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Veröffentlicht am 23.02.2024

Emotionaler, herzerwärmender Roman über Liebe, Familie, Träume und Backen

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Jennifer Quinn, genannt Jenny, ist 77 Jahre alt und mit ihrem Ehemann Bernard fast 60 Jahre verheiratet. Die beiden genießen ein ruhiges Leben in einem kleinen beschaulichen, englischen Dorf mit netten ...

Jennifer Quinn, genannt Jenny, ist 77 Jahre alt und mit ihrem Ehemann Bernard fast 60 Jahre verheiratet. Die beiden genießen ein ruhiges Leben in einem kleinen beschaulichen, englischen Dorf mit netten und liebenswerten Nachbarn.
Jenny ist eine leidenschaftliche Bäckerin und backt nahezu jeden Tag irgendeine Leckerei. Sie hütet Familienrezepte wie einen Schatz, doch da gibt es fast niemanden, dem sie diese weitergeben könnte, denn sie und Bernard sind kinderlos geblieben. Ihre Familie besteht nur aus Bernards Nichte, deren Mann und den zwei Kindern. Mit diesen verbringen die beiden aber gerne viel Zeit und genießen diese auch, besonders die mit den kleinen Kindern.
Aufgrund ihrer Leidenschaft fürs Backen schaut Jenny gerne eine Backshow im Fernsehen. Dadurch angeregt, denkt sie darüber nach, was sie in ihrem Leben erreicht hat und ob sie irgendwas hinterlassen würde. Sie beschließt, sich bei der Backshow als Kandidatin zu bewerben und sich damit einen Traum zu erfüllen, falls es klappt. Die Bewerbung verheimlicht sie aber Bernard und ihrem Umfeld, da sie nicht daran glaubt, angenommen zu werden und sich nicht blamieren möchte. Doch es kommt anders, sie wird zum Casting eingeladen und schließlich auch als Kandidatin angenommen. Durch das Geheimnis, das sie vor ihrem Mann hat und das sie erst lüftet, als sie angenommen wird, erinnert sie sich auch an ein dunkles Geheimnis, das sie seit ihrem Kennenlernen vor ihrem Mann geheim hält.

Zwei oder sogar drei große Themen stehen in diesem Roman im Vordergrund. Da ist die Leidenschaft fürs Backen, die innige Beziehung zwischen Jenny und Bernard und das große Geheimnis, das Jenny seit so vielen Jahren hütet.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog in dem die junge Jennifer Quinn ein Rezeptbuch zu schreiben beginnt, in dem sie die ersten Familienrezepte niederschreibt. Die weiteren Kapitel tragen alle die Namen von Backwaren oder Süßigkeiten, die im jeweiligen Kapitel eine Rolle spielen. Viele Kapitel beginnen mit Rückblicken in kursiver Schrift, die von Jennys Jugend erzählen und dem Leser nach und nach ihr Geheimnis offenbaren. Das hat mich emotional schon sehr berührt.

Ganz besonders mein Herz erwärmt hat die Darstellung des alternden Ehepaars Jenny und Bernard. Ihre Beziehung ist so voller Gefühle füreinander, die beiden sind so innig zusammen und unzertrennlich, das war wirklich schön zu erleben und oft auch sehr emotional. Und so konnte ich Jennys heimliche Angst, dass ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleibt, gut verstehen.

Die Backleidenschaft ist das vorherrschende Thema und so bekam ich beim Lesen nahezu in jedem Kapitel Lust auf die dort beschriebenen Köstlichkeiten.
Die Backshow, in der Jenny und die anderen Kandidaten ihre Leidenschaft und ihr Können dann in einem Wettbewerb zeigen, ist detailreich beschrieben und ich habe von Beginn an mit Jenny gefiebert, wie weit sie wohl kommen wird und ob sie am Ende gewinnen kann.
Die Autorin, deren Debüt dieser Roman ist, ist selbst Fernsehproduzentin, so dass die Einblicke hinter die Kulissen einer solchen Fernsehproduktion authentisch wirken.
Jenny trifft dort als älteste Teilnehmerin auf überwiegend junge Konkurrenz. Sie wird aber nett und freundlich aufgenommen und schließt sogar eine Freundschaft mit einem Teilnehmer. Auch das war eine Darstellung, die mir gefallen hat, dass die jüngeren Menschen die alte Dame eben nicht auf ihr Alter reduzieren sondern sie so akzeptieren, wie sie ist.

Der Roman endet mit einem kleinen, leisen Paukenschlag im letzten Kapitel. Darauf folgt dann noch ein Epilog, der mir ein bisschen zu knapp geraten war. Da hätte ich gerne noch ein paar Seiten mit ein paar kleinen Details gelesen.

