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Veröffentlicht am 27.09.2019

Eine abenteuerliche Detektivgeschichte für kleine und große Leser/innen

Tilda, ich und der geklaute Dracula
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Inhalt:

Oda ist so ganz anders als ihre beste Freundin. Während Tilda den ganzen Tag einfach nur dasitzen könnte, ohne sich zu bewegen und ohne zu sprechen, wird Oda schnell langweilig. Sie sucht das ...

Inhalt:

Oda ist so ganz anders als ihre beste Freundin. Während Tilda den ganzen Tag einfach nur dasitzen könnte, ohne sich zu bewegen und ohne zu sprechen, wird Oda schnell langweilig. Sie sucht das Abenteuer und die Herausforderung.
Als die Nachbarin verkündet, dass ihr schwarzer Hund mit dem Überbiss, der auf den Namen Dracula hört, vor dem Supermarkt entführt worden ist, ist Oda gleich Feuer und Flamme. Gemeinsam mit Tilda möchte sie in diesem Fall ermitteln. Schließlich wurde auch ein Finderlohn von 250 Euro ausgesetzt. Davon könnte man sich eine Menge Süßigkeiten kaufen. Ein Argument, dass auch Tilda schnell in Detektivstimmung versetzt.

Doch Berlin ist eine sehr große Stadt. Wo fängt man mit der Suche an? Am besten beginnt man mit der Spurensuche direkt am Tatort und dann heißt es, die verdächtigen Personen unter die Lupe nehmen. Ein spannendes Abenteuer steht den beiden Mädchen bevor. Tilda und Oda sind der festen Überzeugung, dass sie Dracula finden und aus den Händen des Entführers befreien werden.



Im Detail:

Oda ist im Vergleich zu ihrer besten Freundin Tilda ein sehr lebhaftes Mädchen. Sie ist stets auf der Suche nach Abenteuern und findet es so gar nicht gut, dass ihre Eltern, wenn sie einen harten Arbeitstag hinter sich haben, ihr manchmal gar nicht richtig zuhören und morgens auch oft nicht gut aus dem Bett kommen. Der Tag steckt schließlich doch voller Erlebnisse und Dingen, die es zu erkunden gibt.

Tilda hingegen ist stets auf der Suche nach Ruhe und Entspannung. In einem Haushalt mit mehreren Geschwistern ist immer etwas los. Dort findet man, wenn's hoch kommt, im Bad mal ein paar Minuten Stille. Zurückhaltend reagiert sie daher stets auf Odas lebenszugewandten Aktionismus.

Oda kann Tildas kleinbürgerlich wirkende Gemütlichkeit so gar nicht nachvollziehen. Sie schiebt die Langsamkeit ihrer besten Freundin auf ihre gelockten Haare, die wie Fusilli aussehen. Manchmal brauchen Tildas „Antennen“ eben etwas, bis die Gedanken hindurchgeflossen sind. Aber daran hat sich Oda ja schon gewöhnt.

Neben den Ermittlungen, die Oda und Tilda anstellen, müssen sich die beiden Mädchen aber auch dem Alltag stellen. So lernt man als Leser auch Tildas liebevolle und chaotische Familie kennen. Der jüngere Bruder Anton hat es Oda dabei ein wenig angetan. Er ist einfach nur cool. Wie er mit seinem BMX-Rad umherdüst und ganz mutig auf den großen Baum auf dem Schulhof klettert, ohne sich um die Konsequenzen zu scheren. Ja, Oda hat sich sogar ein wenig in Anton verliebt. Als dieser plötzlich ebenfalls in Sachen Dracula ermittelt, müssen sich die Mädchen aber sputen. Schließlich wollen sie ja selbst den Finderlohn einkassieren.

