Waringham bleibt Waringham
DrachenbannerWaringham ist und bleibt Waringham, es ist jedes Mal wunderbar mit Rebecca Gablé durch vergangene Zeiten zu reisen. Die Königin des historischen Romans enttäuscht auch diesmal ihre Fans nicht.
Der Roman ...
Waringham ist und bleibt Waringham, es ist jedes Mal wunderbar mit Rebecca Gablé durch vergangene Zeiten zu reisen. Die Königin des historischen Romans enttäuscht auch diesmal ihre Fans nicht.
Der Roman ist ein klein wenig zweigeteilt, nicht nur durch einen sehr großzügigen Zeitsprung in der Mitte es Buches, sondern auch aufgrund der Schwerpunktsetzung der Autorin. Im ersten Teil steht die fiktive Geschichte um Bedric und Adela im Mittelpunkt der Erzählung, in zweiten Teil sind es dann die geschichtlichen und politischen Entwicklungen. Beide Schwerpunkte sind für sich sehr interessant und unbedingt lesenswert.
Themen des Romans sind zum einen Familie, Freundschaft und Liebe sowie die Leibeigenschaft und das Arbeiten für den Earl oder Lord. Zum anderen geht es wie bereits angedeutet um die Politik und das Schicksal Englands, erste Reformen werden eingeläutet und es werden Schlachten geschlagen. Bedeutende historische Persönlichkeiten in dem Roman sind Simon de Montfort und seine Frau Eleanor, die Schwester des Königs. Sie wollen Reformen im Land durchsetzen und stellen sich gegen die Willkür des Königs. Ich habe wieder sehr viel bei diesem Roman gelernt und bin wie immer von der Recherche begeistert. Die Autorin schafft es auch diesmal wieder historische Fakten mit Fiktion wunderbar zu verweben, sodass man ein intensives Buch in den Händen hält.
Ich mochte Adela und Bedric sehr gerne, Rebecca Gablé hat wieder sehr lebensnahe, menschliche und symphytische Figuren gezeichnet, die man am liebsten kennenlernen würde. Gerade Adela hat ihren eigenen Kopf, aber sie stößt immer wieder an die Grenzen der Gesellschaft und ihrer Zeit. Heutige Frauen haben es in ähnlichen Situationen einfacher. Gut dargestellt ist sowohl das Leben auf Waringham als auch am Hof. Die Schlachten und politischen Ränkespieles sind nachvollziehbar und man hat keinerlei Verständnisprobleme.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt mitreißend, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Für mich entwickelt kaum ein Buch eine solche Sogwirkung, wie die Waringham-Bücher von Rebecca Gablé.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die historische Romane lieben und solche, die vielleicht schon länger um das Genre herumschleichen.
Ich bedanke mich sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bei Bastei Lübbe. Zudem hoffe ich sehr, dass Rebecca Gablé uns in ein paar Jahren wieder mit einem Waringham-Roman beglückt, denn ich habe jetzt schon Sehnsucht nach Waringham.
10/10 P.
Bitte beachten: Die Rezension geht erst am 02.11.2022 auf unseren Kanälen online. Vielen Dank.