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Veröffentlicht am 20.02.2019

Pass auf dein Herz auf!

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Stell dir vor, du bist 19.
Ein Mädchen.
Und seit drei Jahren „tot“.
Denn dort hörte dein Herz auf zu schlagen.
Deine Eltern, als einfache Händler hintertücks von Banditen gemeuchelt.
Doch du wurdest „gerettet“.
Du ...

Stell dir vor, du bist 19.
Ein Mädchen.
Und seit drei Jahren „tot“.
Denn dort hörte dein Herz auf zu schlagen.
Deine Eltern, als einfache Händler hintertücks von Banditen gemeuchelt.
Doch du wurdest „gerettet“.
Du wurdest zur Sklavin der Hexe Nightsinger.
Eine Herzlose.
Nahmst blutige Rache. Seitdem hörst du die Schreie deiner Opfer.
Und du hast nur noch ein Ziel:
Du willst dein Herz zurück gewinnen. Koste es, was es wolle.
Du bist Zera.

Und hier beginnt unser Märchen, dass da ungefähr so lauten könnte: Es war einmal eine Herzlose, sie schlich sich im Auftrag ihrer Hexe als Frühlingsbraut bei Königshof ein, gewann die Gunst des Prinzen und stahl ihm sein Herz. Wortwörtlich. Sie riss es ihm aus der Brust, tauschte es gegen das ihre, und fortan lebte sie glücklich und zufrieden, bis das... Nein. Oder doch?

Statt eines Herzen, macht sich in Zeras Mitte die blutgierige Glut breit, eine heimtückische Stimme, bereit, im richtigen Moment zuzuschlagen und sie in ein geiferndes Monster zu verwandeln.
Sie sagt, sie wolle nur sein Herz stehlen. Er lacht spöttisch, sagt er habe keins. Doch gut versteckt hinter der glatten Maske adliger Arroganz und den Pflichten als Thronerbe lebt Lucien. Und der hat seine ganz eigenen Pläne. Er wird ein bisschen auch zu meinem Traumprinzen und man mag ihm zuraunen, pass auf, verliere nicht dein Herz. Lucien ist ein toll ergänzender männlicher Gegenpart zu Zera, die mich gleich in ihrem Bann hatte. Ihr innerer Konflikt als Herzlose ist wunderbar beschrieben und ihre freche Art, sich mit sarkastischem Humor durchzukämpfen und nie den Mut zu verlieren lässt sie mir sofort ans Herz wachsen.
Wie zu erwarten kommen Zera und Lucien sich näher, ein bittersüßes, sich wachsam umschleichendes Spiel zwischen lang gehegter Sehnsucht, Liebe und Verlangen. Doch was ist der Sieg? Und wer wird Gewinnen? Die Welt unserer entschlossenen Protagonistin gerät gefährlich ins Wanken. Was wirst du wählen, wenn du nicht beides haben kannst?
Und auch um Zera herum sieht es nicht unkomplizierter aus. Da ist Lady Y'shennria, wider Willen liebevoll Tantchen genannt, die trotz dass sie ihren Mann im Krieg der Hexen verlor bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen, um Zera als Frühlingsbraut einzuschleusen. Da sind die Hexen, die sich darauf verlassen, dass Zera ihre Aufgabe erfüllt, mit dem Ziel, einen nahenden Krieg zu verhindern. Und da ist der eiskalte Jäger, ein skrupelloser und grausamer Inquisitor, mit allen Wassern gewaschen, bereit, die Macht im Mantel der Wissenschaft an sich zu reißen. Und in Zeras Unherz rückt eine Frage heran: Wer ist das Monster? Der, der schlimme Dinge tut, oder der, der andere dazu verdammt, schlimme Dinge zu tun? Liebe oder Freiheit?
Und ich, als Leserin, ich frage mich: Kann eine Herzlose wahrhaftig lieben?

