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Veröffentlicht am 08.12.2023

Kleine und auch größere Auszeiten

Selfcare Watercolor – Kreative Momente für mich
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Inhalt:

Mit „Selfcare Watercolor – Kreative Momente für mich“ präsentiert Carina Morawetz ein Buch, das, wie der Titel schon sagt, Selfcare mit Watercolorpainting verknüpft.

Bereits im Vorwort berichtet ...

Inhalt:

Mit „Selfcare Watercolor – Kreative Momente für mich“ präsentiert Carina Morawetz ein Buch, das, wie der Titel schon sagt, Selfcare mit Watercolorpainting verknüpft.

Bereits im Vorwort berichtet die Autorin davon, dass das Hobby Malen erdet. Denn Malen zeigt neue Wege auf, die man gehen kann. Malen kann Genuss sein, der Raum und Zeit vergessen lässt.

Auf den folgenden Seiten findet sich ein kurzer Überblick über Grundlagen und Materialtipps. Es folgen sechzehn blumige Motive mit Step-to-Step-Anleitungen nebst Morgen- und Abendritualen zum Thema Achtsamkeit.



Eigene Meinung:

In unser schnelllebigen Zeit versuchen wir, immer mehr Dinge in kürzerer Zeit zu erledigen. Es ist daher wichtig auf sich zu achten und Auszeiten für Erholung und Erbauung zu schaffen.

Watercolorpainting ist ein Hobby, dass sich perfekt eignet, um Selfcare, Kreativität und Produktivität miteinander zu verknüpfen. Das beweist Carina Morawetz mit ihrem Buch, „Selfcare Watercolor“.

Schon am Inhaltsverzeichnis lässt sich erkennen, worauf die Autorin in ihrem Werk besonderen Fokus legt. Hier finden sich unter der Unterschrift „Motivwelt“ Unterüberschriften wie „In Ruhe blühen“, „In Balance“, Entspannungsflow Malmeditation“, „Wachsen und Blühen“, „Locker werden“. Bei allen Motiven handelt es sich um Blumen, die in schönen Farben und unterschiedlichen Facetten und Varianten daherkommen.

Bevor es jedoch mit den Übungen losgehen kann, vermittelt die Autorin erst einmal ein paar Grundlagen. In diese fließen, wie auch im Praxisteil, immer wieder Erläuterungen ein, wie man das Malen bestmöglich mit Ruhemomenten, Aufmerksamkeitsübungen – ja Selfcare – verbinden kann. So lautet die erste Überschrift unter den Grundlagen „Me-Time“. Warum ist diese Zeit, die man sich bewusst nur für sich selbst nimmt, so wichtig? Wie kann man diese Zeit gewinnbringend für sich nutzen?

Es folgt eine kurze Erläuterung zum Thema Rituale. Warum ist es wichtig sich feste Rituale zu schaffen? Wie gestalte ich Rituale? Warum sollte ich gerade abends kleine Rituale schaffen?

Unter der Überschrift Gefühle berichtet die Autorin darüber, dass man Gefühle steuern kann. Erschaffe Stimmung, arbeite mit Affirmationen. Farben und Formen können anregend wirken und uns helfen unseren Gefühlen Ausdruck zu verschaffen.

Da insbesondere Farben eine wichtige Bedeutung beim Watercolor zukommt, wird in einem zweiseitigen Kapitel noch einmal gesondert hierauf eingegangen. Die Auswahl der Farben stellt bereits ein erstes Ritual dar, das du für dich nutzen kannst. Farben bieten einen Raum, um mutig sein zu dürfen. Warum - die Antwort findet sich im Buch - sind gerade Aquarellfarben die perfekten Begleiter für Achtsamkeitsübungen?

Unter der Überschrift, „Benötigtes Material“, verrät die Autorin, welche Materialien es benötigt, um mit den ersten Übungen zu starten. Carina Morawetz legt hierbei viel wert auf hochwertige Produkte. Sie nennt konkrete Markennamen, Websites und unter anderem Produkte aus dem eigenen Shop.

Gefallen hat mir, dass es hier auch einen kleinen Abschnitt zu persönliche Favoriten für dein Drumherum gibt. Eine Kerze. Ein Heißgetränk, das von innen wärmt. Sanfte Musik im Hintergrund. Ein Notizbuch für persönliche Gedanken. All das sind auf den ersten Blick Kleinigkeiten, die jedoch eine große Wirkung auf das seelische Wohlbefinden und die Stimmung haben können.

Watercolorpainting bietet allerhand Mehrwert, was Techniken betrifft. Gerade die Nass-in-Nass-Technik lässt sich auf den ersten Blick vielleicht schwer kontrollieren. Gerade diese unkontrollierten Verläufe, die auf dem Papier entstehen, lassen sich aber gut mit achtsamen Beobachten verknüpfen. Carina Morawetz erklärt die wichtigsten Techniken und zeigt anhand von Übungen, wie man lernt, sie zu beherrschen und bestmöglich zu nutzen.

Es folgen einige Pinselübungen. Etwas Druck auf die Pinselspitze und schon kann man schöne Blätter für Blüten mit nur einem Strich aufs Papier zaubern. Die Übungen helfen zu verstehen, was alles mit dem Pinsel möglich ist. Sie lehren, den Pinsel bestmöglich zu beherrschen und zu nutzen.

