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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2025

Bevor Romeo Julia liebte, liebte er Rosaline

Rosaline
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Für diesen Roman habe ich mein Leseverhalten komplett auf den Kopf gestellt. Sprachliche Anklänge an Shakespeares Drama haben mir die Geschichte genüsslich Satz für Satz auf der Zunge zergehen lassen, ...

Für diesen Roman habe ich mein Leseverhalten komplett auf den Kopf gestellt. Sprachliche Anklänge an Shakespeares Drama haben mir die Geschichte genüsslich Satz für Satz auf der Zunge zergehen lassen, so dass ich tatsächlich eine volle Woche in der Erzählung geschwelgt bin. In sprachlicher Hinsicht ist der Roman definitiv ein großartiges Leseerlebnis und ein wahrer Leckerbissen für alle Shakespeare-Liebhaber, denn immer wieder sind Anspielungen auf dessen andere Werke zu entdecken. So finden sich etwa vielfach Verweise auf den Sommernachtstraum oder auch auf Twelfth Night, die ich voller Freude entdeckt habe.

Inhaltlich erschafft die Autorin eine ganz eigene Geschichte hinter dem weltbekannten Drama. In Shakespeares Originaltext selbst findet sich bereits der Hinweis auf die unglückliche Liebe, der Romeo am Anfang verfallen ist, und Rosaline wird von Mercutio im zweiten Akt als„pale hard-hearted wench, that Rosaline“ bezeichnet. Rosaline wolle keusch bleiben und habe ihn verschmäht.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Roman: Hier ist Romeo ein wankelmütiger Lebemann, der eine Jungfrau nach der anderen verführt und dann fallen lässt. Mönch Lorenzo wird zum Komplizen, und dahinter stecken noch weitaus größere Verschwörungen. Wir erleben erst Rosalines Geschichte aus deren Sicht mit, ehe schließlich Julia auf den Plan tritt. Und natürlich hat die Autorin auch für das weltbekannte Drama eine ganz eigene Deutungsmöglichkeit parat. Besonders spannend fand ich, die Figur des Tybalt in einem ganz anderen Lichte zu erleben.

Mein Fazit: Ich fand die Grundidee, aus einer Randfigur des Dramas, die nie persönlich auftritt, einen eigenen Roman zu stricken, absolut brillant. Über weite Strecken hat mich die Geschichte auch mitgetragen, vor allem der Blick hinter Romeos schöne Fassade. Gegen Ende hin wurde es mir allerdings zu abstrus, und ich hatte auch den Eindruck, dass die Autorin ihre liebe Not hatte, ihre Version der Geschichte noch mit dem Geschehen im Drama einigermaßen in Einklang zu bringen. War der Anfang noch elegant gelöst, wurde am Ende eher die Brechstange angesetzt. Trotzdem ein faszinierendes Denkspiel, das ich gerne gelesen habe, aber nur eingefleischten Fans empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Die Liebe kommt unverhofft

The Unexpected Meet-Cute
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Um den Valentinstag herum hatte ich ein Date. Genau genommen sechs Dates mit sechs gänzlich unerwarteten Begegnungen. Dieser Sammelband ist eine romantische Wundertüte, zu der sechs großartige Autorinnen ...

Um den Valentinstag herum hatte ich ein Date. Genau genommen sechs Dates mit sechs gänzlich unerwarteten Begegnungen. Dieser Sammelband ist eine romantische Wundertüte, zu der sechs großartige Autorinnen von RomComs niedliche Kurzgeschichten beigesteuert haben. Diese sind recht unterschiedlich, aber allesamt witzig, frech und mit viel Gefühl verfasst. Wie immer bei solchen Sammlungen schließt man einige Geschichten sofort ins Herz oder bricht in schallendes Lachen aus, während andere Geschichten nicht vollständig überzeugen können, aber da liegt das Geheimnis eben in der Mischung. Vor allem kann man auf diese Weise auch neue Autorinnen kennenlernen oder andere Seiten an vertrauten Autorinnen.

Hatte ich Favoriten? Im Beitrag von Sally Thorne wird Rosie in einer Floating-Muschel eingeschlossen und muss von der Feuerwehr gerettet werden. Einer dieser Feuerwehrmänner beruhigt sie, bringt sie – und mich – zum Lachen und erobert ihr Herz. Das war so wunderbar humorvoll und frech geschrieben, dass es eine reine Freude war, die Episode zu lesen. Bittersüß und wunderschön war die Story von Abby Jimenez über den schlechtesten Wingman der Welt.

Eine herzige Sammlung zum Verlieben!

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Letzte Chance für die Drachen

Onyx Storm – Flammengeküsst
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Ich gebe es offen zu: Der zweite Band der Empyrean-Reihe, Iron Flame, hatte mich nicht wirklich überzeugt, und daher war Onyx Storm für mich die letzte Chance, ob ich diese Reihe weiter verfolgen würde.

Die ...

Ich gebe es offen zu: Der zweite Band der Empyrean-Reihe, Iron Flame, hatte mich nicht wirklich überzeugt, und daher war Onyx Storm für mich die letzte Chance, ob ich diese Reihe weiter verfolgen würde.

