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Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein mädchenhaftes Buch mit Klischees - noch Luft nach oben

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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June beschließt ihr Abschlussjahr in Cornwall zu verbringen und trifft im prächtigen Herrenhaus ihres Onkels auf ihr Cousins Preston und Blake. Beide scheinen unterschiedlicher nicht zu sein und doch entwickelt ...

June beschließt ihr Abschlussjahr in Cornwall zu verbringen und trifft im prächtigen Herrenhaus ihres Onkels auf ihr Cousins Preston und Blake. Beide scheinen unterschiedlicher nicht zu sein und doch entwickelt June Gefühle für die Jungs. Als wäre das nicht genug, taucht eine grün bekleidete Gestalt im Haus auf und es scheint sich eine uralte Gabe in ihr zu regen...

Wie bei vielen Lesern hat mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht. Es wurde sehr gut auf den Inhalt eingegangen. So hat June grüne Augen und außerdem ist das Herrenhaus in Cornwall dort zu erkennen. Die Farben wurden gut aufeinander angepasst und auch die Cover der nachfolgenden Bände wurden schon im Umschlag abgedruckt. Auch unter dem Schutzumschlag sieht es genau gleich aus.

Der Anfang der Geschichte war ganz gut. June bleibt auf dem Weg zum Cottage, in dem ihr Onkel wohnt, mit ihrem Taxi liegen. Sie möchte ein Auslandsjahr absolvieren und fährt bei einem Jungen mit, der, wie sich später feststellt, ihr Cousin ist. Blake ist eher abweisend, scheint sich aber trotzdem auf seine Art für sie zu interessieren. Er hat einen Zwillingsbruder, welcher wie er, adoptiert wurde. Beide können sich bis auf die Haut nicht ausstehen. Preston ist anfangs noch der nette Junge von nebenan, jedoch zeigt sich auch bei ihm eine kleine arrogante Seite. Sowohl Preston, als auch Blake bemühen sich um die Aufmerksamkeit von June.

Bevor man diese Geschichte liest, sollte man definitiv wissen, dass sie aus vielen Klischees besteht. Ein naives Mädchen reist in eine andere Gegend, so sie direkt ihren neuen Schwarm entdeckt. Natürlich gibt es lauter netter Leute, sowie die etwas stämmigere Köchin, oder halt auch den alten Gärtner, der nicht immer gut gelaunt ist. Auch die Schule beherbergt das typische Kastensystem. Die Zicken, die Nerds aber auch die normalen – in diesem Fall dann June. Blake gibt den Bad Boy ab.
Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Die Autorinnen haben etwas trockenen Humor einfließen lassen, was ich sehr mochte. So hatte man etwas Abwechslung und es hat geholfen, sich in die Geschichte hineinfallen zu lassen. Geschrieben wurde aus der Sicht von June.

Das Setting hat mir sehr gut gefallen, denn Cornwall ist definitiv ein Ort, den man unbedingt näher kennenlernen möchte. Es wurde sehr gut beschrieben und man hat ein realistisches Bild bekommen. Insgesamt ist die Geschichte sehr mädchenhaft angehaucht, was auch durch die Klischees verdeutlicht wurde.

Im Klappentext wurden mehrere Handlungsstränge beschrieben. Es gibt sowohl ein Herrenhaus mit Geheimnissen, eine Anziehung zwischen June, Blake und Preston, sowie eine Gabe, die langsam erwacht. Aber auch kleinere Nebenhandlungen wurden angeschnitten, etwa aus dem Leben von ihren neuen und alten Freunden.
Bereits auf der ersten Seite wurde erzählt, dass auf dem Anwesen von ihrem Onkel eine Gestalt mit einem grünen Umhang ihr Unwesen treiben soll. Dem wird in der Geschichte zwar nachgegangen, aber nicht so stark erläutert, wie die anderen Punkte. Da hätte ich gerne mehr von erfahren, aber ich bin mir sicher, dass wir im zweiten Band mehr in dieser Richtung zu lesen bekommen.

