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Veröffentlicht am 28.03.2024

Gefühlvoller und unterhaltsamer Roman vor wunderschöner Kulisse

Träume in Wildberry Bay
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Die neue Trilogie von Miriam Covi führt uns erneut an die Ostküste Kanadas in die Provinz Nova Scotia.
Den Ort Wildberry Bay gibt es zwar nicht aber laut ihrem Nachwort ist das Vorbild das Fischerdorf ...

Die neue Trilogie von Miriam Covi führt uns erneut an die Ostküste Kanadas in die Provinz Nova Scotia.
Den Ort Wildberry Bay gibt es zwar nicht aber laut ihrem Nachwort ist das Vorbild das Fischerdorf Blandford auf der Aspotogan-Halbinsel. Peggy’s Cove und den berühmten Leuchtturm, der im Roman ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, gibt es allerdings wirklich.
Und genau an diesem Leuchtturm erlebt Protagonistin Florentine die größte Enttäuschung, die man sich vorstellen kann.
Ihr Verlobter Jay erscheint nicht zur Hochzeit und sie erwischt ihn in flagranti mit seinem Freund und Trauzeugen. Offenbar wollte er sie nur heiraten, um sich nicht outen zu müssen und seine Homosexualität weiter verbergen zu können.
Jays Bruder Raven steht Florentine zur Seite und bringt sie mit dem Boot rüber nach Wildberry Bay.
Hier verbrachte Florentine in ihrer Kindheit und Jugend viele schöne Sommer mit ihren Eltern im „Cozy Cottage“, dem Sommerhaus der Eltern von Jay und Raven.
Ein schreckliches Ereignis brachte damals etwas ans Licht, das die Familien auseinanderriss. Seitdem gab es diese gemeinsamen Sommerferien nicht mehr.
Jay, Raven und Florentine sahen sich dann nur noch sehr selten.
Florentine kommt in Wildberry Bay erst mal in Ravens Haus unter, da das Cozy Cottage bereits voll belegt ist. Als sie langsam zur Ruhe kommt, muss sie erkennen, dass Jay der falsche der beiden Brüder war. Aber Raven ist inzwischen anderweitig vergeben.

Zu Beginn der Geschichte erleben wir den Tag, der eigentlich der schönste Tag für Florentine werden sollte, den Hochzeitstag und die Ereignisse, die die Hochzeit platzen lassen.
Im weiteren Verlauf erfahren wir viel über die früheren Sommer, die Florentine mit ihren Eltern und der Familie von Jay und Raven in Wildberry Bay verbrachte. Bis im Sommer 1998 dort vor der Küste das Flugzeug der Swissair in den Atlantik stürzte. Dieses Ereignis hat damals die ganze Gegend in Aufregung versetzt und so auch die beiden Familien.
Im Nachwort erklärt Miriam Covi, dass es diesen Flugzeugabsturz tatsächlich gegeben hat und man findet im Internet auch viel darüber, das ich interessiert nachgelesen habe. Es gibt auch zwei Gedenkstätten für die Opfer, die im Roman ebenfalls Erwähnung finden.

Daneben wird die gesamte Geschichte aus der Sicht von Florentine und Raven erzählt, jeweils in der Ich-Form. Das bringt zu beiden sehr viel Nähe, auch wenn Florentine den deutlich größeren Teil hat.
Florentine hat mir anfangs schon sehr leid getan, denn sie gab in Deutschland alles auf, um nach Kanada zu gehen und dort mit ihrem Jay zu leben. Nun sind alle ihre Träume geplatzt.
Aber es war auch schön zu erleben, wie sie irgendwann erkennt, dass Jay eigentlich nicht ihre große Liebe war. Alte Gefühle für Raven, die sie schon ihrer Jugend hatte, sind plötzlich wieder da, als sie mehr und mehr Zeit in seiner Nähe verbringt.

Aber auch in den Familien der beiden ist so einiges los. Bei Florentines Eltern geht es ebenfalls sehr turbulent zu und da sie plötzlich ja alle wieder zusammen im Cozy Cottage sind, kommen für alle auch viele Erinnerungen an den Sommer 1998 hoch, der damals auch für einige grundlegende Veränderungen brachte.

