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Veröffentlicht am 15.10.2017

Die Liebe und der Krieg

Bis wieder ein Tag erwacht
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Meine Meinung:
Ich liebe Charlies Bücher und so war dieses Buch einfach ein absolutes Muss! Die Autorin hat mich auch diesmal wieder absolut überzeugt!
Das Cover passt perfekt in die Reihe der bereits ...

Meine Meinung:
Ich liebe Charlies Bücher und so war dieses Buch einfach ein absolutes Muss! Die Autorin hat mich auch diesmal wieder absolut überzeugt!
Das Cover passt perfekt in die Reihe der bereits erschienen Romane und ich finde diesen Sonnenaufgang einfach zum Verlieben, da möchte man am liebsten auch direkt nach Frankreich.
Der Klappentext ist recht lang und ausführlich und gibt schon einiges von dem Roman preis. Dies tut aber der Lesefreude keinen Abbruch, denn wer schon einmal ein Buch dieser Autorin gelesen hat, der weiß, sie schafft es mit nur ganz wenigen Sätzen, in ihrer sehr eigenen Erzählweise den Leser in das Geschehen mit hinein zu ziehen. Es geht in diesem Roman, um Liebe und Freundschaft, um Widerstand und eine Gesellschaft in Europa, die sich im Umbruch befindet und in der jeder seinen Platz suchen muss.
Nathalie macht es einem als Leser nicht leicht, sie ist eine schwierige Person, niemand den man nach wenigen Seiten ins Herz schließt und doch reizt diese Figur, die die Autorin so wunderbar ausgearbeitet hat. Frabrice und Dider sind zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hier ist mir allerding Frabrice derjenige der bei mir mehr Sympathien gewonnen hat. Eine „Hass“-Figur hatte ich in diesem Roman auch und dies war Delphine, mir ihr konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden, aber gute Bücher brauchen auch solche Personen. Mein Held in diesem Roman ist allerdings Salah, warum wird aber nicht verraten, da hilft nur selber lesen. Die handelnden Figuren auf deutscher Seite sind Alwin, Dörte und Rieke. Rieke, oder Rici wie sie sich später nennt, ist diejenige die beide Seiten verbinden wird. Alwins Schicksal ist sehr ergreifend und man kann ihm eigentlich nicht böse sein für das was er tut, denn er ist in einen Strudel hineingeraten, bemerkt aber erst zu spät die Wahrheit.
Der Roman zieht seine Spannung aus dem Leben der jungen Menschen, die versuchen ihr Leben zu leben, ohne sich von der Gesellschaft beeinflussen zu lassen und doch werden sie hineingezogen, da jeder von uns ein Teil dieser Gesellschaft ist und wir uns ihr nicht entziehen können. Der Roman hat einen sehr kunstvollen Aufbau, denn durch die vielen verschiedenen Erzählperspektiven, der Allwissenheit des Erzählers, der Rückblenden und Zeitraffungen, schafft die Autorin ein Erzählgefühl, den man sich als Leser nicht entziehen kann. Der grandiose Schreibstil der Autorin, der die gesamte Breite der Sprache ausnutzt, kann der Leser nur genießen und zugleich fesseln. Der Roman ist ehrlich, er ist entwaffnend, aufrüttelnd und sehr emotional. Ein Buch das man so schnell nicht vergisst und man nicht sogleich wieder zur Tagesordnung übergehen kann, denn vieles beschäftigt den Leser auch noch nachdem er das Buch zugeklappt hat.
Ein Buch, dass ich nur jedem Leser ans Herz legen kann, der ein beeindruckendes, aufrüttelndes und bewegendes Zeugnis unserer Geschichte lesen möchte. Somit ist dieses Buch für mich eines der must-read Bücher in diesem Jahr. Eine vollumfängliche Lese- und Kaufempfehlung für alle!
Ich bedanke mich bei der Autorin für diese tolle und emotionale Geschichte, sowie bei der Verlagsgruppe Droemer-Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Der Verrat

Die Festung am Rhein
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Maria W. Peter hat wieder einen grandiosen historischen Roman geschrieben, den ich von der ersten bis zur letzten Seite geliebt habe.
Das Cover gefällt mir zwar jetzt nicht so gut, ist es doch recht klischeehaft, ...

