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Veröffentlicht am 04.04.2022

Alles Dunkel dieser Welt

Sing backwards and weep
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Natürlich habe auch ich in den 90ern Grunge gehört, weil es neu und anders war, allerdings war ich kein großer Fan und die Destruktivität, die bei vielen Musikern in Drogenabhängigkeit und sogar Tod endete, ...

Natürlich habe auch ich in den 90ern Grunge gehört, weil es neu und anders war, allerdings war ich kein großer Fan und die Destruktivität, die bei vielen Musikern in Drogenabhängigkeit und sogar Tod endete, schreckte mich ab und widerte mich an. Auf Mark Lanegan wurde ich jedoch immer wieder aufmerksam und zuletzt aufgrund eines sehr traurigen Ereignisses, sein Tod mit 57 Jahren. Nein, er ist nicht an einer Überdosis gestorben, sondern an den Folgen einer Covid-Infektion. Erst im Dezember 2021 war "Devil in a Coma" erschienen. Darin berichtet Lanegan über seinen Kampf mit der tückischen Viruserkrankung.

Mark Lanegan ist nicht nur ein großartiger Sänger, dessen Bariton einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, sondern auch ein genialer Songwriter.
Beeindruckt hat er mich mit seiner Interpretation des Dylan's Songs "Man in the long black coat" in der Biopic "I'm not there" oder Gastauftritte bei Nick Cave. Des Weiteren hat er drei bemerkenswert Alben mit der britischen Sägerin Isobel Campbell aufgenommen.

Ich habe die Autobiografie "Sing backwards and weep" in einem Rutsch durchgelesen, so zog sie mich in ihren Band. Lanegan hatte, im Gegensatz zu vielen Kolleg:innen, keinen Ghostwriter. In Interviews berichtet er, wie schwierig das Schreiben für ihn war, weil er diese Zeit, die v.a. von seiner Drogenabhängigkeit geprägt war, noch einmal durchleben musste. Auch der Leserin und dem Leser muss klar sein, dass das Buch v.a. über Lanegans Zeit mit den Screaming Trees handelt und von den wilden Seiten erzählt. Diese Jahre haben nun den größten Teil seines Lebens ausgemacht und er hat vermutlich so viel erlebt, um es auf mehrere Leben aufzuteilen. Das Buch hat nicht umsonst fast 500 Seiten.

Die Biografie ist auch als Hörbuch erhältlich, von Mark Lanegan selbst gelesen. Ich hab einige Kapitel auf audible gehört und kann es empfehlen. Zum einen ist es durch Lanegans Stimme sehr authentisch, zum anderen kommt die Message 1:1 an. Eine Übersetzung, und ist sie noch so gut, hat nie die gleiche Authentizität.

Eine Autobiografie für Insider und Fans, sehr lesenswert und tief beeindruckend.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Die Stadt der Mode

Die Muse von Dior
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Ich lese bzw. höre sehr gerne historische Romane über außergewöhnliche Frauen. Die Mischung zwischen Fiktion und Fakten macht mich neugierig, so dass ich auch immer selbst über die jeweilige Protagonistin ...

Ich lese bzw. höre sehr gerne historische Romane über außergewöhnliche Frauen. Die Mischung zwischen Fiktion und Fakten macht mich neugierig, so dass ich auch immer selbst über die jeweilige Protagonistin recherchiere.

In diesem Fall war das jedoch kaum möglich. Ich konnte nur wenige Informationen zu einer jungen Amerikanerin finden, die Christian Dior während des 2. Weltkrieges unterstützt hätte. Ich bin allerdings auf Elizabeth "Lee" Miller gestoßen, auch Lady Penrose genannt, die während dieser Zeit als amerikanische Fotojournalistin und Kriegsfotografin in Europa lebte. Sie hatte Kontakte zur Vogue und arbeitete auch kurze Zeit als Modell. Ich konnte aber keinen Zusammenhang zwischen Lee Miller und Marius Gabriels Roman feststellen.

Bei meiner Recherche bin ich auf einen weiteren Roman über eine Muse von Dior gestoßen mit dem Titel "Merci, Monsieur Dior" von Agnès Gabriel.

Beide Handlungen spielen in den 1940er Jahren, die Musen haben jedoch ganz unterschiedlicher Herkunft. Interessant ist, dass der Nachname beider Autoren Gabriel ist. Zufall?

Svenja Pages liest gekonnt und haucht Copper Leben ein. Ich bin jedoch keine Freundin von unterschiedlichen Stimmlagen und das Sprechen war gerade noch so, dass es mich nicht zu sehr störte.

Die Dialoge sind leider schwerfällig und unnatürlich, behindern dadurch den eigentlich leichten Erzählfluss.

Abgesehen davon ist "Die Muse von Dior" ein kurzweiliges (Hör)buch, das ein aussagekräftiges Bild der Zeit im gerade befreiten Paris sehr gut darstellt und dadurch weit mehr bietet als nur die Beziehung zwischen Dior und Copper.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Zistrose, Tonka und Vanille

Essenzen der Welt
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Bei diesem Buch über Düfte handelt es sich keinesfalls um ein Sachbuch, sondern um Reiseeindrücke, die das Leben des Autors Dominique Roques widerspiegeln. Er arbeitete für namhafte Parfümhersteller und ...

