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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2023

Ich bin positiv überrascht

Ever & After. Der schlafende Prinz
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Als Nachfahrin von Schneewittchen muss Rain White an ihrem 18. Geburtstag einen seit mehreren Jahrhunderten schlafenden Prinzen küssen. Dieses Ritual müssen alle weiblichen Nachfahren von Märchengestalten ...

Als Nachfahrin von Schneewittchen muss Rain White an ihrem 18. Geburtstag einen seit mehreren Jahrhunderten schlafenden Prinzen küssen. Dieses Ritual müssen alle weiblichen Nachfahren von Märchengestalten an ihrem 18. Geburtstag durchführen Doch Rain gelingt das, was den Nachfahrinnen vor ihr nicht geglückt ist. Sie weckt den Prinzen mit ihrem Kuss auf und mit ihm einen uralten Fluch. Dieser kann nur gebrochen werden, wenn ein Nachfahre sieben Prüfungen besteht. Und als wäre das nicht bereits Herausforderung genug, versuchen nun auch noch die verschiedenen Nachfahrenfamilien einen Vorteil beim Lösen der sieben Aufgaben zu erlangen, indem sie die anderen Familien ausschalten.

Zu Beginn des Hörbuchs „After & Ever 1 – Der schlafende Prinz“ dachte ich noch, dass ich hier wieder eine harmlose und vorhersehbare Fantasygeschichte zu hören bekomme. Doch als Rain den Prinzen erweckt, wandelt sich der Charakter der Geschichte nach und nach komplett. Diese nimmt an Fahrt auf und wird wirklich spannend. Die Autorin Stella Tack hat ein paar richtig gute Einfälle, die dafür gesorgt haben, dass ich mich sehr gut unterhalten fühlte.

Toll war, dass nicht immer klar ist, welche Figur zu den Guten und welche zu den Bösen gehört. Das steigert die Spannung. Es gab Entwicklungen, die ich vorhergesehen habe, das finde ich jedoch nicht schlimm, solange ich Spaß am Geschehen habe.

Gelesen wird das Hörbuch von Pia-Rhona Saxe. Sie liest nicht schlecht. Allerdings war sie mit ihrer herben und emotionsarmen Erzählweise nicht mein Fall. Stets habe ich sie als distanziert empfunden, sodass ich keine Verbindung zu Rain aufbauen konnte. Da Rain eine toughe, mutige und anpackende Figur ist, wurde die Sprecherin bestimmt bewusst für sie ausgewählt. Sie passte auf jeden Fall gut zur Figur, jedoch nicht zu meinem Bedürfnis, mich mit der Hauptfigur zu identifizieren.

Veröffentlicht am 18.10.2023

Gut, aber kein Highlight

Skogen Dynasty
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Aleksander Skogen stammt aus einer erfolgreichen sowie privilegierten norwegischen Dynasty. Als er einen Skandal verursacht, schickt seine Familie ihn auf eine Trekkingtour in die norwegische Wildnis. ...

Aleksander Skogen stammt aus einer erfolgreichen sowie privilegierten norwegischen Dynasty. Als er einen Skandal verursacht, schickt seine Familie ihn auf eine Trekkingtour in die norwegische Wildnis. Geleitet wird die Tour von Norah. Ihre Großeltern betrieben ein kleines Gästehaus und organisieren Trekkingtouren.

Die männliche Hauptfigur, Aleksander Skogen, hat mein Herz im Sturm erobert. Ich mochte ihn und war sehr gespannt, was ich im Laufe der Geschichte alles über ihn erfahren würde. Sein Charakter war facettenreich, er zeigte sich aufgeschlossen, tiefgründig und mit dem Herz am rechten Fleck.

Die weibliche Hauptfigur, Norah, mochte ich zu Beginn des Buches ebenfalls. Doch im Laufe der Erzählung ging sie mir zunehmend auf die Nerven. Ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren und auch nicht anfreunden. Sie dachte oft das eine, machte dann jedoch genau das andere. Diese Inkonsequenz war für mich anstrengend, aber auch unglaubwürdig.

Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Norah als auch aus der von Aleksander erzählt. Pluspunkte waren hier für mich die beiden Sprecher des Hörbuchs. Yesim Meisheit zählt zu meinen Lieblingssprecherinnen. Ich mag ihre Stimme, ihre Tonlage und wie sie Figuren Leben einhaucht. Aber auch Julian Tennstedt hat eine angenehme Stimme, mit der er Aleksander toll zum Leben erweckt hat.

