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Veröffentlicht am 30.10.2022

Waringham bleibt Waringham

Drachenbanner
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Waringham ist und bleibt Waringham, es ist jedes Mal wunderbar mit Rebecca Gablé durch vergangene Zeiten zu reisen. Die Königin des historischen Romans enttäuscht auch diesmal ihre Fans nicht.
Der Roman ...

Waringham ist und bleibt Waringham, es ist jedes Mal wunderbar mit Rebecca Gablé durch vergangene Zeiten zu reisen. Die Königin des historischen Romans enttäuscht auch diesmal ihre Fans nicht.
Der Roman ist ein klein wenig zweigeteilt, nicht nur durch einen sehr großzügigen Zeitsprung in der Mitte es Buches, sondern auch aufgrund der Schwerpunktsetzung der Autorin. Im ersten Teil steht die fiktive Geschichte um Bedric und Adela im Mittelpunkt der Erzählung, in zweiten Teil sind es dann die geschichtlichen und politischen Entwicklungen. Beide Schwerpunkte sind für sich sehr interessant und unbedingt lesenswert.
Themen des Romans sind zum einen Familie, Freundschaft und Liebe sowie die Leibeigenschaft und das Arbeiten für den Earl oder Lord. Zum anderen geht es wie bereits angedeutet um die Politik und das Schicksal Englands, erste Reformen werden eingeläutet und es werden Schlachten geschlagen. Bedeutende historische Persönlichkeiten in dem Roman sind Simon de Montfort und seine Frau Eleanor, die Schwester des Königs. Sie wollen Reformen im Land durchsetzen und stellen sich gegen die Willkür des Königs. Ich habe wieder sehr viel bei diesem Roman gelernt und bin wie immer von der Recherche begeistert. Die Autorin schafft es auch diesmal wieder historische Fakten mit Fiktion wunderbar zu verweben, sodass man ein intensives Buch in den Händen hält.
Ich mochte Adela und Bedric sehr gerne, Rebecca Gablé hat wieder sehr lebensnahe, menschliche und symphytische Figuren gezeichnet, die man am liebsten kennenlernen würde. Gerade Adela hat ihren eigenen Kopf, aber sie stößt immer wieder an die Grenzen der Gesellschaft und ihrer Zeit. Heutige Frauen haben es in ähnlichen Situationen einfacher. Gut dargestellt ist sowohl das Leben auf Waringham als auch am Hof. Die Schlachten und politischen Ränkespieles sind nachvollziehbar und man hat keinerlei Verständnisprobleme.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt mitreißend, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Für mich entwickelt kaum ein Buch eine solche Sogwirkung, wie die Waringham-Bücher von Rebecca Gablé.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die historische Romane lieben und solche, die vielleicht schon länger um das Genre herumschleichen.
Ich bedanke mich sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bei Bastei Lübbe. Zudem hoffe ich sehr, dass Rebecca Gablé uns in ein paar Jahren wieder mit einem Waringham-Roman beglückt, denn ich habe jetzt schon Sehnsucht nach Waringham.

10/10 P.

Bitte beachten: Die Rezension geht erst am 02.11.2022 auf unseren Kanälen online. Vielen Dank.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Auch Teil zwei überzeugt mit einer fesselnden Geschichte

Das Goldblütenhaus - Im Licht der Hoffnung
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Auch der zweite Teil der Goldblüten-Saga hat mir wieder sehr gut gefallen. Gabriela Groß schafft es innerhalb von wenigen Seiten den Leser mit in die Geschichte zu nehmen und zu fesseln.
Im zweiten Teil ...

