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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein Buch in einem Buch

Die Herren der Zeit
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“Die Herren der Zeit” von Eva García Sáenz ist mehr als nur der Abschluss der Trilogie rund um den Inspektor Unai López de Ayala alias Kraken. Die Autorin überrascht den Lesenden mit zwei Büchern in einem. ...

“Die Herren der Zeit” von Eva García Sáenz ist mehr als nur der Abschluss der Trilogie rund um den Inspektor Unai López de Ayala alias Kraken. Die Autorin überrascht den Lesenden mit zwei Büchern in einem. In der Gegenwart ermittelt Kraken an Mordfällen, die mittelalterlichen Ritualen folgen. Diese scheinen offensichtlich inspiriert von den Erzählungen des Buches “Die Herren der Zeit”, dass gerade erst von einem unbekannten Autor veröffentlicht wurde und für großes Aufsehen bei einer großen Leserschaft sorgt.
Die Autorin lässt gekonnt die beiden Erzählstränge der Gegenwart und der Vergangenheit in Form der Erzählungen des Buches vor dem Auge des Lesenden entstehen. Dabei haben wir nicht nur teil an dem Privatleben und den Ermittlungen von Kraken, sondern lernen auch die unterschiedlichen Charaktere im Mittelalter sowie die damaligen Gepflogenheiten und Rituale kennen. Nur langsam wird das Ausmaß der Verstrickungen klar und es offenbart sich, dass auch Kraken persönlich involviert ist.
Für mich war es das erste Buch der Trilogie. Obwohl ich am Anfang ein paar Probleme hatte mit den Anspielungen auf die vorhergehenden zwei Bände sowie die spanischen Namen, hat sich das Buch sehr schnell zu einem Pageturner entwickelt. Die Spannungskurve ist großartig und zudem schafft es die Autorin mit einem unerwarteten Ende aufzuwarten. Ein Must-Read für Kenner der Trilogie und zudem absolut empfehlenswert für Neueinsteiger.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Atmosphärisch packend aber mit schwachem Ende

Das Dorf der toten Seelen
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In “Das Dorf der toten Seelen" lässt uns die Autorin Camilla Sten an der Wiederentdeckung des abgelegenen Grubendorfes Silvertjärn teilhaben. Für eine Dokumentation reist ein fünfköpfiges Team in das Dorf, ...

In “Das Dorf der toten Seelen" lässt uns die Autorin Camilla Sten an der Wiederentdeckung des abgelegenen Grubendorfes Silvertjärn teilhaben. Für eine Dokumentation reist ein fünfköpfiges Team in das Dorf, in dem vor 60 Jahren alle Bewohner unter ungeklärten Umständen verschwanden. Das Team rund um Alice Lindstedt versucht nun herauszufinden, was damals passiert ist.
Die Erzählung wird von der Autorin in zwei Zeitsträngen vorangetriebenen: In der Gegenwart kreirt die Autorin gekonnt die Atmosphäre eines seit Jahrzehnten verlassenen Ortes. Man kann regelrecht sehen, wie sich die Natur den Ort zurückerobert. In der Vergangenheit schildert sie parallel das Leben der Dorfbewohner, dass sich durch das Schließen der Grube plötzlich ändern und somit die fatalen Ereignisse ins Rollen bringt. Hier wird die Verzweiflung der Dorfbewohner schnell offensichtlich. Aber auch in der Gegenwart gibt es interessante Beziehungen zu ergründen: von familiären Verbindungen zu den damaligen Dorfbewohnern bis hin zu zwischenmenschlichen Differenzen. Schnell spitzt sich die Lage zu und das Team kämpft ums Überleben.
Insbesondere der Auftakt des Romans hat mir sehr gut gefallen. Die mystische Atmosphäre und die Erkundung der alten Häuser und Wiederentdeckung der Geschichte schafft einen sehr guten Spannungsbogen, der sich gut mit den Erzählungen aus der Vergangenheit ergänzt. Das Ende und ein paar Details der Zusammenhänge wirken für mich allerdings etwas zu konstruiert und daher unglaubwürdig. Trotzdem ist es ein sehr gutes Buch, dass mit unterschiedlichen Facetten besticht. Ich denke, dass man von der Autorin in Zukunft noch großartige Bücher erwarten kann.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Leckere und großartige Methode zum Italienisch Lernen

Che si mangia?
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Das Konzept dieses Italienisch-Sprachenbuchs ist einfach und genial: Die Autorinnen präsentieren uns nicht nur landestypische Gerichte sondern auch die entsprechenden Vokabeln, um diese zubereiten zu können ...

Das Konzept dieses Italienisch-Sprachenbuchs ist einfach und genial: Die Autorinnen präsentieren uns nicht nur landestypische Gerichte sondern auch die entsprechenden Vokabeln, um diese zubereiten zu können und ganz nebenbei den Italienisch Wortschatz zu erweitern. Im Anschluss gibt es immer auch ein paar kleine und auch abwechslungsreiche Übungen. Für Spaß und Genuß am Lernen ist also auf ganzer Linie gesorgt. Am Ende des Buches gibt es außerdem noch einen Glossar, dass alle Wörter und deren Übersetzungen enthält.