Besonders deutlich ist mir bei „Skogen Dynasty“ Band 1 geworden, dass ich einfach kein naturverbundener Mensch bin. Daher kann ich auch mit einer Trekkingtour in der Wildnis nicht viel anfangen. Dieses Setting gibt mir nichts, da ich mich nicht mit der Geschichte identifizieren kann. Ich bin einfach durch und durch ein Stadtmensch.

Insgesamt habe ich die Geschichte von Aleksander und Norah nett gefunden, doch mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 14.10.2023

Gewohnt gut

Love Will Tear Us Apart
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Der dritte Teil der Stranger Times weckte hohe Erwartungen bei mir. Und der Autor C.K. McDonnell hat sie mich Leichtigkeit erfüllt.

Sein schwarzer, typisch britischer Humor hat mich wieder viel zum Lachen ...

Der dritte Teil der Stranger Times weckte hohe Erwartungen bei mir. Und der Autor C.K. McDonnell hat sie mich Leichtigkeit erfüllt.

Sein schwarzer, typisch britischer Humor hat mich wieder viel zum Lachen gebracht. Seine absurden Ideen haben mich großartig unterhalten. Wiederholt habe ich mich gefragt, wie man als Autor nur auf solche Einfälle kommt. Da er nicht nur beeindruckende Ideen hat, sondern diese auch noch fantastisch erzählerisch in Szene setzen kann, ist es einfach ein großer Spaß, das Buch zu lesen.

Dabei verbringen wir wieder viel Zeit mit Figuren, die wir schon aus den ersten beiden Bänden kennen und die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Doch die Personen bleiben nicht stehen, sie verändern sich, entwickeln sich weiter. Dabei gibt es Entwicklungen, die mich begeistert haben und welche, bei denen ich traurig war. Aber spannend waren ihre Veränderungen auf jeden Fall. Außerdem gibt es neue Figuren, die die bisherigen bereichern und uns hoffentlich erhalten bleiben.

Zu Beginn war mir das Erzähltempo zu gemächlich. Doch zum Glück wird es noch temporeich und spannend. Mir hat zudem die Ausgewogenheit der Szenen gefallen. Wir erleben die Mitarbeiter der Stranger Times in ihren Verlagsräumen, begeben uns in den Untergrund, aber auch in ein Erholungszentrum für Superreiche. Dabei waren für mich alle Erzählstränge ebenbürtig unterhaltsam, sodass ich mich bei jedem Wechsel darauf gefreut habe, dass ich nun erfahre, was mit den Hauptfiguren dieses Stranges nun passiert.

Das Buch hat mich phantastisch unterhalten Und ich freue mich, dass die Geschichte um die Stranger Times weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.10.2023

Das war einfach nichts für mich

Die Regeln des Spiels
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Das neue Buch von Colson Whitehead „Die Regeln des Spiels“ wird als Roman beworben. Für mich sind es jedoch drei Kurzgeschichten, die lose durch den Möbelverkäufer und Ganoven Ray Carney zusammengehalten ...

Das neue Buch von Colson Whitehead „Die Regeln des Spiels“ wird als Roman beworben. Für mich sind es jedoch drei Kurzgeschichten, die lose durch den Möbelverkäufer und Ganoven Ray Carney zusammengehalten werden. In der ersten Geschichte spielt er die Hauptrolle, in der zweiten nur eine kleine Nebenrolle, um dann in der dritten Erzählung wieder präsenter zu sein.

Kurzgeschichten können mich einfach nicht für sich gewinnen. Ich brauche meine Zeit, um mich in eine Geschichte einzulesen. Ist das geschehen, ist die Kurzgeschichte aber auch schon wieder vorbei. Daher bevorzuge ich Romane, bei denen sich der rote Faden durch das gesamte Buch zieht. Leider ist dies hier nicht der Fall.

Auch der Erzählstil des preisgekrönten Autors konnte mich nicht überzeugen. Bei der ersten Geschichte mit dem Titel „Ringolevio 1971“ war ich von der Idee, die der Erzählung zugrunde liegt, begeistert. Diese hätte sich für eine temporeiche Erzählweise angeboten, voller Action und Spannung. Leider neigt Colson Whitehead zu Abschweifungen, die immer wieder einen Bruch des Erzählten bewirken. Der rote Faden verschwindet daher laufend hinter Einschüben und alten Erinnerungen. Das nimmt Tempo, Spannung und mir auch die Lust am Geschehen. Denn das rückt so immer wieder in den Hintergrund, bis ich nur noch gelangweilt war.

