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Veröffentlicht am 23.01.2022

Ist das Leben wie Schach?

Das Damengambit
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Das Damengambit ist ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, welche in einer Männerdomäne sich erfolgreich etabliert. Leider hat mich diese Geschichte insgesamt nicht ganz so fesseln können.

Das Cover ...

Das Damengambit ist ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, welche in einer Männerdomäne sich erfolgreich etabliert. Leider hat mich diese Geschichte insgesamt nicht ganz so fesseln können.

Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt das Konterfei einer jungen Frau, welche sich über ein Schachbrett beugt auf dem neben den Figuren auch einige Flaschen alkoholischer Getränke stehen. Dabei schaut sie den Leser direkt an. Der Klappentext gibt einen guten Überblick über das Handlungs-geschehen und hält dennoch die entscheidenden Passagen der Story geschickt zurück. In der Geschichte geht es um die Geschichte des Waisenkindes Elisabeth, genannt „Beth“, Harmon, welche durch eine zufällige Begegnung mit dem Schachspiel vertraut wird. Sie ist fasziniert von den Möglichkeiten des Spiels und taucht ein in eine Welt die so viel anders als ihr trübseliger Alltag als „Heimkind“ ist. Dabei gerät sie in einen Strudel aus Ehrgeiz, Alkohol und Beruhigungspillensucht getrieben mit dem Verlangen die beste Schachspielerin des Landes bzw. der Welt zu werden. Die Grundidee der Story hat mir sehr gut gefallen allerdings hätte ich mir mehr emotionale Tiefe bei der Ausarbeitung gewünscht. Die Hauptprotagonistin ist ein stereotypisches Heimkind, welches nicht sehr an emotionale menschliche Bindungen interessiert bzw. gewöhnt ist. Sie ist sehr selbstverliebt und das Schachspiel gibt ihr die Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen. Die emotionale Kühle, welche die Hauptdarstellerin ausstrahlt, hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen und ich konnte leider keine Bindung zu ihr aufbauen. Die prägendsten Nebendarsteller der Geschichte sind der Hausmeister Mr. Shaibel, die Adoptivmutter Mrs. Wheatley, der Schachspieler Benny sowie ihre beste Freundin Jolene. Jolene hat mir dabei am besten gefallen. Auch wie Beth im Heim groß geworden hat, sie ihren Weg gefunden und ist Beth eine entscheidende Stütze im späteren Leben, um nicht zu sehr vom Lebensweg abzukommen. Der Aufbau der Geschichte ist immer wieder durch kleine Zeitsprünge gekennzeichnet. Mir ist die Geschichte in manchen Passagen zu ausführlich in anderen zu kurz beschrieben worden. Der Schreibstil des Autors ist dialogorientiert und insgesamt aber gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger des Schachspiels sowie Freunde einer starken Persönlichkeit in Frage. Das Fazit ist bei mir eher durchwachsen. Mir persönlich hatte Beth eher maskuline als feminine Verhaltensweisen an den Tag gelegt. Ich konnte mich mir ihr und der Geschichte nicht so ganz identifizieren. Aber dies sollte euch nicht davon abhalten selbst in die Geschichte einzutauchen und eure eigene Meinung zu bilden.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine Stadt mit eigenen Gesetzen

Stadt der großen Träume
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Wenn eine Gemeinde nicht viele Benefits hat, mit der sie bei der Bevölkerung oder bei Zugereisten Punkten kann, versucht sie die wenigen Anreize ihres Wirkens so positiv wie möglich nach außen darzustellen.

Mir ...

Wenn eine Gemeinde nicht viele Benefits hat, mit der sie bei der Bevölkerung oder bei Zugereisten Punkten kann, versucht sie die wenigen Anreize ihres Wirkens so positiv wie möglich nach außen darzustellen.

Mir hat der Roman gut gefallen, zeigt er doch, dass Loyalität und Gemeinschaftssinn schnell an ihre Grenzen kommen, sobald menschliche Fehler das Paradies zerstören. Der Roman wurde ins deutsche übersetzt und dort auch unter dem Titel „Stadt der großen Träume“ mit einem leicht abgewandelten Cover veröffentlicht. Der Inhalt der Bücher ist aber derselbe, weswegen meine Meinung über den Titel “Kleine Stadt der großen Träume“ handelt. Das Cover ist bunt gedruckt. Man erkennt einen blauen Himmel unter dem Berge, sowie einzelne Häuser abgebildet sind. Der Klappentext ist sehr offen gestaltet und verheimlicht dem Leser so einiges. Meiner Meinung nach hätte er etwas mehr Inhalt für den Leser wiedergeben können.

