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Veröffentlicht am 17.01.2022

Band 2: noch mehr Spaß und Spannung

Akademie Fortuna - Eine Vision zur richtigen Zeit
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Darum geht‘s:
Das neue Schuljahr kündigte sich so vielversprechend an. Sorry Fortune hatte die große Prüfung der Akademie Fortuna mit Bravour bestanden und zwei neue Freunde gewonnen: Missy Hap, die tolpatschige ...

Darum geht‘s:
Das neue Schuljahr kündigte sich so vielversprechend an. Sorry Fortune hatte die große Prüfung der Akademie Fortuna mit Bravour bestanden und zwei neue Freunde gewonnen: Missy Hap, die tolpatschige Tochter des Hausmeisters, und Ben Chievious, der Nekromant. Aber nun ist Ben verschwunden – entführt vom eigenen Vater. Sorry und ihre Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um Ben zu finden. Dabei kommen sie einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur, das auch eng mit Sorrys eigenem Schicksal verbunden ist.

So fand ich‘s
Wer bereits Band 1 dieser Wahrsager-Serie mochte, wird diesen zweiten Teil bestimmt lieben! Mir geht es jedenfalls so. 😊

Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Sorry Fortune. Bei „Wenn Wahrsagen so einfach wäre“ war sie noch ein unsicheres, kleines Mädchen, das nicht so richtig selbst an sich glauben konnte. Durch die Vorkommnisse im ersten Teil hat sie sehr viel gelernt und die Autorin hat das in dieser zweiten Geschichte sehr gut umgesetzt.

Es sind auch diesmal wieder vor allem die liebevoll beschriebenen Figuren und die Liebe der Autorin zu originellen Details, die die Stärke des Buches ausmachen. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei Missy Hap, die aus keiner Wahrsager-Familie stammt. Auch wenn sie das Unglück magisch anzuziehen scheint und immer wieder in Fettnäpfchen gerät, macht sie alles mit viel Grips, Mut und einem großen Herz wieder wett.

Die pfiffigen Illustrationen von Alicia Räth bereichern die Geschichte noch zusätzlich. Sie passen meiner Meinung nach wie die berühmte Faust aufs Auge, beflügeln aber gleichzeitig auch die eigene Fantasie der Leser.

Die Geschichte selbst nimmt in diesem zweiten Teil so richtig an Fahrt auf. Während man im ersten Band vor allem die Figuren und die verschiedenen Wahrsager-Methoden kennenlernt, wird es hier immer spannender. Das bleibt auch bis zum Schluss hin so, der den Leser bereits auf den nächsten Teil vorbereitet.

Ich bin jedenfalls bereits sehr neugierig, wie die Geschichte weitergeht und ob… Ah, nein! Das darf ich hier auf keinen Fall verraten. Welche Geheimnisse noch aufgedeckt werden müssen, soll schon jeder selbst lesen. Es lohnt sich und macht Spaß!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Eine wichtige Geschichte über Freundschaft, Toleranz, Menschlichkeit -nicht nur an Weihnachten

Tru & Nelle. Eine Weihnachtsgeschichte
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Darum geht‘s:
Die bekannten Schriftsteller Truman Capote (geb. 1924) und Harper Lee (geb. 1926) waren bereits als Kinder befreundet. So basiert Greg Neris Weihnachtsgeschichte „Tru und Nelle“ auf realen ...

Darum geht‘s:
Die bekannten Schriftsteller Truman Capote (geb. 1924) und Harper Lee (geb. 1926) waren bereits als Kinder befreundet. So basiert Greg Neris Weihnachtsgeschichte „Tru und Nelle“ auf realen Begebenheiten aus der gemeinsamen Kindheit in Harper Lees Geburtsort Monroeville im tiefsten Süden der USA und in der Zeit, in der die Rassentrennung den Alltag regierte.

Als Tru 11 Jahre alt war, begleitete er auf eigenen Wunsch seine Mutter und ihren neuen Lebensgefährten nach New York City. Doch seine Hoffnung auf ein harmonisches Familienleben wird zerschlagen und als er gezwungen wird, auf eine Kadettenschule zu gehen, büxt er aus und flieht zurück nach Monroeville. Aber auch dort scheint er vom Unglück verfolgt zu sein, so dass er glaubt, dass ein Fluch auf ihm liegt. Seine Freunde Nelle (Harper Lee) und Big Boy setzen alles daran, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Und zum Glück steht Weihnachten vor der Tür. Und geschehen nicht gerade an Weihnachten auch immer wieder Wunder?