Bereits vom Klappentext kann man sich ableiten, dass die Dreiecksbeziehung sehr prägnant ist, jedoch war sie nicht ganz meins. Keiner der beiden Männer war mir sympathisch genug, als dass ich mir gewünscht hätte, dass er unbedingt mit June zusammenkommen sollte. Nach einer Zeit war Blake doch mein Favorit, wie es wahrscheinlich auch bei den meisten Lesern der Fall war. Insgesamt schien dies jedoch den Hauptteil der Handlung einzunehmen und Gefühle überschatten leider auch andere Stränge, von denen ich gerne mehr mitbekommen hätte.
Sowie die uralte Gabe, welche sich in ihr weckt. Wegen diesem Funken Fantasy wollte ich die Geschichte lesen und somit war ich leicht enttäuscht, dass die Autorinnen nicht näher darauf eingegangen sind. Auch June schien nicht allzu neugierig zu sein, was ihre Gabe betrifft. Gegen Ende des Buches wird noch einmal genauer drauf eingegangen, was mich neugierig auf den zweiten Band macht. Das Ende war zwar nicht der gewünschte Höhepunkt, wie erhofft, jedoch war es gut und süß. Bei mir ist das Herz leider nicht ganz so weit aufgegangen, wie bei manch anderen Lesern, aber ich hoffe sehr, dass die Autorinnen dies möglicherweise beim zweiten Teil schaffen. Denn einige Geheimnisse stehen noch aus und warten darauf erzählt zu werden :)

Fazit: Es ist ein mädchenhaftes Buch mit vielen Klischees, einer Menge Liebe und etwas Fantasy. Nicht jedem wird es gefallen, so würde ich es jungen Lesern empfehlen, die sich in diesem Genre noch neu bewegen. Der Schreibstil und das Setting konnten mich hingegen sehr überzeugen und es hat definitiv Potenzial zu einem guten zweiten Band. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Enttäuschende Charaktere und missglückte Liebe

Vicious Love
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Baron „Vicious“ Spencer hat Emilia vor zehn Jahren das Leben zur Hölle gemacht. Er hat sie aus ihrer Heimatstadt gerieben und somit weit weg von ihrer Familie. Nun ist er ein einflussreicher Anwalt und ...

Baron „Vicious“ Spencer hat Emilia vor zehn Jahren das Leben zur Hölle gemacht. Er hat sie aus ihrer Heimatstadt gerieben und somit weit weg von ihrer Familie. Nun ist er ein einflussreicher Anwalt und sie kann sich gerade noch so mit ihrem Geld über Wasser halten. Wie es das Schicksal will, treffen sie auf einander – und die Jagd beginnt. Denn Vicious hat nicht vor, Emilia wieder loszulassen...

Bei diesem Buch gab es ja eine riesige Hypewelle, als auch eine Menge Kritik. Dabei kam öfters der Punkt hervor, dass ein sehr umstrittenes Frauenbild geliefert wurde. Da ich auch eher gegen solche klischeehaften Frauenbilder bin, war ich mir eher unsicher, ob ich es wirklich lesen sollte. Da ich mir aber immer lieber eine eigene Meinung bilde, habe ich es dann doch angefangen...

Das Cover finde ich gut, jedoch gibt der Inhalt schon ein paar gute Ideen wieder, die man definitiv auch gut hätte umsetzten können. So hat die Gestaltung des Buches nicht sonderlich viel mit dem Inhalt gemein. Es wird sowohl aus Vicious Perspektive geschrieben, als auch aus Emilias. Dies ist der erste Teil einer Reihe, die aus vier Bänden besteht. Dabei gibt es aber immer unterschiedliche Hauptprotagonisten.