Neben den beiden Familien gibt es noch weitere interessante und sympathische Nebenfiguren. Da ist Florentines Freundin Gwen, Neil der Polizist und seine Schwester Zoe, Eliza, die Besitzerin des Diner und Helena, die beim Flugzeugabsturz damals ihre Mutter verlor.
Helena und Gwen werden die Protagonistinnen der beiden folgenden Teile der Trilogie sein.
All diese Figuren sorgen für kleine Nebenhandlungen, die viel Abwechslung in die Geschichte bringen.

Dass Miriam Covi eine tolle Erzählerin ist, weiß man schon durch ihre früheren Romane. Auch hier ist es ihr wieder gelungen, eine wunderbare und gefühlvolle Geschichte zu erzählen. Es werden so einige Themen berührt, die Tiefgang in die Handlung bringen und sie zu mehr machen, als einer bloßen Liebesgeschichte. Der Bezug zu dem leider realen Flugzeugabsturz ist großartig mit der fiktiven Handlung verknüpft.
Dazu kommt eine wunderschöne und sehr bildhafte Beschreibung der Örtlichkeiten auf der kleinen Halbinsel, so dass ich das Meer rauschen hörte und mir auch die felsige, wilde Küste gut vorstellen konnte.

„Träume in Wildberry Bay“ ist ein sehr gelungener Auftakt zur Trilogie. Vor der wunderschönen Kulisse der kanadischen Ostküste hat mich dieser gefühlvolle und sehr unterhaltsame Roman mit seinem Themenmix, liebenswerten Figuren, Romantik und auch einem Schuss Humor wirklich begeistert! Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.03.2024

Gefühlvoller, berührender Roman über eine Patchwork-Familie mit Tiefgang

Über dem Meer tanzt das Licht
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In diesem Roman erleben wir Maria, die bereits in „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ eine größere Rolle gespielt hat, als Hauptprotagonistin.
Maria ist einige Jahre durch die Welt gereist und hat sich ...

In diesem Roman erleben wir Maria, die bereits in „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ eine größere Rolle gespielt hat, als Hauptprotagonistin.
Maria ist einige Jahre durch die Welt gereist und hat sich zwischenzeitlich auf Norderney niedergelassen. Nach dem Tod ihrer Mutter blieb sie dort und hat das Café „Strandmuschel“ eröffnet. Sie ist Mutter zweier Töchter, Morlen (12) und dem Kleinkind Hannah. Mit Morlens Vater ist sie nicht zusammen sondern lebt mit dem Surflehrer Simon, der auch Hannahs Vater ist, zusammen.
Maria hat aktuell mit mehreren Dingen zu kämpfen. Sie müsste das Haus ihrer Mutter ausräumen und verkaufen, da sie Geld braucht, ihre Tochter Morlen beginnt mit der Pubertät und verhält sich etwas „zickig“ und dann kommt auch noch ihr Lebensgefährte Simon mit seinen Plänen, mit der kleinen Tochter Hannah eine Vater-Tochter-Tour mit dem Campingbus zu unternehmen. Maria versteht die Welt nicht mehr, akzeptiert aber Simons Wunsch, diese Tour mit Hannah machen zu wollen, auch wenn sie die beiden sehr vermissen wird.
Als dann auch noch Morlen plötzlich beschließt, den Sommer bei und mit ihrem Vater zu verbringen, hat Maria plötzlich mehr Zeit als ihr lieb ist.
Sie beschäftigt sich trotz allem mit ihrer Beziehung zu Morlen und auch mit dem Haus ihrer Mutter. Da an ihrem Café einige Reparaturen anstehen, braucht sie Geld und müsste das Haus eigentlich verkaufen. Doch Maria ist emotional diesbezüglich sehr zerrissen, denn sie wuchs dort auf und auch Morlen liebt das Haus ihrer Oma.
Die Aufräumarbeiten in dem Haus nehmen Maria sehr mit, denn es werden so viele Erinnerungen wach. Und dann findet sie auch noch Tagebücher ihrer Mutter, die sie sehr aufwühlen und in denen sie sich endlich einen Hinweis auf ihren Vater erhofft, den sie bis heute nicht kennt.

