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Veröffentlicht am 02.01.2018

Unblutiger Psychothriller

Blick in die Angst
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Nach „Still missing“ hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, war jedoch anfangs etwas enttäuscht.
Auch wenn der Schreibstil der Autorin erneut sehr flüssig und mitreißend war, fand ich den Anfang der Geschichte ...

Nach „Still missing“ hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, war jedoch anfangs etwas enttäuscht.
Auch wenn der Schreibstil der Autorin erneut sehr flüssig und mitreißend war, fand ich den Anfang der Geschichte etwas „zäh“.
Während der Behandlung ihrer selbstmordgefährdeten Patientin, gibt es viele Rückblicke auf Nadines Vergangenheit. Aus Sicht von Nadine in der Ich-Form werden, zwischen den aktuellen Ereignissen, Erlebnisse geschildert aus der Zeit, in der sie mit ihrer Mutter ebenfalls in der Sekte gelebt hat, aus der ihre Patientin geflüchtet ist. Zunächst werden die Zusammenhänge nicht ganz klar. Mehr und mehr erfährt man jedoch von tragischen Ereignissen, die damals geschahen und von den geschickten Manipulationen des Sektenführers, die er bis in die Gegenwart beherrscht und immer noch ausführt.

Erst allmählich wird klar, dass Nadine durch ein schreckliches Ereignis viele Erlebnisse der Vergangenheit verdrängt hat. Durch bestimmte Erlebnisse erlebt sie immer öfter Flashbacks, die Teile der Erinnerung zurück bringen.
Erst da wird allmählich das gesamte Ausmaß der Story klar und die Spannung steigt an.
Als Nadine dann beginnt weitere Nachforschungen anzustellen, weil sie die Vergangenheit vollständig aufklären möchte, überschlagen sich die Ereignisse und das Buch entwickelte sich für mich zum „Suchtbuch“.

Die Hauptprotagonistin Nadine wirkt glaubhaft und authentisch. Ihre Handlungen und Emotionen sind nachvollziehbar und gut beschrieben. Besonders ihre Sorge um ihre Tochter, die sich von ihr gelöst hat und auch in die Fänge der Sekte zu geraten droht, war für mich sehr glaubhaft dargestellt.
Auch die anderen Charaktere sind gelungen und passen gut ins Gesamtbild.

Insgesamt ist es ein unblutiger Psychothriller mit einer komplexen Story, die anfangs etwas dahin plätschert aber etwa ab der Hälfte packend wird und gegen Ende auch noch einige Wendungen und Überraschungen bietet.
Spannende Unterhaltung, bei der mir jedoch ein bisschen der letzte Kick gefehlt hat.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 02.01.2018

Spannender und überzeugender Pageturner

That Night - Schuldig für immer
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Dies ist mittlerweile der vierte Thriller von Chevy Stevens und meiner Meinung nach der bisher Beste!
Tonis Geschichte hat mich vom ersten Augenblick an gefesselt.
Als erstes erleben wir, wie Toni nach ...

Dies ist mittlerweile der vierte Thriller von Chevy Stevens und meiner Meinung nach der bisher Beste!
Tonis Geschichte hat mich vom ersten Augenblick an gefesselt.
Als erstes erleben wir, wie Toni nach 16 Jahren im Gefängnis auf Bewährung entlassen und zunächst in ein "Freigängerhaus" verlegt wird. Dort soll sie sich auf ihr Leben in Freiheit vorbereiten und einen Job suchen.
Insgesamt spielt sich die Geschichte, die Toni aus ihrer Sicht selbst erzählt, aber auf mehreren Zeitebenen ab.
Im Jahr 1996 erleben wir Tonis Highschool-Zeit, in der sie ein typischer etwas rebelliger Teenager ist.
Im Frühjahr 1998 begleiten wir Toni nach der Verurteilung ins Gefängnis und erleben ihren Alltag dort.
Schließlich kehrt Toni nach ihrer Entlassung auf Bewährung im Jahr 2013 in ihren Heimatort zurück. Während anfangs mit jedem Kapitel zwischen den Zeitebenen gewechselt wird, spielt die Geschichte nach etwas mehr als der Hälfte des Buchs ausschließlich in der Gegenwart.
Die früheren Ereignisse enden mit der Nacht, in der Tonis Schwester Nicole getötet und Toni und Ryan verhaftet wurden.
Durch die anfänglichen Wechsel der Zeitebenen baut sich von Anfang an Spannung auf, die aber auch nicht nachlässt, wenn sich die Geschichte nur noch in der Gegenwart abspielt und Toni allmählich versucht, die Wahrheit herauszufinden.
Denn alles dreht sich um die Fragen:
Sind Toni und Ryan wirklich unschuldig?
Was geschah in der Nacht am See?

