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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2020

Gelungener Reihenuftakt

Celestial City - Akademie der Engel
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen Reihenauftakt von @leiastoneauthor aus dem @one_verlag Band 2 und Band 3 der Reihe erscheinen 2021.
Klappentext: Seit Brielles Mutter ihre Seele an die Dämonen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Reihenauftakt von @leiastoneauthor aus dem @one_verlag Band 2 und Band 3 der Reihe erscheinen 2021.
Klappentext: Seit Brielles Mutter ihre Seele an die Dämonen verkauft hat, ist auch das Schicksal der 18-Jährigen besiegelt. Deshalb erwartet sie bei ihrer Erweckungszeremonie, die über ihr weiteres Leben entscheidet, keine großen Überraschungen. Es ist klar, dass sie an der dämonischen Tainted Academy ausgebildet wird. Als dann jedoch pechschwarze Flügel aus ihrem Rücken wachsen, wird sie wider Erwarten an der Fallen Academy der Engel aufgenommen. Mit ihren schwarzen Flügeln ist Brielle dort allerdings eine Außenseiterin. Da hilft es auch nicht, dass der attraktive Lincoln Grey ihr das Leben noch schwerer macht – oder dass sie plötzlich Luzifer persönlich gegenübersteht.
Zunächst einige Worte zum Cover. Ich finde das Cover unglaublich schön. Die schwarzen Flügel unserer Protagonistin stechen hervor und sind ein Blickfang. Die Flügel bleiben auch in den weiteren Covern eines der Kernelemente, was für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgt. Das schlichte weiß mit den kleinen Farbakzenten gefällt mir auch sehr gut.
Einige Charaktere des Buches mochte ich auf Anhieb und andere sind mir immer wieder ein wenig auf die Nerven gegangen. Vor allem Brielle war ein sehr anstrengender Charakter für mich. Sie hat nicht die leichtete Position innerhalb der Geschichte. Ihr merkt man aber vor allem an, dass sie noch sehr jung ist. Ihre Gedanken waren sehr sprunghaft. Sie wirkte an manchen stellen auch naiv und kindlich. Ich sehe in ihr aber großes Potential zu einer starken Protagonistin zu werden. Ein Charakter, den ich von Anfang an sympathisch fand und der für mich Bookboyfriendpotential hat ist Lincoln. Er wirkt sehr mysteriös, verschlossen aber dennoch sehr herzlich. Er sorgt sich um Brielle auch wenn er sich selbst das noch nicht wirklich eingestehen möchte. Den Umgang zwischen den beiden fand ich köstlich. Zwischen Ihnen funkt es heftig, aber irgendwie sind beide immer auf Krawall gebürstet und geben sich Kontra.
Bisher habe ich noch sehr wenige Geschichten mit Engeln und Dämonen gewesen, wodurch ich sehr gespannt auf die Umsetzung war. Und ich muss sagen, dass mir die Idee sehr gut gefällt. Neben den Fantasyelementen findet man auch einige Dystopieelemente. Das erste Ausbildungsjahr an die Akademie hätte allerdings noch ein wenig spannender gestaltet werden können. Die Spannung ging leider aufgrund der sehr jungen Protagonistin immer wieder in Themen wie Liebe, Schule und Zickenkrieg unter. Auch wenn es noch einen Tick spannender hätte sein können, empfand ich die Geschichte als sehr unterhaltsam und freue mich schon auf die weiteren Bände. Und vor allem freue ich mich auf mehr Lincoln.
Fazit: Ein gelungener Auftakt der Reihe, die eine vielversprechende Geschichte verspricht, mit Charakteren, die man ins Herz schließt und Charakteren, die noch enormes Entwicklungspotential haben.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Rührend, emotional ein Jahreshighlight

Wenn Liebe eine Farbe hätte
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Dieses Buch ist im September 2020 im @dtv_verlag erschienen. Leonie Lastella dürfte für den ein oder anderen durch ihr Buch „Das Licht von tausend Sternen“ (welches ich leider noch nicht gelesen habe) ...

