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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Düster und interessant

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
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In diesem Buch bringt uns die bekannte Thriller-Autorin Romy Hausmann elf True Crime Fälle näher. Zusätzlich hat sie mit einigen Experten auf diesem Themengebiet recherchiert. Mit dabei waren Bewährungshelfer, ...

In diesem Buch bringt uns die bekannte Thriller-Autorin Romy Hausmann elf True Crime Fälle näher. Zusätzlich hat sie mit einigen Experten auf diesem Themengebiet recherchiert. Mit dabei waren Bewährungshelfer, Richter, Trauma-Experten und Polizisten. Außerdem hatte sie Kontakt mit der Mutter und dem Großvater eines Opfers, deren Fall ebenfalls im Buch analysiert wird.

Ich hab größten Respekt vor diesem Werk. Alleine die Recherchearbeit ist eine top Leistung. Was für mich das Buch noch interessanter gemacht hat, waren die Emotionen, die Romy Hausmann eingebaut hat. Zwischendurch gibt es immer wieder Tagebucheinträge von ihr, was sie über ihre aktuelle Arbeit denkt und auch wie sie über ihr eigenes Leben nachdenkt.

Spannend waren auch die Zitate von verschiedenen Thriller-Autoren und -Autorinnen. Darunter zum Beispiel Jussi Adler-Olson oder auch Sebastian Fitzek, Arno Strobel und einige mehr. Diese Gedanken kamen immer vor einem neuen Fall.

Der letzte Fall im Buch hat mich ein bisschen verwirrt. Ansonsten musste ich zwischendurch echt eine Pause einlegen, weil ich nicht glauben konnte, was sich Menschen gegenseitig antun. Vor allem die Familie untereinander oder Ehepartner, Freunde. Und obwohl es so düster und krass war, wollte ich immer wissen, wie es weitergeht, was Romy über den einzelnen Fall denkt und wie die Gedanken der Experten dazu sind.

Eine ganz klare Leseempfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein gut gelungenes und wichtiges Buch

Anton will Prinzessin sein
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Anton freut sich sehr, denn im Kindergarten ist morgen Verkleidungstag. Er weiß auch schon ganz genau, als was er sich verkleiden möchte: er will Prinzessin sein. Auch wenn seine Schwester Ella ihm andere ...

Anton freut sich sehr, denn im Kindergarten ist morgen Verkleidungstag. Er weiß auch schon ganz genau, als was er sich verkleiden möchte: er will Prinzessin sein. Auch wenn seine Schwester Ella ihm andere Kostüme vorschlägt, die besser zu einem Jungen passen, bleibt er bei seiner Meinung. Er möchte kein Feuerwehrmann, Astronaut oder Ritter sein, sondern Prinzessin. Das versteht dann Ella und bringt ihm ein wunderschönes Glitzer-Prinzessinnenkleid.

Dieses Buch ist so wunderschön und liebevoll gestaltet.

Da mein Sohn auch Anton heißt, findet er es natürlich klasse, dass der Junge im Buch auch so heißt. Beim Anschauen zeigt er immer auf Anton im Buch und sagt „Ich?“ das ist einfach goldig.

Die Illustrationen sind so gut gelungen, die Farben sind so schön gewählt.

Die kurzen Sätze in der großen Schrift sind toll zum Vorlesen. Man braucht aber auch nicht viel Text, da die Bilder eigentlich alles sagen. Ich finde es schön, denn so können die Kinder auch ihre eigene Geschichte dazu erzählen.

Das Hauptthema dieses Buches finde ich wundervoll getroffen und auch sehr wichtig. Jeder kann alles sein, was er möchte. Ein Junge kann eine Prinzessin werden und ein Mädchen zum Beispiel Feuerwehrfrau. Wichtig ist, dass man offen ist und niemanden verurteilt.

Ich finde es vor allem sehr gut, dass das Cover genau diese Diversität zeigt: Anton als Junge ist eine Prinzessin und Ella als Mädchen ein Pirat.

Dieses Buch werden wir noch oft lesen und es wird nie langweilig.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Cassie Raven ist einfach genial

Wer mit den Toten spricht
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Zum Ende des ersten Bandes rund um die Cassie Raven „Tote schweigen nie“ hat sie erfahren, dass ihre Eltern nicht bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Angeblich hat ihr Dad ihre Mutter getötet. ...