Gerade zu Anfang benötigt es oft noch Skizzen. Im Wesentlichen sind es drei Formen (Donut, Kidneybohne und Spiegelei), die die Autorin für das Zeichen von Blumenköpfen verwendet. Auf zwei Seiten wird anhand eines Beispiels erläutert, wie es gelingt, von einer einfachen Form zu einer perfekten Blütenzeichnung zu gelangen.

Und dann kann es auch schon mit den einzelnen Motiven losgehen. Vorab erläutert die Autorin noch einmal, dass es nicht wichtig ist, die Vorlage bestmöglich nachzuzeichnen. Vielmehr ist es wichtig, seinen eigenen Weg zu finden. Ergänze die Motive, lass Bilder neu entstehen.

Jede Übung im Buch ist wie folgt aufgebaut:
Auf der linken Seite befindet sich unter Überschrift zum Motiv eine kurze Erläuterung, für welches Lebensgefühl dieses steht. Am Beispiel „Mohn voller Lebensfreude“ (erste Übung im Buch), findet sich hier z.B. eine Erklärung, dass die hellen Farben lebensbejahend wirken. Die unterschiedliche Form der Blüten, ihre unregelmäßige und doch harmonische Anordnung sollen hier ebenfalls Beachtung finden.

Unter der Überschrift „Selfcare-Watercolor-Moment“ erläutert Carina Morawetz in einem Satz, welche Stimmung das Malen des Bildes bei dir induziert. Beispiel: Meditativer Zustand durch wiederkehrende Maltechnik.

Es folgt eine kurze Auflistung der benötigten Materialien (Art des Pinsels, des Papiers) sowie eine Farbpalette.

Auf der rechten Seite findet sich ein Bild vom fertigen Motiv.

Nach diesen zwei ersten Seiten folgen zwei weitere mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Nach und nach kannst du an den verschiedenen Bildern erkennen, wie sich das Motiv aufbaut. Ein nebenstehender Text verrät, wie die Ausführung gelingt. Immer wieder fließen in den Text Tipps und Tricks ein.

Nach jeder Übung folgen zwei weitere Seiten mit einem Morgenritual und einem Abendritual. Unter der Überschrift, „Kennst du das?“, wird hier ein Gefühlszustand beschrieben, den die meisten von uns kennen sollten.

Beispiel für ein Morgenritual: Begegnungen im Leben können die Gefühle durcheinanderwirbeln. Sie können anregen oder inspirieren. Sie können aber auch ein negatives Gefühl auslösen. Es folgt eine Idee für ein Ritual. Zu dem Beispiel Begegnungen könnte dieses lauten: Schreibe dir schon morgens auf, wie du dich abends fühlen möchtest. Fokussiere dich darauf, wie dein Tag auf Gefühlsebene sein wird. Entscheide dich während des Tages bewusst dafür, worauf du dich einlässt und erinnere dich den Tag über immer wieder an den Satz, den du dir am Morgen notiert hast.

Beispiel für ein Abendritual: Lege dir bereits am Abend Materialien für den nächsten Tag zurecht. Sehe darin nicht nur den Vorteil, dass du am nächsten Morgen Aufbauarbeiten sparst. Genieße die Vorfreude, mit der du in die Zukunft fliegst.

Fazit:

Um- und getrieben von Fragen der Alltagsbewältigung und einer inneren Ruhelosigkeit stolpern die meisten Menschen duch den Alltag.

Es ist wichtig rechtzeitig gegenzusteuern, sich bewusst kleine und auch größere Auszeiten zu schaffen. „Selfcare Watercolor – Kreative Momente für mich“ setzt hier an.

In ihrem Buch zeigt Carina Morawetz, wie sich das wundervolle Hobby Watercolorpainting dafür eignet Achtsamkeit zu schüren, sich zu entspannen und zu Ruhe und neuer Kraft zu finden. Carina Morawetz tiefsinnige und lebenskluge Beobachtungen zeugen von ihrer Belesenheit in Kunst und Psychologie. Man nimmt ihr ab, dass sie lebt und fühlt, was sie schreibt.

Menschen, die das Zeichnen lieben, oder ihre Liebe für das Zeichnen entdecken wollen, erhalten mit „Selfcare Watercolor“ ein Geschenk für die Seele, ein Geschenk, das hilft, Kreativität zu entwickeln.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Absolutes Mustread!

Die Sonnenfeuer-Ballade 1: A Song to Raise a Storm
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Inhalt:


Auch, wenn Sintha Städte hasste, musste sie doch gelegentlich nach Valbeth reisen. Nur hier bekam sie die Medizin, die ihr Vater so dringend benötigte. Ihre starke Angst vor großen Orten oder ...

Inhalt:


Auch, wenn Sintha Städte hasste, musste sie doch gelegentlich nach Valbeth reisen. Nur hier bekam sie die Medizin, die ihr Vater so dringend benötigte. Ihre starke Angst vor großen Orten oder Reisen hat einen realen Hintergrund. Bergen diese für sie doch objektiv eine über das normale Lebensrisiko hinausgehende Gefahr. Grundsätzlich war sie als Bhix einer ständigen Gefahr ausgesetzt. Sowohl die Menschen, die über die Straßen und Städte herrschten, als auch die Qidhe, magischen Wesen, denen die Wälder gehörten, brachten Mischwesen, wie sie eines war, eine starke Missbilligung entgegen.

