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Evy_Heart

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2021

Gut komponiert, aber gewollt

Wir für uns
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Ich hatte das Buch angefordert, weil die Protagonistinnen älter sind und ich mir eine erwachsene Geschichte erhofft habe. Letztlich ist der Text eine tolle Empowerment-Geschichte, die typische Liebesroman-Klischees ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil die Protagonistinnen älter sind und ich mir eine erwachsene Geschichte erhofft habe. Letztlich ist der Text eine tolle Empowerment-Geschichte, die typische Liebesroman-Klischees vermeidet. Allerdings hat er ähnliche Schwächen.

Rezi enthält Spoiler.

Worum geht es?

Josie ist schwanger - von Bengt, der seine Frau nicht verlassen will und sie vor die Wahl stellt - entweder sie treibt ab oder er beendet die Beziehung. Kathie wiederum ist kürzlich Witwe geworden und steht nun vor der Frage, ob sie ihren Laden, den sie wegen ihres Mannes aufgab, wieder eröffnen soll. Und auch mit Sohn Max gibt es Probleme.

Themen

Alter: Josie und Kathie merken, dass es ihnen noch gut geht, aber ungewiss ist, ob es so bleibt. Sie vergleichen sich z.B. mit einer älteren Freundin, die dement in einem Pflegeheim sitzt. Es ist ein Bereich, der immer mitschwingt, aber nur wenig ausgeführt wird. Kathie hat keine körperlichen Probleme, Josie keine Midlife-Crisis - ohnehin scheint sie mit ihrem Beruf zufrieden. Ich fand die Figuren in diesem Punkt zu sehr fokussiert auf ihre Probleme. Der Charakter ist verloren gegangen. Z.B. zählt Josie gern, aber sie hat keine weiteren Macken und man sieht nicht, was das in ihr auslöst. Es muss keine Zwangsstörung sein, aber meistens ist das eine Technik, um Anspannung loszulassen.

Homosexualität: Kathis Sohn offenbahrt sich als schwul und sie hat große Probleme damit. Sie gibt sich die Schuld und hofft bei jeder Frau, dass sich ihr Sohn "umentscheidet" Der Prozess zieht sich im Buch lange hin und ich empfand das als schmerzhaft - aber real. Leider wird nicht klar, wie Kathie lernt, das zu akzeptieren. Irgendwann nähern sich beide wieder an. Ich fand das sehr schade, weil es ein Prozess ist, der von beiden Seiten ein Umstellen, Hinterfragen bedeutet. Ich habe gehofft, dass das Buch den Lesern in diesem Punkt Lösungsmöglichkeiten aufzeigt.

Down-Syndrom: Dieses Thema ist so zentral, dass die Autorin sogar im Nachwort darauf eingeht. Es gibt ein junges Mädchen, das das Down-Syndrom hat - was mir nicht aufgefallen ist. Außerdem fragt sich Josie, ob sie den Test machen soll, mit dem sie herausfindet, ob ihr Kind eine Behinderung hat. Und eine weitere Figur hat einen Berührungspunkt. Ich fand das Thema gut aufgelöst und versöhnlich zuende gebracht. Und die Autorin bemüht sich, sowohl die positiven wie negativen Seiten zu zeigen. Trotzdem wirkt es ein bisschen zu durchdacht, zu erklärt.

Mütter: Sowohl Josie als auch Kathie haben Probleme mit ihren (Ersatz-)Müttern. Kathie wuchs bei ihren Großeltern auf, wurde von der Oma geschlagen und hatte zum Opa den größten Bezug. Sie spürt, dass sie diese Härte, die Kälte, auch als Erwachsene mit-nimmt und daher Probleme hat, Verständnis für ihren Sohn zu zeigen. Josies Mutter verdrängt das Familiengeheimnis, obwohl es sie belastet. Daher ist Josies Bezugsperson ihr Bruder. Beide Frauen schaffen es nicht, sich von ihren Müttern zu lösen. Ganz im Gegenteil: Im flotten Ende nähern sich Josie und ihre Mutter an. Ich fand das nicht gut nachvollziehbar, weil sich eine Bindung, die über Jahrzehnte gelitten hat, nicht mit ein paar Gesprächen bereinigen lässt.