Ich muss sagen, dass mich der Anfang überhaupt nicht überzeugen konnte. Dort gibt es größtenteils einige Flashbacks, die zehn Jahre zurück gehen. Bei Emilia hat man den Unterschied von der Gegenwart und der Vergangenheit gemerkt, jedoch schien Vicious immer noch die gleiche Persönlichkeit zu haben. Das hat mich teilweise genervt aber auch irritiert. Er war früher einer der reichen Jungs auf der Schule und sie nur die Tochter der Haushaltshilfe. Das hat er sie ein ums andere mal spüren lassen. Bereits dann wollte er Emilia ganz für sich allein haben, schien sich aber nicht eingestehen zu wollen, dass er sie gerne um sich hatte. So schickaniert er sie in der Schule und nennt sie „Helferlein“ - was sich auch in der Gegenwart überträgt. Ich konnte das leider kein bisschen nachvollziehen, sondern habe nur riesiges Mitleid gefühlt, denn sie war eine der wenigen Personen, die mir ansatzweise sympathisch waren. Vicious wollte ich nur zum Mond schießen. Ich denke, dieser Einstieg hat mir nicht sonderlich geholfen ihn auch in der nachfolgenden Handlung zu mögen.

Im Klappentext wird erwähnt, dass er wild entschlossen ist, seinen Fehler von damals wieder gut zu machen. Davon merkt man meiner Meinung nach nichts. Er missbraucht sie nur für seine Zwecke, welche man im Laufe der Geschichte zu sehen bekommt.
Insgesamt würde ich Vicious eine Etage höher einstufen, als den typischen Bad Boy. Ich konnte nur wenige seiner Handlungen wirklich nachvollziehen. Alles in seiner Welt drehte sich um Geld und Macht. Für Liebe schien kein Platz zu sein, was er auch deutlich machte. Mein Hauptkritikpunkt an diesem Charakter war, dass er mir einfach viel zu bestimmerisch war und Emilia keinen Freiraum gelassen hat. Besonders gegen Ende hatte ich das Gefühl, als brauche er etwas, um seine Wut zu entladen und etwas, an das er sich klammern könnte. Da hätte ich ihn, ähnlich wie ein anderer Charakter im Buch, psychische Hilfe empfohlen...

Dann gab es noch Emilia, welche ich wie gesagt, anfangs ganz gerne mochte. Im Hauptteil hat sie dann doch etwas von ihrem starken Willen verloren und schien sich sehr nach Vicious zu richten, was wahrscheinlich auch bei vielen das „schlechte Frauenbild“ vermittelt hat. Ich fand jedoch nicht, dass diese Geschichte etwas anderes vermittelt, als ganz viele andere Bücher in diesem Genre. Meistens muss sich die Frau dem Mann anpassen, was mir meistens auch nicht gefällt, jedoch ist dies leider eher „normal“ im New-Adult Bereich geworden.
Bei beiden Charakteren haben mir etwas die Tiefe gefehlt. Es gab aber auch Nebencharaktere, die ich sehr interessant fand und mochte. Da wäre einmal die Schwester Rosie, welche auch die Hauptprotagonistin im zweiten Band ist, und die Eltern von Emilia. Sie sind alle sehr lieb und geben der Geschichte zumindest ein bisschen Liebe.

Denn das Gefühl Liebe gab es in diesem Buch viel zu wenig. Wie gesagt fand ich eher, dass Vicious von Emilia besessen war. So schien er sie beispielsweise auch nicht fröhlich stimmen zu wollen, was man beispielsweise auch daran sieht, dass er wortwörtlich erwähnt hat, dass er ihr Leben zerstören möchte, nur weil er eifersüchtig war. Nur gegen Ende konnte ich der Autorin abkaufen, dass er sie liebt. Dieses Gefühl schien bei ihm aber auch urplötzlich aufzutauchen. Bei Emilia hingegen konnte man den Weg vom Schwärmen zum Verliebtsein beobachten, was ich ganz gerne mochte. Der Schreibstil war sehr flüssig und auch wenn sie ab und zu etwas vulgäre Sprache benutzt hat, konnte ich mich damit gut anfreunden.
Ich denke, dieses Buch kann man trotzdem lesen, wenn man nicht so auf sympathischste Protagonisten auf ist, und eher nicht so auf die Charaktere achtet, sondern nur eine kleine Liebesromanze lesen möchte.

