So ein Buch wie dieses habe ich in meinem Leben noch nicht gelesen.
RUNED - Das verschollene AugeInhalt:
An einem ganz gewöhnlichen Schultag, an dem Rune mal wieder Schikanen von Kevin über sich ergehen lassen muss und über seine schlechten Schulnoten in Mathe nachdenkt, zeigt sein Handy eine Textnachricht ...
Inhalt:
An einem ganz gewöhnlichen Schultag, an dem Rune mal wieder Schikanen von Kevin über sich ergehen lassen muss und über seine schlechten Schulnoten in Mathe nachdenkt, zeigt sein Handy eine Textnachricht an. Sie ist von Papa und beinhaltet nur einen Satz: Onkel T. ist gestorben.
Dem eigenen Elend entrissen, verlässt Rune gemeinsam mit seinem Bruder Willy das Schulgebäude. Der Vater steht schon mit dem Auto an der Straße. Als beide Jungs einsteigen stellt Rune die Frage, die ihm auf der Zunge brennt: Wer ist Onkel T.?
Weder Willy noch Rune erhalten eine Antwort. Denn Papa ist – mal wieder - gedanklich ganz wo anders. Er bescheidet seine Kinder kurz, dass es über das Wochenende nach Frankreich in die Bretagne geht. Dort befindet sich nämlich das Haus des Verstorbenen und dessen Tochter Juliette. Diese sei nun ganz allein und bräuchte Hilfe.
Willy und Rune sind nicht begeistert. Sie haben sich ihr Wochenende ganz anders vorgestellt. Doch aller Widerstand nützt nichts.
Bereits die Fahrt in die Bretagne hält ein paar unerwartete Überraschungen für die kleine Familie parat. Am Haus angekommen treffen sie dann auch bald auf dessen Hausbewohnerin. Juliette bezeichnet sich selbst als Hexe, trägt blaue Haare und riecht verdächtig nach Friedhof.
Kaum haben sich Rune und Willy halbwegs an die neue Umgebung gewöhnen können, spannt sie Juliette auch schon für erste Arbeiten im Haus ein: Der Dachboden muss aufgeräumt werden.
Bei den Aufräumarbeiten finden die Kinder allerhand spannende Dinge. Unter anderem ein Buch, das gewiss über zweihundert Jahre alt sein muss. Es ist mit Goldbeschlägen versehen und wurde mit einer Metallschnalle verschlossen. Die Seiten sind über und über mit Runen beschrieben.
Als Rune plötzlich merkt, dass er als einziger die Schriftzeichen lesen kann, ist er verwirrt. Doch für die Klärung des Rätsels bleibt nicht viel Zeit. Denn eine Zeichnung im Buch lässt die Kinder aufmerken. Es handelt sich um ein Bild von großen Findlingen. Diesen Ort im Wald, den das Bild spiegelt, den kennt Julie nur zu gut. Legenden ranken sich um diese Steine. Der Ort sei verflucht, so die Cousine.
Willy, Rune und Julie entscheiden sich schnell: So ein Abenteuer kann man sich doch nicht entgehen lassen. Was keines der Kinder jedoch zuvor geahnt hatte ist, dass an dem, was man sich über die Steine erzählt hat, einiges Wahres dran ist.
Als Rune, angekommen am geheimnisvollen Ort, seine Hand auf die die Steine schmückenden Schriftzeichen legt, verändert sich alles. Denn plötzlich fallen Rune, Willy und Julie aus unser Realität.
Stattdessen treffen sie auf zwei kleine Männer mit langen Bärten, die sich schon bald als Zwerge vorstellen und die Kinder zu ihrer Truppe bringen. Im gut versteckten Lager erfahren Rune, Willy und Julie von einem gefährlichen Schwarzmagier, der über die Anderswelt, in der sie gelandet sind herrscht. Sie treffen auf einen sprechenden Wolf. Der ihnen äußerst skeptisch gegenüber steht.
Bald schon stecken Rune, Willy und Julie mitten drin in dem größten Abenteuer ihres Lebens. Sie stellen fest, dass der Rückweg nach Hause versperrt ist. Um diesen zu öffnen bedarf es Magie und den Glauben an das Unmögliche. Eine große Reise steht Rune, Willy und Julie bevor. Eine, die allerhand Gefahren birgt, eine, die ihr Leben für immer verändern wird.
Meinung:
„Runed – Das verschollene Auge“ ist ein besonderes Buch, eines, das der Leser so schnell nicht vergessen wird. Das sei an dieser Stelle versprochen.
Bereits im Vorwort berichtet der Autor R. R. Stein von einer Kindheit, in der er eine große Leidenschaft für heldenhafte Geschichten und große fantasievolle Abenteuer hegte. Heute als Erwachsener möchte R. R. Stein dieses Gefühl von damals weitergeben und einen Beitrag dazu leisten, dass Magie und Fantasie niemals sterben. Hierfür hat er sich etwas Besonderes ausgedacht. Denn zwischen den Seiten von „Runed“ befindet sich neben der eigentlichen Geschichte ein Rätsel. Wer dieses lösen möchte, benötigt eine UV-/Schwarzlichtlampe. Diese ist nicht zwingend erforderlich, steigert jedoch den Lesespaß noch einmal um einiges.