Sehr schön zu beobachten sind auch die kleinen Schrulligkeiten, die die Charaktere mit in die Geschichte bringen. So hält sich Tilda zum Beispiel als Haustiere Achatschnecken, um die sie sich ständig Sorgen machen muss. Tilda kann es auch gar nicht leiden, wenn sie auf der Straße frisch ausgespuckte Kaugummis vorfindet. „Tiermörder!“, ruft sie dann auf. Jeder weiß doch, dass Igel Kaugummis essen und dran sterben.
Oda hingegen wickelt sich mit Vorliebe während des Unterrichts in den Vorhang ein. Auf die Vorwürfe der Lehrerin entgegnet Oda ernst, dass sie den Vorhang eben mag und dass sie sich so besser konzentrieren kann. Als Leser musste ich bei Szenen wie dieser oft Schmunzeln. Die langweiligen Erwachsenen hingegen konnten Odas Verhalten nicht immer nachvollziehen. Oda ist jedoch ein toughes Mädchen und lässt sich in ihren Lebensansichten nicht von Außenstehenden beirren.

Erwähnenswert sind auch die wunderschönen Schwarz-Weiß-Illustrationen der mehrfach ausgezeichneten Illustratorin Regina Kehn. Die Vignetten machen neugierig auf die Ereignisse im jeweils folgendem Kapitel.



Fazit:

Lara Schützsack präsentiert mit "Tilda, ich und der geklaute Dracula" eine Geschichte mit Abenteuern, starken Charakteren und einer großen Prise Humor. Sie zeigt Hauptfigur, denen man von Abenteuer zu Abenteuer gerne folgt.

Im Fokus stehen die beiden besten Freundinnen Oda und Tilda, die in dem Fall des verschwundenen Nachbarhundes ermitteln. Die nicht komplexe, aber auch nie banal erscheinende Geschichte wird von gelungenen Illustrationen begleitet.

Dieses Buch ist ein kleines Highlight, aber nicht nur für Kinder im Alter von acht Jahren. Auch junggebliebene Lesern entlockt es ein vergnügliches Schmunzeln.



Buchzitate:

Von der Seite sehen ihre blonden Locken wie ungekochte Fusilli-Nudeln aus, die in alle Richtungen von ihrem Kopf abstehen. Ich glaube, das sind Tildas Antennen. Mit ihnen nimmt sie Informationen auf.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Wusste mich auf ganzer Länge von sich zu überzeugen

Stranded - Im Bann des Sees
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Inhalt:

Mellie ist eine Wandlerin. Nachts lebt sie unter Wasser, tagsüber geht sie an Land, um gemeinsam mit ihrem besten Freund, Rynn und den anderen „Scouts“ dafür zu sorgen, dass kein Landgänger den ...

Inhalt:

Mellie ist eine Wandlerin. Nachts lebt sie unter Wasser, tagsüber geht sie an Land, um gemeinsam mit ihrem besten Freund, Rynn und den anderen „Scouts“ dafür zu sorgen, dass kein Landgänger den See und somit ihre Heimatstadt Astria jemals zu Gesicht bekommt.

An einem Tag jedoch entdecken Rynn und Mellie, dass einer der Schutzanker beschädigt wurde. Die Beiden erstatten ihrem Vorgesetzten umgehend Meldung. Fortan müssen die Kontrollen verstärkt werden. Denn ohne den Schutzzauber sind die Wassermenschen in Gefahr. Schon einmal wurde ihr Volk von den Menschen entdeckt und angegriffen.

Mit den verstärkten Kontrollen und dem damit verbundenen Zeitaufwand erhöht sich jedoch auch das Risiko. Denn es gibt drei Regeln, die den Wandlern bereits vor dem ersten Landgang eingebläut wurden. Die erste davon ist die wichtigste: Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück.

Es heißt, dass man nach Sonnenuntergang die Fähigkeit verliert, sich zu verwandeln. Man ist gezwungen, die Nacht draußen zu verbringen, und solch eine Nacht im Freien hat bislang noch kein Wandler überlebt.

Als Mellie und Rynn sich dann, um ihre Aufgabe erfüllen zu können, aufteilen, passiert ein großes Unglück. Mellie wird angegriffen. Sie ist ihren Angreifern alleine ausgesetzt. Während des Kampfes verliert sie das Bewusstsein. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in einer Holzhütte. Alleine mit einem Menschen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, muss sie kurz darauf feststellen, dass die Sonne schon längst untergegangen ist.