Dieser Roman in einem ruhigen, herzlichen Schreibstil ist ein Wohlfühlroman rund um die Backleidenschaft, eine lange und glückliche Ehe und ein großes Geheimnis, das ein Leben verändert hat.
Eine gelungene Mischung aus vielen Emotionen, ernsteren Themen, humorvollen Momenten machen ihn zu einem schönen Leseerlebnis das gut unterhält aber auch etwas Tiefgang bietet und die Botschaft vermittelt: Erfülle Dir Deine Träume solange es geht!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 22.02.2024

Winterlicher Wohlfühlroman über ein Familiengeheimnis mit Syltflair

Winterzauber auf Sylt
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Foodbloggerin und Social Media Expertin Liv erhält eine Einladung ihrer Tante Tilda, diese doch auf Sylt zu besuchen. Tilda lebt seit dem Tod ihres Mannes Bruno alleine und kann Unterstützung gebrauchen. ...

Foodbloggerin und Social Media Expertin Liv erhält eine Einladung ihrer Tante Tilda, diese doch auf Sylt zu besuchen. Tilda lebt seit dem Tod ihres Mannes Bruno alleine und kann Unterstützung gebrauchen. Außerdem töpfert sie neuerdings und möchte, dass Liv ihre Werke im Internet vermarktet. Liv und ihre Tante Tilda standen sich in Livs Kindheit sehr nahe und verbrachten viel Zeit miteinander. Doch irgendwann war Tilda nicht mehr da, da sie fortgezogen war und der Kontakt beschränkte sich auf gelegentliche Briefe, Mails oder Nachrichten über das Handy.
Da Liv aktuell private Probleme mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Meike hat, nimmt sie die Einladung an und reist von Berlin nach Sylt.
In Tante Tildas Haus findet sie ein Chaos vor und in der anderen Haushälfte wohnt aktuell ein zwar attraktiver aber recht unfreundlicher Mann namens Kaj.
Gemeinsam mit Tilda will Liv das Haus wieder in Ordnung bringen. Dabei kommt sie nicht nur dem Rezept von Brunos Bouillabaisse sondern auch einem Geheimnis auf die Spur, das Tilda hütet.
Aber auch Kaj im Nachbarhaus scheint ein Geheimnis zu haben.
Was geht da auf Sylt vor sich?

Es hat Freude gemacht, Liv nach Sylt zu begleiten. Schnell erfährt man, was in Berlin geschah und warum es Liv recht ist, nach Sylt zu reisen. Tante Tildas Geheimnis auf die Spur zu kommen, dauert dagegen viel länger und sorgt für Spannung.
Auf dem Weg dorthin geschieht aber so einiges.
Die Autorin beschreibt das Setting im winterlichen Sylt sehr anschaulich und macht sich Wind und Meer zu nutze. Aber sie zeigt auch anhand einiger Nebenfiguren, wie z. B. Tildas Freundinnen, die Mentalität der Sylter. Das hat mir gut gefallen und es wirkte auch alles authentisch.
Das winterliche Sylt vermittelte mir einen ganz anderen Eindruck als den, den man im Sommer mit vielen „Schicke-Micki-Touristen“ bekommen könnte. Hier wirkte alles sehr gemütlich und anschaulich.
Auch wenn es irgendwann auf Weihnachten zugeht steht das Fest hier nicht im Vordergrund so dass es auch kein Weihnachts- sondern ein winterlicher Roman ist.

Die Handlung ist vielfältig und facettenreich, wie die Protagonisten. Es ist eine gelungene Mischung aus ernsteren aber auch humorvolleren Themen und auch die Liebe fehlt nicht.
Daneben geht es auch häufig um leckeres Essen, wie eben die Bouillabaisse aber auch Fischbrötchen und andere Leckereien. Ein Rezept für die Suppe gibt es im Anhang zum Buch.
Sowohl Tildas als auch Kajs Geheimnis haben am Ende einige Auswirkungen und sorgen für Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte.

Lena Wolf erzählt hier in einem sehr gefälligen und lebendigen Schreibstil eine emotionale aber auch sehr unterhaltsame Familiengeschichte die dazu noch eine schöne winterliche Stimmung und viel Syltfeeling bietet. Ich habe den Roman gerne gelesen und genossen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 16.02.2024

Spannender und unterhaltsamer Fall für Eve Dallas

Blutige Verehrung
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In einem Kino geschieht ein Mord. Eine junge Frau wird von hinten erstochen und niemand hat etwas mitbekommen. Auf den Überwachungskameras ist eine verdächtige Person zu erkennen aber ansonsten tappt Eve ...