Das Schlimmste, was Sintha passieren könnte, wäre einem der Vakár, den mächtigsten der magischen Völker, die als Wächter in den Städten arbeiteten, in die Hände zu fallen. Und genau das war ihr am heutigen Tag in Valbeth fast passiert.

Als Sintha also die Stadt hinter sich lassen und durch die Wälder streifen kann, ist sie einerseits erleichtert. Doch zugleich muss sie noch mit ihrer Wut kämpfen. Das Schicksal ist ihr nicht wohlgesonnen. Nach all der Aufregung in Valbeth, zog nun auch noch ein Sturm auf. Einer dieser, die Unheil verkündeten.

In Ravenach, einem winzigen Dörfchen, das mit dem letzten Gasthaus auf der Südroute nach Valbeth aufwartet, scheitert Sintha bereits mit ihrer Anfrage bei einem der Holzfäller. „Du kannst hier nicht schlafen“, verkündet dieser. Denn am Morgen wurde der Weber tot in seiner Werkstatt aufgefunden. Sintha muss, wohl oder übel, im Gasthaus unterkommen. Dort, wo sie den Blicken von Fremden ausgesetzt ist. Und das mindestens für eine Nacht lang.

Was Sintha in diesem Moment noch nicht weiß, ist, dass ihr Tag noch längst nicht seinen Tiefpunkt erreicht hat. Denn nicht nur, dass in der Gaststätte kein Zimmer mehr frei ist, dort haben sich zudem zwielichtige Gruppen einquartiert und letztlich erscheint auch noch der Syr der Syrs, der Anführer der Vakár, mit seinem Gefolge höchstpersönlich in der Gaststube.

Schnell stellt sich heraus, dass der Vakár Arezander auch einen guten Grund hat, um hier zu sein. Denn er ist im Auftrag der Monarchin angereist und möchte den Mord aufklären, der sich in Ravenach erst vor kurzem ereignet hat. Ein Mord, hinter dem viel mehr zu stecken scheint, als der Syr im ersten Moment durchblicken lässt.

Sintha gibt ihr Bestes, um unerkannt zu bleiben. Das Gasthaus verlassen, kommt jedoch nicht in Betracht. Denn draußen hat das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht. Eine Nacht im Freien würde Sintha nicht überleben.

Sintha hofft auf ihr Glück, irgendwie diese Situation zu überleben. Doch scheint ihr das Schicksal nicht gewogen. Der Vakar scheint ihr wahres Wesen zu erkennen. Er müsste sie ausliefern. Doch Arezander tut nichts. Er hat einen Nutzen für die Fähigkeiten, die man den Bhix nachsagt. Sintha soll ihm bei den Ermittlungen helfen. Im Gegenzug würde er ihr zu einer Amnestie verhelfen.

Und während Sintha um ihr Leben bangt und sich Fluchtwege ausmalt, wird das Unwetter immer schlimmer. Das Gasthaus ist schon bald im Schneesturm versunken. Ein Fluchtweg steht nicht mehr offen.

Es gilt, einen Ausweg zu finden, um das eigene Überleben zu sichern.



Meinung:


„A Song to Raise a Storm“ war mein erstes und mit Sicherheit nicht letztes Buch von Julia Dippel. Warum mir „Cassadrim“ schon mehrfach empfohlen wurde und warum diese Reihe mit so vielen positiven Rezensionen auf Plattformen belohnt wurde, das wurde mir klar, als ich die ersten Zeilen dieses neuen Reihenauftakts der Autorin gelesen habe.

Julia Dippel kann schreiben. Doch serviert sie die Geschichte nicht gleichsam auf dem literarischen Silbertablett. Der Leser muss schon Interesse mitbringen, um ihre Welt zu verstehen.

So steht man als Leser plötzlich einem Vakár gegenüber, von dem man erfährt, dass er zwar offiziell als Wachköter und Handlanger der menschlichen Monarchin gilt, letztlich aber niemandem, außer sich selbst – und dem Tod – dient. Einem Wesen, dem man nachsagt, dass es tötete, um zu töten, weil seine Rasse den Tod braucht, der sie nährt.

Man streift durch die Straßen, Gassen und Wälder und erfährt von gefährlichen Nachthexen und Irrlichtern, die mit Worten betören, um einen letztlich ins todbringende Moor zu geleiten. Von griesgrämigen Wassermännern und Hausgeistern, die im Kaminfeuer wohnen.

Der Leser spürt eine unglaubliche Kreativität, die die Seiten des Buches durchweht. Ich wollte stets mehr erfahren über die Welt, die Julia Dippel einem hier präsentiert.