Dieses Buch ist im September 2020 im @dtv_verlag erschienen. Leonie Lastella dürfte für den ein oder anderen durch ihr Buch „Das Licht von tausend Sternen“ (welches ich leider noch nicht gelesen habe) bekannt sein. Im April 21 erscheint schon das nächste Buch der Autorin.
Klappentext: „Aber Weston wirkt angreifbar. Ehrlich, so überhaupt nicht wie er. Vielleicht rühre ich mich deshalb keinen Zentimeter. Mit bebendem Atem und stolperndem Herzen.“
Sie findet ihn arrogant. Er findet sie langweilig. Und trotzdem haben Everly und Weston sich vor drei Jahren auf einer Party geküsst – und sich eingeredet, dass ein Kuss nichts bedeutet, nichts verändert. Dach als sie einander wiedersehen, spüren sie dieses verräterische Kribbeln…
Dieses wunderschöne Buch überzeugt nicht nur von außen, sondern auch von innen! Aber zunächst ein paar Worte zum Cover. Das Cover ist unglaublich schön. Der dunkle Fleck und die bläulich, gelben und rosa Töne harmonieren so gut miteinander. Der Schriftzug des Titels ist holografisch und erscheint in allen Farben des Regenbogens, wenn man das Buch im Licht schwenkt. Für mich ist das Cover ein absoluter Traum und ich finde es umso schöner, weil es auch inhaltlichen Bezug hat. Welchen? Das MÜSST ihr selbst rausfinden!
Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll, da dieses Buch mich so umgehauen hat und ich sowieso nicht die passenden Worte finden werde. Beginnen möchte ich aber mit Leonie Lastellas Schreibstil. Es war mein erstes Buch von ihr und sie hat es geschafft mich sofort von ihren Schreibkünsten zu überzeugen. Sie schreibt sehr modern und flüssig, wechselt bei den passenden Stellen aber in eine unglaubliche Poesie. Diese Stellen haben mich immer wieder aus der Fassung gebracht und ich musste sie zum Teil zweimal lesen, weil ich sie so schön fand. Sie schafft es in diesen besonderen Passagen sehr bildlich zu schreiben und verleiht dem Text und somit auch ihren Charakteren eine unglaublich emotionale Tiefe. Dieser Wechsel zwischen der Moderne und der Poesie haben das Buch unglaublich dynamisch gemacht. Die kurzen Kapitel haben dem Lesefluss auf jeden Fall beigetragen.
Nun zu den Charakteren. Wie schon erwähnt konnte ich mit den Charakteren sehr mitfühlen und die Erzählweise aus der Sicht von Weston und Everly haben dazu beigetragen, dass man beide Charaktere sehr intensiv kennengelernt hat. Man begleitet beide Charaktere von Beginn an und sie geben dem Leser gegenüber wirklich viel von sich Preis. Die Sicht von Weston und Weston im Allgemeinen hat mir besser gefallen als Everly/Everlys Sicht. Weston ist ein Charakter der viel mit sich selbst ausmachen will, obwohl er einen tollen Freund an seiner Seite hat. Das kann Everly nicht unbedingt von sich behaupten, da ich ihre Freundin Jules absolut schrecklich fand. Insgesamt mochte ich die Charaktere wirklich sehr gerne und Weston hat für mich sogar Bookboyfriendpotential.
Die Handlung hat mich insgesamt auch sehr gut gefallen. Ich war wirklich im Flow und wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht. Etwas über der Hälfte des Buches hatte ich etwas Angst, dass gegen Ende sehr viel unnötiges Drama in das Buch gepackt wird. Umso überraschter war ich, als das Buch ohne zusätzliches Drama auskam, was mich sehr gefreut hat. Das darf nicht falsch verstanden werden. Es ist nicht so, dass das Buch ganz ohne Drama auskommt, aber es ist genau die richtige Menge an Drama und nicht zu viel. Insgesamt war dieses Buch sehr emotional für mich. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und mit ihnen geweint.
Fazit: Ein sehr berührendes Buch, welches mehrmals Tränen über meine Wangen hat laufen lassen. Emotional, berührend, mitreißend und mein absolutes Jahreshighlight 2020 für dieses Genre! 5+++ Sterne

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Unaufgeregte Geschichte um dem stressigen Leben zu entfliehen

Weil alles jetzt beginnt
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Klappentext: Liebe passiert, wenn man am wenigsten damit rechnet. Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt ...