Für mich bietet das Buch ein tolles Gesamtpaket: Ich lerne Italienisch in einem sehr gut strukturierten Buch, ich lerne ein paar typische italienische Rezepte, die zudem leicht nachzukochen und auch verdammt lecker sind und gerade die Kombination aus lernen, kochen und essen hilft mir, dass ich die Vokabeln mit etwas Konkretem verbinde und so sehr viel besser behalte. Außerdem gibt es mit dem Buch auch einen Zugang zu den Vokabeln über die phase6-App. Meiner Meinung nach rundum gut durchdacht und toll umgesetzt.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Tiefgründig, bewegend und erschreckend

Das Ohnmachtsfrühstück
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In “Das Ohnmachtsfrühstück” lässt uns die Autorin Jane Steinbrecher teilhaben an dem Entwicklungs- und Selbstfindungsprozess von Alvy, einem dreizehnjährigen Mädchen. Alvy hatte es nicht leicht in ihrem ...

In “Das Ohnmachtsfrühstück” lässt uns die Autorin Jane Steinbrecher teilhaben an dem Entwicklungs- und Selbstfindungsprozess von Alvy, einem dreizehnjährigen Mädchen. Alvy hatte es nicht leicht in ihrem Leben: Sie wächst in schwierigen familiären Verhältnissen auf und gilt in der Schule als Außenseiterin. Als sie dann auch noch beginnt Geister zu sehen, wird ihre Verzweilung fast schon greifbar und sie lässt sich freiwillig in die Kinder- und Jugendpsychiatrie einweisen, um sich helfen zu lassen.

Die Autorin schafft es auf unfassbar gute Art und Weise die Verzweiflug und Hilflosigkeit in der Psychiatrie für den Leser fast schon greifbar zu machen – dies betrifft sowohl die Patienten als auch die Pfleger. Dabei kommt das Buch ohne viel Action aus und doch spürt man als Leser fast allgegenwärtig die Ohnmacht der Protagonisten. Von Differenzen wegen unterschiedlicher Ernährungsweisen, Machtmissbrauch bis hin zu Kritik an der Gesellschaft ist alles dabei. Und das erschreckendste: Viele der angesprochenen Themen sind so tatsächlich passiert.

Mich hat das Buch sehr fasziniert. Ich habe es allerdings von Zeit zu Zeit beiseite legen müssen, um das Gelesene angemessen verarbeiten zu können. Bei dem Buch handelt es sich definitiv nicht um leichte Kost, sondern um einen sehr tiefgründigen Roman, den ich absolut empfehlen kann. Die ersten zwei Kapitel fand ich etwas zäh, danach habe ich das Buch aber kaum mehr aus der Hand legen können (außer um darüber nachzudenken). Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Auch Täter können Opfer sein

Die Komplizin
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Die Ereignisse, von denen Ellen Puffpaff in “Die Komplizin” erzählt, könnten eigentlich jedem von uns passieren: Als die Krankenschwester Anna Selbig mit ihrem Auto an einer roten Ampel steht, springen ...

Die Ereignisse, von denen Ellen Puffpaff in “Die Komplizin” erzählt, könnten eigentlich jedem von uns passieren: Als die Krankenschwester Anna Selbig mit ihrem Auto an einer roten Ampel steht, springen plötzlich zwei fremde Männer in ihren Wagen und richten eine Waffe auf sie. Von einem Moment auf den anderen wird sie aus ihrem Leben gerissen und ist stattdessen mit einer Welt aus Brutalität, Angst und Schrecken konfrontiert und kämpft darum, diese Entführung zu überleben. Aber nicht nur Anna Selbig kämpft um ihr Überleben, sondern auch die beiden Entführer, die auf der Flucht vor einer geheimnisvollen Organisation sind.
Nicht nur. die Ereignisse überschlagen sich regelrecht, sondern auch die Gefühle der Protagonisten. Es entwickelt sich eine innige Beziehung zwischen Anna und einem der Entführer. Die Autorin zeichnet sehr starke Charaktere und schafft es, mit sehr viel Sinn für Emotionen und Menschlichkeit genau den richtigen Ton zu treffen, ohne die Ereignisse übertrieben wirken zu lassen. Positiv ist auch anzumerken, wie und das sich die Charaktere im Laufe des Buches weiterentwickeln.
Die Autorin schafft es außerdem den Lesenden von der ersten bis zur letzten Seite mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Es handelt sich aber nicht nur um einen eindimensionalen Thriller. Die Autorin hat mit diesem Buch eine komplexe und sehr gut konstruierten Story geschaffen. Sie entfaltet unterschiedliche Handlungsstränge vor den Augen des Lesenden. Begonnen bei Anna Selbig, über Annas Freund – der zunächst denkt, Anna hätte ihn verlassen–, die Flucht der zwei fremden Männer, bis hin zu den Machenschaften der geheimnisvollen Organisation und der Ermittlung der Polizei.
Das Buch bietet nicht nur schicksalshafte Begegnungen, schnelle und unerwartete Wendungen, Intrigen oder technische Raffinesse, sondern auch genau den richtigen Grad an Komplexität. Es macht wirklich Spaß, das Buch zu lesen. Es hat zwar ein paar Längen, ist aber durchweg spannend. Am Ende des Buches habe ich allerdings noch ein paar Fragezeichen und nicht alle der Handlungsstränge sind vollständig geklärt. Hier hebt sich die Autorin noch viele weiteren Details für die nächsten drei Bände auf, denn bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Teil der Alles-Serie.
Wer Thriller mag, wird mit diesem Buch auf jeden Fall nichts falsch machen! Mir bleibt jetzt nichts anderes zu tun, als auf die Fortsetzung zu warten :)

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