Auch der zweite Teil der Goldblüten-Saga hat mir wieder sehr gut gefallen. Gabriela Groß schafft es innerhalb von wenigen Seiten den Leser mit in die Geschichte zu nehmen und zu fesseln.
Im zweiten Teil steht nun Ella im Mittelpunkt der Erzählung, im ersten Band haben wir intensiv ihre Schwester Leonie begleitet. Ella ist mit Timo, ihrem Freund, sehr glücklich. Einzig die Entfernung Kopenhagen – Tegernsee bereit ihr etwas Kopfschmerzen. Doch dann Überschlagen sich die Ereignisse und nicht nur die Existenz der Glanz AG steht auf dem Spiel, sondern auch die Zukunft ihrer Liebe.
Es geht in diesem Roman auch um die Vergangenheit von Hedi, aber ebenso um das Kochen bzw. Restaurants. Auch die Themen Krankheit bzw. Unfall bekommen einen recht großen Anteil an der Erzählung.
Eine wichtige Rolle in dem Roman haben wieder Annalena, die Mutter von Leonie und Ella, sowie Hedi die Großmutter der beiden Schwestern. Ebenfalls zu erwähnen ist Kai, der Bruder von Timo, der gerade in der zweiten Hälfte des Romans eine wichtige Roll einnimmt.
Inhaltlich knüpft der zweite Teil der Saga nahtlos an den ersten Teil an, weshalb es ratsam ist, den ersten Teil gelesen zu haben. Es werden auch immer Verweise in die Vergangenheit gegeben.
Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, weshalb man den Figuren sehr nahekommt. Dies ist ein sehr großes Plus, was ich bei Roman wirklich schätze. Zudem liegt der Identifikationsfaktor recht hoch und es macht Spaß die Figuren zu begleiten.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht zu lesen, die Sprache ist den Gegebenheiten angepasst. Die Zeitsprünge sind gut in die Geschichte eingebaut und ergänzen den Plot in der Gegenwart.
Für mich war der Roman noch spannender als der erste Teil. Herausragend emotional ist die Aufarbeitung der Geschichte von Hedi, die sich im ersten Teil schon angedeutet hatte. Hier hatte ich Tränen in den Augen und war sehr berührt von diesem Teil der Story. Was mir sehr gut gefallen hat war der Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählperspektiven und den verschiedenen Zeitebenen. Demzufolge war immer „Bewegung“ in dem Roman und es wurde nie langweilig und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Was man allerdings in jeder Zeile spürt ist die Liebe der Autorin zu ihrer Geschichte und deren Figuren, so gefühlvoll und einfühlsam ist der Roman gezeichnet.
Der Fokus liegt in diesem Band eher auf dem Privat-Leben der Glanz-Frauen als auf dem Unternehmen. Im dritten Teil erhoffe ich mir nun, dass einige Ungereimtheiten im Unternehmen aufgeklärt werden und wir die wahren Hintergründe von einigen Ereignissen erfahren.
Ein Roman für alle die gerne Familien-Sagas lesen und gerne gut unterhalten werden. Ich bedanke mich sehr bei Bastei Lübbe für die Leserunde bei der Lesejury und bei Gabriela Groß für die Begleitung der Leserunde.

10/10 P.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Herzens-Buch - Unbedingt lesen!

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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Mich hat dieses Buch verzaubert, ich bin immer noch ganz beseelt von dieser schönen Geschichte. Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die Farben Gold / Gelb überwiegen, ebenso die Farbe Blau. Im ...

Mich hat dieses Buch verzaubert, ich bin immer noch ganz beseelt von dieser schönen Geschichte. Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die Farben Gold / Gelb überwiegen, ebenso die Farbe Blau. Im Hintergrund erkennen wir eine stattliche Villa, im Vordergrund steht eine Frau mitten in einem gold-gelben Blumenfeld. Der Klappentext umreißt gut, worum es geht. Doch wie so oft geht es noch um viel mehr als um das Kosmetikunternehmen. Die Themen Liebe, Familie, Vertrauen, Seitensprung, Geheimnisse und Lügen, um nur ein paar zu nennen, spielen ebenfalls eine große Rolle.
Im Mittelpunkt des Romans stehen die Zwillinge Leonie und Ella, gemeinsam nach dem Tod des Bruders ist es an ihnen das Lebenswerk, ihrer Großeltern und ihrer Mutter weitzuführen. Ihre Mutter Annalena und ihre Großmutter Hedi lernen wir ebenfalls kennen, beide Frauen haben viele Opfer für das Kosmetikunternehmen gebracht. Ihnen soll die Firmenchronik gewidmet werden und die Rolle der Glanz Frauen hervorheben. Die Ghostwriterin Nicole Marquart nimmt sich dieser Aufgabe an und taucht ein in alte Erzählungen.
Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, grundsätzlich wird der Roman chronologisch erzählt. Es gibt allerdings einige Rückblenden in die Jahre 1947, 1953 und 1963 (Berlin bzw. München). Es ist schön dort etwas von den Anfängen des Unternehmens zu erfahren.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional und detailgenau. Die Szenen sind sehr plastisch beschrieben, sodass das Kopfkino direkt angeworfen wird. Insgesamt hat mich der Roman sehr berührt und mitgenommen, ich konnte mich sehr gut aufgrund der Beschreibungen mit den Personen identifizieren. So habe ich genau so wie sie, gehofft, gebangt, mich gefreut und mitgelitten.
Der Roman verwebt am Ende nicht alle Fäden, die er im Laufe der Geschichte aufgenommen hat. Am Ende bleibt ein kleiner Cliffhanger zurück, der die Vorfreude auf den zweiten von insgesamt drei Teilen sehr hochhält.
Ein Roman der durch seine intensive und liebevolle Art besticht. Ich hatte das große Glück in einer Leserunde gemeinsam mit der Autorin diesen Roman lesen zu dürfen, was ich als ungemein bereichernd empfunden habe.
Ein wunderbarer Roman für alle die gerne Familien-Sagas über mehrere Bände lesen und sich gerne Teil einer bis dato völlig fremden Familie werden. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände, bis August (dann erscheint Teil 2) ist es ja nicht mehr lang.
Ganz klar Leseempfehlung! Ich danke Gabriela Groß für die wunderbare Begleitung der Leserunde und der Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

10/10 P.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Ein Schattenkönig sorgt für Unruhe

Die Windsor-Akte
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Eine Reise quer durch Europa mit einem abgedankten König, welcher immer noch für einige Mächtige in Europa eine Bedeutung hat, ist der Treibstoff für diesen interessanten Roman. I
n der Story geht es um ...