Denn das ist in „Heartless, der Kuss der Diebin“ alles andere als klar. Es ist ein steter Tanz auf Messers Schneide und Sara Wolf lässt uns aus der Ich Perspektive Zaras Geschichte so nahe miterleben, dass ich nicht anders konnte als intensiv mitzufiebern und dem leichten Schreibfluss folgend über die Seiten zu fliegen bis hin zum finalen „Cut“. Ein „Cut“, der mich bis zur Fortsetzung nur so mit der Lesebrille klappern lässt, denn klärt sich auch im Buch so einiges auf: Ihr könnt sicher sein, hinter jeder Antwort stehen unzählige weitere Fragen! Das Buch ist ein toller Auftakt der Herzlos-Reihe – voller Herz!

Fazit: Ein Unbedingtes Must-Reed! Dieses Buch hat echt alles, was ein spannender Romance- Fantasy-Roman braucht: eine atemraubende düster – süße Atmosphäre, stetig steigende Spanungskurve mit mysteriöse Verwicklungen, ein Hof voller Intrigen, zarte Momente der Leidenschaft, Gefahr und Sinnlichkeit, eine herrlich zynische, starke Protagonistin und einen geheimnisvoll sympathischen Prinzen.

Veröffentlicht am 17.02.2019

"Der Schmutz den wir kennen..."

Die Plotter
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Von der saubersten Mülltonne der Welt, vor dem Nonnenkloster, "geboren", wird Raeseng "gerettet" und schon in jungen Jahren von Old Raccoon, dem Leiter der geheimen Bibliothek "Dog House" aufgenommen. ...

Von der saubersten Mülltonne der Welt, vor dem Nonnenkloster, "geboren", wird Raeseng "gerettet" und schon in jungen Jahren von Old Raccoon, dem Leiter der geheimen Bibliothek "Dog House" aufgenommen. Einsam und kalt wächst er zwischen den Büchern und seinen literarischen Helden, zum Beispiel Achilles, auf und wird schließlich selbst zum Attentäter ausgebildet. Wir lernen Raeseng als einen sympathischen Killer mit Herz kennen, ein Mann, den man sich auch gut als Kollegen oder in jeder x-beliebigen gesellschaftlichen Position denken könnte. Doch Raeseng ist im "Dog House", denn "der Schmutz, den man kennt, ist besser, als der Unbekannte. Mit ihm können wir besser umgehen". Nun ist er 32, eigentlich noch jung, - eigentlich, denn man weiß nie, wann die Uhr plötzlich stehen bleibt.

"Die Plotter" nimmt uns mit in die dunkle und zwielichtige Welt der Profikiller und Mörder. Eine Welt, in der man zwischen alter Ehre, Geld und Korruption zum richtigen Preis auf dem "Fleischmarkt" alles kriegen kann. Eine Welt, an der Wandel der Zeit nicht einfach vorbeistreift. Hungrig steht sie kurz vor den politischen Wahlen. Old Raccoon wird alt und neue "Könige der Unterwelt" betreten den Platz. Ein Krieg um den obersten Stuhl bahnt sich an. Raeseng steht plötzlich zwischen den Fronten.

Un Su Kim schafft es, durch die Hand seines Charakters Raeseng Mord wie ein gutes, altes, Traditions- Handwerk zu darzustellen.
Geht der Klappentext eher in guter Thriller- Manier auf die Tatsache, dass Raeseng nach einem veränderten Auftrag nun auf Nummer 1 der Liste steht, hat man beim Lesen eher den Eindruck, diese Tatsache ist nebensächlich. Vielmehr stehen die Verwicklungen seiner Welt, der philosophische Blick aus Raesengs Augen und sein Umgang mit den eigenen Gefühlen im Wandel der Zeit im Vordergrund, mal als Jäger, mal als Gejagter.


Fazit:
All die Seiten habe ich bis zum Schluss lebhaft mit Raeseng mitfiebern können. Und es war schön zu sehen, wie man den Hauptcharakter und seine Welt wie beim pellen einer Zwiebel Schicht um Schicht besser zu verstehen lernt, bis zum Kern. "Die Plotter" ist ein Buch, das in uns viele Fragen aufwirft.

Für Leser des Außergewöhnlichen, die nicht auf pure, harte Thriller- Action, sondern zart ineinandergefiderte Lebens - Szenen, in denen letztlich doch alles ineinander verwoben ist lieben, eine tolle Lektüre!