Im Detail:

Mellie weiß, anders als die übrigen Wandler aus ihrer Gruppe, nur zu gut, was es bedeutet, die erste Regel zu verletzen. Denn ihre Mutter war die Einzige, die freiwillig nach Sonnenuntergang an Land zurückgeblieben ist. Dieses Vergehen ist noch heute in aller Munde. Alle gehen davon aus, dass Mellies Mutter mittlerweile verstorben ist. Man bezeichnet sie als Verräterin, Selbstmörderin und Fahnenflüchtige. Mellie wiederum erfährt eine Art Sippenhaft. Sie wird für die Sünden ihrer Mutter in Verantwortung genommen. Lediglich Rynn, Mellies bester Freund, steht dem Mädchen treu zur Seite. Er verteidigt sie gegen Vorwürfe der anderen Bewohner Astrias und sogar gegen die eigenen Eltern.

Rynn und Mellie sind, seit Mellie denken kann, beste Freunde. Gemeinsam bestreiten sie die Nächte unter Wasser und die Landgänge am Tage. Wie auch Mellie ist Rynn ein Wandler. Nicht alle Wassermenschen werden mit dieser Fähigkeit geboren. Erst mit zehn Jahren muss sich jeder Wassermensch der Landprüfung stellen. Hierzu werden die Kinder unter dem schützenden Blick der Wandler an Land geworfen. Wenn sie sich nicht verwandeln, dann dürfen sie als Natürliche zurück ins Wasser. Fortan werden sie mit einer Aufgabe innerhalb der Stadt betraut. Unter denen, die sich verwandelt haben, treffen die Soldaten, die Scouts oder die Läufer eine Auswahl. Sowohl Rynn als auch Mellie wurden von den Scouts erwählt. Ihre Aufgabe ist es, sich um die Sicherheit der Stadt zu kümmern, indem sie überprüfen, ob die Schutzzauber, die den See vor den Augen der Landgänger verbergen sollen, noch intakt sind.

Rynn und Mellie sind sich der Gefahr bewusst, die sie sich täglich aussetzen. In der Schule haben sie einiges über das Leben an Land gelernt. Sie wurden auf Begegnungen mit Landgängern bestens vorbereitet. Und dennoch vermeidet man diese natürlich, so gut es eben geht.
Doch in letzter Zeit wurden verstärkt Beschädigungen der Schutzzauber festgestellt. Mellie und Rynn sind, genauso wie der Vorgesetzte ihrer Einheit, besorgt. Den Spaß, den ein Landgang mit sich bringt, lassen sie sich jedoch nicht nehmen. Die Freundschaft zwischen Rynn und Mellie ist eng. Sie wissen, dass sie einander vertrauen können. Gemeinsam scherzen sie und erleben schöne Momente.

Rynn ist ein attraktiver, charmanter, cleverer und lebensfroher Mann. Stets findet er ein Mädchen, mit dem er ein paar schöne Stunden verbringen kann. Doch an erster Stelle steht natürlich immer Mellie, seine beste Freundin. Mellie ist ein sehr umgänglicher und freundlicher Charakter. Doch sie hat eine kleine Schwäche. Ihre Sturheit. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie gleichermaßen engstirnig und verbohrt wirken.
Rynn, fröhlich und unbekümmert, bietet einen schönen Kontrast. Er lässt sich von Mellies Launen nicht beirren, sondern sieht einfach darüber hinweg. Dieses Verhalten führt dazu, dass Mellie und Rynn hervorragend miteinander auskommen.

Als Mellie Opfer eines Überfalls wird überschlagen sich die Ereignisse. Für Mellie bricht eine Welt zusammen. Noch nie hat man von einem Wandler gehört, der zurückgekehrt ist. Im Wald lauern Gefahren und dann ist da noch dieser Mensch, dem sie plötzlich gegenübersteht. Menschen sind gefährlich. Das wird bei Caleb, wie sich der Landgänger kurze Zeit später bei ihr vorstellt, nicht anders sein. Doch was hat Mellie für eine Wahl? Zurück in den gefährlichen Wald gehen? Dorthin, wo die Wildtiere sie angreifen und vermutlich töten werden? Oder Caleb ein Stück weit Vertrauen schenken?

