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EstherStu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2023

düstere Medienlandschaft

Nichts in den Pflanzen
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Das Cover und auch der Klappentext haben mich zunächst total angesprochen. Beides wirkte auf mich modern und "woke", irgendwie unkonventionell und trotzdem literarisch und wertvoll.
Über weite Strecken ...

Das Cover und auch der Klappentext haben mich zunächst total angesprochen. Beides wirkte auf mich modern und "woke", irgendwie unkonventionell und trotzdem literarisch und wertvoll.
Über weite Strecken habe ich das Buch auch ganz gerne gelesen. Es handelt von einer jungen Frau und ihrem holprigen Weg als Drehbuchautorin, sie führt ein großstädtisches modernes Leben, genießt Partys und arbeitet remote, erlebt aber auch private Probleme und hadert mit ihrer kreativen Arbeit. Über diese Art von Arbeit zu erfahren und auch den Blick in die Medienlandschaft fand ich als Leserin spannend. Dennoch hat mich die Protagnoistin stellenweise genervt und war mir nicht wirklich sympathisch. Auch die Zeitsprünge habe ich nicht nachvollziehen können, sodass ich doch einige Male verwirrt war und zurück blättern musste.
Dennoch war das Buch insgesamt nett zu lesen, mit düsterem Humor, aber all in all unter meinen Erwartungen.

Veröffentlicht am 01.09.2023

mutige Frau in den 50er Jahren

Der Frühling ist in den Bäumen
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Der Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von Jana Revedin habdelt von der Hauptfigur Renina, die es in den 50er Jahren schafft, eine eigene Frauenzeitschrift zu gründen und damit als Frau neue Wege gehen ...

Der Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von Jana Revedin habdelt von der Hauptfigur Renina, die es in den 50er Jahren schafft, eine eigene Frauenzeitschrift zu gründen und damit als Frau neue Wege gehen will. Der Roman verdeutlicht aus meiner Sicht sehr gut, wie schwer Frauen es in dieser Zeit hatten, sich über ihre konservative Rolle als Haus- und Ehefrau ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Aber auch die Arbeit einer Zeitungsverlegerin wird interessant geschildert.
Eine andere Seite bekommt die Geschichte, wenn sie das Verhältnis zwischen Renina und ihrem Mann Fred erzählt, der sie gewaltsam zum Sex zwingt und in deren Ehe die Protagonistin sich gefangen fühlt. Offen spricht sie auch über Scheidung, eine eher ungewöhliche Reaktion in den 50er Jahren. Das Buch bricht also an einigen Stellen mit Klischees, es fällt mir als Leserin aber auch schwer, ganz einzutauchen in die Geschichte, da ich es schwer nachvollziehbar fand, was nun realistisch ist. Insgesamt transportiert Renina aber wohl ein Bild einer Frau, die ihr Leben gerne in die Hand nehmen würde, aber durch ein herrschendes Patriarchat keine Chance dazu sieht. EIn wichtiges und aktuelles Buch.

Veröffentlicht am 01.09.2023

sehr süßes Kinderbuch

Mieko tanzt
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In dem Buch geht es um Mieko, ein Mädchen, das gerne tanzt. Beim Ballett lernt sie Sofia kennen und schwärmt für sie.
Insgesamt werden in dem Buch die Themen Tanz und typische Geschlehcterrollen kombiniert. ...

In dem Buch geht es um Mieko, ein Mädchen, das gerne tanzt. Beim Ballett lernt sie Sofia kennen und schwärmt für sie.
Insgesamt werden in dem Buch die Themen Tanz und typische Geschlehcterrollen kombiniert. Ich fand es toll, mit welcher Leichtigkeit hier von der zarten Anbandelung zwischen Mieko und Sofia erzählt wird, aber auch von den kleinen Hürden, die die Hauptfigur hat, um sich aus ihrem mädchenhaften Geschlechterklischee zu befreien. Weitere Figuren, die nicht konventionell sind und einem Klischee entsprechen, runden das Buch ab.
Ganz besonders hervorzuheben ist hierbei die Gestaltung des Buches. Es fasst sich durch das hochwertige Papier toll an, ist wahnsinnig schön gezeichnet und besonders die Farben sind klug gewählt und machen das Buch ungewöhnlich und schön. Insgesamt ein wichtiges Kinderbuch mit einer klugen Botschaft, wunderschön umgesetzt.

Veröffentlicht am 03.07.2023

süßes Kinderbuch über Geschwister

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Wir sind Geschwister
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"Wir sind Geschwister" ist ein wirklich goldiges Kinderbuch für Kinder von 2-4 Jahren. Es handelt sich um ein Kindersachbuch, es wird also keine zusammenhängende Geschichte erzählt, sondern auf jeder Seite ...

"Wir sind Geschwister" ist ein wirklich goldiges Kinderbuch für Kinder von 2-4 Jahren. Es handelt sich um ein Kindersachbuch, es wird also keine zusammenhängende Geschichte erzählt, sondern auf jeder Seite wird eine andere Facette des Geschwisterhabens beleuchtet, sei es die Vorteile von Geschwistern oder auch mal ein Streit untereinander. Alles absolut alltagsnahe Situationen. Anders als Aufklärungsbücher für Geschwisterkinder bezieht sich dieses Buch also eher auf eine soziale Ebene, die aus meiner Sicht kindgerecht erklärt wird.
Begleitet werden die kurzen Textpassagen von wirklich süßen Illstrationen. Die Bilder sind nicht überladen und naturalistisch gezeichnet, was den Wert der Informationen unterstreicht. Besonders schön für kleine EntdeckerInnen: Hinter kleinen Pappklappen gibt es Extrainformationen und kleine weitere Bilder.
Geeignet ist das Buch aus meiner Sicht für alle jungen Familien.

Veröffentlicht am 03.07.2023

Cafe der kleinen Leute

Das Café ohne Namen
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Das "Cafe ohne Namen" entführt den Leser in das Wien der Sechziger Jahre, eine Stadt, die man sonst eher aus anderen Epochen beschrieben kennt. Diese Jahre Wiens waren mir neu und damit habe ich die Stadt ...

Das "Cafe ohne Namen" entführt den Leser in das Wien der Sechziger Jahre, eine Stadt, die man sonst eher aus anderen Epochen beschrieben kennt. Diese Jahre Wiens waren mir neu und damit habe ich die Stadt und ihre Menschen sozusagen aus einer anderen Sicht gesehen.
Der Protagonist Robert eröffnet ein Cafe, und auch das ist alles andere als das typische Wiener Kaffeehaus, viel mehr ist es eine Zusammenkunft der kleinen Leute. Nach und nach blickt der Leser dann in ihre Schicksale, ist Zeuge der Unterhaltungen und nimmt Teil am Leben einiger gescheiterter Existenzen. So weit, so gut. Grundsätzlich gefällt mir der Gedanke des Buchs, leider aber kam der Stein für mich nicht so Recht ins Rollen. Eine Handlung gibt es praktisch nicht. Die Geschichten hinter den Figuren werden angerissen, aber aus meiner Sicht nicht zuende erzählt. Insgesamt habe ich mich beim Lesen gelangweilt. Schade, andere Bücher von Seethaler wie den "Trafikanten" habe ich verschlungen, aber dieses Buch ist keine Empfehlung.