Bei diesem Buch über Düfte handelt es sich keinesfalls um ein Sachbuch, sondern um Reiseeindrücke, die das Leben des Autors Dominique Roques widerspiegeln. Er arbeitete für namhafte Parfümhersteller und bereiste die ganze Welt auf der Suche nach den besten Düften, von El Salvador, über Marokko und den Iran bis nach Australien. Diese Idee greift er in seinem Buch auf. In den Beschreibungen spürt man sofort die Leidenschaft, die hinter Roques Suche steht und er schafft es, den Leser auf seinen Reisen mitzunehmen und lässt ein ganzheitliches Bild entstehen. Denn es geht nicht nur um den eigentlichen Duft, sondern um den Anbau, um die Menschen, die die Blüten, Harze usw. ernten, um Handelsbeziehungen und ihre Geschichte. Dabei lässt Roques die Schattenseiten nicht aus. Riesige Wälder wurden für die Sandel- und Rosenholz-Gewinnung zur Parfümherstellung abgeholzt. Dies bzgl. kam das wohl bekannteste Parfum, Chanel No. 5 in Verruf, da es Rosenholzöl enthält. Das Unternehmen gründete aufgrund der Kritik von Umweltschützern ein Projekt zur Pflanzung von Bäumen.

Ich bin kein großer Fan von Parfums, verwende selbst meist nur Einzeldüfte, habe mir bis jetzt auch keine Gedanken gemacht, wie diese angebaut und hergestellt. Meine Einstellung habe ich nach der Lektüre geändert und neues Wissen erlangt.

Essenzen der Welt" ist ein sehr gelungenes Buch, mehr spannender Roman als schnödes Sachbuch.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Indoor-Gärtnern und genießen

Endlich Mittagspause! Indoor-Gärtnern zwischen Mails und Meetings mit Pflücksalat, Sprossen & Co.
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Lotta Repenning und Robert Schlossnickel ist ein kleines, aber feines Buch zum Thema Indoor-Gärtnern gelungen. Die Tipps und Anleitungen sind praxisnah und ohne großen Aufwand umsetzbar. Großartiges Bildmaterial ...

Lotta Repenning und Robert Schlossnickel ist ein kleines, aber feines Buch zum Thema Indoor-Gärtnern gelungen. Die Tipps und Anleitungen sind praxisnah und ohne großen Aufwand umsetzbar. Großartiges Bildmaterial runden die Texte ab.

Die Aufteilung ist logisch und beginnt zuerst mit den Voraussetzungen für das Gärtnern im Büro oder in der Wohnung. Besonders gut hat mir gefallen, dass recycelt wird. So sind z.B. leere Klopapierrollen wunderbar als Anzuchtgefäße geeignet und leere Gemüseschalen lassen sich zu Mini-Gewächshäusern umfunktionieren. Die Kapitel sind weiter nach Nahrungsmitteln gegliedert, in Sprossen & Microgreens, Salate, Gemüse, Küchenkräuter und Pilze zzgl. div. leckerer Gerichte. Manche Anbauarten fallen für mich flach, weil schlichtweg der Platz fehlt. Davon abgesehen habe ich jede Menge Ideen aufgegriffen und freue mich schon, das erste eigene Grün zu verspeisen. Ein bunt blühender Kapuzinerkresse hat überall Platz; Basilikum und Thymian passen auf das Küchenfensterbrett; Sprossen benötigen nur Wasser und Liebe und für eine Schale Pflücksalat findet sich auch noch ein Plätzchen.

Wer sich detaillierter mit dem Thema auseinandersetzen will, findet weitere Infos, Buchtipps und Links im Serviceteil. Hier gibt es außerdem Bezugsquellen für Saatgut.

Für mich ist "Endlich Mittagspause" ein rundum gelungenes Buch, das mehr Freude ins Büro oder in die Wohnung bringt und Lust aufs Indoor-Gärtnern macht.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Die besten Reisetricks

Travel Hacks - Die besten Reisetricks
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Dan Marshall ist der Hack-König. Von ganz allgemeinen Life Hacks über Student, Gardening und Home Hacks bis zu Travel Hacks hat er sie alle geschrieben.

Da ich auch schon die Welt bereist habe und den ...

Dan Marshall ist der Hack-König. Von ganz allgemeinen Life Hacks über Student, Gardening und Home Hacks bis zu Travel Hacks hat er sie alle geschrieben.

Da ich auch schon die Welt bereist habe und den einen oder anderen Trick selbst anwende, war ich skeptisch, ob Dan Marshall mir noch etwas beibringen kann und ob seine Tipps echte Hacks sind und das Reisen leichter, sicherer und einfacher machen.

Manche Hacks, wie z.B. das sog. Burrito-Packen kannte ich schon; manche finde ich unnötig, wie z.B. der Rasierklingenschutz; manche dagegen werde ich zukünftig beachten, wie z.B. den Zahnbürstenständer aus einer Wäscheklammer, den USB-Anschluss am TV zum Handyladen bei Adaptermangel, den Batterie-Anzünder und einige mehr.

Das Layout ist übersichtlich, ein Hack pro Seite nach Reisearten, wie z.B. Camping, Strand, Städte kategorisiert sowie Tipps bei der Buchung, beim Packen usw.

Ich würde das Buch v.a. jungen Reisenden empfehlen, die zum ersten Mal eine Flugreise selbst buchen oder mit dem Rucksack reisen, da si sicherlich davon profitieren.

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