In einem Kino geschieht ein Mord. Eine junge Frau wird von hinten erstochen und niemand hat etwas mitbekommen. Auf den Überwachungskameras ist eine verdächtige Person zu erkennen aber ansonsten tappt Eve Dallas erst mal im Dunkeln besonders bezüglich des Motivs.
Dann meldet sich die Autorin Blaine DeLano in Begleitung von Eves Freundin, der Journalistin Nadine Furst, auf der Polizeiwache. Sie hat die Vorgehensweise des Mordes erkannt, denn sie entspricht dem fiktiven Mord in einem ihrer Krimis. Sie weiß auch zu berichten, dass es vor einigen Wochen bereits einen anderen Mord an einer jungen Prostituierten gegeben hat, der ebenfalls einem ihrer Krimis aus derselben Reihe ähnelt.
Sie hat die Befürchtung, dass es weitere Morde nach den anderen Krimis aus der Reihe geben könnte. Eve Dallas ist überrascht, teilt aber die Befürchtung der Autorin und beginnt in deren Umfeld zu ermitteln, denn es könnte sich um den Ex-Mann der Autorin handeln oder einen enttäuschten Autor, der mit seinen eigenen Büchern gescheitert ist.
Und natürlich ist ihr oberstes Ziel, den Täter bzw. die Täterin zu fassen, bevor weitere Morde geschehen.

Die Grundidee des Thrillers hat mir sehr gefallen. Eine Autorin und deren Bücher spielen eine wichtige Rolle. Sie hat eine Krimi-Reihe von bisher acht Büchern geschrieben, deren fiktive Morde nun nachgeahmt werden. Wer mordet da und warum? Hat das Motiv etwas mit der Autorin zu tun? Ist der Täter im Umfeld der Autorin zu suchen? Fragen über Fragen, die sich auch Eve Dallas stellt und denen sie mit ihrem Team nachgeht.
Ich war wieder begeistert von den Ermittlungsansätzen. Da werden Stoffe von Kleidung erkannt und deren Herkunft verfolgt und so kommt man von einem Indiz zum nächsten bis sich ein Bild zusammensetzt. Das ist immer wieder faszinierend in dieser Reihe.

Natürlich erfährt Eve wieder viel Unterstützung durch ihren geliebten Ehemann Roarke, der häufig an ihrer Seite ist aber auch einige Recherchen für sie übernimmt und damit die elektronischen Ermittler unterstützt. Aber auch die Psychologin Dr. Mira ist Eve erneut eine gute Hilfe ebenso wie ihre Partnerin Delia Peabody.

In diesem Teil haben mir ein paar Kleinigkeiten gefehlt, die sonst eine Art „Running Gags“ sind, z. B. der ewige Schlagabtausch mit dem Butler Summerset oder Roarkes Versuche, Eve zu gesunder Ernährung zu bewegen.
Auch haben mir ein paar weitere Nebenfiguren gefehlt, die sonst ihre Rollen spielen, diesmal aber nicht mitgewirkt haben.
Vielleicht war das aber auch genau die Absicht der Autorin.
Die Abwesenheit des Butlers, der sich im Urlaub befindet, ermöglicht Eve und Roarke einige Freiheiten, die sie auch ergiebig ausnutzen.
Auch hier ergibt sich ja eigentlich ein roter Faden durch die gesamte Reihe, denn neben der Kriminalhandlung gibt es eben die Liebesgeschichte zwischen Eve und ihrem Ehemann Roarke, die immer viel zu bieten hat.

Der aktuelle Fall für Eve Dallas und ihr Team hat mir auch durch sein „Bücherthema“ gut gefallen. Die Ermittlungen gestalten sich kleinteilig und spannend und führen wieder einmal in menschliche Abgründe. Insgesamt verläuft dieser Fall etwas ruhiger und weniger actionreich als vorherige, bietet aber dennoch gute Krimiunterhaltung!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 15.02.2024

Spannungsroman mit Psychothrillerelementen und ungewöhnlichem Ausgang

Romeos Tod
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Mona Russo wird nach 10 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Da sie in Berlin nichts und niemanden mehr hat, möchte sie nach Italien reisen, wo sie ihren Ex-Mann Vincenzo und ihre Kinder Leo und Lena ...