So fand ich‘s:
„Wer die Nachtigall stört…“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Da konnte ich an diesem Buch auf keinen Fall einfach so vorbeigehen, ohne es mir genauer anzuschauen. Und schon auf den ersten Seiten fühlte ich mich in die Geschichte rund um Scout und Atticus zurückversetzt. Es wird schnell klar, wie ähnlich sich Scout und Harper sind und wer als Vorbild für Atticus gedient hat. 😊

Greg Neri ist es meiner Meinung nach vortrefflich gelungen, die Atmosphäre aus der damaligen Zeit aufleben zu lassen. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren – passend dazu alles in schwarz-weiß. Allerdings war die Geschichte selbst alles andere als schwarz-weiß oder gar farblos. Im Gegenteil! Der Autor erzählt auf sehr einfühlsame und lebendige Weise die Geschichte von Kindern, die so gut wie täglich mit der Rassentrennung konfrontiert werden und nicht verstehen, wie die Erwachsenen denken und ticken.

Neben der Menschlichkeit und Toleranz als zentrale Themen bietet das Buch auch spannende Momente als Tru, Nelle und Big Boy sich als Detektive betätigen. Diese vom Autor wohldosierte Mischung hat mich dann auch komplett überzeugt. Und auch wenn die Geschichte in den 1930er Jahren spielt, hat die Grundbotschaft bis heute nichts an Aktualität verloren.

Mit dem Epilog schließt der Autor den Bogen zu „Wer die Nachtigall stört…“. Man kann dieses Buch aber auch problemlos genießen, ohne den Klassiker gelesen zu haben. Tru und Nelles Geschichte hat jedenfalls meiner Meinung nach ganz viele Leser verdient – und das nicht nur an Weihnachten.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Spannende Zeitreise in die Welt der Amish

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung
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Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 enthalten.

Darum geht‘s:
Pennsylvania, 1861: Rund 40 Jahre sind vergangen, seitdem Rebekka und Daniel nach dem schicksalhaften „Sommer, der keiner war“ Deutschland ...

Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 enthalten.

Darum geht‘s:
Pennsylvania, 1861: Rund 40 Jahre sind vergangen, seitdem Rebekka und Daniel nach dem schicksalhaften „Sommer, der keiner war“ Deutschland verlassen haben. Ihre Familie ist gewachsen und es leben mittlerweile vier Generationen in Jacobstown, wo die beiden eine neue Heimat gefunden haben. Obwohl auch ihr Enkel Ben in tiefem Glauben aufwächst, beginnt er angesichts der Umstände, die zum Sezessionskrieg zwischen den Nord- und Südstaaten geführt haben, mit einigen Amish-Regeln zu hadern. Er sieht sich auch als gesetzestreuer Amish, der jegliche Gewalt ablehnt, in der Pflicht, sich gegen die Ungerechtigkeiten den Sklaven gegenüber zu stellen.

Auch seine Schwester Esther wird mit dem Krieg konfrontiert, als sie einen schwerverletzten Soldaten findet. Obwohl er dem Feindeslager angehört, kümmert sie sich um ihn und wird dabei von ihren Großeltern unterstützt. Esther und der fremde Soldat kommen sich immer näher und verlieben sich ineinander, wohlwissend, dass es kaum eine Chance für ihre Liebe gibt.

So fand ich‘s:
Ich hatte mich sehr auf das Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren aus dem ersten Band gefreut und wurde keineswegs enttäuscht – im Gegenteil! Es war schön zu sehen, wie sich Rebekkas und Daniels Familie entwickelt hatte und wie die Liebe der beiden allen Widrigkeiten zum Trotz standgehalten hat. Es ist gerade auch diese Liebe und die Menschlichkeit, die die beiden den nachfolgenden Generationen weitergegeben haben. Da wundert es nicht, dass ihre Enkel Ben und Esther so viel von den Großeltern haben.

Auch im zweiten Teil dieser Saga beschreibt Karin Seemayer eindrücklich und einfühlsam, die doch sehr besondere Glaubenswelt der Amish-Leute. Gerade der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft innerhalb der Dorfgemeinschaft hat mich auch diesmal wieder sehr beeindruckt.

