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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2019

Brotbackliebe

Der Brotbackkurs
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Die Quereinsteigerin Valesa Schell hat sich ganz und gar dem Brotbacken verschrieben. Sowohl das Cover als auch die großformatigen Fotos machen Lust auf mehr und der Untertitel "Einfach starten - Profi ...

Die Quereinsteigerin Valesa Schell hat sich ganz und gar dem Brotbacken verschrieben. Sowohl das Cover als auch die großformatigen Fotos machen Lust auf mehr und der Untertitel "Einfach starten - Profi werden" lässt sich tatsächlich problemlos umsetzen. Ich backe weder besonders gerne, noch bin ich eine gute Bäckerin, sie hat mir jedoch Lust und vor allem Mut zum Nachbacken gemacht.

In einem allgemeinen Teil werden die einzelnen Backutensilien und div. Infos rund ums Brotbacken beschrieben. Darauf folgen die Kapitel nach Teigarten wie z.B. Sauerteig oder Teige mit Hefe usw. getrennt.

Zurzeit ist die Bekömmlichkeit von konventionell hergestelltem Brot in aller Munde. Durch eine viel zu kurze Teigführung (das "Gehen" des Teiges) mit viel zu vielen Triebmitteln liegen Brote oft schwer im Magen. Erstaunlich mit wie wenig Hefe Valesas Schells Rezepte auskommen, wenn man dem Teig nur einfach mehr Zeit lässt. Auch die Sauerteigherstellung ist kein Buch mit sieben Siegeln mehr, sondern gut nachvollziehbar und Schritt für Schritt beschrieben. Genauso wie die Rezepte an sich: Der Backprozess wird ganz genau erklärt, so dass auch ungeübten Bäckern leckere Brötchen, Baguettes und Brote gut gelingen werden.

"Der Brotbackkurs" hält was der Titel verspricht und macht Lust auf selbstgebackenes Brot. Nicht umsonst hat Valesa Schell einen gut besuchten Blog, der sich ausschließlich mit dem Brotbacken beschäftigt und eine eigene Facebook-Gruppe zum Thema, die größte Backgruppe im deutschsprachigen Raum überhaupt.

Also dann - einfach starten!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Humanismus statt Kriegseinsatz

Die große Heuchelei
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Todenhöfer, der viele Jahre für die CDU im Bundestag saß, seit mehr als 50 Jahren Krisengebiete bereist, Bestseller-Autor ist und einer der schärfsten Kriegskritiker, will mit seinem Buch "Die große Heuchelei" ...

Todenhöfer, der viele Jahre für die CDU im Bundestag saß, seit mehr als 50 Jahren Krisengebiete bereist, Bestseller-Autor ist und einer der schärfsten Kriegskritiker, will mit seinem Buch "Die große Heuchelei" wachrütteln. Darin berichtet er kritsch über westliche Militäreinsätze in Syrien, Afghanistan usw. Zusammen mit seinem Sohn begibt er sich in Lebensgefahr. Das Credo des Buches: Der Westen muss die Menschenrechte vorleben, statt sie nur vorzuheucheln. Offziell kämpft der Westen für Werte, lt. Todenhöfer geht es allerdings ausschließlich um Macht, Märkte und Geld. Damit hat er nicht Unrecht und trifft den Nagel auf den Kopf. Meine Skepsis aufgrund des reißerischen Titelbildes musste ich nach einigen Seiten ablegen und dem Autor zustimmen. Dabei handelt es sich um keine leichte Lektüre, nicht aufgrund des Stils, der ist journalistisch und flüssig, die beschriebenen Szenen sind jedoch nichts für Zartbesaitete, wohl aber sehr realitätsnah und glaubhaft.

Zurzeit ist Todenhöfer mit seinem neuen Buch auf Lesereise und ich werde definitiv versuchen, ihn live zu sehen.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Der Spatz von Paris

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Ausgabe aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" des Aufbau Verlags. Ich habe daraus schon mehrere Bände, wie z.B. über Adele Bloch, der Muse Klimts, ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Ausgabe aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" des Aufbau Verlags. Ich habe daraus schon mehrere Bände, wie z.B. über Adele Bloch, der Muse Klimts, über Alma Schindler, die Mahler inspirierte gelesen, und war jedes Mal begeistert, so auch beim neuen Band über Edith Piaf.