Die Stimmung dieses Thriller war neben der Spannung von Anfang an sehr bedrückend, stellenweise auch sehr aufwühlend.
Man stelle sich nur mal vor, unschuldig verhaftet, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt zu werden und niemand glaubt oder hilft einem. Allein bei dem Gedanken bekam ich eine Gänsehaut.
Ich mochte die Protagonistin Toni, weil sie sehr natürlich und authentisch dargestellt ist. Daher hat es mich berührt, wie sehr sie in der Highschool unter Mobbing von Mitschülerinnen leiden musste und ich habe mit ihr unter der sozialen Kälte in ihrem näheren Umfeld, besonders in der Familie, gelitten.
Dass ihre Vergangenheit Toni in ihrem neuen Leben irgendwann einholen würde, hatte ich fast geahnt. Ebenso hatte ich schon früh einen Verdacht, wer Nicoles Mörder sein könnte. Diese leichten Vorhersehbarkeiten tun der Spannung aber keinen Abbruch und die Aufklärung über das "Wer und warum" dieser verhängnisvollen Nacht ist ein Paukenschlag.

In einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil erzählt Chevy Stevens die Geschichte von Toni und stellt sowohl die Ereignisse als auch die weiteren Figuren sehr realistisch und glaubhaft dar. Besonders gut gelingt es ihr, die Emotionen der Protagonisten zu transportieren und psychologische Spannung zu erzeugen.

Dieser Thriller ist ein absoluter Pageturner, der mich zuerst in seinen Bann gezogen und dann länger nicht mehr losgelassen hat.
Dieses spannende und überzeugende Leseerlebnis kann ich nur empfehlen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 30.12.2017

Spannung, Action und viele Überraschungen

Der verbotene Liebesbrief
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Dieses Buch erschien im Original bereits im Jahr 2000 unter dem Titel „Seeing double“ und wurde 2017 in überarbeiteter Form unter dem Titel „The Love Letter“ neu aufgelegt.
Anders als in ihren sonstigen ...

Dieses Buch erschien im Original bereits im Jahr 2000 unter dem Titel „Seeing double“ und wurde 2017 in überarbeiteter Form unter dem Titel „The Love Letter“ neu aufgelegt.
Anders als in ihren sonstigen Romanen erzählt Lucinda Riley hier die Geschichte nicht auf zwei Zeitebenen sondern siedelt die Story nur in der Gegenwart an. Dennoch ist der Dreh- und Angelpunkt ein Geheimnis, das weit in der Vergangenheit liegt.
Die Journalistin Joanna soll über die Trauerfeier des kürzlich verstorbenen Schauspielers Sir James Harrison berichten. Auf der Trauerfeier begegnet sie einer alten Dame namens Rose, die einen Schwächeanfall erleidet. Joanna begleitet sie nach Hause und dort erzählt ihr Rose eine mysteriöse Geschichte. Wenig später schickt sie Joanna auch noch mehrere alte Dokumente, u. a. auch einen Liebesbrief voller merkwürdiger Andeutungen. Joanna wird neugierig und wittert eine große Story, so dass sie mit Recherchen beginnt.
Was sie damit auslöst könnte man fast als „Stich ins Wespennest“ bezeichnen. Es geschehen merkwürdige Dinge, in Joannas Wohnung wird eingebrochen und Rose verstirbt ganz plötzlich.

Dieser Roman ist ganz anders als die anderen Bücher der Autorin. Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll, absolut fesselnd mit einem hohen Spannungsbogen. Man kann sagen, dass sie sogar Thrillerelemente beinhaltet.
Joanna verbeißt sich regelrecht in ihre Recherchen und möchte das Rätsel unbedingt lösen. Aber es geht sehr langsam voran und nur allmählich setzen sich die Puzzleteilchen zusammen. Dadurch hat mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen und sich dann auch zum Pageturner entwickelt. Denn die große Frage, wie das alles zusammen hängt und was das große Geheimnis ist, klärt sich vollständig erst am Ende.
Neben Joanna gibt es weitere wichtige Figuren. Da ist ihr bester Freund Simon, sowie Zoe und Marcus Harrison, die Enkel des verstorbenen Schauspielers.
Die Erzählperspektiven wechseln häufig zwischen den Protagonisten, so dass der Leser gegenüber Joanna oft einen Informationsvorsprung hat. Dadurch wird aber nichts entscheidendes verraten sondern eher noch mehr Spannung aufgebaut.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Wie schon der Klappentext andeutet, bahnt sich zwischen Joanna und Marcus eine Beziehung an, die sich perfekt in die Geschichte einfügt, eine wichtige Rolle spielt aber nicht kitschig wird oder sich gar in den Vordergrund drängt.
Mit hohem Tempo und einem sehr mitreißenden Schreibstil erzählt Lucinda Riley hier eine Geschichte voller dunkler Geheimnisse, Intrigen und Lügen, deren gesamte Auswirkungen aus tiefer Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen. Die Auflösung des so gut gehüteten Geheimnisses war spektakulär und überraschend und das Ende sehr unerwartet aber durchaus passend.