Klappentext: Liebe passiert, wenn man am wenigsten damit rechnet. Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser Mann nicht der perfekte Ehemann, Arzt, Freund war? Dann zieht Dean, ein New Yorker Baseballstar auf der Flucht vor der Presse, bei Evvie ein. Erste Regel der WG: Ihre Ehe und seine Karriere sind tabu. Bis sie merken, dass der jeweils andere genau der ist, den sie jetzt für einen Neuanfang brauchen …
Das Cover des Buches ist der inhaltlichen Struktur angepasst. Im Verlauf begleitet man die Protagonisten über ein Jahr, beginnend im Herbst bis hin zum Sommer. Dies ist auch auf dem Cover zu sehen. Der Titel „Weil alles jetzt beginnt“, ist von herbstlichem Laub, winterlichen Mistelzweigen, fröhlichen Osterglocken und Löwenzahn umgeben, womit alle Jahreszeiten dargestellt werden. Im Buch selbst findet man ebenfalls diese Gestaltung und die Abgrenzung der Jahreszeiten, was mit sehr gut gefallen hat.
Der Schreibstil war sehr angenehm und unaufgeregt, perfekt für jemanden der gerade in seinem Leben selbst viel Stress hat und in eine Geschichte eintauchen möchte, die eher eine ruhige Stimmung verbreitet und einen nicht noch zusätzlich emotional aufwühlt.
Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag, den unserer Protagonisten Evvie allerdings nicht aus der Bahn werfen kann. Diese erste Situation ist fast schon stellvertretend für andere, in denen Evvie so gut wie keine Emotionen zulässt. Insgesamt hat man es bei Evvie mit einer nach außen sehr ruhigen und abgeklärten Person zu tun, die Dinge eher mit sich selbst ausmacht, als darüber zu sprechen. Dadurch herrscht im ganzen Buch auch eine sehr ruhige Atmosphäre. Ich möchte nicht sagen, dass in diesem Buch nichts passiert, denn das wäre schlichtweg falsch. Es passieren durchaus Dinge, allerdings gibt es kein Drama, keine Spannung und alles ist doch eher ruhig gehalten. Auch Dean ist ein eher ruhiger und abgeklärt, wodurch er Evvie sehr ähnelt. Beide müssen hin und wieder mit ihren eigenen Dämonen kämpfen, jedoch schaffte es die Autorin dadurch nicht wirklich mich zu berühren. Das lag vor allem daran, dass die Charaktere sehr nüchtern und rational mit ihren Gefühlen umgegangen sind. Man hatte fast schon das Gefühl, dass die Charaktere ihre Gefühle selbst nicht wirklich zulassen und eine hohe Mauer um sich errichten haben. Ich wollte dennoch wissen, wann sich Evvie nun endlich öffnet und wie die Geschichte mit den beiden weitergeht.
Die Verbindung zwischen Dean und Evvie hat mir gut gefallen. Man merkt richtig, dass sie sich gegenseitig guttun. Jedoch fand ich es schade, dass die beiden nie so wirklich miteinander gesprochen haben, was vermutlich an ihren Charakterzügen lag. Sie haben Dinge einfach wortlos hingenommen. Wenn die beiden miteinander gesprochen hätte, hätte man sich locker 60 Seiten des Buches sparen können.

Fazit: Dieses Buch ist perfekt für unaufgeregte Lesestunden. Wenn man selbst gerade genug Stress um die Ohren hat und sich einfach in ein Buch flüchten möchte, dass einen gut unterhält, ohne einen emotional zu sehr aufzuwühlen.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Sehr gute Grundidee

V is for Virgin
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Bei diesem Buch war ich dank den kontroversen Meinungen wirklich gespannt drauf es zu lesen und ich muss sagen, dass ich froh bin mir meine eigene Meinung dazu gebildet zu haben.
Der Schreibstil von Kelly ...

