotos im Mittelpunkt, sondern auch die einzelnen Geschichten dazu. Es sind nicht immer die typischen Aussteiger-Storys, die man in diesem Buch findet. Auch gehen nicht alle Storys ins Detail und ziehen sich in die Länge. Meist sind es zwei drei Seiten mit einfühlsamen Geschichten von Menschen, die in der Natur etwas ganz besonderes gefunden haben.

Hand aufs Herz, wann waren Sie das letzte Mal ohne Taschenlampe in der freien Natur, fern von Dörfern und Städten und deren künstlichen Beleuchtung. Einer der Geschichten berichtet genau von diesem Gefühl das entsteht, wenn man diesen Schritt wagt und was man dabei erleben kann.

Die Geschichte von Alastair Humphreys bringt das Thema „Abenteuer“ auf den Punkt. Wir  „Otto-Normalverbraucher“ machen keinen Trail durch die Wüste oder besteigen weltbekannte 8000er Gipfel. Vielmehr kann man sein Abenteuer auch „vor der Haustür“ finden und sich darauf einlassen. Er nennt das ganze „Mikroabenteuer“ und motiviert in seiner Story den Leser seine eigene Heimat mit neuen Augen zu sehen.

Natürlich findet man dann auch die ein oder andere Geschichte von den Aussteigern, die das Leben in der Stadt und dem beruflichen Stress aufgegeben haben, um sich in der Natur zu verwirklichen. Jeder findet irgendwie einen eigenen Weg: Müllsammeln an Stränden, einen VW-Bus zum Coffee-Shop umbauen, Yoga- und Surfen an der tropischen Malabar-Küste. Jeder hat seinen Weg und sein Glück gefunden.

Alle Geschichten spielen aber in der Natur und deren Schönheit, Einzigartigkeit und Verletzlichkeit. Wahrscheinlich ist es genau das, was die Menschen dazu bewegt herauszugehen und neue Wege zu finden. Raus aus dem Alltagstrott, dem Beruf und den monotonen Stadtmauern.

Zu den Geschichten finden sich auch tolle Fotos. Manche gehen über zwei Seiten und lassen mein Herz höher schlagen. Einzigartige Momente, epische Landschaften, entspannende Aussichten und vieles mehr. Bilder die man nicht alle Tage sieht.

Und wer es dann wagen sollte, sich ebenfalls auf den Weg zumachen, findet im hinteren Teil des Buches ein paar Seiten mit praktischen Hinweisen. So erfährt man dann z.B. wie man eine Campingreise plant, seinen Zeltplatz einrichtet, ein Lagerfeuer entfacht, auf dem offenen Feuer kocht (mit Rezepten) und zum guten Schluss auch keine Spuren hinterläßt.

Mich regt das Buch dazu an, einfach mal abzuschalten. Mich mit einer Tasse Kaffee hinzusetzen und die ein oder andere Geschichte zu lesen und auf mich wirken zu lassen. Es streichelt meine Seele und läßt die Sehnsucht aufkommen, eine weite Reise zu unternehmen und den Alltag hinter mir zu lassen. Oft denke ich dann auch an durchgeführte Reisen  und Orte zurück oder an meine Kindheit, in der ich zum Beispiel mit einem Zelt in einem Wald genächtigt und Nachtwanderungen (ohne Taschenlampe) erleben durfte. Das Buch ist ein ideale Geschenkidee für Natur- und Fotoliebhaber oder einfach nur für liebe nette Menschen, die einen Weg raus in die Natur suchen.

Beenden möchte ich meine Rezension mit meinem Lieblingszitat aus dem Buch:

"Es geht darum, die eigenen Lebensumstände oder seine Heimat aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Sobald man erfährt, dass man Wildnis und Abenteuer gleich um die nächste Ecke finden kann, hat man weniger Ausreden, um Zeitmangel oder fehlende Mittel für die eigenen Trägheit verantwortlich zu machen."

(ZITAT VON ALASTAIR HUMPHREYS AUS „HOMECAMP“ – DUMONT VERLAG 2019 / SEITE 143)

Veröffentlicht am 03.04.2019

viele Infos zu einem erholsamen Aufenthalt auf Texel

Reise Know-How InselTrip Texel
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Wir haben nun den dritten Reiseführer für unseren Urlaub auf Texel vorliegen und haben diesen unter die Lupe genommen. Es handelt sich um einen Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag. Zuerst ist uns ...

