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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2019

Aktuelles Thema, spannend in den Vordergrund gerückt

Das Floriansprinzip
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Der Krimi der Floriansprinzip von Rebecca Gable beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema Umweltverscmutzung.
Es geht um Mark Malecki. Früher Prüfer für Versicherungen wird er durch seine Freundin in ...

Der Krimi der Floriansprinzip von Rebecca Gable beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema Umweltverscmutzung.
Es geht um Mark Malecki. Früher Prüfer für Versicherungen wird er durch seine Freundin in einen seltsamen Fall hineingezogen. Eine Firma hat sich versichern lassen und ist in der Nacht darauf abgebrannt. Als Malecki der Sache auf die Spur geht, findet er sich an einem Tatort wieder. Der Versicherte wurde ermordet und es sieht zunächst so aus, als wird Malecki beschuldigt. Als dann Maleckis Freundin spurlos verschwindet überschlagen sich die Ereignisse. Er geht auf die Suche nach ihr und lernt einen Umweltaktivisten kennen. Es stellt sich heraus, dass alles auf einen Müllschieberring hinausläuft. Diese verschiffen Schadstoffe in ärmere Länder wie Afrika.

Man kommt sehr gut in die Geschichte rein, Malecki und die anderen werden so facettenreich beschrieben, dass man das Buch nicht weglegen kann. Rebecca Gable schafft es auf ein Thema hinzuweisen, von dem man leider nur zu gerne wegsieht. Durch ihren Krimi zwingt sie die Leser praktisch dazu, weiter hinzusehen, denn das Buch wegzulegen ist einfach nicht möglich.

Ein sehr empfehlenswertes Buch

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.10.2019

Filmreif kochen - und das lecker und gut erklärt

Filmreif kochen
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Das Kochbuch "Filmreif kochen" von Eva Dotterweich ist vor allem für Serienjunkies ein absolutes muss. Liebevoll und sehr kreativ betitelt die Autorin ihre Rezepte, die zum Beispiel "Orange is the new ...

Das Kochbuch "Filmreif kochen" von Eva Dotterweich ist vor allem für Serienjunkies ein absolutes muss. Liebevoll und sehr kreativ betitelt die Autorin ihre Rezepte, die zum Beispiel "Orange is the new snack", "House of Tartes" oder "Game of scones" heißen. Die Rezepte sind alle sehr kreativ und passend und schmecken dazu noch hervorragend! Und dabei ist für jeden etwas dabei, vom einfachen Snack, der in ein paar Minuten fertig ist, über exotische Abendessen hin zur aufwendigen Torte ist für jeden Serienliebhaber etwas dabei. Aber auch wenn man die darin genannten Serien nicht kennt, ist das Buch durchaus lohnenswert. So eignet es sich doch hervorragend für einen geplanten Filmabend mit Freunden und Familie mit den passenden Rezepten dazu.

Alles in allem sind in diesem Buch viele Rezepte, die sehr gut erklärt wurden und bei denen es Spaß macht, sie nachzubacken und zu kochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Rezeptideen
Veröffentlicht am 29.06.2018

Schwarzes Requiem - ein Thriller der in die dunkelsten Ecken und Geschichten führt

Schwarzes Requiem
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Der Thriller "Schwarzes Requiem" von Jean-Christophe Grange gelesen von Dietmar Wunder führt uns direkt nach Afrika, genauer die Republik Kongo, in der zu dem Zeitpunkt Macht und Geld regiert.
Mittendrin ...

Der Thriller "Schwarzes Requiem" von Jean-Christophe Grange gelesen von Dietmar Wunder führt uns direkt nach Afrika, genauer die Republik Kongo, in der zu dem Zeitpunkt Macht und Geld regiert.
Mittendrin sind Gregoire Morvan und sein Sohn Erwan.
Sie folgen ganz verschiedenen Zielen.
Während Greogoire auf dem Weg zu seinen Minen ist, um heimlich Coltan wegzuschaffen und so noch reicher zu werden, ist Erwan hergekommen um einen alten Fall aufzulösen. Der Fall des Nagelmannes. Was beide wissen, aber nicht aussprechen, ist, dass Erwan vermutet, dass ein Vater mit der Sache etwas zu tun hat.
Währenddessen in Frankreich. Erwans Schwester Gaelle trifft sich mit dem Psychater Katz. Sie hat versucht sich umzubringen.
Ihr Bruder Luic erfährt das der Vater seiner Exfrau auf brutale weise ermordet wurde und reist mit ihr nach Italien zur Beerdigung.

In Afrika spitzt sich die Lage zu, Erwan hat einiges, erschreckendes über seinen Vater herausgefunden und kommt in ein Kriegsgebiet. Sein Vater versucht ihn herauszuholen und stirbt dabei.

Auch in Frankreich wird es gefährlich. Gaelle findet heraus, dass Katzt nicht der ist, für den sie ihn hält und Luic wird bedroht als er versucht herauszufinden, wer seinen Schwiegervater bedroht hat.
Zuletzt verweben sich alle Handlungsstränge an der Beerdigung von Gregoire Morvan.