Als Sintha auf den Syr der Syrs, Arezander, trifft, muss sie der tödlichen Gefahr direkt ins Auge blicken. Denn Arezander kennt keine Gnade und er würde Sintha auch mit Sicherheit keinen schnellen Tod schenken. Mit jeder Faser seines Seins strahlt er Gefahr, Qual und Verderben aus. Arezanders Geduld sollte man nicht auf die Probe stellen. Das wird eigentlich vom ersten Moment an klar. Doch genau das tut Sintha immer wieder. Eine hochbrisante Kombination, die zwischen den Buchseiten nicht nur einmal für explosive Dialoge und extrem gefahrvolle Situationen sorgt.

Das Einzige, was Sinthas Überleben für eine kleine Weile sichert, ist die Tatsache, dass der Syr ihre wahre Identität erkannt hat. Denn Sintha ist als Bhix in der Lage, ihrem Gegenüber ein Lied einzuflüstern - einen Wunsch zu äußern, den der andere bedingungslos ausführen möchte. Der Preis?! Der Angesprochene verliert sich in Gefühle für die Bhix. Und das wird von Wunsch zu Wunsch nicht besser. Bereits beim dritten Wunsch ist das Gegenüber nicht mehr Herr seiner Sinne und dem Irrsinn verfallen. Einem Irrsinn, der sich gegen die Bhix richtet, die den Wunsch von ihm eingefordert hat.

Für Sintha ist dieses Verlangen etwas, was sie auf keinen Fall hervorrufen möchte. Für Arezander ist diese Fähigkeit ein Geschenk, um seinem Ziel näher zu kommen.

Sowohl Sintha als auch Arenzander versuchen vor dem jeweils anderen Geheimnisse zu wahren. Da man als Leser die Geschichte aus Sinthas Perspektive verfolgt, gestaltet es sich umso spannender, den geheimnisvollen Vakár besser kennenzulernen. Etwas, was einem Julia Dippel nicht einfach macht.

Ich habe mich während des Lesens nicht nur in die Figuren verliebt (und das nicht nur in die sympathischen, sondern auch in solche, wie den nervigen Barden Tillard von Kronsee), ich war ihnen zum Teil hoffnungslos verfallen! Ich habe während des Lesens gekichert, mich gefürchtet, ich wollte so schnell lesen wie nur möglich, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Zugleich hatte ich Angst vor jeder Seite, die dahinflog, weil ich wusste, dass ich die Geschichte dann bis zur Fortsetzung hinter mir würde lassen müssen. Etwas, was ich um alles in der Welt vermeiden wollte.

Für mich ist dieses Buch nichts weniger, als ein Jahreshighlight. Vielmehr noch: ein All-Time-Favorit. Ein Mustread, das ich von ganzem Herzen weiterempfehlen muss.



Fazit:


Nach „A Song to Raise a Storm“ bin ich in ein riesiges “Leseloch“ gefallen. In der Hitparade meiner Lieblingsbücher, diese Prognose ist eine Bank, wird „A Song to Raise a Storm“ immer weit oben auftauchen.

Figuren, die einem ans Herz wachsen. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Geheimnisse rund um die Charaktere. Eine explosive Dynamik zwischen den Protagonisten. Emotionen, die hochkochen.

All diese Facetten lohnen die Lektüre. Doch die Fantasywelt, bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, ist ein Highlight, aufgrund dessen das Werk in keiner Heimbibliothek fehlen sollte.

Dieses Leseloch muss gestopft werden: Bringt mir die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 18.10.2023

So ein Buch wie dieses habe ich in meinem Leben noch nicht gelesen.

RUNED - Das verschollene Auge
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Inhalt:


An einem ganz gewöhnlichen Schultag, an dem Rune mal wieder Schikanen von Kevin über sich ergehen lassen muss und über seine schlechten Schulnoten in Mathe nachdenkt, zeigt sein Handy eine Textnachricht ...

Inhalt:


An einem ganz gewöhnlichen Schultag, an dem Rune mal wieder Schikanen von Kevin über sich ergehen lassen muss und über seine schlechten Schulnoten in Mathe nachdenkt, zeigt sein Handy eine Textnachricht an. Sie ist von Papa und beinhaltet nur einen Satz: Onkel T. ist gestorben.

Dem eigenen Elend entrissen, verlässt Rune gemeinsam mit seinem Bruder Willy das Schulgebäude. Der Vater steht schon mit dem Auto an der Straße. Als beide Jungs einsteigen stellt Rune die Frage, die ihm auf der Zunge brennt: Wer ist Onkel T.?

Weder Willy noch Rune erhalten eine Antwort. Denn Papa ist – mal wieder - gedanklich ganz wo anders. Er bescheidet seine Kinder kurz, dass es über das Wochenende nach Frankreich in die Bretagne geht. Dort befindet sich nämlich das Haus des Verstorbenen und dessen Tochter Juliette. Diese sei nun ganz allein und bräuchte Hilfe.

Willy und Rune sind nicht begeistert. Sie haben sich ihr Wochenende ganz anders vorgestellt. Doch aller Widerstand nützt nichts.

Bereits die Fahrt in die Bretagne hält ein paar unerwartete Überraschungen für die kleine Familie parat. Am Haus angekommen treffen sie dann auch bald auf dessen Hausbewohnerin. Juliette bezeichnet sich selbst als Hexe, trägt blaue Haare und riecht verdächtig nach Friedhof.