Wir haben nun den dritten Reiseführer für unseren Urlaub auf Texel vorliegen und haben diesen unter die Lupe genommen. Es handelt sich um einen Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag. Zuerst ist uns aufgefallen, das es sich dabei um die 2. aktualisierte Auflage aus dem Jahr 2017 handelt. Die Informationen und also nun schon gute zwei Jahre alt und so manches kann sich vor Ort geändert haben. Ein wenig gleicht die Web-App das Manko wieder aus. Darauf gehe ich aber noch ein.

Bei dem Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag ist ein kleines kompaktes Werk mit 144 informativen Seiten. Das Cover ist fester und bei leichter Verschmutzung schnell mal zu reinigen. Die Cover-Innenseiten lassen sich ausklappen und so als Lesezeichen nutzen. In den ausgeklappten Seiten findet sich vorne eine Karte mit einer kompletten Inselübersicht. Hinten befindet sich eine Übersichtskarte der Westfriesischen Inseln und der nördlichen Niederlande. Gleichzeitig findet sich hier auch ein herausnehmbarer Insel-Faltplan.

Der Insel-Faltplan zeigt, wie der Name schon sagt, die komplette Insel Texel im Maßstab 1: 50.000. Darauf lassen sich die einzelnen Orte gut erkennen. Hier finden sich auch Verweise auf Detailkarten der drei größten Orte auf der Insel. Weitere Orte sind mit Nummern versehen und einen Verweis, auf welcher Seite im Reiseführer nähere Informationen zum finden sind. Auch die empfohlenen Wanderrungen sind auf der Karte hervorgehoben. Leider hat auch der Reise Know-How Verlag, wie manch anderer Verlag  auch, die Rückseite der Karte frei gelassen. Dabei hätte man hier auch gut die Detailkarten abbilden können.

Zu Beginn stellt uns die Autorin ihre vier Lieblingsorte auf der Insel mit und der Leser erfährt etwas zu ihrer Person. Ich werde aber zum Ende hin noch einmal darauf eingehen.

Bevor die Inselorte vorgestellt werden, gibt es erst einmal Texel im Überblick und einen Inselsteckbrief. Auf gut 8 Seiten erfährt der interessierte Leser das Wichtigste über die Insel in Kürze. Die Inselorte sind nicht nur die kleinen Orte mit ihrer „Hauptstadt“ Den Burg, sondern auch Museen, der Zoo, der Jachthafen, der Leuchtturm oder der kleine Flughafen. Von dem kann man auch Rundflüge über die Insel buchen oder eine Fallschirmsprung wagen. Kleine Sterne machen darauf aufmerksam, ob ein Besuch zum Pflichtprogramm gehören sollte, oder man es auch bei einem späteren Besuch auf die Agenda schreiben sollte. Zu den einzelnen Orten gibt es ausreichende Informationen (Adressen, Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Internetadressen…….). Hin und wieder finden sich auch Detailkarten von den Orten und ein paar Fotos. Die Orte sind nummeriert, um sie später auch auf der Faltkarte wiederzufinden. Inhaltlich erfährt man so schon eine ganze Menge und weiß auch, wo man seine Einkäufe tätigen und die Abende gesellig ausklingen lassen kann.

Es werden aber auch die weitläufigen Naturschutzgebiete der Insel vorgestellt, die sich über 4300 Hektar erstrecken und zu Wanderungen und Tierbeobachtungen einladen. Auch hier finden sich geschichtliche Hintergründe und Hinweise zur Freizeitgestaltung. Aus eigener Erfahrung sollte man einen Besuch im Naturschutzgebiet „De Slufter“ nicht verpassen.

Unter „Texel Aktiv“ findet der Leser eine große Auswahl von Aktivitäten, die man auf der Insel durchführen kann. Texel ist zur jeder Jahreszeit eine Reise wert. Klar laden die Sommermonate zum Strandbesuch und Sonnenbaden ein. Es gibt aber auch ein weitläufiges Wandernetz und einen Wald. Die Wanderungen sind gut umschrieben. So findet sich immer der Schwierigkeitsgrad, der Start- und Endpunkt, die Länge und der in oder andere Hinweis, wo man einkehren sollte. Auch die Wanderungen sind auf dem Faltplan eingezeichnet. Da wir mit unseren Rädern auf die Insel wollen, freuen uns besonders die 170 Kilometer Radwege auf der Insel. Auch Mountainbiker kommen auf einer acht Kilometer langen Strecke durch den Wald auf ihre Kosten. Auf Texel kommt jeder auf seine Kosten!