Männer: Die ersten beiden Jahren mit Bengt empfand Josie als schön, die folgenden sieben nicht. Auch, weil Bengt weniger Zeit für sie hat. Ich fand das bedrückend, weil Josie viel Zeit für eine Beziehung aufgewendet hat, die nur 1/7 einer Woche stattfand. Sie hätte einen Partner finden können, fühlte sich aber durch die Affäre gebunden. Ich mochte, dass das so betont wurde, weil es ein Aspekt ist, der selten behandelt wird. Kathie redet über ihren verstorbenen Mann wenig, es kommt mir vor, als ob sie die Beziehung verdrängt bzw. sich nicht damit auseinandersetzen will. Prägnant für Werner war, dass er immer gegen den Laden war, aber Geld beiseite geschafft hat. Und dass der Sohn auf der Seite des Vaters stand, weil seine Mutter gearbeitet hat. Die beiden scheinen nebeneinander gelebt zu haben und ich frage mich, ob Kathie sich von ihrem Großvater und dessen Traum lösen konnte. Kathie und Josie hängen an Männern, die sie nicht halten - einer will nicht, der andere kann nicht (mehr). Vielleicht fehlte beiden Frauen eine Vaterfigur, die ihnen Halt gab.

Fazit

"Wir für uns" ist ein unaufgeregter Frauen-Roman mit einer starken Botschaft. Einige Themen, besonders das Down-Syndrom, fand ich zu gewollt dargestellt, auch wenn es wichtig ist, dass das in der Belletristik stattfindet, damit "Behinderungen" normal werden. Die Autorin hat beide Frauen gut nebeneinander montiert und ich konnte mit beiden mitfühlen. Letztlich ein Roman mit ein paar prägnanten Momenten, das aber nur mäßig in Erinnerung bleibt.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Der lange Weg der Traurigkeit

Der Panzer des Hummers
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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mich in eine Familiengeschichte stürzen wollte, die spannend ist und Konflikte untereinander erzählt. Leider war das Buch eher atmosphärisch, ausführlich, künstlerisch. ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mich in eine Familiengeschichte stürzen wollte, die spannend ist und Konflikte untereinander erzählt. Leider war das Buch eher atmosphärisch, ausführlich, künstlerisch. Es zeigt Momentaufnahmen, in denen Konflikte teilweise gelöst werden, aber wirklich thematisiert werden sie auch nicht. Ich habe mich lange gefragt, wann es zu Ende ist, und am Ende habe ich mich gewundert, dass es plötzlich zuende ist.

Besonders deprimiert hat mich, dass alle Figuren Probleme haben, diese aber nicht ansprechen, sondern auf der Stelle treten. Sie sich aber einreden, dass sie zufrieden sind.

Rezi enthält Spoiler

Worum geht es?

Charlotte, die Mutter der drei Geschwister, schwebt in einer Zwischenwelt, weil sie nicht Abschied nehmen kann. Während sie über ihr Leben und mit ihrem ebenfalls toten Mann redet, zeigt uns der Text das Schicksal der drei Kinder: Niels, der den wenigsten Raum einnimmt, schlägt sich als Plakatierer durch und kümmert sich um seinen depressiven Mitbewohner. Sidsel hat ein Kind von ihrem Professor, sagt ihm das aber nicht, und sie hadert damit, dass sie sich gern beruflich verwirklichen will. Ea wiederum lebt mit ihrem Freund und dessen Tochter in San Francisco, kann aber die Mutter nicht loslassen. Sie besucht Beatrice, die ihre Tochter bei der Oma zurückließ, um mit ihrer Partnerin in San Francisco zu leben. Dort hat sie aber auch nach 10 Jahren noch keinen Anschluss gefunden und gibt sich dem Alkohol und der Verzweiflung hin. Und sie versucht, auf das Leben ihrer Tochter Einfluss zu nehmen. Die wiederum als ASMR-Künstlerin lebt - die Niels gern zum Einschlafen guckt.

Wie hat mir das Buch gefallen?

Für mich hat der Text Eindruck hinterlassen, weil ich allen Figuren die Meinung sagen wollte. Und weil sie Probleme mit ihren Kindern haben. Sidsel und Beatrice haben ihren Töchtern die Väter verschwiegen. Niels lernt, wie stressig es sein kann, wenn man ein Kind ein paar Tage betreut. Ea hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Stieftochter, möchte aber kein eigenen Kinder. Und Mutter Charlotte, zu der alle drei ein unterkühltes Verhältnis haben, hat in der Zwischenwelt nichts Wichtigeres zu tun, als sich in Metaphern zu verlieren.

Für mich war der Text nicht gut greifbar, die Passagen der Mutter habe ich überlesen. Eine schöne Pointe ist jedoch der Schluss, in der eine Familie durch einen Irrtum erschaffen wird. Während die Figuren im ganzen Buch einer Bindung hinterher laufen, die sie eher belastet als erfüllt, fragt man sich am Ende, ob ein familiäres Gefühl entstehen kann, wenn man es als solches definiert. Und ob das nicht besser ist.

Nicht glücklich war ich mit dem sehr langatmigen Schreibstil, den vielen Beschreibungen, dem Pendeln zwischen den Figuren, deren Geschichten sich ähneln.

Gut gefallen hat mir das Interview mit der Autorin. Es kann einem Leser die Freude am Deuten nehmen, weil es erklärt, was die Intention des Buches war. Für mich hat das aber vieles aufgelöst und ich fand das Interviev interessanter als den Text.