Auch wenn Marias Gefühlslage sehr angespannt ist, hat es mir Freude gemacht, Maria zu begleiten, die uns ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt.
Der Autorin gelingt es gut, Marias Emotionen darzustellen und dabei aber auch eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen und nicht nur in Problemen zu graben.
Dennoch habe ich auch sehr mit Maria gelitten, die sich mit den vielen Dingen auseinandersetzen muss. Sie vermisst Simon und Hannah und stellt irgendwann sogar ihre Beziehung in Frage, als Simon sich immer seltener von seiner Tour aus bei ihr meldet. Morlen zickt rum und geht dann zu ihrem Vater, sie hat Geldsorgen, erlebt eine emotionale Achterbahn in Bezug auf ihre Mutter und deren Haus und dann taucht auch noch ein anderer Mann auf, der ganz offensichtlich Interesse an ihr hat. Da ist so einiges los in Marias Leben.

Daneben beschreibt die Autorin ganz wunderbar die Schönheiten der Insel Norderney. Ich hörte das Meer rauschen und war gedanklich und vor meinem inneren Auge oft am Strand, sah den Wellen zu und spürte den Wind in den Haaren.

Neben Maria gibt es noch einige wichtige Figuren und alle sind der Autorin gut gelungen. Sie sind realistisch dargestellt, facettenreich und bereichern die Geschichte.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Gespräche zwischen Maria und ihrer Freundin Toni, die plötzlich auf der Insel auftaucht. Die beiden kennen sich von ihren vielen gemeinsamen Reisen durch die Welt und Toni kannte in früheren Jahren auch Simon.

Meike Werkmeister berührt in diesem Roman viele Themen, die im Leben so vorkommen könnten. Da geht es um Lebensplanung, Lebensträume, Liebesbeziehungen, pubertierende Kinder und Familienbande.
Ein bunter Themenmix, der vielfältige Emotionen auslöst, nachdenklich macht aber auch unterhaltsam und gefühlvoll dargestellt ist.
„Über dem Meer tanzt das Licht“ hat mich mit seiner emotionalen Geschichte berührt und seinem schönen Setting Urlaubsfeeling ausgelöst. Eine Leseempfehlung nicht nur für Norderney-Fans!


Fazit: 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Spannender, unterhaltsamer Krimi mit dem bewährten Kommissar und den lustigen Campern

Mode, Mord und Meeresrauschen
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Nach drei Jahren Wartezeit gibt es endlich einen neuen Fall für Inspecteur Piet von Houvenkamp von der Polizei in Middelburg.
Piet ist gerade auf dem Weg zu seiner neuen Freundin Isabelle als er einen ...

Nach drei Jahren Wartezeit gibt es endlich einen neuen Fall für Inspecteur Piet von Houvenkamp von der Polizei in Middelburg.
Piet ist gerade auf dem Weg zu seiner neuen Freundin Isabelle als er einen Anruf seiner Assistentin Annemieke erhält. Es gab einen Mord, er kann das Wochenende vergessen und muss zurück.
In einer alten Abtei gab es eine Modenschau des berühmtesten niederländischen Modedesigners Marc van de Velde.
Unter den Zuschauern waren zufällig Annemieke und der Rechtsmediziner Henk aber auch Jutta und Anne, zwei der Frauen aus der Camper-Clique vom Campingplatz "De Grevelinge". Die beiden Damen hatten die Eintrittskarten gewonnen.
Alle Zuschauer müssen am Ende der Show erleben, wie der berühmte Modemacher tot auf dem Laufsteg zusammenbricht. Sein Smoking ist blutdurchtränkt und es war Mord, denn in seinem Rücken steckt eine Schneiderschere. Piet und Annemieke müssen ermitteln und Verdächtige gibt es genug.