Der Autorin ist es zudem sehr gut gelungen, realistisch aufzuzeigen, wie es gerade für jüngere Generatioenn sein muss, wenn sie mit der Außenwelt konfrontiert werden. Der Glaube und das Verständnis für die Amish-Regeln werden in Frage gestellt und geraten ins Wanken. Für mich als Leser war es spannend mitzuerleben, wie sich Ben und Esther aufmachen, ihren eigenen, persönlichen Weg zu finden, den Glauben zu leben, ohne sich selber und die eigene Überzeugung zu verraten.

Ich habe auch diesen zweiten Band sehr gerne gelesen und habe mich trotz schwierigeren Themen in der Geschichte, die in einem angenehmen, ruhigen und doch spannenden Schreibstil erzählt wird, wohlgefühlt. Umso mehr hat mich dann die Information gefreut, dass es einen weiteren Band geben wird. „Leahs Traum“ soll im Juni 2022 erscheinen. Es ist also noch eine ganze Weile hin. Aber ich bin gespannt, was uns Karin Seemayer noch für Geschichten aus der Amish-Welt erzählen wird. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude… 😊

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Eine bezaubernde, gefühlvolle (Lese-)Reise durch die Zeit

Das Geheimnis des Wintergartens
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Darum geht's:
Als 1907 die Besitzer von Highbury House die berühmte Landschaftsarchitektin Venetia Smith engagieren, um den Garten des Herrenhauses anlegen zu lassen, ahnt niemand, dass er zum Schicksalsort ...

Darum geht's:
Als 1907 die Besitzer von Highbury House die berühmte Landschaftsarchitektin Venetia Smith engagieren, um den Garten des Herrenhauses anlegen zu lassen, ahnt niemand, dass er zum Schicksalsort von fünf Frauen aus drei Epochen werden wird.

Highbury House ist der letzte Garten, den Venetia Smith in England gestaltete, bevor sie aus unbekannten Gründen nach Amerika auswanderte. Sie hinterließ jedoch eine einzigartige Gartenanlage, die noch viele Generationen in ihren Bann ziehen wird.

Während des 2. Weltkriegs dient Highbury House als Lazarett. Als die Landarmee auch den Garten zu annektieren versucht, setzt die Hausherrin Diana alles daran, das prachtvolle Anwesen zu erhalten. Auch weitere Kriegswirren und Schicksalsschläge machen nicht halt vor dem Landsitz und Diana, ihre Köchin Stella und Beth, die in der Landarmee dient, müssen für die Zukunft kämpfen und ihren persönlichen Weg finden.

Im Jahr 2020 bekommt die junge Gärtnerin Emma den Auftrag, den inzwischen verwitterten Garten wieder instand zu stellen. Auf der Suche nach Hinweisen, wie der Garten früher ausgesehen hatte, findet Emma eine alte Skizze, die von Venetia Smith stammen muss. In der oberen Ecke steht ein Name – Celeste, der nirgends sonst erwähnt wird und alle vor ein Rätsel stellt.

So fand ich's:
Die Idee, dass ein liebevoll angelegter Garten ein Schicksalsort für mehrere Generationen sein könnte, hat mir sofort gut gefallen. Und der Autorin ist es meiner Meinung nach auch richtig schön und stimmig gelungen, das Gefühl der Verbundenheit mit dem Garten in alle drei Erzählebenen einzubauen.

Die Geschichten, die in drei unterschiedlichen Zeitabschnitten spielen, werden abwechselnd und daher etwas verschachtelt erzählt. Aber man kann jeder Geschichte ohne Probleme folgen und ich habe mich in keinem Moment verloren gefühlt. Ich wusste immer sofort in welcher Epoche ich mich befinde. Gerade auch durch diese parallele Erzählweise wurden die Verknüpfungen der Schicksale noch deutlicher. Und auch wenn vieles zusammenspielt, wirkt das Buch nie überladen oder konstruiert.

Julia Kelly erzählt die Geschichte von den fünf unterschiedlichen Frauen in warmherzigen Bildern und auf sehr angenehme und ruhige Art. Man darf hier keine Action erwarten, dafür umso mehr Gefühl, das jedoch nie zu kitschig ausfällt. Das Buch hatte eine entschleunigende Wirkung auf mich und hat mir gleichzeitig ein schönes Bouquet an Emotionen geboten.