In der Handlung geht es im Wesentlichen um den wichtigsten „Mittelpunkt“ der Stadt Björnstadt, die dortige Eishockeymannschaft. Diese hat die Chance die Landesmeisterschaft zu gewinnen, wenn alle Protagonisten an einem Strang ziehen. Doch dieses Vorhaben gerät bald durch verschiedene Vorgänge ins Wanken. Die Geschichte lebt von Ihren zahlreichen Darstellern. Mir haben dabei die Protagonisten Peter Anderson, ein früherer Eishockeyspieler, seine Tochter Maya, sowie die Eishockeyspieler Kevin, Benjamin und Amat am besten gefallen. Maya hat mir dabei am meisten imponiert. Als Tochter von Peter hat sie mit Eishockey eigentlich gar nichts am Hut, denn sie möchte Musikerin werden. Leider erfährt sie ein prägendes Schicksal auf einer Party und ist seitdem ein gebrochener Mensch. Trotz unendlicher Wut gelingt ihr eine Lebenserfahrung, sowie eine Charakterwandlung. Somit hat sie am Ende der Erzählung die Chance Rache oder Weisheit! Für welche wird sie sich entscheiden?

Ebenfalls sehr prägend sind die Charaktere von Kevin und Benjamin. Kevin, der Superstar der Mannschaft, aus wohlhabendem und einflussreichem Elternhaus kommend, verhält sich wie ein „Draufgänger“ und Superstar und meint sich alles erlauben zu können. Benjamin sein bester Freund ist der typische Antiheld, welcher ein tiefes persönliches Geheimnis mit sich trägt, welches irgendwann an das Tageslicht gelangen wird. Die Spannung der Geschichte wird im Laufe der Erzählung sukzessive aufgebaut und findet erst in den letzten Seiten ihre Auflösung.

Der Schreibstil des Autors ist leicht melancholisch, flüssig und manchmal etwas derb. Die deutsche Übersetzung hat dabei die derbe Sprache des Mannschaftssports meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von melancholischen Erzählungen, Sportfans, sowie Freunde von schwedischen Romanen in Betracht. Das Fazit ist positiv. Mit einer großen Portion Melancholie gepaart mit Sarkasmus schafft der Autor eine Stimmung welche zwischen Verständnis, Verträumtheit, sowie Abneigung zu wechseln scheint.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Flucht und Neuanfang

Das Haus am Deich – Fremde Ufer
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Mir hat der Auftakt der neuen Saga von Regine Kölpin gut gefallen, er macht auf jeden Fall Lust auf mehr Nordsee.

Auf dem Cover sind zwei Frauen zu sehen, die auf einem Deich spazieren gehen, im Hintergrund ...

Mir hat der Auftakt der neuen Saga von Regine Kölpin gut gefallen, er macht auf jeden Fall Lust auf mehr Nordsee.

Auf dem Cover sind zwei Frauen zu sehen, die auf einem Deich spazieren gehen, im Hintergrund ist der Leuchtturm und die Nordsee zu sehen. Zeitlich lässt der Roman sich auf die Jahre 1947 bis 1950 eingrenzen. Der Klappentext umreist grob, worum es in dem Roman geht, wobei er die ganze Dramatik nicht abbildet.

Es geht um Flucht und Neuanfang, um Freundschaft und die Rolle der Frau Ende der 40er Jahre, um die Inflation und die Stellung der Vertriebenen in der Gesellschaft. Im Zentrum stehen die beiden 19-jährigen Frauen Frida und Erna, welche zusammen in Stettin das Konservatorium besucht haben. Auf der Flucht vor den Russen haben sich dann ihre Wege getrennt und erst nach einer ganzen Weile schaffen sie es wieder Kontakt zueinander aufzunehmen, wobei das Schicksal mit ihnen recht unterschiedlich verfahren ist. Sie beide suchen nicht nur ihre Rolle innerhalb der Familie, sondern auch in der Gesellschaft. Sie schließen Freundschaften, suchen nach einer Arbeit und machen erste Bekanntschaften mit Männern.