Maria W. Peter hat wieder einen grandiosen historischen Roman geschrieben, den ich von der ersten bis zur letzten Seite geliebt habe.
Das Cover gefällt mir zwar jetzt nicht so gut, ist es doch recht klischeehaft, indem wieder einer Frau ein Teil ihres Körpers (in diesem Fall das Gesicht) abgeschnitten wird. Die Festung im Hintergrund nimmt Bezug zum Titel. Auch die Farbe blau ist gut gewählt, so gilt blau als Farbe Preußens. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung des Geschehens und macht neugierig, ob Franziska und Rudolph es schaffen können, zum einen die Unschuld von Christian, Franziskas Bruder, zu beweisen und zum anderen die gesellschaftlichen Grenzen für ihre Liebe zu überwinden.
Somit ist dieser historische Roman zugleich ein Kriminal-, als auch Liebesroman, Leserherz was willst Du mehr? Dazu diese wunderbare Art von Maria W. Peter zu erzählen, so süffig und eingehend, dass man bereits nach wenigen Sätzen mitten im Geschehen ist. Sie malt viele Szenen farbenprächtig aus und schafft es auf ihre sehr eigene Weise Emotionen beim Leser zu schüren. Sehr eindringlich schildert die Autorin die Zerrissenheit von Rudolph, der zwischen der Loyalität gegenüber seinem Kaiser und seinem Verstand, sowie Instinkt hin und her gerissen ist.
Der Roman gliedert sich in fünf Teile und einen Epilog. Jeder der fünf Teile beginnt mit einer Rückblende, dann wird die Handlung chronologisch aus der Perspektive von Franziska und Rudolph erzählt. Karten mit der Rheinprovinz und der Stadt Coblenz sind im vorderen Teil des Buches abgedruckt, am Ende befindet sich neben einem Nachwort, auch eine Übersicht der Figuren der Handlung, sowie der historischen Persönlichkeiten, ein Dankeswort und ausführliche Reise- und Stöbertipps runden diesen Roman ab. Zugleich zeigt das zusätzliche Material die akribische Recherche der Autorin und die historische Fundiertheit der Story. Die Autorin schafft es meisterlich historische Details so zu dosieren, dass der Leser sie nicht als Infos wahrnimmt, sondern sie bettet die Fakten so geschickt in die Story ein, dass man als Leser ganz nebenbei etwas über die „Preußenzeit“ am Rhein lernt.
Der Kriminalfall wird meisterlich gelöst. Ich bin auf diesen „Täter“ nicht gekommen (hatte da jemand ganz anderen im Visier), doch die Argumentation die uns Maria W. Peter darlegt, ist schlüssig, konsequent und überzeugend. Es entstehen keine Gedankenlücken, man hat jeder Zeit das Gefühl der Autorin folgen zu können. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit Franziska und Rudolph zu ermitteln.
Ein äußerst gelungener, fundierter und mitreißender historischer Roman, den ich jedem Leser nur ans Herz legen kann. Denn wer durch diesen Roman nicht Fan von „Vergangenen Zeiten“ wird, dem ist leider auch nicht mehr zu helfen. Spannend und gefühlvoll, sodass man auf der gesamten Linie nur eine absolut unbedingte Lese- und Kaufempfehlung aussprechen kann.
Ich bedanke mich herzlich bei Maria W. Peter für diesen grandiosen Roman und die wunderschönen Lesestunden!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Eine Kaufhausdynastie als Spielball der Zeit

Das Haus der schönen Dinge
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Allein das Cover ist schon ein totaler Hingucker, am liebsten würde man sich sofort ins Getümmel stürzen bzw. wie die Frau im Vordergrund das Geschehen beobachten. Wenn dann auch noch der Name Heidi Rehn ...