Bei diesem Buch war ich dank den kontroversen Meinungen wirklich gespannt drauf es zu lesen und ich muss sagen, dass ich froh bin mir meine eigene Meinung dazu gebildet zu haben.
Der Schreibstil von Kelly Oram ist sehr locker, leicht, flüssig und gespickt mit Witz. Die Geschichte an sich empfand ich von Beginn an als sehr fesselnd und unterhaltsam. Ich musste immer wieder daran denken, dass dieses Buch eine perfekte Vorlage für einen typischen Highschool Teeniefilm abgeben würde und dieser mit Sicherheit auch sehr gefeiert werden würde.
Val als Charakter war mir zunächst sehr sympathisch. Sie ist intelligent, hat eine eigene Meinung und steht für sich selbst ein. Allerdings wurde sie mir im Verlauf des Buches etwas zu extrem. Sie hat sich dafür entschieden Jungfrau zu bleiben, was auch ihr gutes recht ist. Die Gründe, weshalb sie bis zur Ehe warten möchte, werden zwar erläutert, sind für mich aber nicht 100% nachvollziehbar. Aber es kann ja jeder für sich selbst entscheiden, wie er das Ganze für sich handhaben möchte. Val hat im Verlauf der Geschichte ständig versucht ihre Meinung anderen aufzuzwängen, gleichzeitig akzeptiert sie andere Meinungen nicht und agiert dann oft sehr kindisch und übertrieben. Gerade was das Thema Sex und Jungfräulichkeit angeht, akzeptiert sie keine andere Meinung und möchte, dass jeder sexuell Abstinent lebt. Für mich hat sie sich leider ins Negative entwickelt.
Kyle fand ich sehr sympathisch und vor allem amüsant. Er ist einfach der perfekte Protagonist für einen Highschool Teeniefilm. Val und Kyle leben einfach in unterschiedlichen Welten und das merkt man das ganz Buch über. Kyle ist sehr aufdringlich und bringt Val regelmäßig auf die Palme, dennoch ist er auch sehr fürsorglich und man merkt, dass er Gefühle für sie entwickelt. Die Nebencharaktere der Geschichte mochte ich sehr gerne. Vor allem Vals beste Freundin gefiel mir sehr gut.
Das Ende konnte mich irgendwie nicht wirklich überzeugen. Ich empfand es als nichtssagend und sehr offen. Der Epilog ebnet den Weg für Band zwei, den ich mir auf jeden Fall anschauen werde, da ich wissen möchte, wie sich die Charaktere weiterentwickeln. Außerdem ist Band 2 nur aus Kyles Sicht geschrieben, was ich sehr spannend finde.
Das Buch hat mir bis zur Hälfte wirklich gut gefallen. Ich finde auch grundsätzlich die Message dahinter sehr gut und wichtig. Allerdings ist die Autorin dann doch übers Ziel hinausgeschossen.
Fazit: Trotz den Kritikpunkten an der Hauptprotagonistin, hat mich das Buch unterhalten. Wie schon erwähnt kann ich mir eine Verfilmung dazu sehr gut vorstellen. Außerdem war die Grundidee mal etwas anderes, was mir gefallen hat.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Gesellschaftskritisches LGBTQ+ Buch

When Katie met Cassidy
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Klappentext: Und plötzlich ist es Liebe
Von einem Tag auf den anderen ist es aus – Paul, der Lebensgefährte der 28-jährigen Katie Daniels, verlässt sie für ihre beste Freundin. Doch es hilft nichts, Katie ...