Kleine Notiz am Rande: Der Titel mit der Bezeichnung „Wintergarten“ und das Cover-Bild haben mich zu Beginn etwas in die Irre geführt, dachte ich doch an einen klassischen „Wintergarten“ mit Glaswänden, der jedoch in dieser Form im Buch überhaupt nicht vorkommt. So hatte ich ursprünglich doch eine eher falsche Vorstellung der Geschichte und wurde dann auf angenehme Art eines Besseren belehrt und war umso verzauberter von diesem Buch.

Für mich war „Das Geheimnis des Wintergartens“ eine sehr schöne und gefühlvolle Reise durch verschiedene Epochen. Zusammen mit den lebendig und vielfältig gezeichneten Figuren habe ich Freud und Leid miterlebt und mich auf die Suche nach Celestes Geheimnis gemacht. Es war eine intensive (Lese-)Reise, an deren Ende ich die letzte Seite mit einem behaglichen Gefühl umblättern konnte.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Ein sehr schöner historischer Schmöker

Das Geheimnis des blauen Skarabäus
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Darum geht's:
Die Hauptgeschichte spielt im Jahre 1921, also in der Zeit, in der Howard Carter auf der Suche nach dem Grab von Tutanchamun ist. Es ist die Zeit, in der es unter den wohlhabenden Briten ...

Darum geht's:
Die Hauptgeschichte spielt im Jahre 1921, also in der Zeit, in der Howard Carter auf der Suche nach dem Grab von Tutanchamun ist. Es ist die Zeit, in der es unter den wohlhabenden Briten chic war, sich mit dem alten Ägypten zu beschäftigen und gar ins Land der Pharaonen zu reisen. Für die Halbwaise Cleo ist die Begeisterung für dieses Land und seine Geschichte aber viel mehr als nur eine Laune, die gerade in Mode war. Schon als Kind war sie durch die Erzählungen ihres Vaters fasziniert von dem Thema. Doch ihre Tante, bei der Cleo lebt während ihr Vater als Archäologe in Ägypten tätig ist, bremst ihre Wiss- und Lernbegierde aus, und lehrt sie das Schneiderhandwerk.

Als aber das Schicksal Cleo zur wohlhabenden Familie Tredennick führt, bekommt sie so die Chance, zusammen mit den Geschwistern Tredennick nach Ägypten zu reisen und nach ihrem inzwischen verschwundenen Vater zu suchen, ohne zu ahnen, wie abenteuerlich und lebensverändernd diese Reise für sie sein wird.

So fand ich's:
Ich habe mich in diesem Buch außerordentlich wohl gefühlt. Zu Beginn war ich zwar ein klein wenig über einige Zeitsprünge irritiert. Aber ich habe dann rasch verstanden, dass es der Autorin wichtig war, Cleos einschneidende Lebensereignisse darzustellen, ohne unnötig lange in diesen Zeiten zu verweilen, um sich dann auf die Hauptgeschichte zu konzentrieren.

Die Figuren sind sehr lebendig und der Zeit entsprechend gezeichnet. Die Autorin hat es gut verstanden, die Standesunterschiede auch in den Charakterzügen realistisch abzubilden. Das zeigt sich vor allem auch in der unkonventionellen Freundschaft zwischen Cleo und Miranda Tredennick.

Rebecca Michéle erzählt die Geschichte in einer ruhigen, unaufgeregten und dennoch sehr spannenden Weise. Man spürt ihre persönliche Faszination für das alte Ägypten und die entsprechend fundierte Recherche zwischen den Zeilen.

Grundsätzlich sehe ich „Das Geheimnis des blauen Skarabäus“ als historischen Roman mit Krimi-Elementen, die zum Spekulieren verführen. Es gibt aber auch Platz für ein bisschen Romantik – ohne kitschig zu werden – und einem leisen Hauch von Mystik, der perfekt zum Thema Ägypten passt.

Auch wenn zum Schluss hin der eine oder andere Punkt für manchen Leser ein klein wenig zu viel des Guten sein dürfte, war für mich persönlich das Ende absolut passend und ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen. Mir hat diese Geschichte jedenfalls sehr schöne, abwechslungsreiche und fesselnde Lesestunden geschenkt.

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