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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2023

Interessante Perspektive und unvorhersehbare Auflösung

Wenn Worte töten
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Der Kriminalroman "Wenn Worte töten" von Anthony Horowitz ist für mich bisher das erste Buch des Autors und ich war bereits beim Lesen des Klappentexts fasziniert von dem Setting, dass anscheinend der ...

Der Kriminalroman "Wenn Worte töten" von Anthony Horowitz ist für mich bisher das erste Buch des Autors und ich war bereits beim Lesen des Klappentexts fasziniert von dem Setting, dass anscheinend der Autor selbst einer der Hauptcharaktere – in seiner Rolle als Autor – dieser Reihe ist. Er tritt als Begleitung von Daniel Hawthorne, einem Ex-Polizisten und Privatdetektiv, auf. Gemeinsam ermitteln die beiden in einem Mordfall, der im Rahmen eines Literaturfestivals begangen wird.

Der Schreibstil des Autors hat mich sofort gefesselt und ich war fasziniert von dem Blick, den uns der Autor in sein Leben als Autor gibt. Gleichzeitig finde ich es gut, dass er seinen eigenen Charakter selbst mit Ecken und Kanten darstellt und das mit Humor nimmt. Die beiden Protagonisten bleiben ansonsten aber leider etwas blass. Vielleicht hätte mir hier wirklich etwas Hintergrundwissen aus den anderen Büchern geholfen. Ansonsten hatte ich aber bis zum Ende des Buches nicht das Gefühl, dass ich eins der beiden Vorgängerbücher hätte gelesen haben müssen.

Für mich handelt es sich jedenfalls um einen sehr soliden Kriminalroman: Man kann als Lesender tatsächlich miträtseln und doch, sind hier einige Motive und Geschehnisse so geschickt miteinander verwoben, dass die Auflösung nicht zu offensichtlich ist und man trotzdem noch überrascht wird. Die Spannungskurve ist nicht so hoch, wie bei einem Thriller, aber das habe ich auch nicht erwartet. Ich denke der Autor hat sein Ziel durchaus erreicht, ich frage mich immer noch, wie viel davon tatsächlich von echten Begebenheiten aus dem Leben des Autors inspiriert ist. Es erweckt wirklich den Anschein, als würde das Buch mit den Erlebnissen im Buch entstehen. Für mich definitiv ein sehr gutes, solides Buch, dass ich mit viel Spaß gelesen habe.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Neu aufgelegt und doch thematisch immer noch aktuell

Ich lieb' dich nicht, wenn du mich liebst
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Auf das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" von Cassandra Phillips und Dean C. Delis war ich sehr gespannt, da ich das Ungleichgewicht in Beziehungen auch bei mir schon häufig beobachtet habe. ...

Auf das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" von Cassandra Phillips und Dean C. Delis war ich sehr gespannt, da ich das Ungleichgewicht in Beziehungen auch bei mir schon häufig beobachtet habe. Da war ich natürlich umso gespannter auf die Inhalte des Buches.

Die Autoren beschreiben unterschiedliche Machtverhältnisse in Beziehungen anhand verschiedener Fallbeispiele von Paaren, basierend auf den Erfahrungen des Psychotherapeuten Dean C. Delis, die uns das ganze Buch über begleiten. Manche dieser Beispiele wirken etwas plakativ, aber ihren Zweck erfüllen sie damit definitiv. Die Begrifflichkeit des Überlegenen und Unterlegenen in Beziehungen finde ich zwar nicht unbedingt gut gewählt, aber entsprechend eindrucksvoll wirkt dadurch das Machtgefüge in diesen paradoxen Beziehungen – obwohl es hier natürlich viele unterschiedliche Nuancierungen gibt. Nachdem im ersten Teil dann die Grundlagen gelegt und anhand der Beispiele verdeutlicht wurden, werden im zweiten Teil Lösungsmöglichkeiten und Ansätze besprochen.