Mona Russo wird nach 10 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Da sie in Berlin nichts und niemanden mehr hat, möchte sie nach Italien reisen, wo sie ihren Ex-Mann Vincenzo und ihre Kinder Leo und Lena vermutet. Im Zug lernt sie Dorothea kennen, die auf dem Weg in die Nähe von München ist, wo ihr Sohn Jan im dortigen Theater den Hamlet spielt.
Da es mit dem Zug Probleme gibt, mieten die beiden Frauen ein Auto und Mona begleitet Dorothea und lernt so Jan Jespik kennen, der nach einer gelungenen Premiere für seine Rolle gefeiert wird. Auf der Premierenfeier verlieben sich Mona und Jan ineinander und die beiden Frauen bleiben zunächst in dem Ort bei München.
In langen Nächten erzählt Mona Jan die tragische und erschütternde Geschichte ihrer Ehe, wie diese endete und warum sie im Gefängnis gelandet ist. Ihr Mann Vincenzo hat ihr daraufhin die Kinder vorenthalten und ist schließlich mit ihnen verschwunden. Mona vermutet ihn in seiner italienischen Heimat in der Toskana. Jan ist von Monas Geschichte tief betroffen und verspricht, ihr zu helfen, die Kinder zu suchen und Mona zu rächen. Doch da er zunächst noch die Verpflichtung am Theater hat, bittet er seine Mutter Dorothea doch mit Mona voraus zu fahren. Er will dann hinterher reisen, sobald es möglich ist. Die beiden Frauen fahren in die Toskana und beginnen mit der Suche nach Vincenzo.

Im Gegensatz zu früheren Büchern von Sabine Thiesler wird dieses nicht als Thriller sondern als Roman bezeichnet und das trifft auch zu. Mir hat hier trotz gewisser Spannung und Verbrechen, die verübt werden, der Thrill gefehlt.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil „Hamlet“ erleben wir das Kennenlernen von Mona und Jan, die im Mittelpunkt der Handlung stehen, jeweils wechselnd oder auch zusammen. Beide waren mir mehr als unsympathisch wobei sich meine Gefühle für Mona im Verlauf geändert haben. Anfangs, als sie nach und nach Jan ihre Geschichte erzählt und es im Buch entsprechende Rückblicke gibt, hatte sie noch mein Mitgefühl. Die Ehe war nicht das was sie sich immer erträumt hatte und sie tat mir leid. Das änderte sich aber im weiteren Verlauf, als gewisse Details bekannt werden.

Der zweite Teil „Lenz“ bringt dann die Leser und die Protagonisten in die Toskana. Hier erleben wir einigen italienischen Flair, wie auch in früheren Büchern der Autorin. Mona und Dorothea machen sich auf die Suche nach Vincenzo und den Kindern. Jan, der inzwischen den Lenz von Büchner spielt, bringt sein Engagement zu Ende und folgt dann den beiden. Es kommt zur Katastrophe.

Im dritten Teil „Romeo und Julia“ erschließt sich dann allmählich auch der Buchtitel. Jan kehrt zurück nach Deutschland und nimmt ein Engagement als Romeo an. Etwas später folgt ihm Mona nach Deutschland.
Und dann folgt ein Paukenschlag, der so nicht vorhersehbar war.

Insgesamt hat mich dieser Roman in mehrfacher Hinsicht enttäuscht.
Die Handlung war zwar insgesamt durchaus spannend, aber es war kein Thriller sondern eher ein Spannungsroman mit Psycho-Elementen.
Ganz anders als in vorherigen Büchern verwendet die Autorin hier eine sehr primitive Ausdrucksweise, oftmals sogar Fäkalsprache, was irgendwann ein bisschen nervt, auch wenn es zu den beiden Figuren passt.
Die beiden Protagonisten lernen wir sehr intensiv kennen bis in deren Innerstes und erleben viele Empfindungen und Gedanken. Man kann schon fast von Charakterstudien der beiden sprechen. Und so wird nach einiger Zeit klar, dass wir es hier mit zwei psychisch gestörten Personen zu tun haben.
Der erste Teil zog sich ein bisschen, der zweite Teil bringt Erstaunliches ans Licht, doch leider wird dort ein Handlungsfaden nicht beendet.
Im dritten Teil entwickelt sich die Handlung in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hätte. Und dann plötzlich war die Geschichte zu Ende und ich war völlig fassungslos und habe zweimal nachgeschaut, ob es das dann wirklich war und das Buch dort endet.

„Romeos Tod“ ist ein Spannungsroman mit Psycho-Elementen, zwei ganz besonderen Protagonisten, die meiner Meinung nach nah am Wahnsinn sind und einem ungewöhnlichen Ausgang, der mich fassungslos gemacht hat. Mich hat der Roman nicht vollständig überzeugen können aber da es auch viele sehr positive Meinungen gibt, sollte sich jeder selbst ein Bild machen!