Veröffentlicht am 17.02.2019

Mit Weisheit, Mut und Herz

Fünf Tage im Mai
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5 Tage im Mai ist ein herzergreifendes Buch über die selbstlose Liebe zwischen zwei Menschen jenseits des Alterns.
Denn diese fünf schicksalsweisende Tage erzählen vom tiefen und innigen Band der echten ...

5 Tage im Mai ist ein herzergreifendes Buch über die selbstlose Liebe zwischen zwei Menschen jenseits des Alterns.
Denn diese fünf schicksalsweisende Tage erzählen vom tiefen und innigen Band der echten Freundschaft zwischen der klugen, noch jugendlich- naiven Illy und dem willensstarken auf die 100 Jahre zugehenden Uropa Tat'Ka, der nicht nur 2 Weltkriege überlebt, sondern auch als Fassbinder im Holzhandwerk unerwartet Geschichte geschrieben hat.

Die Beiden bereichern einander und es ist herzig, Seite für Seite zu lesen, was sie einander alles zu geben haben. Tat'Ka weiß, wie er die Karten eines Lebens, das eben nicht immer ein Ponyhof ist, zu spielen hat und dieses tapfere Geschick gibt er mit Weisheit und Herz an seine Illy weiter, die wiederum neues Leben in sein altes Werk bringt und ihn von einer warmherzigen Seite kennenlernt, die vielen Menschen im Dorf verschlossen bleibt. Das ungleiche Gespann unterstützt sich, wo sie nur können. So rettet Tat'Ka Illy in ihrem Kommuniuns - Missgeschick und sie findet seine verlorenen Zähne wieder.

Wie im echten Leben sind auch Illys Tage gespickt mit schillernde Vergangenheitsblasen die den Fluß der Zeit überbrücken und ein Verständnis für den Roten Faden ihres Lebens geben, der Rest bleibt unserer Phantasie überlassen. Durch die detaillierte und atmosphärische Beschreibung des Alltags werden diese Lücken jedoch schnell mit bunten Farben gefüllt. Ein wichtiges Medium ist dabei die Nähe und Persönlichkeit mit der wir die Dorfbewohner mit ihrer Tiroler Sprache, die dirketer und echter wirkt kennen lernen und sie als eigenständige Personen belebt, sowie eine wahre Wortmalerei bei der Beschreibung einzelner Szenen und Orte, die natürlich alle auch ihre Geschichte haben.

Im Lesen werden wir selber zu stummen Mit-Bewohnern des Tiroler Bergdorfes. Manchmal mag man Illy doch am liebsten etwas zurufen. Wie in jedem guten Dorf gibt es Geflüster an jeder Straßenecke, wie die Autorin gekonnt einfängt. Wir finden in diesem Werk, eingestrickt in einzelne Mai- Tage, eine Vielzahl von Geschichten in der Geschichte versteckt. Sie ploppen unvermittelt auf und erzählen uns vom damals und heute und runden das Geschehen ab.
Überraschend, sind einige dieser angerissenen Geschichten doch so ganz anders, als auf dem Klappentext noch erwartet. So ändert sich der eher locker leichte und heitere Grundton des Buches in der Mitte für ein oder zwei Kapitel dramatisch. Die Ereignisse werden schwerer und der Text trister. Es ist das funkelnde Band der Freundschaft zwischen Illy und Tat'Ka, dass auch dies wieder auffängt und sowohl unsere ans Herz gewachsenen Protagonisten, wie auch mich als Leserin, sicher weitertragen auf die nächsten Seiten.

Fazit: Für Liebhaber der alten Handwerkskunst, der abgelegenen Dorfidylle und generell in den 80'igern Geborene ein toller Tipp, der einen Trip in die Jugend verspricht. Das Buch ist einfach zu lesen, packend geschrieben und bringt durch Tat'Kas Lebenserfahrung, etwa „Für dich und dein Leben musst Du verantwortlich sein! Das klingt nach keiner Heldentat, i weiß. Aber es is‘ eine.“ eine Menge frische Impulse zum Weiterdenken mit. Die größte Stärke dieses Romans ist jedoch das große, unbestechlich klare Herz in all seinen Facetten, dass Illy und Tat'Ka bis zum Schluss reißfest und tief verbindet.