Kaum haben sich Rune und Willy halbwegs an die neue Umgebung gewöhnen können, spannt sie Juliette auch schon für erste Arbeiten im Haus ein: Der Dachboden muss aufgeräumt werden.

Bei den Aufräumarbeiten finden die Kinder allerhand spannende Dinge. Unter anderem ein Buch, das gewiss über zweihundert Jahre alt sein muss. Es ist mit Goldbeschlägen versehen und wurde mit einer Metallschnalle verschlossen. Die Seiten sind über und über mit Runen beschrieben.

Als Rune plötzlich merkt, dass er als einziger die Schriftzeichen lesen kann, ist er verwirrt. Doch für die Klärung des Rätsels bleibt nicht viel Zeit. Denn eine Zeichnung im Buch lässt die Kinder aufmerken. Es handelt sich um ein Bild von großen Findlingen. Diesen Ort im Wald, den das Bild spiegelt, den kennt Julie nur zu gut. Legenden ranken sich um diese Steine. Der Ort sei verflucht, so die Cousine.

Willy, Rune und Julie entscheiden sich schnell: So ein Abenteuer kann man sich doch nicht entgehen lassen. Was keines der Kinder jedoch zuvor geahnt hatte ist, dass an dem, was man sich über die Steine erzählt hat, einiges Wahres dran ist.

Als Rune, angekommen am geheimnisvollen Ort, seine Hand auf die die Steine schmückenden Schriftzeichen legt, verändert sich alles. Denn plötzlich fallen Rune, Willy und Julie aus unser Realität.

Stattdessen treffen sie auf zwei kleine Männer mit langen Bärten, die sich schon bald als Zwerge vorstellen und die Kinder zu ihrer Truppe bringen. Im gut versteckten Lager erfahren Rune, Willy und Julie von einem gefährlichen Schwarzmagier, der über die Anderswelt, in der sie gelandet sind herrscht. Sie treffen auf einen sprechenden Wolf. Der ihnen äußerst skeptisch gegenüber steht.

Bald schon stecken Rune, Willy und Julie mitten drin in dem größten Abenteuer ihres Lebens. Sie stellen fest, dass der Rückweg nach Hause versperrt ist. Um diesen zu öffnen bedarf es Magie und den Glauben an das Unmögliche. Eine große Reise steht Rune, Willy und Julie bevor. Eine, die allerhand Gefahren birgt, eine, die ihr Leben für immer verändern wird.



Meinung:


„Runed – Das verschollene Auge“ ist ein besonderes Buch, eines, das der Leser so schnell nicht vergessen wird. Das sei an dieser Stelle versprochen.

Bereits im Vorwort berichtet der Autor R. R. Stein von einer Kindheit, in der er eine große Leidenschaft für heldenhafte Geschichten und große fantasievolle Abenteuer hegte. Heute als Erwachsener möchte R. R. Stein dieses Gefühl von damals weitergeben und einen Beitrag dazu leisten, dass Magie und Fantasie niemals sterben. Hierfür hat er sich etwas Besonderes ausgedacht. Denn zwischen den Seiten von „Runed“ befindet sich neben der eigentlichen Geschichte ein Rätsel. Wer dieses lösen möchte, benötigt eine UV-/Schwarzlichtlampe. Diese ist nicht zwingend erforderlich, steigert jedoch den Lesespaß noch einmal um einiges.

Im Text, auf den Bildern, ja bereits im Vorwort, gibt es immer wieder kleine Hinweise. Diese kann man mit Hilfe von aufmerksamen Beobachtungen, etwas Wärme (z. B. durch Anhauchen entsprechender Stellen) oder eben mit der Schwarzlichtlampe erkennen bzw. sichtbar machen. Einige Teile des Buches leuchten auch im Dunkeln!
Der Erste, der das große Rätsel löst, dem winkt ein Gewinn von 10.000 Euro. Jedoch verspricht der Autor, dass auch alle weiteren Leser bei Erfolg eine Belohnung erhalten werden.

Zu der eigentlichen Geschichte von „Runed“ ist zu sagen, dass dieses Abenteuer nicht hinter dem besonderen Spielspaß, der sich aus dem Rätsel ergibt, zurück bleibt. Denn mit Rune, Willy und Julie lernt der Leser drei Kinder kennen, die man schnell ins Herz schließt. Julie möchte so gerne eine Hexe sein. Sie praktiziert „Pflanzenmagie“ und scheut sich dabei nicht, ihren Gästen auch mal einen Tee zu präsentieren, der nach verfaultem Fisch und gemähtem Gras riecht. Ihr Kleidungsstil erinnert ein wenig an den von Pipi Langstrumpf. Ihr treuester Freund ist eine riesige Dogge namens Frequette.

Willy könnte den ganzen Tag über essen. Sein Bruder Rune, mit dem er sich auch gerne mal ein wenig streitet, liegt ihm sehr am Herzen. Er ist immer da, wenn dieser Hilfe braucht. Eine treue Seele also.

Und Rune? Er hätte nie gedacht, dass sein Leben noch mal so aufregend werden würde. Als ihm der sprechende Baum in der Anderswelt verrät, dass er magische Kräfte besitzt, fällt er fast aus allen Wolken.