Allein das Cover ist schon ein totaler Hingucker, am liebsten würde man sich sofort ins Getümmel stürzen bzw. wie die Frau im Vordergrund das Geschehen beobachten. Wenn dann auch noch der Name Heidi Rehn auf dem Cover steht, ist es für mich fast schon eine Pflicht das Buch zu lesen, zählt die Autorin doch zu denen deren Bücher ich bisher immer sehr gerne gelesen habe.
Der Klappentext verrät zwar schon einiges, dennoch ist jedem, der sich ein klein wenig in der deutschen Geschichte auskennt klar, dass den Hirschvogels schwere Zeiten bevorstehen. Die Neugier der Leser wird somit gekonnt geweckt. In diesem Roman geht es nicht nur um eine Kaufhausdynastie, sondern auch um ein Familienschicksal, um die Stellung der Juden in der deutschen Gesellschaft in turbulenten bis schwierigen Zeiten und nicht zuletzt die Emanzipation der Frau innerhalb der eigenen Familie. Heidi Rehn zeigt sehr eindrucksvoll das Familien zum Spielball der Zeit, der Gesellschaft und der Politik werden können, sofern sie nicht mehr in das aktuelle Raster passen. Besonders mit Lily und Jacob Hirschvogel hat die Autorin zwei Figuren geschaffen, mit denen sich der Leser absolut identifizieren kann. Sie haben nicht nur Stärken oder Schwächen, nein, sie sind authentisch indem sie beides in sich vereinen. Besonders Lily schafft mehr als man ihr zuerst zutraut, doch auch sie kann nicht immer nur die „starke“ Frau sein, sondern muss sich auch eingestehen, dass sie irgendwann an ihre Grenzen stößt. Der Roman wird von der Autorin weites gehend chronologisch erzählt, Zeitsprünge und Raffungen tragen dazu bei, dass es niemals langweilig wird und die wirklich wichtigen Ereignisse dieser Familie ins rechte Licht gerückt werden. Ebenso schafft es die Autorin keine logischen Lücken entstehen zu lassen, ob politische oder wirtschaftliche Entwicklungen sind für die Leser zu jeder Zeit nachvollziehbar. Der Schreibstil von Heidi Rehn hat mich auch diesmal wieder überzeugt: tolle Dialoge, sehr bildliche Beschreibungen, verschiedene Perspektiven. Ein Buch zum Eintauchen und Abtauchen, am liebsten möchte man es gar nicht mehr zur Seite legen!
Ein Roman, den ich jedem Leser nur wärmsten ans Herz legen kann, ein Roman der unter die Haut geht, bei dem man lachen und weinen kann und den man nicht so schnell vergisst. Danke für dieses tolle Leseerlebnis! Ganz klare Lese- und Kaufempfehlung für diese berührende und zugleich spannende Familiensaga die bestes Kopfkino garantiert.
Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und freue mich schon auf weitere Bücher aus der Feder dieser tollen Autorin.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Glaube & Liebe

Das Lied der Hugenotten
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Es gibt Romane, die nehmen einen vom ersten Augenblick gefangen, so ging es mir, als ich in die ersten Seiten des Prologs eintauchte. Genau dieser Prolog ist auch der Dreh- und Angelpunkt dieses Romans. ...

Es gibt Romane, die nehmen einen vom ersten Augenblick gefangen, so ging es mir, als ich in die ersten Seiten des Prologs eintauchte. Genau dieser Prolog ist auch der Dreh- und Angelpunkt dieses Romans.
Das Cover ist sehr gut historisch gewählt und hat, wenn man einen Blick in die Vorschauen wirft, auch einen guten Wiedererkennungswert. Der Klappentext bietet eine gute und kurze Zusammenfassung des Geschehens. Das Schicksal der Familie ist mit den Händen greifbar und man kann sich sehr gut die Not und die Verzweiflung vorstellen.
Die Bartholomäusnacht hat in Frankreich unglaublich vielen Hugenotten das Leben gekostet, eine Nacht des Grauens, die bis heute nicht ihren Schrecken verloren hat, wenn man sich die Bilder vor Augen führt.
Besonders gut an diesem Roman hat mir die Ausarbeitung der Figuren gefallen. Mit Pierre und Oliver hat die Autorin zwei Jungen geschaffen, die die Herzen der Leser im Sturm erobern. Oliver, der von seinem Ziehvater nur gescholten und für seine Arbeitskraft missbraucht wird. Pierre, der zwar von seinem Vater geliebt wird, aber keine Freude an dem findet was er tun soll, denn die Glasbläserei ist einfach nicht sein Lebensziel. Magali, die kleine Schwester von Pierre, weiß was sie tun muss, um von ihrem Vater und großen Bruder jeden Wunsch von den Lippen abgelesen zu bekommen. Dennoch verfolgt sie ihre eigenen Ziele und vergisst dabei manchmal wer ihr wirklich wohl gesonnen ist.
Meine Lieblingsfigur allerdings ist die Kräuterfrau Fleur. Sie ist nicht nur Mutterersatz für Pierre und Magali, nein sie wird auch noch zur wundervollen Ratgeberin für den Vater der beiden, kümmert sich um den Haushalt und bereitet den dreien einen Weg ins neue Leben.
Der Roman zieht seine Spannung aus der Flucht, Vertreibung und dem damit verbundenem Schicksal der Familien. Gegliedert ist der Roman, neben dem bereits erwähnten Prolog in drei Teile, die in einem gewissen Abstand zueinander erzählt werden. Durch diese Zeitraffung nimmt die Autorin sich die Freiheit die Figuren anders entwickeln zu lassen, als es am Ende des vorherigen Teils den Anschein hatte. Auch ist so der Spannungseffekt größer und die eine oder andere Überraschung verführt den Leser zum Weiterlesen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, mit sehr guten Dialogen würzt sie den Roman, leider bleiben Beschreibungen oder innere Monologe rar. Durch den auktorialen Erzähler bekommt man einen guten Einblick in die verschiedenen Erzählstränge, bevor diese immer mehr ineinander verwoben werden. Ein Personenverzeichnis, Nachwort, eine Danksagung und Bibliographie runden das sehr gelungene Bild des Romans ab.
Für diesen Roman spreche ich sehr gerne eine volle Lese- und Kaufempfehlung aus und empfehle diesen Roman allen Fans von historischen Romanen und solchen, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 27.08.2017