Auch wenn es viele Zuschauer gab, die Zeugen des Mordes wurden, kann niemand sagen, wer mit der Schneiderschere auf den Designer eingestochen hat. Selbst Annemieke als Polizistin hat nichts bemerkt. Und so muss sie mit Piet viele Zeugen befragen. Verdächtige gibt es schnell sehr viele. Da sind die Models, darunter ein berühmtes Top-Model, die Techniker, Beleuchter, die Direktrice, der Regisseur und eben alle, die an der Show beteiligt sind und vielfältige Motive haben könnten.

Im zweiten Handlungsstrang erleben wir erneut die deutschen Stammcamper auf dem Campingplatz „De Grevelinge“. Während die Frauen mehr gedanklich spekulieren, wer ein Motiv gehabt haben könnte, schreiten deren Männer zur Tat und ermitteln. Dabei bedienen sie sich verschiedener Aktivitäten, um Kontakt zu den Models und anderen aus dem Team zu bekommen. Dabei kommt es zu allerlei sehr witzigen Situationen.

Neben den Ermittlungen spielt auch in diesem Fall wieder das Privatleben von Piet eine Rolle. So ist das verpasste Wochenende mit seiner Isabelle natürlich ein Thema, denn die ist nicht sonderlich begeistert, dass Piet sie versetzen musste.
Und auch Piets abendliche Gespräche mit seiner alten Freundin und Vermieterin Juliana ziehen sich erneut wie ein roter Faden durch diesen Krimi. Die beiden führen immer sehr kluge Gespräche und Julianas Lebenserfahrung gibt Piet so manchen Hinweis.

Bernd Stelter erzählt diesen Krimi in einem lockeren Schreibstil mit dem ihm eigenen Humor. Es gibt humorvolle Situationen, witzige Dialoge und spannende Ermittlungen. Viele Fährten führen zu möglichen Motiven und möglichen Tätern und ich habe kräftig mitgerätselt, hatte aber bis zum Schluss auch keine Ahnung, wer den Designer getötet haben könnte.
Piet, Annemieke und ihre Kollegen haben viel Arbeit und viele Puzzleteilchen zusammen zu setzen. Und wie immer können auch die Camper Puzzleteilchen beitragen.

Stelters eigene Liebe zu Camping und Zeeland ist beim Lesen immer deutlich zu spüren und man merkt, dass er weiß wovon er schreibt, wenn es um diese beiden Dinge geht.
Seine Figuren sind lebendig gezeichnet und die Handlung ist mit vielen kleinen Details angereichert. Ich habe das Gefühl, sie alle schon länger zu kennen und auch die Gegend rund um den Campingplatz kenne ich inzwischen ein bisschen ohne jemals dort gewesen zu sein.

Auch der 4. Camping-Krimi ist Bernd Stelter wieder gut gelungen und er bietet eine perfekte Mischung aus undurchsichtigem Kriminalfall und Humor. So ist die Geschichte sehr unterhaltsam und auch spannend und macht Lust auf weitere Fälle mit Piet, Annemieke und den Campern auf „De Grevelinge“.


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 28.02.2024

Fesselnder, spannender, wendungs- und temporeicher 4. Fall für Max Bischoff

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Der gute Freund und Mentor von Fallanalytiker Max Bischoff, Professor Bormann ist verstorben. Auf seiner Beisetzung sieht Max eine Frau, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer verblüffend ähnlich sieht. ...

Der gute Freund und Mentor von Fallanalytiker Max Bischoff, Professor Bormann ist verstorben. Auf seiner Beisetzung sieht Max eine Frau, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer verblüffend ähnlich sieht. Allerdings ist Jennifer bereits seit fünf Jahren tot und Max gibt sich daran die Schuld. Er spricht die Frau an, deren Name Dominique Klauber ist, doch sie kennt Jennifer nicht und es gibt auch keine Verbindung.
Allerdings glaubt Max Anzeichen zu erkennen, dass Dominique misshandelt wird. Und diese Begegnung ruft seine inneren Dämonen und das Trauma, das er seinerzeit erlitt, wieder hervor.
Max hatte sich seinerzeit geschworen, dass nie wieder ein Mensch seinetwegen sterben muss. Doch die Gefahr besteht nun, denn sein ehemaliger Kollege und Freund Kommissar Horst Böhmer wird schwer verletzt und muss ins Krankenhaus. Kurz darauf verschwindet die junge Kommissarin Jana Brosius, die Max sehr nahe steht, spurlos.
Die Leiterin des KK 11, Polizeirätin Keskin, zeigt sich gewohnt abweisend und weigert sich, mit Max zusammen zu arbeiten. Doch Max lässt sich nicht abweisen, denn er will Jana unbedingt lebend finden und retten.