Der Roman wird größtenteils aus der Perspektive von Frida und Erna erzählt, einige Rückblenden erleichtern dem Leser das Verständnis. Die Zeitangaben helfen ebenso die zeitlichen Rahmen besser einschätzen zu können. Was mir sehr gut gefallen hat ist zum einen die Ausarbeitung der wenigen Personen, die dafür aber sehr überzeugend agieren. Zum anderen sind die Beschreibungen der damaligen Zeit der Autorin sehr gut gelungen. Was mich ein klein wenig gestört hat ist, dass wesentliche Ereignisse ausgelassen oder übersprungen werden, sodass man erst im Nachgang davon erfährt. Ebenso sind einige Zeitsprünge recht groß, sodass der Abstand zwischen den Ereignissen recht groß ist. Beschreibende Passagen und Dialoge halten sich gut die Waage, was dem Lesefluss zugutekommt. Sehr authentisch ist der norddeutsche Zungenschlag, den die Autorin gut in den Roman einbaut. Ein Personenregister, Dankesworte und ein Literaturverzeichnis runden den Roman ab.

Ein Roman für alle die gerne einen Ausflug an die Nordsee Ende der 40er Jahre unternehmen wollen und die gerne Familiensagas lesen.

Ein gelungener Auftakt mit kleinen Schwächen, der aber noch viel Potential für die weiteren zwei Bände bereithält. Ich bin sehr gespannt, ob der Mörder noch zur Rechenschaft gezogen wird. Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Die Kunst der Fantasie

Das Labyrinth der Träumenden Bücher
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Nachdem ich bereits die Stadt der Träumenden Bücher lesen durfte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil der Buchaim-Saga. Ich bin nicht enttäuscht worden und bin gleichzeitig gespannt wie die Geschichte ...

Nachdem ich bereits die Stadt der Träumenden Bücher lesen durfte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil der Buchaim-Saga. Ich bin nicht enttäuscht worden und bin gleichzeitig gespannt wie die Geschichte um den größten Schrifsteller Zamoniens Hildegunst von Mytenmetz weitergehen wird. Das Cover ist bunt gestaltet. Der Leser erkennt viele verschiedene Buchrücken welche wie Kacheln auf dem Cover angeordnet sind. In der Mitte ist ein Lindwurm zu erkennen. Mit etwas Fantasie könnte es sich um Hildegunst von Mytenmetz handeln. In der Story geht es um den Schriftsteller Hildegunst von Mytenmeth, welcher aufgrund eines mysteriösen Briefes zweihundert Jahre nach seinem letzten Besuch in die Stadt der Träumenden Bücher, Buchhaim zurückkehrt. Dabei wird ihm bewusst, dass die Stadt sich sehr verändert hat. Sie ist noch kulturell vielfältiger geworden. Vom ersten Moment an ist er gefesselt von den neuen Trends, welche in der Metropole auf ihn warten und wird bald in ihren Bann gezogen. Der Hauptprotagonist der Geschichte besticht durch seine vielfältigen Charakter-eigenschaften. Aufgrund seines Ruhmes, welchen er in der Vergangenheit erlangt hat, ist er ein wenig narzisstisch und dekadent geworden. Er besticht durch seine Impulsivität und Intellektualität und hat manchmal sehr widersprüchliche Verhaltensweisen, welche er an den Tag legt. Gleichzeitig ist er neuen Trends und Ereignissen nicht abgeneigt und auch sehr abenteuerlustig. Wenn er sich einer Sache verschreibt, wird er eins mit der Thematik und lässt sich anschließend nur noch schwer von seinen Vorhaben abbringen. Aber auch die Nebendarsteller der Geschichte sollten nicht unerwähnt bleiben. Da sind zum einen die Schreckse Inazea Anazazi, der Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sowie der mysteriöse Theaterdirektor Maestro Corodiak Smeik. Sowohl die Inazea Anazazi als auch Corodiak Smeik bestechen dabei durch ihre sehr eigenwilligen Persönlichkeiten, welche diesem Fantasyroman noch mehr Tiefe verleihen. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nur in den späteren Erzählungen Zeitsprünge zur Vorgeschichte vorhanden. Nach meiner Meinung kann dieser Roman trotz des ersten Bandes unabhängig gelesen werden, da viele Hinweise auf den ersten Teil der Bucherzählung erfolgen. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, dialogorientiert sehr lebhaft und mit einer großen Portion Humor behaftet. Als Besonderheit ist anzumerken, dass innerhalb des Romans immer wieder Grafiken eingebaut sind, welche bestimmte Lesepassagen bildlich untermalen und so zu dem weiteren Verständnis bzw. zur Aufheiterung beitragen. Der Roman richtet sich an Anhänger von Walter Moers Geschichte um den fiktiven Kontinent Zamonien als auch an Fans von Fantasy Literatur. Das Fazit ist sehr positiv. Walter Moers ist ein Geschichtenerzähler und es hat mich das Buchhaim Fieber gepackt. Die detailreichen Erzählungen der Metropole, ihre kulturellen Besonderheiten sowie die Faszination Buch als Gegenstand des alltäglichen Lebens machen die Geschichte sehr lebendig. Ich kann dieses Buch allen Freunden von fantastischen Geschichten nur wärmstens empfehlen und freue mich schon auf die Fortsetzung der Buchhaim Saga.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine Ode an das "alte Hollywood"