Eine Reise quer durch Europa mit einem abgedankten König, welcher immer noch für einige Mächtige in Europa eine Bedeutung hat, ist der Treibstoff für diesen interessanten Roman. I
n der Story geht es um den jungen Ajax Doggerton, welcher einen sehr mysteriösen Auftrag in den 1940iger Jahren erhält. Er soll für den britischen Geheimdienst Informationen über den abgedankten König Edward, der in Frankreich mit seiner Ehefrau Wallis lebt, herausfinden. Ajax lässt sich auf dieses sehr dubiose Spiel ein und gerät bald in einen Strudel aus Flucht und Gefahr. Hängt gar von Ihm die Zukunft Großbritanniens ab?
Ajax Doggerton ist anfangs ein schüchterner junger Mann. Er schmiedet seine ganz eigenen Zukunftspläne. Durch den sehr speziellen Auftrag reift er jedoch sehr schnell zu einem mutigen Mann heran und wird mit sehr interessanten Personen bei seinem Streifzug konfrontiert. Als weitere interessante Charaktere können neben Edward und Wallis, die deutsche Adelige Katharina, der britische Geheimdienstler Gallagher, sowie die junge Französin Lydie genannt werden. Katharina ist ein interessanter Nebencharakter, ihre Rolle in der Geschichte ist nicht ganz klar und changiert zwischen Gut und Böse. Man weiß nie so genau mit wem man sich bei ihr einlässt, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte wird durch wenige Zeitsprünge in das Jahr 1992 unterbrochen und ist sonst im Jahr 1940 in Europa angesiedelt. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, flüssig und sehr gut lesbar. Der Autor schafft es durch seine detailreichen Darstellungen für ein sehr angenehmes und aufregendes Kopf-Kino zu sorgen. Ebenfalls sehr positiv sind die ganzen historischen Hintergründe dieser Zeit. Ein Kapitel, dass in der Öffentlichkeit gar nicht so breit wahrgenommen wurde. Einzig und alleine das Ende hätte ich mir etwas anders vorgestellt bzw. gewünscht. Hier hätte der Autor ein anderes bzw. differenzierteres Ende wählen können. Die ist aber der einzige kleine Kritikpunkt an einem ansonsten sehr gut recherchierten und spannend geschriebenen historischen Roman. Für Freunde von historischen Romanen ist dieser Roman ein absolutes Muss.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Blankenese - Zeiten des Umbruchs

Blankenese - Zwei Familien
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Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter ...

Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter eines verstorbenen Kapitäns und einer Gastwirtin. Eines Tages trifft sie den Reederei-Sohn John und beide verlieben sich ineinander. Doch für Johns Familie ist Leni nicht standesgemäß genug und John ist Halbjude.
Der Roman spielt von 1919 bis 1939 in Blankenese, welches damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Es geht vor allen Dingen um die Familienkonstellationen und die gesellschaftlichen Ressentiments gegenüber einigen Gruppen in der Gesellschaft. Hinzu kommt das Führen einer Rederei bzw. einer Schankstube und die dazugehörigen Geschäfte.
Chronologisch mit etlichen Zeitsprüngen erzählt die Autorin die Geschichte dieser beiden Familien und dies ist genau der Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Mir fehlten oft die Tiefe und die Emotionen in diesem Buch, weil etliches sehr schnell abgehandelt wird und Probleme oder Konflikte gelöst werden, indem sie im nächsten Kapitel einfach nacherzählt werden. Aber das aktive Auseinandersetzen mit Gefühlen und Problemen / Konflikten hat mir in dem Buch gefehlt und teilweise konnte ich die Emotionen und Gefühle der Protagonisten nicht nachvollziehen, weil sie mich nicht mitgenommen haben. Meist wird der Roman aus der Sicht von Leni erzählt, hier hätte ich mir auch noch eine differenziertere Sichtweise z.B. aus der Sicht von Johns Schwester gewünscht. Durch die vielen Zeitsprünge wird auch viel zeitgeschichtliches Wissen vorausgesetzt, vieles wird zwar kurz angesprochen, dennoch ist es sicherlich von Vorteil, wenn man sich mit dem Thema 20er Jahre und Nationalsozialismus etwas auskennt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, ich habe den Roman innerhalb von wenigen Tagen gelesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und man möchte am liebsten gar nicht aufhören, da auch das Buch mit einem Cliffhanger endet. Der Roman ist eher dialogorientiert und es schadet auch nicht, wenn man den Hamburger Zungenschlag kennt. Ein Personenverzeichnis dient zur besseren Orientierung.
Ein Roman für alle die gerne zeitgeschichtliche Romane lesen und für die viele Zeitsprünge keine Probleme darstellen, auf nicht einmal 500 Seiten sind schließlich 20 Jahre verpackt.
Ein spannender Roman, der für mich leider ein wenig zu sehr durch die Zeitgeschichte hetzt.

7/10 P.

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