Die ersten 100 Seiten sah es wirklich nicht danach aus, dass diese Buchreihe und ich wieder Freunde werden könnten. Eigentlich ist der Einstieg das Wichtigste in die Geschichte, aber Rebecca Yarros hat einfach mal hunderte Namen in den Ring geworfen, damit auch der letzte Leser völlig verwirrt war: Menschen, Drachen, Orte, einfach alles in den Topf und wild umgerührt. Ich stand bereits kurz vor der Kapitulation.

Und dann… Tja, dann ging es endlich los und ich muss sagen, dass mich die Story völlig in ihren Bann gezogen hat. Da gab es plötzlich regelrechte Pageturner und handfeste Überraschungen, krasse Gefahrensituationen und brutale Entscheidungen. Einfach mega gut. Vor allem hatte ich im zweiten Band das Gefühl gehabt, dass die Autorin den Überblick über ihre eigene Story verloren hatte, doch jetzt im dritten Band hatte sie alles felsenfest im Griff. Keine Ungereimtheiten mehr, keine unlogischen Stellen oder Brüche, sondern eine zwar epische, aber durchgehend spannend erzählte Geschichte. Ja, ein paar Kürzungen hätte man hier oder da vornehmen können, aber gerade zum Ende hin zog das Erzähltempo mächtig an und verpasste der Geschichte noch einmal reichlich Spannung und die perfekte Vorlage für Spekulationen und Theorien.

Mein Fazit: Nach einem zweiten Band mit Schwächen und Längen endlich einmal wieder richtig gutes Drachenfutter!

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Veröffentlicht am 29.01.2025

Sprichst du Bookie?

A Bookboyfriend for Christmas
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Dann bist du hier goldrichtig! Denn Freya Miles hat ein Buch für alle Booklovers und Bookaddicts geschrieben. Die werden auch sofort verstehen, wie einzigartig das ist, was Mia gewonnen hat: Sie darf sich ...

Dann bist du hier goldrichtig! Denn Freya Miles hat ein Buch für alle Booklovers und Bookaddicts geschrieben. Die werden auch sofort verstehen, wie einzigartig das ist, was Mia gewonnen hat: Sie darf sich über die Weihnachtstage in einer Buchhandlung einschließen lassen. Mit Kuschelsocken, Snacks und all ihren Bookboyfriends. Und das auch noch alles in einer Buchhandlung mitten in New York! Wie genial ist das denn bitte?

Wenn es da nicht einen kleinen Haken gäbe, genau genommen sogar zwei. Denn New York versinkt sich ausgerechnet an diesem Abend in einem infernalischen Schneesturm. Und vielleicht ist Mia doch nicht ganz allein, denn dieser Schneesturm sorgt dafür, dass Nick, der grumpy Bruder der Buchhändlerin, mit Mia strandet.

Ich habe diesen süßen Roman im Januar bei eisigen Temperaturen gelesen und konnte mich so herrlich in diese eingeschneite Situation hineinfühlen. Kalt wurde mir dabei aber nicht, sondern im Gegenteil: Die Autorin erzählt eine so schöne Geschichte mit liebevollen Details, die jedem Bookie das Herz erwärmen. Und möglicherweise steigen die Temperaturen ja sogar noch mit zunehmender Annäherung von Mia und Nick noch um einige Grade an!

Mia als Buchbloggerin hat sich natürlich auch direkt in mein Herz geschlichen, und der anfangs so verständnislose Nick war einfach zum Quietschen. Von mir aus hätte die Story ruhig noch länger sein dürfen, ich habe mich mit den beiden so wohl gefühlt und hatte wahnsinnig Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 10.01.2025

Knisternde Gefühle in den Rocky Mountains

Winter Wonder Love
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Von außen glitzert und strahlt der hübsche Adventskalender in zuckersüßer Winteroptik, innen beglückt er uns mit einer schönen Geschichte, die sich über sämtliche Türchen verteilt. Genau genommen sind ...

Von außen glitzert und strahlt der hübsche Adventskalender in zuckersüßer Winteroptik, innen beglückt er uns mit einer schönen Geschichte, die sich über sämtliche Türchen verteilt. Genau genommen sind es natürlich keine Türchen, sondern jeden Tag mussten die perforierten Seiten des jeweiligen Datums aufgetrennt werden.

Die winterliche Romance führt uns in die verschneiten Rocky Mountains. Dorthin ist Charlie von ihrer früheren kanadischen Gastfamilie eingeladen, bei der sie glückliche Zeiten verbracht hatte. Allerdings gibt es ja noch ihren Gastbruder Tyron, das schwarze Schaf der Familie, und mit ihm verbindet Charlie aufregende, aber auch schmerzhafte Erinnerungen, denn er hatte ihr das Herz gebrochen.

Das Setting der Geschichte in den verschneiten Bergen ist einfach zauberhaft, und ich fand die kanadische Gastfamilie wirklich lustig, denn da sind so ein paar echte Charaktere dabei. Der einzige Haken für mich bestand in der Aufteilung in 24 kleinste Häppchen. Für mich als Vielleserin kam da kaum ein Lesefluss auf, zumal die „Türchen“ mal in der Vergangenheit, mal in der Gegenwart spielen. Ich muss zugeben, dass ich die Geschichte lieber als kompletten Roman gelesen hätte, denn die Story ist auf jeden Fall richtig schnuckelig und sehr schön erzählt. Wer gerne kleine Lesehäppchen mag, ist hier bestens aufgehoben.

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