Fazit: Dieses Buch konnte mich leider kein bisschen überzeugen, was vor allem an den Charakteren lag. Vicious war ein kontrollsüchtiger Mann, der es mir leider nicht erleichtern konnte, in diese Geschichte hineinzugelangen. Emilia mochte ich ganz gerne, trotzdem konnte mich das Endprodukt nicht überzeugen. Natürlich kann es den ein oder anderen gefallen, der nicht so penibel wie ich hinschaut :)

Veröffentlicht am 06.09.2018

Spannend, außergewöhnlich und voller Wendungen - Eines meiner Jahreshighlights!

Das Gold der Krähen
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Nachdem Kaz und die restlichen Krähen in Ketterdam ankamen, gab anstatt Geld Verrat. Inej gerät in Gefangenschaft von Jan Van Eck - von nun an ist Kaz kein Deal zu schmutzig, um sein Phantom zu befreien ...

Nachdem Kaz und die restlichen Krähen in Ketterdam ankamen, gab anstatt Geld Verrat. Inej gerät in Gefangenschaft von Jan Van Eck - von nun an ist Kaz kein Deal zu schmutzig, um sein Phantom zu befreien und Pekka Rollins eine Lehre zu erteilen – auf seine Art...

„Das Lied der Krähen“ habe ich vor kurzer Zeit gelesen und da musste ich natürlich sofort wissen, wie es weitergeht, denn der Cliffhanger hat es nicht anders möglich gemacht :) Das Cover von diesem Band ist einfach wunderschön und besonders der orangene Buchschnitt passt perfekt. Ich hatte ja die Befürchtung, dass sie es womöglich nicht beibehalten, aber das ist zum Glück nicht passiert. Zusammen sehen beide Teile der Dilogie einfach wunderschön aus! Auch hier gibt es wieder zwei unterschiedliche Karten. Einmal die Weltkarte rund um die Länder und eine Ansicht von Ketterdam, denn die Geschichte spielt größtenteils dort. Die unterschiedlichen Sichten von Kaz, Inej, Wylan, Jesper, Matthias und Nina wurden beibehalten. Vorne gibt es eine kleine Aufzählung der verschiedenen Grischa und auf den letzten Seiten des Buches wurde die Besetzung aufgelistet. Da hätte ich mir gewünscht, dass es weiter vorne im Buch gestanden hätte, denn so sieht man es erst nach dem Lesen des Buches, was schon schade ist.

Man wird, genau wie bei dem Vorgänger, langsam in das Buch hereingeführt. Als Leser weiß man nicht, in was für eine Situation die Krähen sind, und ist leicht verwirrt. Das macht aber auch neugierig auf die Handlung, denn nur nach und nach weiß man um die Pläne von Kaz Bescheid und kann mit den Krähen mitfiebern. So erahnt man bereits ein paar Absichten der Autorin. Auch hier mochte ich ihnen Schreibstil sehr, denn er ist nicht zu ausschweifend und man möchte einfach die ganze Zeit weiterlesen! Da dies leider der letzte Band der Dilogie ist, musste ich mich beispielsweise oft zusammenreißen, um nicht im Minutentakt die Seiten umzublättern :)
Die Charaktere sind größtenteils alle ihrem Schema treu geblieben, sodass ich ganz klar mit ihnen mitfiebern konnte. Inej und Kaz sind nach wie vor meine Lieblinge, jedoch habe ich auch Nina sehr ins Herz geschlossen. Sie durchgeht eine riesige Charakterentwicklung, welche ich zwar anfangs etwas kritisch gesehen habe, aber dann jedoch auch fast schon als notwendig empfunden habe. Natürlich wurde auch mehr auf Matthias, Jesper und Wylan eingegangen, was mich sehr gefreut hat, denn alle sind sehr interessante und gut ausgearbeitete Charaktere. Es kam mir sogar vor, als hätten sie in diesem Band noch einen kleinen Tick mehr Tiefe bekommen.