Bereits bei ihrer Ankunft in der Anderswelt treffen die drei Kinder auf zwei ungewöhnliche Gesellen. Kleine Männer mit Bart. Es stellt sich heraus, dass es sich um zwei Zwerge handelt, die im Laufe des Abenteuers zu Freunden und treuen Weggefährten werden. Diese benötigen Rune, Willy und Julie aber auch dringend an ihrer Seite. Denn erst mal angekommen in der fremden Welt, gibt es keinen Weg zurück. Diesen wollen die Kinder jedoch doch gerne finden. Zumal die Anderswelt unter der Herrschaft eines gefürchteten und gefährlichen Schwarzmagiers, der sich von Zwergen- und Magierherzen ernährt, steht.

Rune, Willy und Julie müssen sich also dem größten Abenteuer ihres Lebens stellen. Hierbei treffen sie auf eine Welt, in der Fledermausfrauen, Steintrolle, sprechenden Tierwesen, leuchtende Pilze mit spitzen Zähnen und sprechende Bäume leben. Willy und Rune erfahren nach Ankunft in der fremden Welt zudem von einer Magie, die in ihnen wohnt. Eine Nachricht, die nicht bei jedem von ihnen für Begeisterung sorgt.

R. R. Stein füllt die Seiten seines Buches nicht nur mit der Geschichte einer Reise, die möglichst zügig zum Ziel führt, sondern darüber hinaus mit vielen kleinen Abenteuern. Diese Abenteuer sind aufregend, gefährlich und sorgen zugleich für zusätzliche Spannung zwischen den Buchdeckeln.

Die Geschichte und das fantastische Leseerlebnis drum herum, all das macht „Runed“ zu einem außergewöhnlichen und extrem spannenden Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte und einem das Gefühl gibt, Teil von etwas Fantastischem zu sein.

Darüber hinaus gibt es in dem Buch allerhand wundervoller Farbillustrationen, die vom Stil her dem Cover gleichen.

Leser, die feststellen, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, werden durchatmen. Dieses Buch beinhaltet eine in sich abgeschlossene Geschichte, die man als Einzelband lesen kann, die aber durchaus die Vorfreude auf weitere Bücher des Autors schürt.



Fazit:


So ein Buch wie dieses habe ich in meinem Leben noch nicht gelesen!

„Runed – Das verschollene Auge“ ist eine Geschichte, die ein Abenteuer dreier Kinder erzählt, die bei einem Ausflug in den Wald eine große Entdeckung machen.

Als Leser begleitet man in diesem Buch nicht nur Rune, Willy und Julie auf dem größten Abenteuer ihres Lebens, durch eine Welt voller selbstbewusster Zwerge, unzähligen Gefahren, kleinen und großen Monstern.

Intermedialität - durch ein Gewinnspiel - Interaktivität - durch kreative Rätsel - und eine gekonnte Inszenierung - durch traumhaft schöne Farbillustrationen - tragen das Buch.

Könnte ich mehr als fünf Sterne vergeben. Ich würde es tun. Absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Durchgehend spannend und unterhaltsam

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?
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Inhalt:

Selena hat noch nie in ihrem Leben geträumt. Jedoch hat sie sich schon mehrfach in die Träume ihrer kleinen Cousine Eleni eingeklingt. In Somna, der Welt der Träumenden, ist alles möglich. Hier ...

Inhalt:

Selena hat noch nie in ihrem Leben geträumt. Jedoch hat sie sich schon mehrfach in die Träume ihrer kleinen Cousine Eleni eingeklingt. In Somna, der Welt der Träumenden, ist alles möglich. Hier kann man durch die Lüfte fliegen, unter Wasser atmen, man kann sich in den Körper eines fremden Wesens oder einer anderen Person hineinversetzen.

Doch Somna ist auch gefährlich. Denn Traumgänger, wie Selena, haben eine große Macht. Sie können die Träume anderer beeinflussen. Und Selena, das stellt sich bald heraus, hat darüber hinaus auch noch eine ganz besondere Fähigkeit. Sie kann kleine Dinge mit in die Welt der Lebenden nehmen.

Fremde Traumgänger sind der Traumunion ein Dorn im Auge. Das weiß Selena nur zu gut. Sie hat früh von ihrer Mutter gelernt, dass sie immer auf der Hut sein muss und flüchten soll, sobald sie jemandem begegnet, der zur Traumunion gehören könnte.

Als Selena eines Nachts wieder mit ihrer Cousine durch Somna streift, trifft sie auf ein Mädchen, das ihr irgendwie bekannt vorkommt. Die Fremde spricht Selena direkt an und fragt, ob diese nicht die Tochter von Theo Parker sei. Selena reagiert geschockt und verängstigt. Die Fremde ist definitiv keine normale Träumerin. Aber kann es sein, dass es sich um eine weitere weibliche Traumgängerin handelt? Das ist doch unmöglich. Denn Selena hat immer zu hören bekommen, dass es keine weiteren Frauen wie sie gibt.
Die Fähigkeit der Traumgänger wurde bislang nur an Männer vererbt. Und dann spricht die Fremde auch noch ihren Vater an, der vor langer Zeit verstorben ist, und sie kennt auch ihren Namen. Selena bekommt es mit der Angst zu tun. Denn all diese Geschehnisse verheißen Ärger und Gefahr. Was ist, wenn die Fremde ihr Schaden zufügen will? Was ist, wenn sie zur Traumunion gehört? Selena katapultiert sich, so schnell es geht, hinaus aus den Träumen ihrer Cousine. Zurück bleiben unzählige Fragen.