Ohne lange Vorgeschichte ist man gleich mitten im Geschehen und erlebt die Begegnung von Max und Dominique auf der Beerdigung.
Danach geht es Schlag auf Schlag weiter, der Anschlag auf Horst Böhmer geschieht und Jana verschwindet. Max ist völlig verstört und verzweifelt, doch er besinnt sich auf seine Fähigkeiten und beginnt zu ermitteln. Zur Unterstützung und Hilfe wendet er sich an
Dr. Marvin Wagner. Der Psychologe und Wissenschaftler ist auch sofort bereit, mit Max zusammen zu arbeiten und reist an, um in Max Nähe zu sein.

Die Figur des Dr. Wagner bekommt in diesem Fall wesentlich mehr an Gewicht und seine Rolle wird erheblich größer, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Mit seinem ungewöhnlichen Äußeren verwirrt er Außenstehende und hat Spaß daran. Aber auch seine Art, die Dinge zu betrachten, ist der von Max sehr ähnlich, so dass die beiden zu einem sehr guten Team zusammen wachsen.

Der Fall ist unglaublich spannend und entwickelte sich für mich schnell zum Pageturner. Hierzu tragen auch kurze Kapitel bei, die oft mit kleinen Cliffhangern enden. Dadurch entsteht regelrecht ein Sog beim Lesen. Dazu kommen noch kursiv geschriebene Kapitel, die das Schicksal der verschwundenen Jana zeigen.
Max zeigt auch in diesem Fall sein analytisches Denken und er nimmt alles in Kauf, um Jana zu retten.
Dabei legt ihm Polizeirätin Keskin in gewohnter Weise Steine in den Weg und ist fast beleidigend zu ihm. Da stellen sich selbst in ihrem inneren Umfeld der Polizei Kollegen gegen sie, da sie finden, dass sie diesmal zu weit geht. Da es aber um eine vermisste Polizistin geht, macht sie irgendwann kleine Zugeständnisse.
Ich mochte die Leiterin des Kommissariats von Anfang an nicht. Es ist eine Sache, die Dienstvorschriften einzuhalten und eine andere, Menschen zu beleidigen und schlecht zu behandeln. Deshalb hoffe ich schon länger, dass sie die Quittung für ihr Verhalten bekommt.

Die Ermittlungen in diesem Fall sind schwierig und die Zeit drängt. Max und Marvin gehen vielen Spuren nach und werten Hinweise und Indizien aus.
Strobel hat hier von Anfang an eine Spur gelegt, der ich nur zu bereitwillig gefolgt bin, um irgendwann daran zu zweifeln, dass sie zum richtigen Täter führt. Aber ich hatte dann auch keine Idee, wer der Täter sein könnte.
Durch den Zeitdruck wird die Handlung immer temporeicher und die Spannung steigert sich mehr und mehr.
Am Ende gipfelt das Ganze in einen Showdown, der in mehr als einer Hinsicht Ergebnisse bringt.

Auch der 4. Fall für Max Bischoff ist ein sehr spannender, wendungs- und temporeicher Fall, der fesselnde Unterhaltung bietet und lesenswert ist. Ich hoffe, dass es weitere Fälle für Max Bischoff geben wird und bin auf die weitere Entwicklung der Figuren sehr gespannt!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.02.2024

Berührender Roman über einen großen Verrat und ein Familiengeheimnis

Der Verrat von Oyster Shore
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Die Schriftstellerin Lowenna besinnt sich der kornischen Wurzeln ihrer Familie und zieht sich nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall zurück. Dort verbrachte sie in ihrer Kindheit viele schöne Sommer ...