Fazit: 3 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.02.2024

Berührender Roman über einen großen Verrat und ein Familiengeheimnis

Der Verrat von Oyster Shore
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Die Schriftstellerin Lowenna besinnt sich der kornischen Wurzeln ihrer Familie und zieht sich nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall zurück. Dort verbrachte sie in ihrer Kindheit viele schöne Sommer ...

Die Schriftstellerin Lowenna besinnt sich der kornischen Wurzeln ihrer Familie und zieht sich nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall zurück. Dort verbrachte sie in ihrer Kindheit viele schöne Sommer bei ihrer Großmutter. Lowenna mietet das alte Bootshaus von Oyster Shore, wo sie Ruhe finden und ein Buch schreiben möchte.
Sie trifft auf den Australier Noah, der in kurzer Zeit sowohl seine Frau als auch seine Mutter verlor. Er möchte den letzten Wunsch seiner verstorbenen Mutter erfüllen und in Cornwall die Familiengeschichte ergründen.
Noah ist Lowenna ein wenig mit dem alten Haus und der Eingewöhnung behilflich und so kommen die beiden sich näher. Lowenna, die als Schriftstellerin recherchieren gewöhnt ist, findet Gefallen an der Ahnenforschung und beginnt Noah zu unterstützen und gleichzeitig die Wurzeln ihrer eigenen Familie zurück zu verfolgen.
Und so kommen die beiden einer alten Geschichte auf die Spur, die alles verändert.

Der Prolog beginnt mysteriös und berichtet vom Sterben eines Mönches, von Träumen gequält, im Jahr 1963 in London.
Naturgemäß erfährt man als Leser erst später, wer dieser Mann war und was seine letzten Träume zu bedeuten haben.
Danach begleiten wir Lowenna nach Cornwall und erleben in den ersten 16 Kapiteln, wie sie sich im alten Bootshaus von Oyster Shore einrichtet, dort einlebt und Noah kennenlernt. Auch erfahren wir so einiges über sie und ihre Kindheit.
Dann wechselt der Handlungsstrang für weitere 16 Kapitel in die Vergangenheit der Jahre 1904 bis 1917.
Dort erleben wir Ned, Gerald und Madalyn, die sich in ihrer Kindheit bzw. Jugend in Oyster Shore kennenlernen und Freunde werden.
Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sich beide jungen Männer in die schöne Madalyn verlieben.
Aber auch der ausbrechende erste Weltkrieg wirkt sich auf das Leben der drei aus bis ein unglaublicher Verrat alles für immer verändert.

Ruth Saberton ist eine großartige Erzählerin.
Sie bringt mir den schönen Landstrich am Fluß in der Nähe der Küste Cornwalls nahe und beschreibt alles so bild- und detailreich, dass ich sowohl die schöne Landschaft als auch das Herrenhaus und das Bootshaus von Oyster Shore vor mir sehe.
Auch die sommerliche Stimmung sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit kommt durch schöne Beschreibungen gut zur Geltung.

Wie oft bei solchen Romanen ist der Handlungsstrang in der Vergangenheit der wichtigere von beiden. Und auch in diesem Fall hat mich dieser Teil wirklich gepackt. Die Geschichte von Ned, Gerald und Madalyn, in die ich tief eintauchen konnte, hat mich gefesselt und sehr berührt. Ich war mitten drin in der Handlung und habe alles was geschieht hautnah miterleben können, fast wie in einem Film. Und so habe ich gebannt die Ereignisse verfolgt und konnte kaum glauben, was ich da las. Neben der Handlung um die drei Freunde bekam ich ein gutes Zeitbild des Lebens zur damaligen Zeit mit Standesunterschieden und gesellschaftlichen Zwängen und auch den tragischen Ereignissen der Kriegsjahre.

Gegen Ende treibt die Autorin die Spannung noch einmal richtig hoch und wechselt in schneller Folge von Gegenwart zur Vergangenheit bis zur endgültigen Auflösung der Handlung in der Vergangenheit und den Auswirkungen auf die Gegenwart.
Das war unglaublich packend und so schön erzählt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es dann mit einem Lächeln beendet habe.

„Der Verrat von Oyster Shore erzählt von Freundschaft, einer großen Liebe und einem Verrat, der Leben verändert hat.
Die Geschichte, eine gelungene Mischung aus Romantik, ein bisschen Drama und Familiengeschichte, ist emotional und fesselnd und vor allem ganz wunderbar erzählt. Ich empfehle dieses großartige Werk gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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