Ria hat sich entschlossen einen Sommerjob bei der Traumunion am Empfangstresen anzunehmen. Schon früh ist sie mit den Geflogenheiten der Union in Kontakt gekommen. Denn ihr Vater arbeitet dort als Pressesprecher. Sie weiß also, dass die dort angestellten Traumgänger für ein sicheres und freies Träumen in Somna sorgen. Die Traumwelt soll, so die Union, keine Auswirkungen auf die Wachwelt haben.

Bei ihrer Arbeit begegnet Selena auf einer Veranstaltung Yunus Dede, dem Vorzeigetraumgänger der Traumunion. Mit seinem sehr gut laufenden Onlineaccount gilt er bereits als berühmter Influencer.

In einem unbedachten Moment passiert Ria ein Fehler. Sie erzählt Yunus von ihrer Fähigkeit, dem geheimen Leben als Traumgängerin. Ria weiß, dass sie als Frau dieses Talent nicht besitzen sollte und Yunus wittert Content für seinen Kanal.

Die Gefahr, die damit einhergeht, sich auf Yunus einzulassen, hätte Ria vermutlich bewusst sein müssen. Und dennoch trifft sie sich mit ihm, als er verspricht, nichts von seinem neu erworbenen Wissen an die Traumgänger der Union weiterzugeben.



Meinung:

Die jüngsten Geschehnisse führen Selena und auch Ria in eine Eskalationsspirale. Denn die Traumunion erfährt schon bald von den weiblichen Traumgängerinnen und ihren besonderen Fähigkeiten.

Was sie so alles erleben, erfährt man aus wechselnden Perspektiven. Der Leser erhält einen Einblick in Selenas Leben, die schon früh ihren Vater verloren hat. Nach und nach erfährt man davon, dass dieser vermutlich in der Traumwelt verstorben ist und zwar in dem Moment, als er eines der vielen Tore in Somna durchschritten hat.

Selena plagen Zeit ihres Lebens viele Fragen um den Verlust ihres Vaters. Als sie das fremde Mädchen trifft, hat sie einerseits Angst vor ihm, zugleich weiß sie aber auch, dass das Wiedersehen mit der Fremden für Antworten sorgen könnte.

Durch die Erzählungen ihrer Mutter hat Selena ein gesundes Misstrauen gegenüber der Union entwickelt. Dieses wird durch eigene Erfahrungen, die das Mädchen bald machen muss, nur bestätigt.

Als die Traumunion Ria bittet, für sie zu arbeiten, lässt sie sich unter Zurückstellung starker Bedenken auf den Deal ein.

Nur nach und nach sammeln beide Mädchen, und somit eben auch der Leser, neue Informationen über die Traumunion. Bald bringen sie dunkle Geheimnisse ans Tageslicht.



Fazit:


Nina Martin katapultiert den Leser mit „Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?“ in eine Fantasywelt, die mit gekonnt entworfenen Figuren und einem höchst spannenden Plot aufwartet.

Die Ereignisse spielen sich größtenteils in einer parallelen Traumwelt ab, in der alles möglich ist und in der ungeheure Abenteuer warten.

So ist es lesenswert und hochspannend, die Charaktere dabei zu beobachten, wie sich ihre Schicksale miteinander verknüpfen.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Verrückt aber liebenswert

Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere
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Inhalt:

War das eben wirklich ein Besen, der über Zacks Kopf hinweg in Richtung Cocos Heim gerauscht ist? Und saß da tatsächlich ein Wesen, das aussah wie eine Mischung aus Rabe, Katze und Kröte drauf?

Als ...

Inhalt:

War das eben wirklich ein Besen, der über Zacks Kopf hinweg in Richtung Cocos Heim gerauscht ist? Und saß da tatsächlich ein Wesen, das aussah wie eine Mischung aus Rabe, Katze und Kröte drauf?

Als Zack einen Schrei aus dem Kürbishaus hört, in dem seine beste Freundin, die Katze Coco, gemeinsam mit ihrer Besitzerin der Hexe Puffschmaus wohnt, erwacht er aus seiner Schreckensstarre und hoppelt so schnell er kann in das Hexendorf.

Vor Coco kommt er, ganz außer Atem, zum Stehen. Diese ist vor Freude ganz aus dem Häuschen. Sie hätte eine Einladung bekommen, verkündet sie. Bevor Zack sich versehen kann, fliegt ihm ein Papierball entgegen. Zack entfaltet diesen und entdeckt allerhand Tierillustrationen. Katzen, Raben, Schlangen und Kröten. Doch nirgends entdeckt er einen Hasen, wie er einer ist.

Auf Cocos Anweisung hin, drückt Zack auf die kleine Spinne, die in einer Ecke abgebildet ist. Und plötzlich beginnt der Brief zu singen. Der Brief verkündet, dass bei Sonnenuntergang ein Schulbus erscheinen wird. Der Empfänger des Briefes solle sich beeilen. Denn dieser Bus kommt nur ein einziges Mal.