Im Laufe der Zeit stellt sich Caleb als sehr interessanter Charakter heraus. Er ist so ganz anders als Rynn. Er liebt Horrorfilme, er hat einen Hund, der ihm treu zur Seite steht, möchte ein eigenes Drehbuch schreiben und lebt ganz alleine im Wald. Dass Caleb den Kontakt mit anderen Menschen scheut und Mellie mit den Worten, „ich bin kein Serienmörder“, empfängt, macht die Situation natürlich nicht besser.

Neben den Ängsten, die Mellie bzgl. Caleb plagen, gibt es natürlich auch noch die Frage, wie und ob sie zu ihrem Volk und somit auch ihrem besten Freund Rynn zurückkehren kann und ob sie in den Augen ihrer Gemeinschaft zur Verräterin wird.



Fazit:

Kate Dylan hat mich sofort überzeugt. Ein kleines Universum wird auf den ersten Seiten ihres Romans, Stranded – Im Bann des Sees, entworfen. Eine Reise durch eine Fantasy-Welt, die viel Neues bietet.
Gekonnt ist auch, wie Kate Dylan ihre Figuren inszeniert. Am Anfang steht eine große Freundschaft zwischen Mellie und Rynn, die man als Leser gerne verfolgt.
Mit der Einführung Calebs wird summa summarum ein weiterer eindeutig sympathischer, da souveräner und interessanter Charakter gezeichnet.
Die Entwicklung der Figuren, ihre Eigenheiten und Schrulligkeiten zu beobachten, bildet ein Highlight der Geschichte.

Wenngleich die Autorin auf einen typisch reißerischen Plot üblicher Spannungsliteratur verzichtet, müht man sich nach der Lektüre Kreislauf und Blutdruck wieder unter Kontrolle zu bringen.

Stranded – Im Bann des Sees ist ein fantasievoller und spannender Roman, der mit neuen Ideen daherkommt. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung an Liebhaber dieses Genres.



Buchzitate:

Wenn etwas eine Schale hatte, unauffällig oder irgendwie getarnt aussah, dann ließ es sich höchstwahrscheinlich gefahrlos essen.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Eine fesselnde Liebesgeschichte zwischen Lehrerin und Schüler

Let Me Teach You
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Inhalt:

Leon schläft nie zweimal mit demselben Mädchen, eine Bettgefährtin nimmt er nie mit nach Hause. Niemals übernachtet er bei einer von ihnen. Für diese selbstauflegten Regeln hat sein bester Freund, ...

Inhalt:

Leon schläft nie zweimal mit demselben Mädchen, eine Bettgefährtin nimmt er nie mit nach Hause. Niemals übernachtet er bei einer von ihnen. Für diese selbstauflegten Regeln hat sein bester Freund, Steven, nichts übrig.

Leon schleppt das eine oder andere unverarbeitete Trauma mit sich herum. Vor zwei Jahren hatte er eine Nachhilfelehrerin, die ihm Mathe näher bringen sollte. Leons Noten verbesserten sich zwar, doch statt die Stunden mit Lernen zu verbringen, nutzten die beiden die Zeit für ganz andere Dinge.

Eine zeitlang blieb die Affaire von Leon und seiner Nachhilfelehrerin Alex unbemerkt. Doch irgendwann flogen beide auf. Alex verschwand von einem Moment auf den anderen spurlos. Leon blieb mit zerbrochenem Herzen zurück.

Fast zwei Jahre später sitzt Leon mit Steven an seiner Seite im Unterricht und sieht der folgenden Mathematikstunde entgegen. Es dauert sogar eine Weile, bis er bemerkt, dass anstatt der erwarteten Frau Bock eine Aushilfslehrerin geschickt wurde. Doch als er realisiert, wer da vor ihm steht, wird ihm ganz anders. Alex! Die Nachhilfelehrerin, die ihm einst das Herz gestohlen hat.

Bei diesem einen Schock wird es nicht bleiben, denn als die Lehrerin ihren Namen an die Tafel schreibt, weiß Leon auch, warum seine Versuche Alex wiederzufinden so erfolglos gewesen sind. Denn anstatt „Frau Scholz“, prangt in großen Buchstaben „Frau Wenzel“ an der Tafel. Der Nachname des langweiligen und absolut geschmacklos gekleideten Geschichtslehrers ...