Wie es bereits im Klappentext steht, wird sehr auf Pekka Rollins, aber auch auf Jan Van Eck eingegangen, denn mit beiden hat Kaz noch eine Rechnung offen. Außerdem blieben ja noch einige Fragen offen, welche von der Autorin bestmöglich beantwortet wurden. So fragt man sich beispielsweise, was aus dem Parem geworden ist. So war ich auch sehr neugierig, denn es ist schon sehr schwer, eine glaubwürdige Lösung zu finden, welche die Leser auch zufriedenstellen würde. Ich finde, der Autorin ist dies gut gelungen. Sie hat der Geschichte unglaublich viele Wendungen und Überraschungen gegeben, sodass man unmöglich voraussehen konnte, was als nächstes passieren wird. Auch Emotionen gehen nicht verloren und nehmen trotzdem ihren benötigten Platz ein. So lernt man weitere, unentdeckte Seiten von den Charakteren kennen, sowie verletzliche und emotionale Situationen aus der Vergangenheit.

Das Ende mochte ich erstaunlicherweise total gerne, denn es wurden einige Wünsche von mir erfüllt. Ich denke, jeder Leser kann wenigstens ansatzweise zufrieden sein. Bei den letzten Seiten des Buches musste ich sogar etwas lachen, denn besonders eine Situation ist auf seine Art einfach urkomisch. Es gibt also einiges, auf das man sich freuen kann :)

Fazit: Auch bei diesem Buch hat die Handlung kein ein einziges Mal nachgelassen. Die Charaktere waren wieder völlig außergewöhnlich und auch die Spannung hat nicht gefehlt. Die einzige Kritik, die ich habe ist, dass es der letzte Band dieser Dilogie ist. Aber mit dem Ende kann man mehr als zufrieden sein. Das hört sich doch ganz klar nach 5 von 5 Sternen an!

Veröffentlicht am 30.08.2018

Liebe, Rebellion und Vampir - besitzt mehr Potenzial

Queen of Blood
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Das Volk der Vidari wird von den Athoniten unterdrückt. Nun soll Seri am Hof der geheimnisvollen Herrscher für den Widerstand spionieren. Doch als sie den Blutprinzen Graeme kennenlernt gerät ihre Entschlossenheit ...

Das Volk der Vidari wird von den Athoniten unterdrückt. Nun soll Seri am Hof der geheimnisvollen Herrscher für den Widerstand spionieren. Doch als sie den Blutprinzen Graeme kennenlernt gerät ihre Entschlossenheit ins Wanken und sie muss sich für eine der beiden Seiten entscheiden, denn er Krieg wird kommen, soviel steht fest...

Das Cover passt sehr gut zum Inhalt, auch wenn ich mir Seri definitiv nicht so vorgestellt habe, wie das Mädchen auf dem Cover. Das Schloss im Hintergrund passt perfekt und auch der Titel ist sehr passend gewählt. Es wird in unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, sowohl in Graemes, als auch in Seris und die Kapitel sind recht kurz, was ich aber nicht schlimm fand.
Ich finde bei diesem Buch kann man schwer etwas über den Inhalt sagen. Denn es verrät nicht viel über die Fantasyelemente, welche im Buch auftauchen. Das Wort „Blutprinz“ lässt einen etwas erahnen, dass es womöglich um Vampire geht. Obwohl ich es anfangs nicht wusste, mochte ich es dennoch gerne.

Bereits am Anfang der Geschichte lernt man den Alltag von Seri kennen. Sie muss allein für ihre Familie sorgen, denn ihr Vater ist schwer krank und kann somit nicht arbeiten und ihre Schwester ist blind. So nimmt sie Arbeit an und muss für sieben Tage am Hofe des Prinzen anwesend sein. Denn nur so schafft sie das nötige Geld für ein Heilmittel, welches ihr Vater dringend benötigt.
Die Autorin kann den Hass zwischen den Athoniten und den Vidari gut beschreiben und somit hat man früh ein klares Bild über die Rassentrennung dieser unterschiedlichen Kulturen. Die Vidari gelten unter den Athoniten als die Wilden, da die Frauen beispielsweise luftige Kleider und die Haare offen tragen. Das gilt bei den Adeligen als unwürdig, denn diese tragen weite Kleider mit Korsetts und einem steifen, hohen Kragen. Es ist interessant zu sehen, wie im Laufe der Geschichte diese unterschiedlichen Völker auf einander stoßen.