Coco erläutert die kryptische Aussage: Sie wurde endlich fürs Internat der Hexentiere zugelassen. Erst als Zack bitterlich anfängt zu weinen, da begreift Coco die Konsequenz des Briefes. Ihr bester Freund ist kein Hexentier. Er ist ein Zauberhase. Sein Besitzer, Zauberer Zwickel, hat unglaublich viele Hasen und merkt vermutlich gar nicht, dass Coco gerade unterwegs ist. Und nun soll er für lange Zeit auf seine beste Freundin verzichten? Das ist zu viel für Zack.

Doch Coco hat eine Idee: Zack soll sie begleiten. Das einzige, was sie dafür tun müssen, ist ihn ein wenig zu verkleiden. Ein Fuchsschwanz und ein Vampirgebiss und ein paar Haargummis, um die Öhrchen einzudrehen. Und schon sieht Zack aus wie eine Katze.

Das erste Hindernis ist also beseitigt. Doch das nächste taucht schon bald auf: Der Hexenbus, damit hatten Coco und Zack nicht gerechnet, besitzt exakt fünf Stühle. Und alle davon sind für bestimmte SchülerInnen vorgesehen.

Doch Coco und Zack sind nicht nur unglaublich schlau sondern auch sehr mutig. Sie werden gewiss auch für dieses Problem eine Lösung finden. Womit sie allerdings nicht gerechnet haben, ist die coole Krähe Rotza, das Hexentier der gemeinen Hexe Kratzikula, die es den beiden Freunden nicht einfach macht. Rotza durchschaut Tarnung ziemlich schnell. Sie scheut vor Manipulation und Erpressung nicht zurück. Na, das kann ja eine sehr aufregende und anstrengende Zeit am Internat werden …!



Meinung:

Schon das Cover von „Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere“ hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Die skurrilen, fantasievollen, lustigen und farbenfrohen Zeichnungen ziehen sich durchs Buch fort. Nikolai Rengers Kunst war mir schon aus anderen Büchern wie „Switch you“ und „Rille“, bekannt. Ich wusste also bereits, bevor ich den Buchdeckel aufgeklappt hatte, dass ich mich in „Coco und Zack“ auf humorvolle Illustrationen würde freuen dürfen.

Aber auch der Klappentext hat bei mir sofort nach dem Lesen die Vorfreude aufs Buch geschürt. Ein Hexeninternat mit den unterschiedlichsten Tieren und einem Hasen, der sich undercover dort einschmuggelt, das klang nach Spannung und Abenteuer, verbunden mit einer guten Geschichte und einer positiven Botschaft.

Klappentext und Cover haben nicht zu viel versprochen. Bereits die ersten Seiten sind ein Potpourri von kreativen Einfällen: Eine Schultüte voller Gurkenkeksen, Pflaumendrops und Birnenchips. Eine bunte, singende Einladung zur ersten Stunde am Internat der Hexentiere.

Böse und schusselige Hexen und allerhand skurrile Mitschüler erwarten einen hier. Das umfangreiche Figurenkabinett des Internats ist wundervoll: eine ganzkörpertätowierte Ratte mit einem Totenschädel als Schultüte, eine schlammige Kröte, die ständig schläft, eine giftgelben Schlange, die ihr Schultüte sogleich verschlungen hat und die coole und ziemlich schlaue Krähe Rotza, die mehrere Röcke trägt und schon am ersten Tag versucht sich die Schultüte mit Leckereien von Coco und Zack zu erpressen.

Die Geschichte ist von der ersten Seite bis zur letzten spannend. Ein Abenteuer folgt auf das andere. In erster Linie haben die beiden besten Freunde damit zu kämpfen, dass Zack nicht auffliegt. Auch darf man die Beiden bei ihrer ersten Schulstunde begleiten. Dabei bleibt es dann aber auch. Für allerhand Hexenkunde bleibt im Auftakt aufgrund der vielen anderen Ereignisse nicht viel Zeit. Denn, wie der Klappentext verrät, werden Coco und Zack sich auch noch einem Fluch widmen müssen.

Bei meiner Recherche im Internet konnte ich nicht eruieren, ob es sich bei „Coco und Zack“ um einen Reihenauftakt handelt. Das bleibt zu hoffen, da diese Geschichte noch sehr viel Potenzial für spannende Abenteuer bietet.



Fazit:

„Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere“ hat mir unterhaltsame und spannende Lesestunden geschenkt. Das Buch sprudelt einfach vor fantastischen Ideen, die von humorvollen Zeichnungen begleitet werden.

Den Zauberhasen Zack und seine beste Freundin, die schwarze Hexenkatze Coco, habe ich von der ersten Zeile an ins Herz geschlossen. Aber auch die Nebenfiguren machen beim Lesen Spaß.
Zickige Zwerge mit ständig schlechter Laune, vernünftige Vampire, die statt Blut Rote-Beete-Saft trinken, fiese Feen, fluchende Fledermäuse: Es gibt so viel zu entdecken.

Das perfekte Lesevergnügen für Jung und Alt.

So freut man sich bereits jetzt auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte um Coco und Zack, die sicher noch einige weitere skurrile Überraschungen für uns bereithalten würde.

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