Im Detail:

Bei „Let me teach you“ handelt es sich um eine Neuauflage des im Jahre 2016 im Drachenmondverlag erschienen Titels „Ungenügend“. Mittlerweile ist dieses Buch von der Autorin grundlegend überarbeitet worden. Die Geschichte stimmt nur noch in den Grundzügen mit dem Ursprungswerk überein.

Wenn man sich das neue wunderschöne Cover, den passenden Titel und auch den liebevoll gestalteten Trailer zu „Let me teach you“ ansieht, merkt man, wieviel Arbeit die Autorin in die Neuauflage gesteckt hat.

In „Let me teach you“ geht es um die Beziehung eines Schülers mit seiner Lehrerin. Ein Thema,
das für viele eine Tabuverletzung im gesellschaftlichen Raum darstellt.

Das erste Drittel des Buches wird aus der Perspektive von Leon erzählt. Mit siebzehn Jahren befindet er sich gerade mitten in der Pubertät. Alex ist seine Lehrerin und somit eine Respektsperson. Solchem Denken ist ein Mensch in der Pubertät allerdings nicht unbedingt zugänglich. Getrieben wird er eher von seiner erwachenden sexuellen Begierde.

Im zweiten Drittel wird ein Teil der Geschichte auch aus Alex's Sicht erzählt. Sie ist sich ihres Handelns stets bewusst und bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen.

„Let me teach you“ ist, das muss man an dieser Stelle noch einmal betonen, ein erotisches Buch und ist der Beschreibung von Erotik und Sexualität gewidmet. Wer also Sexszenen mag, kommt in diesem Roman wirklich nicht zu kurz, wenngleich diese mitunter etwas willkürlich eingestreut wirken.

Auch die Freundschaft zwischen Steven und Leon muss ich hier noch einmal kurz ansprechen. Diese war in der Neuauflage hervorragend ausgearbeitet. Zwar ist Steven auf den ersten Blick ein Macho und ein Mensch, den ich im wahren Leben vermutlich meiden würde. Doch über die Seiten hinweg zeigt er sich als wahrer Freund. Er steht an Leons Seite, komme was wolle. Das hat ihn, in meinen Augen, unglaublich sympathisch gemacht.



Fazit:

Koo-koo-ka-choo, Mrs. Robinson: Satan, dein Name ist Pubertät.

Es war ein Skandal, als das erste Mal im Film ein junger Mann von einer älteren Frau verführt wurde. Die Reifeprüfung war und ist ein echter Kultfilm, den fast jeder kennt.

Bei „Let me teach you“ handelt es sich um eine Neuauflage des 2016 im Drachenmondverlag erschienen Romans „Ungenügend“, der ebenfalls Liebe und Altersunterschied thematisiert.

Asuka Lionera erzählt die Geschichte von Leon, der in seiner ehemaligen Aushilfslehrerin Alex seine wahre Liebe gefunden hat. Nach Jahren treffen Alex und er wieder aufeinander. Es knistert gehörig. Gegensätze ziehen sich auch hier an, bis sie mit voller Wucht aufeinander prallen.

Die beschriebenen Sexszenen erscheinen manchmal aufgesetzt. Das Buch bleibt jedoch eine lesenswerte, moderne Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Katja Haas und Cornelia Landschützer haben mich mit diesem Buch - wieder einmal - voll überzeugt

Handlettering für die kalte Jahreszeit
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Inhalt:

In ihrem gemeinsamen Buch, „Handlettering für die kalte Jahreszeit - DIY-Projekte für Herbst, Winter, Weihnachte & mehr“, überführen die Autorinnen Katja Haas & Cornelia Landschützer mein Lieblingshobby, ...

Inhalt:

In ihrem gemeinsamen Buch, „Handlettering für die kalte Jahreszeit - DIY-Projekte für Herbst, Winter, Weihnachte & mehr“, überführen die Autorinnen Katja Haas & Cornelia Landschützer mein Lieblingshobby, das Lettern, in die kalte Jahreszeit. Viele der Ideen sind jedoch allwettertauglich und durch den gesamten Jahreszeitenzyklus verwendbar.