Im Text, auf den Bildern, ja bereits im Vorwort, gibt es immer wieder kleine Hinweise. Diese kann man mit Hilfe von aufmerksamen Beobachtungen, etwas Wärme (z. B. durch Anhauchen entsprechender Stellen) oder eben mit der Schwarzlichtlampe erkennen bzw. sichtbar machen. Einige Teile des Buches leuchten auch im Dunkeln!
Der Erste, der das große Rätsel löst, dem winkt ein Gewinn von 10.000 Euro. Jedoch verspricht der Autor, dass auch alle weiteren Leser bei Erfolg eine Belohnung erhalten werden.
Zu der eigentlichen Geschichte von „Runed“ ist zu sagen, dass dieses Abenteuer nicht hinter dem besonderen Spielspaß, der sich aus dem Rätsel ergibt, zurück bleibt. Denn mit Rune, Willy und Julie lernt der Leser drei Kinder kennen, die man schnell ins Herz schließt. Julie möchte so gerne eine Hexe sein. Sie praktiziert „Pflanzenmagie“ und scheut sich dabei nicht, ihren Gästen auch mal einen Tee zu präsentieren, der nach verfaultem Fisch und gemähtem Gras riecht. Ihr Kleidungsstil erinnert ein wenig an den von Pipi Langstrumpf. Ihr treuester Freund ist eine riesige Dogge namens Frequette.
Willy könnte den ganzen Tag über essen. Sein Bruder Rune, mit dem er sich auch gerne mal ein wenig streitet, liegt ihm sehr am Herzen. Er ist immer da, wenn dieser Hilfe braucht. Eine treue Seele also.
Und Rune? Er hätte nie gedacht, dass sein Leben noch mal so aufregend werden würde. Als ihm der sprechende Baum in der Anderswelt verrät, dass er magische Kräfte besitzt, fällt er fast aus allen Wolken.
Bereits bei ihrer Ankunft in der Anderswelt treffen die drei Kinder auf zwei ungewöhnliche Gesellen. Kleine Männer mit Bart. Es stellt sich heraus, dass es sich um zwei Zwerge handelt, die im Laufe des Abenteuers zu Freunden und treuen Weggefährten werden. Diese benötigen Rune, Willy und Julie aber auch dringend an ihrer Seite. Denn erst mal angekommen in der fremden Welt, gibt es keinen Weg zurück. Diesen wollen die Kinder jedoch doch gerne finden. Zumal die Anderswelt unter der Herrschaft eines gefürchteten und gefährlichen Schwarzmagiers, der sich von Zwergen- und Magierherzen ernährt, steht.
Rune, Willy und Julie müssen sich also dem größten Abenteuer ihres Lebens stellen. Hierbei treffen sie auf eine Welt, in der Fledermausfrauen, Steintrolle, sprechenden Tierwesen, leuchtende Pilze mit spitzen Zähnen und sprechende Bäume leben. Willy und Rune erfahren nach Ankunft in der fremden Welt zudem von einer Magie, die in ihnen wohnt. Eine Nachricht, die nicht bei jedem von ihnen für Begeisterung sorgt.
R. R. Stein füllt die Seiten seines Buches nicht nur mit der Geschichte einer Reise, die möglichst zügig zum Ziel führt, sondern darüber hinaus mit vielen kleinen Abenteuern. Diese Abenteuer sind aufregend, gefährlich und sorgen zugleich für zusätzliche Spannung zwischen den Buchdeckeln.
Die Geschichte und das fantastische Leseerlebnis drum herum, all das macht „Runed“ zu einem außergewöhnlichen und extrem spannenden Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte und einem das Gefühl gibt, Teil von etwas Fantastischem zu sein.
Darüber hinaus gibt es in dem Buch allerhand wundervoller Farbillustrationen, die vom Stil her dem Cover gleichen.
Leser, die feststellen, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, werden durchatmen. Dieses Buch beinhaltet eine in sich abgeschlossene Geschichte, die man als Einzelband lesen kann, die aber durchaus die Vorfreude auf weitere Bücher des Autors schürt.
Fazit:
So ein Buch wie dieses habe ich in meinem Leben noch nicht gelesen!
„Runed – Das verschollene Auge“ ist eine Geschichte, die ein Abenteuer dreier Kinder erzählt, die bei einem Ausflug in den Wald eine große Entdeckung machen.
Als Leser begleitet man in diesem Buch nicht nur Rune, Willy und Julie auf dem größten Abenteuer ihres Lebens, durch eine Welt voller selbstbewusster Zwerge, unzähligen Gefahren, kleinen und großen Monstern.
Intermedialität - durch ein Gewinnspiel - Interaktivität - durch kreative Rätsel - und eine gekonnte Inszenierung - durch traumhaft schöne Farbillustrationen - tragen das Buch.
Könnte ich mehr als fünf Sterne vergeben. Ich würde es tun. Absolutes Must-Read!