Die zweite Geschichte „Nofretete T.N.T. 1973“ bestand aus vielen Längen, da immer wieder vollkommen Unwichtiges erzählt wird. Da ich ein großer Medienfan bin, hätte mich eine Erzählung darüber, wie ein Film entsteht und gedreht wird, eigentlich begeistern sollen. Aber auch hier hat mir der umständliche, weitschweifige Erzählstil des Autors das Geschriebene verleidet und ich habe mehr gelangweilt als interessiert gelesen.

Bei der dritten Kurzgeschichte „Die Abwickler 1976“ habe ich dann irgendwann die Segel gestrichen und das Buch abgebrochen. Auch hier geht es um ein Thema, welches zu meinen Interessengebieten zählt, nämlich Politik und die Spiele der Mächtigen. Doch auch hier war ich wieder nach jeder Seite ermüdet, hatte den Eindruck, schon ewig am Stück zu lesen, ohne Gefallen daran zu finden.

Als Fazit nehme ich hieraus für mich mit, dass der Autor zwar hochgelobt und preisgekrönt ist, aber ganz einfach nicht mein Fall. Das ist nicht schlimm, andere Lesende werden sich an seinen Büchern erfreuen.

Veröffentlicht am 17.09.2023

Ein Autor, der spannende Thriller schreibt

Die Villa
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Die Polizeischülerin Johanna Böhm freut sich auf ihren Urlaub. Denn endlich hat sie Zeit, um auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen. Doch dann erreicht sie ein Anruf ihrer besten Freundin Alice. Alice ...

Die Polizeischülerin Johanna Böhm freut sich auf ihren Urlaub. Denn endlich hat sie Zeit, um auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen. Doch dann erreicht sie ein Anruf ihrer besten Freundin Alice. Alice glaubt, ihre Cousine Faith in Hamburg gesehen zu haben. Dabei sollte Faith sich in Nigeria bei ihrer Familie befinden. Als Alice dort nachfragt, tut Faith Vater so, als wäre alles in schönster Ordnung mit Faith. Doch Alice glaubt ihm nicht. Also begibt Johanna sich nach Hamburg zu Alice. Gemeinsam wollen sie das Rätsel lösen.

Der erste Band „Der Zirkel“ um die Polizeischülerin Johanna Böhm und den Ex-MAD-Mitarbeiter Rasmus Falk war für mich vor 4 Monaten ein Highlight. Daher habe ich sehnsüchtig auf Band 2 „Die Villa“ gewartet. Ich bin also mit einer hohen Erwartungshaltung an das Buch gegangen. Aber ich muss sagen: Super! Alle meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen!

Zu Beginn widmet der Autor Leon Sachs sich der Einführung der Figuren. Daher ist der zweite Teil völlig unabhängig von Band 1 lesbar. Mir hat es Spaß gemacht, die Personen, die mir in „Der Zirkel“ ans Herz gewachsen sind, zu treffen und sie erneut näher kennenzulernen, auch wenn ich dadurch zu Anfang Tempo in der Handlung vermisst habe. Doch das fehlende Tempo holt der Autor im weiteren Verlauf locker auf.

Die unterschiedlichen Themen, die in dem Buch angesprochen werden, wie Menschenhandel, Immunität von Botschaftsmitarbeitern, Zusammenarbeit mit gesuchten Verbrechern, verknüpft der Autor so gekonnt miteinander, dass sich daraus eine Geschichte ergibt, die man als Lesende nicht mehr aus der Hand legen mag, bis man das Ende des Buches erreicht hat. Besonders beeindruckt hat mich, dass die Handlungen nicht übertrieben wirken. Als Leserin konnte ich mir die Ereignisse genauso auch in unserer realen Welt vorstellen. Man merkt dem Buch die intensiven Hintergrundrecherchen an.

Dabei sind die Ermittlungsarbeit und die Verbrecherjagd durchweg spannend beschrieben. Atemlos folgte ich der Handlung, den Wendungen und den tollen Figuren. Ich will mehr davon und hoffe, dass die Reihe um die beiden ungewöhnlichen Ermittler weitergeht.