Gleich zu Beginn der Geschichte wird man mitten ins korrupte Kongo geworfen. Es wird schnell klar, dass man ohne Geld und Kontakte nicht weit kommt. Auch wenn man noch nicht viel von diesem Land gehört hat, versteht man schnell, woher die Aufruhen kommen. Schwer ist es tatsächlich nur etwas, mit den ganzen Orten klar zu kommen und den Entfernungen. Da lohnt es sich mal einen Blick auf eine Karte zu werfen, um zu verstehen, warum Erwan nicht so leicht nach Lontano kommen kann und warum es eine tagelange Reise ist.

Am Anfang kann es ein wenig schwer fallen, in die Handlung herein zu kommen, es gibt viele, neue Namen. Das mag aber auch daran liegen, dass mir der erste Teil noch ungekannt war. Und trotzdem findet man schließlich doch in die Geschichte rein, lernt die Charaktere kennen und beginnt sich mit ihnen zu identifizieren -mehr oder weniger.

Was ganz besonders gelungen ist, dass man nie, aber auch nie erraten kann, was als nächstes passiert. Der Autor lässt keine langeweile aufkommen und immer wenn man denkt, jetzt kann es nicht schlimmer kommen, schafft er es noch eins oben drauf zu setzen. Die Handlung wirft sich manchmal regelreicht in eine plötzlich andere Richtung. Es ist keien Geschichte, die man nebenbei hören kann, nein, hier ist es wichtig, aufmerksam zuzuhören, sonst kann es sein, dass man einen wichtigen Teil überhört.

Alles in allem ein mehr als gelungener Thriller, mit vielen, unerwarteten Handlungsänderungen, viel Spannung und dunklen Geheimnissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.10.2017

Über ein großes Tabu-Thema, das schon lange totgeschwiegen wird

Die stille Kammer
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„Die stille Kammer“ ist ein Psychothriller von Jenny Blackhurst und erzählt die Geschichte von Susan Webster, die glaubt, ihr Kind umgbracht zu haben.

Susan Webster lebt unter dem Namen Emma Cartwirght ...

„Die stille Kammer“ ist ein Psychothriller von Jenny Blackhurst und erzählt die Geschichte von Susan Webster, die glaubt, ihr Kind umgbracht zu haben.

Susan Webster lebt unter dem Namen Emma Cartwirght in einer kleinen, ruhigen statt. Sie hat ihr Kind im alter von 12 Wochen umgebracht und ihre Strafe in der Psychatrie abgesessen.
Sie hat ihr Kind aufgrund der Pueperalpsychose erstickt, eine sehr seltene und verstärkte Form des so genannten „Baby Blues“, die für Paranoia und starken Psychosen sorgt.
Als Susan ein Bild von einem kleinen Jungen erhält, auf dem der Name ihres Sohnes draufsteht macht sie sich auf um herauszufinden, was passiert ist. Der Journalist Nick Whitely hilft ihr bei ihren Recherchen und sie findet immer mehr Hinweise darauf, dass ihr Sohn noch lebt.
Allerdings hat Susan weiterhin immer mal wieder „Aussetzer“ bekommt etwas nicht mit, oder vergisst etwas, sodass man nie genau weiß, ob das alles wirklich passiert, oder sie sich das nur einbildet.

Der Einstieg in das Buch gelingt sehr leicht. Gleich zu beginn erzählt Susan, was sie getan hat. Sie verdeutlicht sehr eindrücklich, wie sehr ihr der Tod ihres Kindes zu schaffen macht und obwohl sie sich rechtfertigt, bemerkt man deutlich, wie sie sich selbst die Schuld daran gibt. Auch sehr schön und gleichzeitig traurig, sind die Rückblenden zu der Zeit, die sie mit ihrem Sohn Dylan verbracht hat. Sie schweift ob ab, denkt daran, wie sie mit ihm gekuschelt und gespielt hat.
Das nimmt der Geschichte auch so etwas den bitteren Beigeschmack. Das Thema, das eine Mutter ihr eigenes Kind umbringt ist sehr gewagt und wird bei uns totgeschwiegen, auch wenn mittlerweile nachgewiesen ist, dass diese Pueperalpsychose eine schwerwiegende Krankheit ist, kann man sich das - wenn man es nicht selbst miterlebt hat – kaum nachvollziehen.
Das ist das erste Buch, in dem diese Krankheit offen angesprochen wird und darüber geschrieben wird, dass auch diese Mütter ihre Kinder wirklich geliebt haben. Sie waren einfach nur krank.

Neben Susans Geschichte werden auch immer einzelne Kapitel eingeworfen, die zu Beginn scheinbar gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zusammen hängen. Erst ganz zum Ende hin erkennt man die Verknüpfungen zur aktuellen Geschichte.
Das sorgt dafür, dass im Buch die Spannung erhalten bleibt. Während Susan auf der Suche nach ihrem Sohn ist, erhalten wir Einblick in eine ganz andere Jugend und auch wenn man ein paar Vermutungen anstellen kann, so ganz findet man es doch nicht heraus.