Die Autorinnen verraten bereits im Vorwort, dass sie ganz bewusst auf Materialkunde und Basics verzichtet haben. In diesem Buch geht es, ganz klar, um die Ideenfindung für DIY-Projekte.

Jedes Projekt beginnt mit einem Kasten der die Überschrift, „Das brauchst du dazu“, trägt. Die eigentlichen Projekte werden dann mit Bildern und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung vorgestellt. Oftmals findet man am Rand auch noch hilfreiche Tipps und Tricks der Autorinnen.


Eigene Meinung:

Von Katja Haas besitze ich bereits zwei Handletteringbücher, die beide ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.
Im Gegensatz zu manch anderen Büchern enthalten die Werke von Katja Haas erfrischenderweise keinen billigen Füllstoff ; keine Übungsseiten oder oberflächlichen Beschreibungen. Die Autorin vermittelt verständlich und zugleich anschaulich Ideen und Vorschläge und nutzt den Platz, der ihr zur Verfügung steht, gewinnbringend im Interesse ihrer Leser aus.

Auch bei dem gemeinsamen Werk von Katja Haas und Cornelia Landschützer gibt es keine unerwünschten Füllseiten. Jede Buchseite enthält DIY-Projekte, so dass jede der 80 Seiten des Buches mit Gewinn gelesen werden können.

Die Projekte sind sowohl für Anfänger als auch fortgeschrittene Letterer umsetzbar. Wer jedes einzelne der Projekte nachmachen möchte, benötigt jedoch ein gutes Equipment.

In dem Buch findet der geneigte Leser allerhand Ideen für die kalte Jahreszeit wie z.B. die beletterte Papiertüte, „Kleiner Gruß vom Nikolo“, Etiketten fürs Basilikumpesto, Grußkarten, Halloweenposter, Geschenkpapier für den Valentienstag, individuell gestalteter Grabschmuck, Einladung für den Fasching u.v.m.

Diese Ideen lassen sich aber in vielen Fällen auch für andere Anlässe adaptieren.

Die Autorinnen verraten bei ihren Projekten, welche Materialien man für die einzelnen Projekte benötigt. Ich bin einerseits auch kein Freund von Schleichwerbung. Jedoch hätte ich bei einigen Ideen konkrete Produkbezeichnungen als hilfreich empfunden. Bei der Vielzahl an Angeboten ist es oft nicht immer einfach, eine Auswahl zu treffen, die dann auch in der Praxis gut funktioniert.

Als kleines Special finden die Nutzer des Buches im hinteren Buchdeckel noch zwei selbstgestaltete Karten der Autorinnen zum Heraustrennen und Verschicken.



Praxistauglichkeit:

Ich habe mir aus dem Buch ein paar Ideen herausgesucht, die ich nachgemacht habe, um auch die Praxistauglichkeit der einzelnen Anleitungen in meine Rezension einfließen zu lassen. Besonders gut gefallen hat mir der selbstgestaltete Regenschirm, natürlich die Coffee-to-go-Becher und die beletterten Blätter, die man sehr gut als Platzkarten, aber auch als Geschenkanhänger oder als schicken Tischschmuck verwenden kann.

Ich beginne mit den Blättern, die ich als erstes nachgemacht habe. Das Projekt stammt von Katja Haas. Sie hat die Blätter mit goldener Farbe angemalt und mit einem Acrylmarker belettert.

Bei diesem Projekt hätte ich mir Materialempfehlungen gewünscht. Meine Goldfarbe hat erst nicht so gut gedeckt. Mehrfaches übermalen hat dann aber einen leidlich guten Effekt geschaffen. Ich besitze einige Stifte. Daher hatte ich eine gute Auswahl unter der ich einen geeigneten Kandidaten, der auf der Farbe gedeckt hat, heraussuchen können. Eine konkrete Materialempfehlungen wäre für Neulinge auf dem Gebiet hilfreich gewesen, denke ich.

Einige Blätter habe ich dann -versuchsweise- mit einem Permanentfarbspray in einem schicken Rosa gefärbt. Der hellere Farbton hat den Blattschmuck auch gleich zu einer frühlingstauglichen Deko umgewandelt (Natürlich müsste man dann das Lettering inhaltlich noch anpassen ;o)).