Zum Ende des ersten Bandes rund um die Cassie Raven „Tote schweigen nie“ hat sie erfahren, dass ihre Eltern nicht bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Angeblich hat ihr Dad ihre Mutter getötet. Plötzlich kontaktiert Callum Raven seine Tochter und möchte Cassie davon überzeugen, dass er nicht der Schuldige ist. Zusammen mit Phyllida Flyte von der Polizei und Kieran, ihrem besten Freund möchte Cassie dem
Ganzen auf den Grund gehen. Nach und nach kann sie das Puzzle zusammen setzen. Als plötzlich Kieran in die Leichenhalle eingeliefert wird, gibt sie sich die Schuld und möchte ihn rächen.

Auch das Cover vom zweiten Fall ist wieder sehr gut gelungen. Es passt wunderbar zum ersten Teil.

Ebenso gut ist auch wieder der Schreibstil. Der Wortfehler, der sich durch den ersten Band gezogen hat, wurde ausgebessert und es kommen nicht mehr so viele lateinische und polnische Worte vor, die beim ersten Teil meinen Lesefluss gestört haben.
Wie auch in „Tote schweigen nie“ sind die Kapitel recht kurz gehalten, dadurch konnte ich das Buch noch weniger aus der Hand legen: Ein Kapitel geht noch und noch eins und nochmal eins

Angefangen hat „Wer mit den Toten spricht“ mit einem toten Teenager. Hier hat Cassie schon ein bisschen ermittelt. Für mich war das so ein kleiner Lückenbüßer, bis es zum Hauptthema kommt, was ich schade finde.

Die Charaktere sind wieder interessant gewählt. Vor allem Callum Raven, also Cassies Dad, fand ich ziemlich interessant. Von Anfang an, wollte ich wissen was es mit seiner Geschichte auf sich hat.
Ich hab mich riesig für Kieran gefreut, der von der Straße weggekommen ist und clean wurde. Umso schlimmer war es für mich, als er plötzlich tot war. Natürlich hatte ich auch großes Mitleid mit Cassie, die plötzlich ihren besten Freund verloren hat.

Sehr lange habe ich nicht geahnt, wer wirklich der Mörder von Cassies Mum ist. Es war bis zum Schluss sehr spannend und die ganzen Wendungen waren mega gut geschrieben.

In diesem Buch wurden Themen angesprochen, die mich zum Grübeln gebracht haben. Einmal Korruption innerhalb der Polizei, wobei dieses Thema nur ganz kurz erwähnt wird. Darüber hätte ich gerne mehr gelesen, das hätte jedoch das Buch unnötig in die Länge gezogen. Das andere Thema war die voreingenommene Jury, die Cassies Dad zu Unrecht beschuldigt haben.

Ich hoffe sehr, dass es bald einen dritten Teil gibt.

So und zum Ende meiner Rezension möchte ich mich bei Vorablesen.de und dem Droemer-Knaur-Verlag für dieses tolle Exemplar bedanken

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Ein düsterer Zamomien-Roman

Der Schrecksenmeister
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Juhu, weiter geht es bei der Reise durch Zamonien. Diesmal begleiten wir die Kratze „Echo“, der nach dem Tod von seinem Frauchen durch die Straßen Sledwayas streunt. Eines Tages begegnet er dem Schrecksenmeister ...

Juhu, weiter geht es bei der Reise durch Zamonien. Diesmal begleiten wir die Kratze „Echo“, der nach dem Tod von seinem Frauchen durch die Straßen Sledwayas streunt. Eines Tages begegnet er dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin. Dieser bietet ihm sozusagen Kost und Logis an, dafür darf Eißpin zum nächsten Schrecksenmond Echos Fett auskochen. Zuerst klingt dies für die arme Kratze verlockend und er genießt das delikate Essen und hat eine spannende Zeit im Schloss. Er lernt einen Schuhu kennen und freundet sich mit ihm an und auch mit den Ledermäusen hat er eine interessante Zeit. Doch als der Vollmond immer näher kommt, wird es ihm mulmig zumute und er möchte aus dem Vertrag mit dem Schrecksenmeister zurück treten. Alle Pläne sind zum Scheitern verurteilt. Wird er es doch noch schaffen?

Den 5. Teil der Zamonien-Reihe durfte ich als Hörbuch genießen. Alleine schon die Stimme des Sprechers hat von mir die volle Punktzahl verdient. Wie er die Stimme verstellen konnte und für jeden Charakter eine passende Tonlage hatte war köstlich.
Ich konnte bei dieser Geschichte sehr oft schmunzeln, zum Beispiel als Echo die Ledermäuse kennen gelernt hat. Oder auch den Schuhu mit dem Sprachfehler. Manche stellen haben mir auch echt einen Schauer über den Rücken gejagt. Walter Moers versteht es sehr gut, eine geniale Welt zu erschaffen. In diese konnte ich mich super hineinträumen.