Zusammenfassend finde ich den Inhalt des Buches sehr gut und insbesondere das Reflektieren der unterschiedlichen angesprochenen Punkte, geben eine erste Hilfestellung. Auch für Paare, die ihrer Kenntnis nach in keiner paradoxen Beziehung leben, ist die Lektüre sicherlich sinnvoll, da eine Beziehung doch sehr schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann. In Hinblick darauf, dass es sich bei dem Buch um die Neuauflage eines bereits 1990 erschienenen Buches handelt, bin ich auch nicht mehr so sehr verwundert, über die angeführten sehr stereotypen Fallbeispiele. Für mich eine gute Lektüre mit ein paar interessanten Denkanstößen. Wenn man allerdings wirklich in einer sehr paradoxen Beziehung lebt, wird man in diesem Buch durch reines Lesen nicht die Lösung finden.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Gleichzeitig zu komplex und zu oberflächlich

Muskeln – die Gesundmacher
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In dem Buch "Muskeln – Die Gesundmacher" will der Autor Ingo Froböse anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse die vielen Nutzen von Muskeln und deren Einfluss auf das Immunsystem, den Zucker- und Fett-Stoffwechsel, ...

In dem Buch "Muskeln – Die Gesundmacher" will der Autor Ingo Froböse anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse die vielen Nutzen von Muskeln und deren Einfluss auf das Immunsystem, den Zucker- und Fett-Stoffwechsel, das Hers-Kreislaufsystem und den Rest unseres Körpers darlegen und den richtigen Umgang mit unserer Muskulatur beschreiben.

Ich muss gestehen, dass ich einen sehr hohen Anspruch an das Buch hatte und mich sehr darauf gefreut habe, es zu lesen. Streckenweise musste ich mich aber wirklich aktiv dazu anhalten, dass Buch weiter und fertig zu lesen. Das Buch beinhaltet sehr viele Fachtermini bei denen ich auch nach Fertigstellen des Buches nicht genau weiß, warum ich diese Informationen in der präsentierten Tiefe benötige. Im Lesefluss hat mich das auch wirklich sehr gestört, da der rote Faden zum Teil fehlte und viele Dinge nicht motiviert waren. Insbesondere unter Hinblick darauf, dass es dem Autor erklärtermaßen wichtig ist, die Informationen gut verständlich darzulegen und mit verständlichen Visualisierungen zu untermalen, muss ich für mich leider sagen, dass ich von den Inhalten etwas abgehängt wurde. Zum Vergleich: Ich selbst bin Wissenschaftlerin, die fast täglich Fachliteratur liest und sich mit komplexen Sachverhalten beschäftigt.

Nachdem man dann im Großteil des Buches die komplexen Zusammenhänge dargelegt bekommen hat, wird es etwas praktischer und ich hatte einige Aha-Effekte. Hier fehlte mir es mir dann aber leider etwas an Tiefe. Es fällt mir nach der Lektüre immer noch schwer, mich selbst einzuschätzen und abzuleiten, wie genau ich mein Training jetzt eigentlich gestalten sollte.

Zusammenfassend denke ich, dass die Inhalte absolut viel breiter in der Gesellschaft bekannt gemacht werden sollten. Aber in der Form würde ich das Buch beispielsweise meinen Eltern nicht weiterempfehlen wollen. Ich werde mich vermutlich nochmals etwas detaillierter damit beschäftigen und selbst versuchen, die mir noch fehlenden Zusammenhänge darzulegen. Aber das benötigt etwas Zeit. Also: wichtige Inhalte und auch ein paar tolle Tipps. Aber definitiv kein Buch, dass man nebenher lesen kann. Man braucht außerdem etwas Ausdauer, bis man zu dem etwas praktischeren Teil am Ende des Buches kommt.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Zunächst etwas verwirrend, aber doch außergewöhnlich

Der weiße Fels
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Der Roman "Der weiße Fels" von Anna Hope vereint die Schicksale von vier Menschen über vier Jahrhunderte hinweg, verbunden lediglich über die Symbolträchtigkeit des weißen Fels': Eine Schriftstellerin, ...