Als zweites Projekt habe ich mir aus dem Buch den beletterten Regenschirm herausgesucht. Ich finde, so ein durchsichtiger Schirm mit eigenem Schriftzug drauf ist ein totaler Hingucker. Dieses Projekt stammt von Cornelia Landschützer. Ich habe mich dazu entschieden den gleichen Spruch wie in dem Buch zu verwenden. Auch den Letteringstil fand ich einfach nur perfekt. Allerdings wollte ich den Schriftzug gerne in meiner eigenen Schrift wiedergeben.

Die Entwürfe habe ich dann, wie in der Anleitung beschrieben auf den Schirm übertragen. Der Schriftzug befindet sich außen auf dem Schirm. Ich habe einen wasserfesten Stift benutzt. Mit dem Ergebnis bin ich außerordentlich zufrieden. Nun hoffe ich nur, dass Schirm und Lettering auch einen ordentlichen Regenschauer überleben werden. Auch hier hätte ich mir eine konkrete Stiftempfehlung gewünscht.

Da ich sehr gerne Kaffee trinke, musste ich auch noch unbedingt den Coffee-to-go-Becher nach einer Anleitung von Cornelia Landschützer umsetzen. Hier habe ich mich jedoch nur von der Idee inspirieren lassen. Schriftzug und Bild habe ich völlig frei gestaltet. Ich habe mir günstige Becher im Internet bestellt und diese mit einem wasserfesten Stift beschriftet. Als Motiv habe ich mich für eine Zeichnung der Möwen aus „Findet Nemo“ nebst einem passenden Lettering entschieden.

Die Materialempfehlungen hat mir hier ausgereicht. Cornelia empfiehlt beim Abwasch sehr vorsichtig vorzugehen und ggf. mit einem matten Acryllack die Zeichnung nochmal zu fixieren. Ich denke das dürfte halten.



Fazit:

„Handlettering für die kalte Jahreszeit - DIY-Projekte für Herbst, Winter, Weihnachte & mehr“ ist schon ein Eyecatcher, wenn man im Buchladen darin herumblättert, Leser sollten sich aber auch den Mehrwert nicht entgehen lassen. Jedes Projekt wird mit Bildern und einer hilfreichen Anleitung vorgestellt. Das Buch liefert umfassende und praktische Informationen und hilft gewonnene Erkenntnisse in praktische Maßnahmen umzusetzen.
Katja Haas und Cornelia Landschützer haben mich - wieder einmal - mit diesem Buch überzeugt, das eine Menge Inhalt für den Leser verspricht und das ich auch noch öfters zur Hand nehmen werde.
Das Buch ist eine absolute Kaufempfehlung für Fortgeschrittene, vor allem, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis ins Auge fasst.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Eine Reihe, die durchweg zu überzeugen weiß

Blood & Roses - Buch 4
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Inhalt:

Das Zusammenleben mit Zeth Mayfair gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Das musste Sloane nun schon mehrfach feststellen. Zeth ist brutal, er zögert nicht einmal einen Mord zu begehen, wenn es ...


Inhalt:

Das Zusammenleben mit Zeth Mayfair gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Das musste Sloane nun schon mehrfach feststellen. Zeth ist brutal, er zögert nicht einmal einen Mord zu begehen, wenn es die Situation vermeintlich erfordert und er hat eine Menge Feinde, die jeden gefährden, der seine Nähe sucht. Auch stolpert Sloane wieder und wieder über sexuelle Absonderlichkeiten Zeths. Beide spüren eine seltsame Spannung. Badboys haben nun mal immer eine gewisse Anziehungskraft.

Nach der Befreiung von Alexis Schwester, die Monate lang als verschwunden galt, kehren Zeth und Sloane in ihre alte Heimat zurück. Während Sloane gedanklich immer noch mit der Frage beschäftigt ist, was ihre Schwester dazu getrieben hat, sich in einen Gangster der härtesten Sorte, nämlich den Bikerboss Rebel, zu verlieben und sogar eine Hochzeit mit ihm zu planen, quält Zeth eine ganz andere Frage. Wird Sloane, nachdem ihre Schwester wieder auf freien Fuß ist, seine Hilfe noch benötigen? Heißt es nun Abschied nehmen?