Fazit

Wer auf traurige Familiengeschichten und Metaphern steht, wer gern zwischen den Zeilen liest und sich in Beschreibungen und Vages fallen lässt, der wird hier seine Freude haben. Für mich war es nur mäßig gut.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Interessante Struktur, aber etwas fade

Meteoriten
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Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv der Vergänglichkeit ist gut ins ganze Buch eingearbeitet.

Rezi enthält Spoiler

Worum geht es?

Journalistin Marianne trifft auf den Landschaftsarchitekten Virgile und was als Faszination beginnt, wächst zu einer Liebe mit tragischem Ausgang. Später treffen wir auf Florence, deren Mutter auf traurige Weise verstarb. Auch Florence spürt eine Anziehung zu Virgile, die sie letztlich von ihrer Familie entfernt. Und doch sind beide Frauen Meteoriten, die sich manchmal annähern, aber selten treffen.

Meine Meinung

Das Buch interessant macht seine Struktur: Wir folgen der Beziehung zwischen Marianne und Virgile im Schnelldurchlauf, bevor die Handlung von vorn beginnt, aber langsamer voranschreitet. Und dabei zwischen Marianne und Florence wechselt. Ich glaube, ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es besser ausgeht.

Die Figuren selbst bleiben blass, sie wirken auf mich nicht prägnant, schwer greifbar, obwohl sie Potential haben, besonders Virgile. Stattdessen erzählt der Text viel über Beschreibungen der Umgebung und der Figuren. Wie in einem Wimmelbild pendelt er von einer Figur zur nächsten, sodass zu unseren Protagonist:innen noch weitere Figuren hinzukommen z.B. Mariannes Eltern. Diese leben alternativ und vegan, und zu beiden hat Marianne ein distanziertes Verhältnis. Der Text konzentriert sich vor allem auf Mariannes Vater, der eher schweigsam ist, und die Vergänglichkeit des Körpers und das Leben, das verwelkt, spürt. Und dadurch eine Nähe zu seiner Tochter fühlt.

Es ist ein Buch, das in sich ruht, um sein Thema kreist, aber für mich wenig hat, das mir im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Mehr als eine Frau

Das Damengambit
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Ich hatte schon vieles über die Serie gehört, habe sie aber bisher nicht gesehen. Trotzdem freute ich mich, dass das Buch bei Netgalley als Rezensionsexemplar verfügbar war. Ich wollte wissen, was hinter ...

Ich hatte schon vieles über die Serie gehört, habe sie aber bisher nicht gesehen. Trotzdem freute ich mich, dass das Buch bei Netgalley als Rezensionsexemplar verfügbar war. Ich wollte wissen, was hinter dem "Hype" steckt. Für mich war es ein Buch, durch das ich flott durchgekommen bin, es war ein dramaturgisch gut gestalteter Schmöker. So aufregend, wie er in den Medien dargestellt wurde, fand ich den Text aber nicht.

Rezi enthält Spoiler.

Worum geht es?

Beht verliert bei einem Autounfall ihre Mutter und kommt ins Waisenhaus. Sie knüpft Kontakt zum Schwarzen Mädchen Jolene - eine zwiespältige Beziehung. Einerseits kommen die beiden gut aus und respektieren sich. Dieses Vertrauen spielt später eine wichtige Rolle. Andererseits übertritt Jolene Grenzen und kritisiert sie. Einen Ausweg aus dem streng durchgetakteten, öden Alltag, in dem die Kinder mit Beruhigungsmitteln betäubt werden, bietet sich Beth, als sie den Hausmeister beim Schachspielen beobachtet. Und dadurch entfacht eine Leidenschaft, die ihrem Leben eine Richtung gibt.

Meine Meinung

Mich hat fasziniert, dass Beth ein Wunderkind, aber bodenständig ist. Während Schachspieler, reale und fiktive, in den Medien oft als Sonderlinge dargestellt werden, die außer Schach wenig andere Themen kennen und/oder unter psychischen Krankheiten leiden, verleiht der Autor seiner Figur menschliche Züge. Beth hat ihre Periode, sie verliebt sich und hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Adoptivmutter Alma. Diese symbolisierte für mich auch Kritik am Frauenbild der 60er Jahre, in der die Hausfrau von ihrem Mann erst ignoriert, dann verlassen wird und die schließlich an einem gebrochenen Herzen (oder anderen Krankheiten) stirbt, weil sie sich nicht aufraffen konnte, ihre Wünsche zu erfüllen. Alma nutzt Beths Talent, um beider Leben zu finanzieren, aber sie ist nicht herrisch, sondern resigniert. Beth muss arbeiten, muss Partien studieren und wird auf manche Tuniere sogar von ihren Schachfreunden vorbereitet.