Die Hauptprotagonistin Seri ist eine taffe Frau, welche ich anfangs total mochte. Dort zeigt sie besonders gut, was ich ihr steckt, denn Seri lässt sich nichts vorschreiben. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass sie sich vor niemanden verbeugt, denn ihre Religion verlangt dies. Außerdem würde sie alles für ihre Familie machen, denn sie liebt ihren Vater und ihre Schwester über alles.

Der andere Hauptcharakter ist Graeme. Er ein Prinz und regiert über das Land der Vidari. Da diese unterdrückt werden, ist es nur verständlich, dass sie ihn hassen. Ihn mochte ich am Anfang kein bisschen, denn er strahlte eine Arroganz aus, obwohl seine Gedanken etwas total anderes behaupteten. Er durchgeht eine kleine Charakterentwicklung, denn obwohl ich ihn alles andere als sympathisch fand, mochte ich ihn gegen Ende des Buches ganz gerne.

Die Grundidee an sich mochte ich ganz gerne, denn zwischen einer Rebellion eine Liebesgeschichte einzubauen ist zwar nichts besonderes, aber dann noch ein klein bisschen Vampir einzubauen, ist dann doch mal ganz interessant zu lesen.
Die Umsetzung war leider nicht ganz wie erwartet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, aber auch sehr wechselreich. So beschreibt sie eine Szene besonders detailliert, jedoch fehlte dies in einer anderen Situation. Das führte auch dazu, dass ich manche Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte und insgesamt würde ich sagen, dass dem Buch ein paar Seiten mehr nicht geschadet hätten.
Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass in dieser Geschichte ein paar Logikfehler enthalten sind. Hier kann ich leider klein Beispiel nennen, da dies besonders in der zweiten Hälfte der Geschichte aufgetreten ist.
Wer dieses Buch lesen möchte, dem sollte bewusst sein, dass die Liebesgeschichte klar dominiert. Es gibt viel Drama rund um Graeme und Seri, aber kommt auch die Rebellion nicht zu kurz. Diese hätte ich mir etwas mehr im Vordergrund gewünscht.
Das Ende mochte ich ganz gerne und besonders der Epilog war einfach nur zuckersüß. Etwas klischeehaft, aber ich denke, damit kann man jedes Leserherz erweichen.

Fazit: Es ist eine gute Geschichte rund im eine Rebellion, Vampire und einer riesigen Portion Liebe. Zwar konnte mich nicht alles überzeugen, aber ist es lesenswert. Ich gebe diesem Buch 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.08.2018

Ein märchenhaftes Buch, welches man in dieser Art noch nie gelesen hat!

Hazel Wood
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Alice und Ella sind vor dem Unheil auf der Flucht, welches sie einzuholen droht. Nachdem die berühmte Märchenerzählerin und Großmutter Althea Proserpine stirbt, verschwindet ihre Mutter. Gemeinsam mit ...

Alice und Ella sind vor dem Unheil auf der Flucht, welches sie einzuholen droht. Nachdem die berühmte Märchenerzählerin und Großmutter Althea Proserpine stirbt, verschwindet ihre Mutter. Gemeinsam mit Ellery Finch bricht sie nach Hazel Wood auf, dem Zuhause von ihrer Großmutter, um Ella zu finden. Dabei gerät sie in eine märchenhafte Welt, welche alles andere als einfach zu bewältigen ist...