Veröffentlicht am 17.02.2019

I Can't See U

I can see U
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Mit „I can see u“ ist dem Journalisten Matthias Morgenroth ein weiteres spannendes und den Strom unseres fortschreitenden SocialMedia Lifes treffendes Kinder und Jugend-Buch gelungen.

"I can see u" ist ...


Mit „I can see u“ ist dem Journalisten Matthias Morgenroth ein weiteres spannendes und den Strom unseres fortschreitenden SocialMedia Lifes treffendes Kinder und Jugend-Buch gelungen.

"I can see u" ist nicht nur leicht lesbar und mitreißend geschrieben, auch die Charaktere sind alle wunderbar originell - ich habe sie gleich ins Herz geschlossen! Gerne lernte ich die Flieder liebende, eher introvertierte Romantikerin Marie kennen, die vom ersten Blick an in Bens „Sonnenaufgang-Augen“ hin und weg ist. Oder Maries Beste, die taffe Elli, die kritisch der modernsten SmartHome Technik noch nichts abgewinnen kann, dafür aber mit wildem Temperament ihrem Ex Boyfriend Marco das Leben schwer macht, sowie den lustigen „YouTube- Star“ Josh, der Marie stets zum Lachen bringt und in seiner Freizeit mit dem kleinen Bruder virtuelle Pokemons quer durch die Stadt jagt. Und dann gibt es da natürlich noch den geheimnisvollen Ben. Maries Schwarm ist freundlich, hilfsbereit und mit immer einem coolen passenden Spruch auf den Lippen macht er sich schnell in der Klasse beliebt. Seine Markenklamotten wirken auf Jungs inspirierend, die Mädels fliegen auf ihn und auch sonst schweißt er die Klassengemeinschaft mit seinem raschen Organisationstalent zusammen.
Eine Gemeinschaft, die zu zerfallen droht, als auf dem digitalen Jahrmarkt der Möglichkeiten brisante, teils gefakte Bilder auftauchen, lang gehütete Geheimnisse ausgeplaudert werden und jeder beginnt jeden zu verdächtigen. Plötzlich steht die Frage „Glaubst dus?“ im Klassenzimmer. Wem kann man überhaupt noch vertrauen? Und wer ist eigentlich dieser „thetruefrankenstein99“ überhaupt, der alles zu wissen scheint?

Schon zu Beginn werden wir als Leser mit zahlreichen Rund-Um Informationen gefüttert. So lernen wir bereits auf den ersten Seiten durch Zeitsprünge Marie nicht als braves verliebtes Schulmädchen, sondern als gewaltbereites Opfer kennen. Wir lesen mit „I Can See U“ ihr Tagebuch, eine mit Tinte geschriebene Geschichte, „damit mir niemand die Worte verfälschen kann, denn geschrieben ist geschrieben – aber eben nur, wenn es Papier ist und wenn es keine Pixel sind.“ und werden von ihr aufgefordert, ihre Aufzeichnungen mit „Ehrfurcht“ und „Furcht“ zu lesen. 2 Begriffe, die meinem Empfinden nach für den Inhalt dieses Romans und allem was da noch kommt, nicht passender sein könnten. Früh im Text bekommen wir bereits Einblick in einige Mails, die zwischen einem gewissen „Michi“ und seinem derzeit in Singapur Lebenden Studienfreund „Sokrates59“ über soziale Experimente, Prävention und fortschreitender Digitalisierung ausgetauscht werden. Spätestens jetzt war meine Neugierde als Leserin vollkommen geweckt.
Auch mein Lese-Auge wurde wacher, sodass ich früh diverse Vermutungen hatte, in welche Richtung sich die Geschichte weiterentwickeln würde, was eine gewisse Vorhersehbarkeit mit sich brachte. Dies ist für mich auch der Haupt-Kritikpunkt an dem Text. Ich hätte mir gewünscht, dass Anfangs etwas spärlicher mit den Informationen umgegangen worden wäre sodass wir als Leser, genau wie Marie, eine größere Überraschung erlebt hätten. Ist das erste Rätsel gelöst, löst sich für mich auch ein Großteil der Spannung auf und es wird ein anderer Fokus gesetzt, der die Geschichte aber schließlich abrundet.