Dieses Buch zeigt eine ganz andere Seite von Lucinda Riley und hat mich wirklich begeistert. Über 600 Seiten voller Spannung, Action, vielen Überraschungen und Wendungen sowie gut gezeichnete Charaktere machen das Buch zu einem packenden Lesevergnügen.
Ich würde mich freuen, wenn Lucinda Riley ihr „kriminalistisches Talent“ noch einmal in einem Buch umsetzen würde und empfehle diesen Roman voller Begeisterung weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.12.2017

Hochspannung, Nervenkitzel, Pageturner

Das Rachespiel
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Es ist ein „Spiel“ zu dem Frank Geissler und seine 3 Jugendfreunde aufgefordert werden, ein Spiel mit ungewissem, möglicherweise tödlichem Ausgang.
Nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin in ...

Es ist ein „Spiel“ zu dem Frank Geissler und seine 3 Jugendfreunde aufgefordert werden, ein Spiel mit ungewissem, möglicherweise tödlichem Ausgang.
Nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin in diesem Spiel.
Relativ schnell wird klar, dass es um ein Ereignis aus der Jugendzeit der
4 Protagonisten geht, bei dem ein fünfter Jugendlicher möglicherweise ums Leben kam.
Durch geschickt platzierte Rückblenden erfährt der Leser „häppchenweise“ was damals geschah.
Wer jedoch hinter diesem „Spiel“ steckt und was sein Motiv bzw. Ziel ist, klärt sich erst ganz zum Schluss.

Von Anfang bis Ende wird die Geschichte auf einem sehr hohen Spannungsniveau erzählt.
Mit dem Atombunker, dem ehemaligen Ausweichsitz der NRW-Landesregierung in der Eifel, hat der Autor einen real existierenden und sehr interessanten Schauplatz gewählt. Diese große und verwinkelte Anlage bietet viel Potential, das der Autor geschickt und gut ausnutzt.
Arno Strobel spielt nicht nur mit den Protagonisten, sondern auch mit dem Leser.

Die 4 Protagonisten sind recht unterschiedlich und man spürt als Leser sehr gut deren Verzweiflung, Ratlosigkeit und Überlebenswillen.
Die unterschiedlichen Aufgaben des „Spiels“ und die Ereignisse bei den Versuchen, die Aufgaben zu lösen, zerren an den Nerven der Protagonisten und des Lesers. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Protagonisten nicht mehr als Team sondern gegeneinander agieren, denn es geht nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das ihrer Familien.

Hochspannung, großerer Nervenkitzel und unglaubliche Psychospielchen, aber auch die unterschiedlichsten Emotionen sind der Stoff, aus dem dieser Psychothriller gemacht ist.
Ich habe mit den Protagonisten gefiebert und gelitten und war über das Ende und die Auflösung sehr überrascht.

Von mir gibt es für diesen tollen Pageturner nicht nur eine Leseempfehlung sondern einen „Lesebefehl“!



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 20.12.2017

Charmanter Roman mit Pariser Flair

An einem Tag in Paris
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Schon das Cover des Buches erinnert an das besondere Flair von Paris. Im Buch finden sich einige liebevolle Zeichnungen von Pariser Motiven.
Vor jedem Abschnitt der 3 Paare gibt es einen kleinen Stadtplan, ...

Schon das Cover des Buches erinnert an das besondere Flair von Paris. Im Buch finden sich einige liebevolle Zeichnungen von Pariser Motiven.
Vor jedem Abschnitt der 3 Paare gibt es einen kleinen Stadtplan, in dem man den Weg sehen kann, den die Paare jeweils bei ihrem Spaziergang nehmen.
Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich, aber liebevoll ausgearbeitet. Ihre Geschichten sind gut beschrieben, oft auch mit Rückblicken auf ihre Erlebnisse bevor sie nach Paris kamen. Man erfährt viel über das Leben der Personen und lernt sie so gut kennen. Die einzelnen Abschnitte bzw. Geschichten sind in sich abgeschlossen, enden aber alle am selben Punkt.
Sie sind oft sehr romantisch, aber auch traurig und manchmal hatte ich das Gefühl ein Märchen für Erwachsene zu lesen.
Die Autorin, die selbst einige Jahre in Paris gelebt hat, schafft es, die Stadt und das Flair so gut zu beschreiben, dass man es beim Lesen „fühlen“ kann, auch wenn man selbst noch nicht dort war. Kennt man Paris findet man sich sicher an vielen Orten wieder.
Nach dem 2. Abschnitt hatte ich das Gefühl, den roten Faden des Buches entdeckt zu haben. Am Ende stellte sich aber heraus, dass es den eigentlich nicht gibt.
Das Ende erschien mir ein bisschen zu abrupt und mir sind einige Fragen offen geblieben.
Insgesamt ist es aber ein sehr charmantes Buch, dass mir beim Lesen viele schöne Erinnerungen an Paris gebracht hat.

Fazit: 4 von 5 Sternen



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