Alles in allem ist das Buch sehr spannend. Es ist nicht blutig, es hat keine besonderen Schreckmomente, doch es fesselt den Leser. Durch dieses außergewöhnliche Thema und die Personen, in die man sich meist ganz gut hineinversetzen kann, schafft man es kaum, das Buch zu Seite zu legen.

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Veröffentlicht am 02.10.2017

Die Schlange von Essex- Ein Liebesroman der ganz anderen Art

Die Schlange von Essex
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"Die Schlange von Essex" ist ein Roman von Sarah Perry und bekam den britischen Buchpreis für den besten Roman des Jahres.
"Die Schlange von Essex " erzählt die Geschichte einiger sehr unterschiedlicher ...

"Die Schlange von Essex" ist ein Roman von Sarah Perry und bekam den britischen Buchpreis für den besten Roman des Jahres.
"Die Schlange von Essex " erzählt die Geschichte einiger sehr unterschiedlicher Charaktere, die alle, so unterschiedlich sie auch sind, durch eine Sache miteinander verbunden sind. Liebe. Sie alle haben etwas gemeinsam. Sie lieben und werden geliebt und in diesem Buch, ist die Liebe in allen Facetten beschrieben.

Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Cora Seaborne. Schon in jungen Jahren verheiratet, war sie in einer Ehe gefangen, in der sie nicht glücklich weden kann. Jetzt ist ihr Mann tot und sie kann endlich anfangen zu leben, muss sich an keine Konventionen mehr halten. Sie ist frei und kann tun und lassen, was sie will.
An ihrer Seite ist Martha, die ihr eine enge Freundin, Vertraute und gleichzeitig Coras Angestellte ist. Sie kommen nach Aldwinter, wo sie William Ransome - der Dorfpfarrer- und seiner Familie vorgestellt werden. Will liebt seine Frau Stella innig und auch Cora fasst sofort Vertrauen zu Stella. Doch sie empfindet etwas besonderes für Will. Sie werden innige Freunde. Was Luke Garret gar nicht passt.
Dieser war der Arzt von Coras verstorbenen Mann und liebt Cora ebenfalls. Und auch sie empfindet so etwas wie Liebe für ihn und beide machen daraus keinen Hehl, doch scheint es so, als sollten Sie nicht zusammen kommen. Lukes bester und treuester Freund Spencer wiederrum empfindet etwas für Coras vertraute Martha. Und so geht es immer weiter.
Das war nur ein kurzer Einblick in die Geschichte, doch in ihr findet man so viel Liebe, Trauer, Angst, Hass, dass es gar nicht möglich ist, hier alles zu erklären.
Dieser Roman ist etwas ganz besonderes. Natürlich kann man ganz einfach und lapidar sagen, es geht um Liebe. Doch das beschreibt die Besonderheit dieses Romans nicht mal im entferntesten und wird ihm auch nicht gerecht. Denn es ist kein Liebesroman und beschreibt auch nicht unbedingt eine Liebesgeschichte. Tatsächlich habe ich nie zuvor einen Roman gelesen in dem es um Liebe geht, aber in dem kaum ein Kuss verschenkt wird. Viel mehr geht es um die platonische Liebe und diese Liebe wird mit Kleinigkeiten ausgedrückt. Mit einer liebevollen Geste, einer ungeteilten Aufmerksamkeit oder einem verständnisvollen Brief.
Die Sicht der Personen wechselt ständig, man bekommt von jeder Person einen Einblick in die jeweiligen Gefühle. Man muss durchgehend aufmerksam sein, da es vor allem zu Beginn sehr viele neue Chraraktere und Namen sind. Auch wechselt die Ansicht der Personen innerhalb eines Kapitels, was das Buch auch sehr faszinierend macht. Man hat keine einzelnen Kapitel und weiß, jetzt geht es um Cora, jetzt um Martha und jetzt sehen wir alles aus der Sicht von Will. Nein, das Buch umfasst ein komplettes Jahr, es wird grob in die Monate unterteilt und in den Kapiteln kann es durchaus sein, dass sich die Charaktere vermischen. Am Anfang einer Seite kommen die Gefühle und die Handlungen von Will heraus und das wechselnt zwischendrin einfach, sodass man mitbekommt, was die Charaktere zur selben Zeit machen. Es ist nichts klar abgegrenzt sondern die Charaktere sind vermischt und gehen so nahtlos und perfekt ineinander über. Dies wird nur unterbrochen, durch die Briefe und TAgebucheinträge der Chraktere, die eine gelungene Abwechslung sind und sehr gut zu lesen.
Es gibt noch viel mehr zu dem Buch zu sagen, doch ich will versuche es nicht zu lang zu machen.
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes, es beschreibt keine großen Begebenheiten, keine unglaubliche, einmalige Liebesgeschichte und man kann es auch nicht einmal übermäßig spannend nennen. Es ist die Liebe. Schlicht und einfach und doch unendlich kompliziert in allen Facetten. Dazu kommt noch ein einzigartiger Schreibtstil, der elegant und doch nicht hochnäßig wirkt. Es ist einfach durch und durch ein britisches Buch und ich kann es jedem nur unbedingt empfehlen, denn es ist etwas ganz besonderes.

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