Fazit: Ein beeindruckendes, absolut lesenswertes Werk rund um das Thema Jugend, Liebe und SocialMedia. Das Buch kratzt an dem Rand einer nahenden Dystopie und setzt sich packend geschrieben mit den Chancen und Gefahren unserer stetig wachsenden Technik auseinander. Es lädt dazu ein, hin zuschauen. Was wir teilen. Wann. Mit wem. Und uns bewusst zu werden, was für unser Leben, egal ob Teen oder Grandma, wirklich zählt.

Veröffentlicht am 17.02.2019

"Meine Kostbarste Liebesgeschichte..."

Alles, was ich weiß über die Liebe
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„Meine Kostbarste Liebesgeschichte“ ist die mitreißende Lebensgeschichte einer Reise ins Erwachsen - werden durch Teenager- und Studienjahre hin zu sich selbst und dem unschätzbaren Wert wahrer Freundschaften, ...


„Meine Kostbarste Liebesgeschichte“ ist die mitreißende Lebensgeschichte einer Reise ins Erwachsen - werden durch Teenager- und Studienjahre hin zu sich selbst und dem unschätzbaren Wert wahrer Freundschaften, die gemeinsam durch dick und dünn gehen.

Es macht Spaß dieses Buch zu lesen und ich durfte dabei viel lachen. Von den ersten Zeilen an wurde ich Seite für Seite in einen neugierigen Sog aus frischen Anekdoten und kleinen wie großen Alltagsgeschichten gezogen. Dolly schreibt gefühlvoll, witzig, tiefgründig, beschwinglich, lebendig, nachdenklich, scharfsinnig, offen, freiherzig, dankbar, humorvoll narzisstisch, reflektiert, mitfühlend, einfach charakterstark mit einem Spotlight auf das Leben in all seinen schillernden Farcetten und manchmal eckigen Formen. „Das Leben ist schwierig, brutal, traurig, unsinnig, irrational“, „Das Leben ist wundervoll, faszinierend, magisch, lustig, albern.“ - Beides entstammt aus Dollys Feder. Und über beides teilt sie viele persönliche Erlebnisse mit uns als ihren Leser*innen. Das macht sie mir sehr sympathsich. Besonders interessant fand ich die Entwicklung, wie ihre treuen Freundschaften und ihre Selbsterkenntnis ihr geholfen haben, einen Weg zu sich selber zu finden, die Leere im Inneren zu füllen und ihren Besten Freundinnen durch dunkle Stunden zu helfen. Aus so vielen ihrer Worte spricht die tiefe zusammenhaltende Freundschaft und oft dachte ich „ja, das stimmt, auch Freundschaft ist Liebe“. Sie erinnert uns daran, dass Liebe nicht nur im erotische-romantischen Spektrum stattfindet, sondern uns durch das ganze Leben begleitet, jeden Tag. Zu uns selbst, zu unseren Freunden und Freundinnen, zu unseren Familien und in unserer Partnerschaft.

Den Aufbau des Buches fand ich am Anfang etwas verwirrend. So finde ich mich mal in der Jungendzeit, mal in einer späteren Mail wieder, zwischendrin ein BadDateDay oder die WorstPartyDiary und dann kreuzt auch noch ein Kochrezept meine Seitenwege... Dennoch fühlt man beim Lesen eine Art roten Faden, der zum Ende hin immer deutlicher wird. Ich finde es gut, dass Dolly nicht nur über schöne Themen schreibt, sondern vor allem echt bleibt. An vielen Stellen musste ich schmunzeln und über meine eigenen Gefühle und Freundschaften nachdenken, manchmal hätte ich dem Text so gerne etwas geantwortet oder weitere Fragen gestellt!

Fazit: Auch wenn das Cover mich so gar nicht angsprochen hat (die Farben beißen mir einfach im Auge) - der Inhalt ist ganz große Klasse und absolut lesenswert! Ein ganz besonderer Tipp für (uns) 90iger Jahre Kinder!