Ein Leben in Episoden
Vom AufstehenWie Helga Schubert episodenhaft über ihr Leben schreibt, hat mich sehr bewegt und beeindruckt. Besonders das schwierige Verhältnis zu ihrer extravaganten Mutter hat mich geschmerzt; der Umgang mit ihrem ...
Wie Helga Schubert episodenhaft über ihr Leben schreibt, hat mich sehr bewegt und beeindruckt. Besonders das schwierige Verhältnis zu ihrer extravaganten Mutter hat mich geschmerzt; der Umgang mit ihrem kranken Ehemann angerührt.
Helga Schubert hat viel erlebt in ihren über 80 Lebensjahren. Die Mutter ist mit ihr im Krieg aus Hinterpommern geflohen. Den Vater, im Krieg gefallen, hat sie nie kennengelernt. Die Sommerferien ihrer Kindheit und Jugend verbrachte sie bei der geliebten Oma väterlicherseits. Helga Schubert wird Psychologin in der DDR, Mutter, Autorin, heiratet zum zweiten Mal und darf mit über 50 das erste Mal frei wählen.
Die oft pointenhaften 29 Texte sind unterschiedlich lang, sie reichen von einer bis zu über 30 Seiten. Wehmut klingt in vielen Episoden an. Gedanken darüber, dass sich das Leben auf der Zielgeraden befindet. Das meiste ist schon gelebt, die verbliebenen Jahre wirken übersichtlich. In sie läßt sich kaum alles hineinstopfen, was noch erlebt und gesehen werden will. Das hat mich oft nachdenklich gestimmt.
Mir hat das Buch mit seinen intensiv geschilderten Erlebnissen, ruhig und unaufgeregt erzählt, sehr gut gefallen. Ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.