Die Schriftstellerin Lowenna besinnt sich der kornischen Wurzeln ihrer Familie und zieht sich nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall zurück. Dort verbrachte sie in ihrer Kindheit viele schöne Sommer bei ihrer Großmutter. Lowenna mietet das alte Bootshaus von Oyster Shore, wo sie Ruhe finden und ein Buch schreiben möchte.
Sie trifft auf den Australier Noah, der in kurzer Zeit sowohl seine Frau als auch seine Mutter verlor. Er möchte den letzten Wunsch seiner verstorbenen Mutter erfüllen und in Cornwall die Familiengeschichte ergründen.
Noah ist Lowenna ein wenig mit dem alten Haus und der Eingewöhnung behilflich und so kommen die beiden sich näher. Lowenna, die als Schriftstellerin recherchieren gewöhnt ist, findet Gefallen an der Ahnenforschung und beginnt Noah zu unterstützen und gleichzeitig die Wurzeln ihrer eigenen Familie zurück zu verfolgen.
Und so kommen die beiden einer alten Geschichte auf die Spur, die alles verändert.

Der Prolog beginnt mysteriös und berichtet vom Sterben eines Mönches, von Träumen gequält, im Jahr 1963 in London.
Naturgemäß erfährt man als Leser erst später, wer dieser Mann war und was seine letzten Träume zu bedeuten haben.
Danach begleiten wir Lowenna nach Cornwall und erleben in den ersten 16 Kapiteln, wie sie sich im alten Bootshaus von Oyster Shore einrichtet, dort einlebt und Noah kennenlernt. Auch erfahren wir so einiges über sie und ihre Kindheit.
Dann wechselt der Handlungsstrang für weitere 16 Kapitel in die Vergangenheit der Jahre 1904 bis 1917.
Dort erleben wir Ned, Gerald und Madalyn, die sich in ihrer Kindheit bzw. Jugend in Oyster Shore kennenlernen und Freunde werden.
Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sich beide jungen Männer in die schöne Madalyn verlieben.
Aber auch der ausbrechende erste Weltkrieg wirkt sich auf das Leben der drei aus bis ein unglaublicher Verrat alles für immer verändert.

Ruth Saberton ist eine großartige Erzählerin.
Sie bringt mir den schönen Landstrich am Fluß in der Nähe der Küste Cornwalls nahe und beschreibt alles so bild- und detailreich, dass ich sowohl die schöne Landschaft als auch das Herrenhaus und das Bootshaus von Oyster Shore vor mir sehe.
Auch die sommerliche Stimmung sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit kommt durch schöne Beschreibungen gut zur Geltung.

Wie oft bei solchen Romanen ist der Handlungsstrang in der Vergangenheit der wichtigere von beiden. Und auch in diesem Fall hat mich dieser Teil wirklich gepackt. Die Geschichte von Ned, Gerald und Madalyn, in die ich tief eintauchen konnte, hat mich gefesselt und sehr berührt. Ich war mitten drin in der Handlung und habe alles was geschieht hautnah miterleben können, fast wie in einem Film. Und so habe ich gebannt die Ereignisse verfolgt und konnte kaum glauben, was ich da las. Neben der Handlung um die drei Freunde bekam ich ein gutes Zeitbild des Lebens zur damaligen Zeit mit Standesunterschieden und gesellschaftlichen Zwängen und auch den tragischen Ereignissen der Kriegsjahre.

Gegen Ende treibt die Autorin die Spannung noch einmal richtig hoch und wechselt in schneller Folge von Gegenwart zur Vergangenheit bis zur endgültigen Auflösung der Handlung in der Vergangenheit und den Auswirkungen auf die Gegenwart.
Das war unglaublich packend und so schön erzählt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es dann mit einem Lächeln beendet habe.

„Der Verrat von Oyster Shore erzählt von Freundschaft, einer großen Liebe und einem Verrat, der Leben verändert hat.
Die Geschichte, eine gelungene Mischung aus Romantik, ein bisschen Drama und Familiengeschichte, ist emotional und fesselnd und vor allem ganz wunderbar erzählt. Ich empfehle dieses großartige Werk gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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