Doch am Horizont braut sich ein weit größeres Problem zusammen. Der Mann, der Zeths Vertrauen einst aufs übelste missbraucht hat, wegen dem er sogar Jahre für eine Tat, die er nicht begangen hat, ins Gefängnis gewandert war, ist ihm erneut auf der Spur. Doch Charlie hat es dieses Mal nicht nur auf Zeth, sondern auch auf Sloane und ihre Familie abgesehen.

Auch sind nicht alle Beziehungen ins Reine gebracht und am Horizont ist auch kein Regenbogen zu sehen. Sloanes beste Freundin, Pippa, fordert Zeth weiterhin auf, sein Versprechen einzuhalten und sich von Sloane fernzuhalten. Und dann gibt es da noch das Treffen mit den künftigen Schwiegereltern.



Im Detail:

Nachdem Zeth und Sloane nach Monaten endlich den Aufenthaltsort von Alexis ausfindig gemacht haben, heißt es für beide, die Rückkehr in die alte Heimat anzutreten. Sloane sehnt sich nach ihrem alten Leben. Sie möchte ihre Normalität zurück, den Krankenhausalltag, den sie meistert.

Zeth hingegen fürchtet sich davor, dass die Frau, die er vielleicht liebt, mit der Heimkehr auch wieder ihre eigenen Wege gehen wird.

Das Leben mit Zeth ist gefährlich. Der eiskalte Killer wirkt oft unberechenbar und liebt es die Frau an seiner Seite gefühlsmäßig aus der Reserve zu locken. Jahrelang hat Zeth die Personen in seiner Umgebung studiert. Er meint stets zu wissen, welche Schritte sein Gegenüber als nächstes machen wird. Doch Sloane ist anders als die Menschen, die ihm bislang begegnet sind. Oft handelt sie überraschend und treibt letztlich selbst ihn aus der Reserve. Auch scheint sie auf Dramatik und Nervenkitzel durchaus zu stehen.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem Jimmy Renford als Mitarbeiter eines Überwachungsdienstes in seiner Schicht gemeinsam mit seinen Kollegen Tankstellenvideos einsieht. Die Mitarbeiter werden innerhalb dieser Stunden Zeugen eines Überfalls, bei dem eine Frau von einem bekannten Verbrecher und seinen Kumpanen niedergeschlagen wird. Letztlich verdecken die Täter das Bild der Kamera. Man sieht einen Rücken und wie sich die Kerle an der Frau zu schaffen machen. Doch das Lächeln der Männer zeugt davon, dass ihre Tat erkannt werden sollte.

Der Leser gelangt Satz für Satz tiefer in die kriminellen Verstrickungen rund um die beiden Protagonisten.

Leser/innen, die beim Griff zu einer Dark Romance-Lektüre auch erotische Szenen erwarten, werden auch beim vierten Band der Reihe nicht enttäuscht werden. Gezeigt wird wieder das genaue Gegenmodell zur romantischen Liebe, in dem gewohnten, düsteren Anstrich.



Fazit:

Auch der vierte Band der Blood & Roses-Reihe überzeugt. Der Leser fühlt die Anziehungskraft, die Enttäuschung und die Abstoßung zwischen den Protagonisten. Das Buch bewegt sich sachkundig auf abschüssigem Terrain und überzeugt mit komplexen kriminellen Verstrickungen, authentischen Figuren und einer spannenden Geschichte.

Ein teilnahmsloses Lesen ist unmöglich. Ein Mitfiebern – oft Mitleiden - wird erzwungen. Das Buch ist eine Empfehlung.



Buchzitate:

Ich öffne den Reißverschluss der Tasche und finde fast sofort, was ich haben will. Es handelt sich um einen kleinen, ovalen Gegenstand, eine neue Ergänzung meiner Wundertüte voll Tricks.

Ich habe noch nie nach genug gesucht, Sloane. Ich habe immer nach weniger gesucht. Und ich bin so ungefähr 50-mal am Tag in Versuchung, vor der Situation mit dir wegzulaufen, weil du mehr als genug bist. Du bist zu viel.