Das Einzige, womit sie nicht umgehen kann: dem Verlust. Im Schach und der Realität.

Die Sucht ist im Buch ein Teil der Figur, aber sie dominiert sie nur phasenweise. Beth hat, besonders bei Alkohol, eine hohe Toleranz - wenn sie konsumiert, dann benötigt sie viel, um vergessen zu können. Aber sie weiß auch, dass die Nachwirkungen der Tabletten ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und nimmt sie mit Bedacht. Einen Absturz erlebt Beth nach dem Tod Almas, weil sie traurig und überfordert ist. Sie kämpft sich aber aus diesem Tief heraus.

Beth hat wenig eigene Meinung, sie isst gern gut und weiß den Luxus, der ihr als Kind verwehrt blieb, zu schätzen. Aber sie interessiert sich nur wenig für Politik und Gesellschaft. Das Thema Feminismus wird nur erwähnt, als eine Reporterin mit ihr über Mode und Männer sprechen möchte und als Beth später erklärt, es solle keine Rolle spielen, dass sie eine Frau ist.

Letztlich zeichnet "Queen's Gambit" auch ein Portrait des Amerika der 50er und 60er Jahre - mit Fertiggerichten, Kaltem Krieg und einer beginnenden Bürgerrechtsbewegung. Und Frauen.

Auch die Spannung funktioniert im Buch: Wir verfolgen den Aufstieg unserer Heldin mit all den Spolpersteinen, sehen sie später fallen und wieder aufstehen. Bis zum versöhnlichen Ende. Das war sehr gekonnt.

Die Schachnotationen im Buch habe ich übersprungen, weil ich kein Schach spielen kann. Ich habe die Handlung trotzdem verstanden und konnte gut mitfühlen. Für mich waren sie ein Bonus-Level, denn zwischen den Zügen transportiert der Text Gefühle - sie sind mehr als eine Sachinformation, sondern stimmig eingebunden.

Fazit

"Das Damengambit" war für mich ein kleiner Glanzpunkt, weil es mit wenigen Klischees auskommt und nicht übertrieben dramatisch ist. Es zeichnet eine Frau, der ich mich gut annähern konnte, weil sie ein Genie, aber nicht "abgehoben" ist. Beth ist eine Heldin, die den Umgang mit Gefühlen lernen muss, aber sie weiß, was sie will. Ob Schach jedoch der Ausweg aus der Sucht oder das stärkere Suchtmittel ist, darüber kann man gut nachdenken.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Ein bisschen vage.

Schlafzimmerblick
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Ich kannte die Kolumnen aus der ZEIT und fand es passend, nach vielen Liebesromanen einen Text zu lesen, der sich mit realen Problemen beschäftigt.

Inhalt

Der Text vereint die Ratgeber-Kolumnen der ...


Ich kannte die Kolumnen aus der ZEIT und fand es passend, nach vielen Liebesromanen einen Text zu lesen, der sich mit realen Problemen beschäftigt.

Inhalt

Der Text vereint die Ratgeber-Kolumnen der Autorin, die teilweise auch frei zugänglich sind. Überarbeitet wurden die Texte, so scheint es mir, nicht. Das Thema sind (sexuelle) Beziehungen zu sich und zu anderen.

Wie fand ich den Inhalt?

Die Fragen und Antworten wirken abwechslungsreich. Von Fragen der eigenen Sexualität (Berührungen, Partnersuche, Trennungen) bis zu partnerschaftlichen Problemen (Fetische, unterschiedliche Orgasmen, Beziehungsprobleme) ist vieles dabei. Trotzdem hatte ich irgendwann das Gefühl, dass sich die Fragen ähneln. Ein paar Fragen weniger wären auch ok gewesen. Und mir fehlte die Vielfalt. Es gibt einige, simple Fragen, die mir gefehlt haben.

Die Fragesteller sind manchmal queer (haben aber eher Partnerinnen), was ich gut fand.

Die Antworten sind oft hilfreich, aber allgemein. Konkrete Handlungsempfehlungen oder Sätze gibt es nicht. Die Probleme werden vielseitig und oft aus Sicht des Paares, nicht der einzelnen Person, betrachtet. Das fand ich gut. Ich habe im Laufe des Buches ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie die andere Seite eines Problems aussehen kann. Oder zu ergründen, was das Problem, das man mit seinem Partner hat, für einen selbst bedeutet.

Allerdings gibt die Autorin manchmal "dem Patriachat" die Schuld, teilweise ganze Absätze lang. Das fand ich nicht konstruktiv.

Fazit

Ich weiß nicht, ob es der beste Ratgeber zum Thema ist, aber ich habe etwas mitgenommen. Trotzdem war es mir an manchen Stellen zu vage, zu un-praktisch.

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