Auf das Buch bin ich als erstes wegen diesem wunderschönen Cover aufmerksam geworden. Auch der Klappentext hat mich sehr angesprochen, da ich Märchenadoptionen liebe. Aus irgendeinem Grund habe ich auch fest damit gerechnet, dass dies eine ähnliche Geschichte wir „Hänsel und Gretel“ wird, was aber dann doch nicht der Fall war.
Man lernt das Leben von Alice und Ella kennen, welche durch das Land ziehen und sich immer nur für ein paar Monate an einen anderen Ort niederlassen. Denn das Pech verfolgt sie und so sind sie dazu gezwungen praktisch wie Nomaden zu leben. Als ein Brief eintrifft, indem steht, dass Althea Proserpine gestorben ist, scheint es, als würde Ella ein Stein vom Herzen fallen – doch dann verschwindet sie. Die Geschichte ist anfangs darauf aufgebaut, dass Alice ihre Mutter sucht und somit entdeckt sie das ein oder andere Geheimnis.

Das Buch ist aus der Erzählerperspektive geschrieben worden, jedoch begleitet man nur Alice. Der Schreibstil ist meiner Meinung nach sehr flüssig zu lesen, jedoch nicht sonderlich detailreich. Das merkt man auch sehr an den schnellen Fortgang der Handlung, da oftmals ein Geschehnis ans nächste anknüpft. Ich mochte es sehr gerne, aber da ich in einer Leserunde gelesen habe, gab es auch manche, die es nicht ganz so optimal fanden. Es war oftmals der größte Kritikpunkt.

Die Charaktere an sich waren ziemlich skuril. Alice und ihre Mutter Ella schienen eher ein Verhältnis von besten Freundinnen zu pflegen, was ganz schön und auch abwechslungsreich war. Alice ist ein Charakter, welcher auf andere eher kalt und selbstsicher wirkt. Auch neigt sie zu kleinen Wutanfällen, was aber gegen Ende gut nachvollziehbar wird. Sie ist eine interessante Protagonistin, bei der es definitiv nicht langweilig wird sie zu begleiten!
Dann gibt es noch Ellery Finch, welcher in manchen Szenen zwar eine tragende Rolle ist, jedoch meiner Meinung nach nicht ein vollwertiger Hauptcharakter ist. Er ist ein riesiger Fan von der Märchenerzählerin Althea Proserpine und nimmt die Reise manchmal eher wie ein Abenteuer entgegen.

Die Handlung an sich ist definitiv etwas sehr außergewöhnliches, was ich in solch einer Form noch nie gelesen habe. Vom Klappentext kann man sich nicht viel über die Fantasy-Elemente erschließen. Außer, dass es ziemlich märchenhaft werden könnte. Ich finde, zu viel sollte man an dieser Stelle auch nicht sagen, denn mir hat es sehr gefallen immer wieder Vermutungen zu stellen, was sich hinter Hazel Wood verbirgt.

Es ist eine sehr zusammenhängende Geschichte mit unterschiedlichen Motivationen und vielen Verwirrungen, deren Zusammenhang man auch oft auf den zweiten Blick erkennt. Ich mochte es insgesamt sehr, jedoch habe ich auch ein paar Kleinigkeiten, bei denen ich etwas zu bemäckeln habe. Dieses Buch hätte meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr vertragen können. Es sind wenige Pausen vorhanden, bei denen sich die Charaktere einmal entspannen könnten. Unnötige Längen habe ich nicht festgestellt. Somit wurde nicht auf jede Einzelheit länger eingegangen, was ich mir manchmal schon sehr gewünscht habe, was besonders am Ende der Fall gewesen war.
Ich glaube, nicht jedem wird dieses Buch gefallen, denn es ist schon ziemlich speziell. Man sollte sich in diese Geschichte einfach fallen lassen.
Das Ende konnte mich einfach nur packen. Denn es ist auf seine Art realistisch und definitiv nicht langweilig oder klischeehaft. Als die Geschichte zu Ende war, wollte ich unbedingt mehr von dieser Welt erfahren und so war ich froh zu erfahren, dass 2019 ein zweiter Band veröffentlicht wird. Jedoch kann man es auch als Einzelband lesen.

Fazit: Es ist ein spannendes, märchenhaftes Buch, welches man auf seine Art noch nie gelesen hat. Die Handlung geht recht schnell voran und das Cover ist einfach nur ein Traum! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.