Es war einmal in Hollywood
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Nachdem ich bereits den Film gesehen hatte und dieser mir sehr gut gefallen hatte, war ich auf die Umsetzung des Buches gespannt gewesen. Leider komme ich zu der Überzeugung, dass bis auf wenige Passagen, ...

Nachdem ich bereits den Film gesehen hatte und dieser mir sehr gut gefallen hatte, war ich auf die Umsetzung des Buches gespannt gewesen. Leider komme ich zu der Überzeugung, dass bis auf wenige Passagen, dass Buch identisch mit dem Film ist und somit keine neuen Erkenntnisse dazugewonnen wurden. Das Cover ist in bunt gestaltet. Hinter einem pinken Hintergrund ist in schwarzer Farbe der Titel des Buches aufgedruckt. Der Klappentext ist mehr ein Personenverzeichnis als ein kurzer Einführungstext und nach meiner Meinung nicht gut.

Im Zentrum der Erzählung steht der Schauspieler Rick Dalton welcher in einer Schaffenskrise steckt. Er versucht sich mit seinen Rollen einen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren und schwelgt immer noch in der Vergangenheit, als er in bedeutsamen Filmen vermeintliche Hauptrollen nur ganz knapp versäumt hatte. Ihm zur Seite steht Cliff Booth, sein bester Freund und gleichzeitig sein Stuntdouble, welcher eine dubiose Vergangenheit aufzeigt. Beide Darsteller überzeugen ähnlich wie auf der Leinwand mit ihren Charaktereigenschaften. Rick Daltons sehr melancholische fast selbst-zerstörenden Art ist im Buch sehr gut umgesetzt, kommt aber im Film durch Leonardo di Caprio noch impulsiver herüber.

Cliff Booth ist ein typischer Antiheld, welcher mit seinen Ecken und Kanten sehr gut überzeugt. Neben Roman Polanski treten auch die Schauspielerin Sharon Tate sowie der spätere Serienmörder Charles Manson als Nebendarsteller in Erscheinung. Die Geschichte spielt im Hollywood der späten 60iger Jahre und lebt von der Spannung zwischen den Ereignissen um Rich und Cliff, sowie den Vorgängen auf der Spahn Movie Ranch dem „Hauptquartier“ von Charles Mansion.

Der Aufbau der Geschichte ist (relativ) logisch. Etwas verwirrend sind die Schauspielszenen der Filmaufnahmen zu dem neuen Western von Rick Dalton. Der Leser fühlt sich dabei in eine andere Zeitzone versetzt, obwohl die Erzählung nur von den Filmaufnahmen handelt. Der Schreibstil ist dialogorientiert und mit einigen Kraftausdrücken, ähnlich wie im Film, versetzt. Hier versucht der Autor ein klischeehaftes Verhalten im typologisierten Hollywood-Jargon zu implementieren. Dies ist für mich in Ordnung aber nicht für jeden Leser erhaben. Das Buch richtet sich an Fans von Quentin Tarantino, sowie Anhänger vom Film und Freunde der Geschichte Hollywoods. Das Fazit ist etwas gemischt. Mir hat das Buch ganz gut gefallen, allerdings hätte ich mir eine etwas andere Geschichte als im Film gewünscht, welche leider bist auf das gut formulierte Ende (welches zum Film abweicht) identisch ist. Ich kann das Buch jedem empfehlen, welcher den Film noch nicht gesehen hat ansonsten würde ich den Film vorziehen.

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