Echo ist ein goldiger Charakter. Ich finde er ist das krasse Gegenteil zu Eißpin und das hat seinen Reiz. Es ist interessant, wie sich Echo durch die düstere Welt von Sledwaya kämpft und ich habe mit ihm mitgefiebert und hab ihm oft die Daumen gedrückt.

Eißpin ist ein düsterer Geselle, er hat einen sehr schwarzen Humor und ziemlich schräge Hobbys. Es würde mich zum Beispiel interessieren, wie man ein Gespenst kocht.

Die Schreckse Izanuela war recht verrückt aber auf ihre ganz eigene Art interessant und auch sympathisch.

Der Schreibstil ist wieder genial, wenn auch manchmal ein bisschen anstrengend. Die Welt in Sledwaya und deren Bewohner, insbesondere natürlich die Lebewesen im Schloss sind sehr gut ausgearbeitet, was ich jedesmal aufs Neue phantastisch finde.

Leider war der Anfang etwas schleppend. Erst gegen Ende wurde es spannender und auch rasant. Das Ende selbst kam mir ein bisschen komisch vor. Ich glaube das ist aber so, weil ich mir einen ganz anderen Schluss erhofft hatte. Es hat meiner Meinung nach an Emotionen gefehlt.
Alles in allem hat es mir trotzdem eine Freude bereitet dieses Buch zu hören.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Hatte mir mehr davon erhofft

Für immer deine Tochter
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Beim Aufräumen ihres Elternhauses findet Paula ein Tagebuch von ihrer Mutter. Sie schreibt über ihr Leben während des zweiten Weltkrieges, was sie alles durch machen musste und auch über die Geburt und ...

Beim Aufräumen ihres Elternhauses findet Paula ein Tagebuch von ihrer Mutter. Sie schreibt über ihr Leben während des zweiten Weltkrieges, was sie alles durch machen musste und auch über die Geburt und das Leben von und mit Ihrer Tochter. Täglich haben sie um ihr Leben gekämpft und mussten fliehen. Paula liest in der Vergangenheit von ihr, ihrer Mutter und ihrer Familie, bis Sie am Ende etwas erfährt, mit dem sie niemals gerechnet hatte. Zusammen mit ihrer eigenen Tochter möchte Paula nun mehr erfahren. Daher begleiten wir Sie in Ihre Heimatstadt in Polen.

Ich hab diese Geschichte als Hörbuch entdeckt. Leider hat mir die Stimme der Sprecherin nicht so gut gefallen, jedoch fand ich den Klappentext zu interessant. Nach und nach habe ich mich auch mehr an die Stimme gewöhnt, aber zu 100% konnte sie mich dennoch nicht überzeugen.

Der Aufbau ist in zwei unterschiedlichen Zeiträumen unterteilt. Einmal erfährt man über das Leben von Paulas Mutter in Pommern kurz vor dem zweiten Weltkrieg, währenddessen und danach. Man lernt die Familie von Paulas Mutter kennen und andere Weggefährten. Der andere Zeitpunkt ist Paula im heutigen Bamberg, die im Tagebuch ihrer Mutter liest und das Leben hinterfragen möchte.
Ich finde diese Zeitsprünge gut gelungen und es ist nicht unübersichtlich.

Über Paula in der heutigen Zeit erfährt man nicht sonderlich viel.
Ihrer Mutter zolle ich größten Respekt, da sie einiges auf sich genommen hat um zu überleben und später ein friedliches Leben zu führen.

Da Pommern zu der Zeit von den Russen eingenommen wurde, musste ich oftmals eine Pause machen. Ich konnte die Grausamkeiten, die sie den anderen Leuten angetan haben nicht ertragen. Vor allem die Frauen, die mehrfach vergewaltigt wurden, taten mir sehr leid.

Die Art von Paulas Tochter hat mich manchmal sehr gestört. Ihr Opa, also Paulas Papa, wohnte im Seniorenheim und dies wollte sie nicht. Lieber hätte Paula in Pension gehen sollen und sich zu Hause um ihn kümmern sollen. Bei einer dementen Person finde ich das eher schwierig und die häufigen Diskussionen fand ich unpassend.

Das Ende war zum Teil sehr verstörend. Leider kann ich hier nicht ohne zu Spoilern ins Detail gehen und lasse meinen Kommentar dazu lieber weg. Ansonsten war es eine interessante Geschichte, aber meine Erwartungen davon waren andere.

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