Klappentext: Und plötzlich ist es Liebe
Von einem Tag auf den anderen ist es aus – Paul, der Lebensgefährte der 28-jährigen Katie Daniels, verlässt sie für ihre beste Freundin. Doch es hilft nichts, Katie hat sich in ihrem Job als junge Anwältin in einer angesagten New Yorker Anwaltsfirma zu beweisen, und so muss sie am Tag nach der Trennung mitten rein in wichtige Verhandlungen … mit der auf den ersten Blick unglaublich toughen Gegnerin namens Cassidy Price.
Cassidy trägt maßgeschneiderte Anzüge, die niemals auch nur eine Falte haben. Sie ist als eiskalte Juristin bekannt und bei ihren Freundinnen außerdem berüchtigt für ihre Liste an belanglosen Affären. Bis Cassidy auf Katie trifft und sich zum ersten Mal richtig verliebt …
Ich muss zugeben, dass ich wirklich sehr sehr lange über dieses Buch nachgedacht habe. Ich musste die Geschichte und vor allem die Art und Weise wie die Autorin alles verpackt hat einfach einige Tage auf mich wirken lassen. Ich kann schonmal vorwegnehmen, dass es sich bei „When Katie met Cassidy“ um ein Buch handelt, welches bewusst provoziert und damit zum Nachdenken anregt.
Katie und Cassidy sind beide im gleichen Business unterwegs. Was das Geschäftliche angeht sind beide relativ erfolgreich, selbstbewusst und tough. Insgesamt könnten sie aber nicht unterschiedlicher sein. Katie ist in einem sehr behüteten Elternhaus aufgewachsen und hat zum Teil sehr konservative Ansichten. Cassidy hingegen lebt ihr Leben und ihr sind die gesellschaftlichen Normen und Werte nicht so wichtig wie Katie.
Mit Katie Daniels hat die Autorin eine für den Leser sehr provokative und zum Teil auch widersprüchliche Protagonistin erschaffen. Zu Beginn des Buches bin ich mit Katie gar nicht warm geworden. Sie vertritt enorme Stereotypen und die Aussagen, die sie trifft, sind sehr kontrovers und haben teilweise mein Weltbild zerstört. Als kleines Beispiel eine Aussage von Katie über Cassidy, als sie sie zum ersten Mal sieht. „Würde sie ihr Haar länger wachsen lassen und femininere Kleidung tragen wie Katie, wäre sie eine attraktive Frau“ als könnte man mit kurzen Haaren oder einem maskulineren Erscheinungsbild nicht attraktiv sein?!? Diese Aussage ist noch eine von Katies harmloseren, für mich aber dennoch unmöglich. Schlimmer wird das Ganze dann, als sie ihre Ansicht auf Lesben oder Homosexuelle mitteilt. Die Autorin verarbeitet mit Katie sämtliche Stereotypen und Vorurteile, die man als homosexuelle Frau zu hören bekommt. Katie hatte Potential sich zu entwickeln, was die letztendlich auch irgendwie getan hat. Aber ich hätte mir bei ihr eine stärkere Erkenntnis gewünscht, dass ihre anfänglichen Denkmuster unangemessen waren.
Cassidy hat mir im Gegensatz zu Katie sofort gefallen und ich habe sie wirklich in mein Herz geschlossen. Sie ist ein unglaublich offener und freundlicher Mensch, der im Laufe des Buches merkt, was ihr wirklich fehlt, und zwar Liebe und Geborgenheit. Ich mag es sehr, wenn starke Frauen auch ihre weiche Seite zulassen und das ist bei Cassidy der Fall. Mit Cassidy als Charakter werden vor allem Probleme des Alltags von maskulineren Frauen aufgezeigt. Es gibt beispielsweise eine Situation, in der Cassidy von einem Mann nur mit „Er“ oder „Ihm“ angesprochen wird, obwohl sie eine Frau ist.
Die Story an sich konnte mich wirklich fesseln. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Obwohl ziemlich absehbar war, was passieren wird, wollte ich die ganze Zeit weiterlesen. Ich war wirklich regelrecht gefesselt. Das Setting war sehr ansprechend und der Freundeskreis rund um Cassidy einfach nur toll.
Wie zu Beginn schon erwähnt habe ich sehr lange über das Buch nachgedacht. Ich hatte einen innerlichen Konflikt, ob ich das ganze nun positiv oder negativ Bewerten soll. Schlussendlich bin ich aber doch zu dem Entschluss gekommen, dass dieses Buch gelungen ist und vor allem wichtige Themen anspricht. Die Autorin hat unter anderem einen Bachelor in Gender Studies und ich finde sie baut ihr wissen sehr gut ins Buch ein. Katie wurde von der Autorin bewusst so provokant dargestellt, um den Leser darauf aufmerksam zu machen, dass dieses stereotype Denken nicht angemessen ist. Ich selbst habe mich schon fast getriggert gefühlt, von Katies Aussagen und ihrem Verhalten. Sie bring das gesellschaftliche Denken, welches es der LGBTQ+ Community immer noch so schwer macht genau auf den Punkt.
Wer noch nicht so viele Berührungspunkte mit LGBTQ+ Büchern oder der Community hatte, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Es zeigt auf sehr schockierende Art und Weise mit welchen Vorurteilen und alltäglichen Problemen Menschen der Community zu tun haben und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

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