Der Roman "Der weiße Fels" von Anna Hope vereint die Schicksale von vier Menschen über vier Jahrhunderte hinweg, verbunden lediglich über die Symbolträchtigkeit des weißen Fels': Eine Schriftstellerin, ein Sänger – der sich als Jim Morrison herausstellt, ein Mädchen des Yoeme-Stammes und ein spanischer Leutnant.

Der Schreibstil der Autorin passt sich den entsprechenden Schicksalen an und untermalt diese. Trotzdem hatte ich am Anfang meine Probleme, mit in die erste Geschichte der Schriftstellerin hineinzufinden. Insbesondere die sachliche Betrachtung der agierenden Personen hat mich am Anfang etwas verwundert. Hier wurde vom Bett ähnlich geschrieben, wie von der Frau oder dem Mädchen. Trotzdem passt es sehr gut zu dem Buch und verdeutlich meiner Meinung nach, dass es sich nicht ausschließlich um Einzelschicksale handelt.

Auch den Aufbau des Buches fand ich sehr gut gelungen. Jede der vier Schicksale ist nochmals unterteilt und wir beginnen zunächst damit uns erst in die Vergangenheit vorzuarbeiten nur um dann im zweiten Teil des Buches die Reihenfolge wieder umzudrehen und so für die einzelnen Schicksale zu erfahren, wie diese abgeschlossen werden.

Bei diesem Buch handelt es sich definitiv nicht um ein einfaches Buch, das man mal so nebenbei lesen kann. Es hat bei mir definitiv einen Eindruck hinterlassen, obwohl ich aktuell noch sagen muss, dass mir nicht alle Schicksale gleichermaßen gut gefallen haben. Die Idee und Umsetzung des Buches ist jedenfalls außergewöhnlich und regt zum Reflektieren an.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Wie in einem Actionfilm

Seventeen
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Mit Seventeen hat John Brownlow einen Thriller abgeliefert, in dem man sich fast schon wie in einem Actionfilm fühlt. Seventeen ist Profikiller – und zwar aktuell der weltweit gefürchtetste. Und wie es ...

Mit Seventeen hat John Brownlow einen Thriller abgeliefert, in dem man sich fast schon wie in einem Actionfilm fühlt. Seventeen ist Profikiller – und zwar aktuell der weltweit gefürchtetste. Und wie es sich für Profikiller so gehört, legen sie früher oder später ihre Identität ab. Vor Seventeen gab es 16 andere und die aktuelle Aufgabe von Seventeen ist es, seinen Vorgänger – Sixteen – zu töten, um seine Stellung zu untermauern. Nebenher muss er zudem ständig aufpassen, sich nicht selbst töten zu lassen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr modern, Seventeen scheint direkt mit dem Lesenden zu kommunizieren. Das und insbesondere der Humor haben mir sofort gefallen und ich war direkt drin im Buch. Aus der Ich-Perspektive von Seventeen lernt man nicht nur die Feinheiten des Jobs sondern auch seine Einstellung zu seinem Job und erlebt die aktuellen Auftragsmorde fast schon hautnah mit. Schnell wird es auch politisch, was dem Thriller noch eine etwas andere Dimension gibt. Alles in allem schafft es der Autor wirklich sehr gut, die Spannung stets aufrecht zu erhalten.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und ihre Entwicklung ist im Buch sehr gut mitzuverfolgen. Ab und zu empfand ich die Handlung zwar als etwas verworren, aber wer einen Agententhriller erwartet, wird ihn in diesem Buch definitiv finden. Es liest sich wie ein moderner James Bond und fühlt sich wie ein Actionfilm an. Mir persönlich fehlt etwas die Tiefe und auch bei Actionfilmen neige ich häufig dazu abzuschweifen. Aber wer das Genre mag, wird dieses Buch wirklich sehr mögen.

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