kleiner Hund, großes Herz

Herzensräuber
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Beate Rygiert hat ein Buch geschrieben, dass zu Herzen geht und am Ende schlägt man es wehmütig zu, denn sehr gerne hätte man Zola und seine Familie noch weiter begleitet.
Das Cover finde ich hübsch, es ...

Beate Rygiert hat ein Buch geschrieben, dass zu Herzen geht und am Ende schlägt man es wehmütig zu, denn sehr gerne hätte man Zola und seine Familie noch weiter begleitet.
Das Cover finde ich hübsch, es trifft die Leichtigkeit des Romans sehr gut und stellt die Hauptfigur, den Hund, in den Mittelpunkt. Der Klappentext macht sofort Lust auf diesen Roman und sind erst einmal die ersten Zeilen gelesen, möchte man am liebsten nicht mehr aufhören.
Ein Buch aus der Perspektive eines Hundes zu schreiben ist sicherlich sehr schwer, ohne dabei irgendwie albern oder sehr belanglos zu werden. Beate Rygiert ist dies in erstaunlicher Weise gelungen und sie lässt Zola mit einer Leichtigkeit und einem feinen Sinn für Humor erzählen.
Zola hat eine ganz besondere Gabe, er erschnüffelt für jeden Menschen das richtige Buch. Er trifft dabei immer ins Schwarze und erstaunt die Menschen dabei, dass er Ihre geheimsten Wünsche kennt.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach und ohne Schnörkel, was aber zu dem Erzählstil aus der Sicht eines Hundes wunderbar passt. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass uns die Gedanken der Menschen um Zola herum fern bleiben, denn Gedankenlesen kann Zola dann doch noch nicht
Die Figurenzeichnung ist konsequent aus der Sicht des Hundes erfolgt und dennoch schafft es die Autorin auch die Menschen in diesem Roman lebendig und authentisch wirken zu lassen. Gerade Zolas Herrschen Tobias ist eine Figur mit vielen Facetten was mir sehr gut gefallen hat: er ist schüchtern, gutmütig, aber wenn es sein muss kann er sich auch durchsetzen und für das kämpfen was ihm wichtig ist. Ins Herz geschlossen habe ich die kleine Emma. Warum? Das kann ich nicht verraten, sonst würde ich zu viel von dem Roman Preis geben und Ihnen beim Lesen die Spannung nehmen.
Ein Roman der sich an alle Buchliebhaber richtet, aber sicherlich in erster Linie an die weiblichen Leser, denn Romantik wird in diesem Roman auch sehr groß geschrieben, inklusive Happy End natürlich. Aber wie das aussieht, das müssen Sie schon selber lesen.
Ich bedanke mich bei meiner Facebook-Freundin Monika Schulte, die mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat und Beate Rygiert für die wunderschönen Lesestunden, auch wenn ich das Buch nach nur 24-Stunden beendet hatte.