Wer mehr Informationen zu Texel benötigt und auch was über die kulinarischen Genüsse, den geschichtlichen Hintergrund, Feste und Folklore mit den dazugehörigen Terminen sollte sich den Abschnitt Texel erleben durchlesen. Auch hier finden sich alle nötigen Informationen die auch in den Inselorten zu finden sind.

Was in keinem Reiseführer fehlt, sind die praktischen Reisetipps. Diese sollte man sich durchlesen, um zum Beispiel über die Parkmöglichkeiten und die dazugehörigen Vignetten informiert zu sein. Besonders hat mit der Hinweis auf die empfehlenswerten Texel-Apps gefallen. Hier bekommt man zusätzliche Informationen, die meiner Meinung nach in der heutigen medialen Zeit dazugehören. In dem Zusammenhang hatte ich ja zu Beginn schon die zum Reiseführer zugehörige Web-App angedeutet. Diese steht für IOS und Android Geräte zu Verfügung. Um die Aktualität ein wenig aufzupeppen, gibt es hier neue Informationen. Diese wurden vom Reise Know-How Team und der Autorin ergänzt und es lassen sich einige Informationen aus dem Jahr 2018 und auch schon 2019 finden.

Wie sieht es mit Infos für Familien und Kindern aus? Wer meine Rezensionen zu anderen Reiseführern gelesen hat weiß, das ich immer noch mal die Familienfreundlichkeit eingehe. Auch hier kann der Reiseführer punkten. Es gibt vier Seiten „Mit Kindern unterwegs“ und diverse kleine Angebote innerhalb der vorgestellten Orte und Sehenswürdigkeiten. Generell ist die Insel Texel ein besonderer Tipp für Eltern und Kinder.

Einen besonderes Augenmerk ist meiner Meinung nach auch auf die Autorin zu werfen, die auf Seite 3 vorgestellt wird. Die gebürtige Fränkin Ulrike Grafenberger lebt schon seit mehr als 15 Jahren in den Niederlanden und hat ach schon den ein oder anderen Reiseführer über die Niederlande geschrieben. Sie betreibt einen eigenen Blog, auf dem sie „Interessantes, Neues und Persönliches aus dem Land unter dem Meeresspiegel: Holland“ veröffentlicht. Gleichzeitig gibt hat sie auch eine Website über die Stadt Den Haag und Scheveningen erstellt. Auf beiden Seiten lassen sich viele Informationen und Tipps finden.

Mir haben schon diese Seiten gut gefallen und so habe ich noch ein wenig weiter recherchiert. Da wir uns meist auch die Reiseführer unter dem Aspekt der Familien- und Kinderorientierung ansehen, sind mir noch weitere Seiten der Autorin aufgefallen. Eine beschäftigt sich mit dem Thema „Urlaub mit Kindern am holländischen Strand“ und stellt Strände und Unterkünfte für Familien mit Kindern vor. Die andere Seite stellt noch mal die Insel Texel vor. Hier läßt  sich noch die ein oder andere Information zu Land, Leuten und Unterkünften finden.
Über das Kontaktformular habe ich die Autorin angeschrieben, die dann auch schnell geantwortet hat und uns ein paar Tipps zu unserem Sommerurlaub geben konnte.

Unser Fazit ist schnell geschrieben: Von den drei bisher vorliegenden Reiseführern zur Insel Texel bzw. der niederländischen Nordseeküste gefällt uns dieser Reiseführer am besten. Auch wenn er schon ein wenig älter ist, als die anderen Reiseführer, finden sich alle wichtigen Informationen und interessante Hintergrundinformationen. Besonders die empfohlenen Internetseiten und die Web-App runden die Inhalte gut ab.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Immer wieder lese ich in anderen Bewertungen von Infos die fehlen oder einer fehlenden ausführlichen Beschreibung der Orte, Attraktionen, Touren, Karten und so weiter. Der Käufer sollte sich beim Kauf von Reiseführern immer bewusst machen, dass die Autoren der Bücher IHREN Eindruck und Tipps weitergeben. Ich verlasse mich auch nicht nur auf einen Reiseführer. Es gibt diverse Informationsquellen und diese sollte man nutzen, um ein persönliches „Day by Day“ zu erstellen. So nehmen wir für unsere Urlaubsplanung diverse Reiseführer zur Hand und arbeiten diese durch, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Wir schauen auch immer nach Angeboten für Familien mit Kindern, die leider nicht alle Reiseführer mitbringen…