Valerie Trierweile ist eine außergwöhnliche Mischung aus Roman und biografischen Fakten gelungen, so dass manchmal die Grenzen verschwinden und man als Leser nicht weiß, was der Realität und was der Phantasie der Autorin entspringt. Über die Piaf haben sicherlich viele Leser schon div. Informationen, so z.B. dass sie aus sehr armen Verhältnissen stammt, oft sehr unglücklich verliebt war und zu viel trank - eine tragische Figur und trotzdem erfährt man in "Madame Piaf und das Lied der Liebe" noch so viel mehr. Sie wurde z.B. der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt und ihr drohte Auftrittsverbot. Ihr bekanntestes Lied "La vie en rose" schrieb sie während ihrer Beziehung mit Yves Montand. Immer wieder betont die Protagonistin sehr glaubhaft, dass sie alles tun würde um singen zu können.

Ein sehr lesenswertes Buch!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Schöner Wohnen mit Mikroben

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke
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Susanne Thiele ist Mikrobiologin und Autorin, außerdem leitet sie die PR-Abteilung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und hat einen eigenen Blog "Mikrobenzirkus". Thiele erklärt auf eine sehr ...

Susanne Thiele ist Mikrobiologin und Autorin, außerdem leitet sie die PR-Abteilung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und hat einen eigenen Blog "Mikrobenzirkus". Thiele erklärt auf eine sehr humorvolle und gleichzeitig lehrreiche Art und Weise die Welt der Mikroben. Was sind Mikroben, wie vermehren sie sich? Wo kommen sie vor? Hier geht sie v.a. auf den ganz normalen Alltag ein, d.h. wo leben Mikroben in der Wohnung oder am Arbeitsplatz. Es gibt übrigens gute und böse Tierchen und den heimischen Mikrozoo der gefährlichen Art gilt es zu vermeiden, denn sie lauern überall - z.B. in Spülschwämmen, auf der Fernbedienung und Computertastatur, im Kühlschrank oder an unseren Haustieren. Dieser Abschnitt hat mir besonders gut gefallen, da er sehr praxisnah ist und man beim Lesen zwischen Ekel und Lachen schwankt. Die Autorin findet eine gute Mischung aus Tipps und Hinweisen, wie man Krankheitserreger eindämmt, gute Mikroben "züchtet" und gleichzeitig nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.

Ein heiteres und lesenswertes Sachbuch.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Gib Glück und es kommt zurück

Das Glück der kleinen Gesten
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Ausschnitt aus dem Klappentext: "Chantal Sandjon und Melanie Alexander zeigen warum es sich lohnt, sich ganz bewusst um mehr Glück im Alltag zu bemühen. Denn aktuelle Forschungen bestätigen: Kleine Gesten ...

Ausschnitt aus dem Klappentext: "Chantal Sandjon und Melanie Alexander zeigen warum es sich lohnt, sich ganz bewusst um mehr Glück im Alltag zu bemühen. Denn aktuelle Forschungen bestätigen: Kleine Gesten steigern unser Wohlbefinden nachweislich und schenken uns mehr Gesundheit, Erfolg und Energie."

Ich kann den Autorinnen aus eigener Erfahrung nur beipflichten: "Wenn man Glück schenkt, kommt es wieder zurück." Und "Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt." Leider gehen diese Gesten im stressigen Alltag oft unter, obwohl sie uns das Leben viel schöner machen würden. An empfangene Glückgesten denkt man noch lange zurück und freut sich immer wieder aufs Neue. Das Buch sorgt bei mir definitiv dafür, dass ich wieder bewusst und bedingungslos Glück verschenke.

Ein Praxisteil rundet das Buch ab, sei es als Selbstversuch oder für neue Impulse wie z.B. beim Spazierengehen den Müll am Wegesrand einsammeln, einen Tag lang bewusst Komplimente verteilen oder ein Buch mit einer freundlichen Widmung für einen Finder in den öffentlichen Verkehrsmitteln liegen lassen.

Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Menschen dieses Buch lesen und die Glückgesten beherzigen. Dadurch würde die Welt sicherlich viel freundlicher.