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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbarer, herzerwärmender Roman

Das Jahr, in dem wir alles wagen
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Zum Inhalt:
Drei Frauen, drei Schicksale und das Jahr, das alles verändert.

Eigentlich müssten Gemma Bailey und ihr Mann Spencer ihr Haus erst einmal richtig auf Vordermann bringen, bevor sie eine Einweihungsparty ...

Zum Inhalt:
Drei Frauen, drei Schicksale und das Jahr, das alles verändert.

Eigentlich müssten Gemma Bailey und ihr Mann Spencer ihr Haus erst einmal richtig auf Vordermann bringen, bevor sie eine Einweihungsparty ausrichten. Aber es ist Silvester, und mit Musik, Alkohol und guten Freunden feiert es sich am besten in das neue Jahr hinein. Auch anwesend sind Caitlin, die nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort zurückgekehrt ist, und Saffron, eine PR-Agentin, die das Cottage nebenan gemietet hat, um sich dort für eine Weile vor der Realität zu verstecken. Gemma, Caitlin und Saffron könnten unterschiedlicher nicht sein, doch sie schließen – mit der Hilfe mehrerer Cocktails und Glückskeksen – kurz vor Mitternacht einen Pakt: Das neue Jahr wird das beste, das sie je erlebt haben! Allerdings ahnen sie nicht, was die kommenden Monate für sie bereithalten werden. Bald muss jede der drei Frauen für sich eine Entscheidung treffen: Kann sie es wagen, ihr Leben auf den Kopf zu stellen und noch einmal ganz von vorn zu beginnen?
(Kurzbeschreibung gem. EgmontINK Verlag)


Meine Meinung:
Der Roman erzählt die Geschichten von drei unterschiedlichen Frauen, die mehr oder weniger zufällig aufeinander treffen und deren Schicksale sich ungeplant miteinander verknüpfen.
Da ist Gemma, die Vollblutmutter und -ehefrau, Saffron, die selbstbewusste und vielbeschäftigte PR-Agentin und Caitlin, die eher zurückhaltende ehemalige Krankenschwester, jetzige Webdesignerin und frühere Schulkameradin von Gemmas Mann Spencer.
Die drei Frauen treffen auf Gemmas und Spencers Einweihungsparty an Silvester aufeinander. Bei Cocktails und Glückskeksen lernen sie sich kennen und fassen reichlich gute Vorsätze für das neue Jahr, ohne zu ahnen, was im neuen Jahr tatsächlich auf sie zukommen wird.

Die Geschichten werden jeweils abwechselnd aus der Perspektive der drei Frauen erzählt. So lernt man sie alle drei gut kennen und erfährt einiges über ihr Leben und ihr Umfeld. Die Perspektivwechsel wurden von der Autorin geschickt und gut gesetzt, so dass eine gewisse Spannung entsteht.
Die Figuren der drei Protagonistinnen wurden sehr schön gezeichnet, denn sie sind facettenreich und wirken authentisch. Aber auch die Nebenfiguren sind gelungen und fügen sich nicht nur gut ein sondern runden die Geschichte auch ab.

Die Autorin erzählt die Geschichten der drei Frauen mit viel Einfühlungsvermögen und Kreativität in einem leichten und flüssigen Schreibstil. Die Schicksale der drei haben mich berührt und viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich habe mit ihnen gelitten, gefiebert und gehofft, dass es für alle ein glückliches Ende geben möge.
Es war schön zu beobachten, wie die drei, die sich ja erst seit recht kurzer Zeit kennen, zusammen finden, sich gegenseitig vertrauen, unterstützen, helfen und Mut machen.
Und da steckt für mich auch ein gewisser Tiefgang in der Geschichte, denn der Roman zeigt, dass man nie aufgeben sollte, manchmal den Mut zu einem Neuanfang haben muss und dass wahre Freunde füreinander da sind, egal was passiert.

Ich habe Gemma, Saffron und Caitlin gerne begleitet und erlebt, wie sie ihren Neuanfang wagen.
Viele Überraschungen, Wendungen, Gefühle und auch eine Menge Humor bieten beste Unterhaltung.
Dieser wunderbare, herzerwärmende Roman hat mich gefesselt, berührt, begeistert und völlig überzeugt!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gut durchdachter Psychothriller

Während du stirbst
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Zum Inhalt:
"Sehr wahrscheinlich werde ich TOT sein, bevor Sie das hier zu Ende gelesen haben."

Drei Dinge gibt es über Jessica Gold zu wissen: Sie ist neunundzwanzig Jahre alt, sie hat eine Knopfphobie, ...

Zum Inhalt:
"Sehr wahrscheinlich werde ich TOT sein, bevor Sie das hier zu Ende gelesen haben."

Drei Dinge gibt es über Jessica Gold zu wissen: Sie ist neunundzwanzig Jahre alt, sie hat eine Knopfphobie, und sie wurde entführt. Von einem Fremden, der sie zwölf Tage lang in seiner Wohnung gefangen hält, sie mit perfiden Grausamkeiten quält, sie angekettet in einer Hundehütte am Fuß seines Bettes schlafen lässt. Und jeden Tag überreicht er seinem Opfer ein Geschenk – eines grausamer als das nächste –, bis Jessica am zwölften Tag sicher weiß: Der Mann wird sie töten. Doch Jessica hat ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Psychothriller gehören zu meinen bevorzugten Genre und so war ich aufgrund des Klappentextes gespannt auf Tammy Cohens Debüt.
Jessicas Geschichte, die sie dem Leser selbst erzählt, beginnt an Heiligabend. Jessica trifft nach einem weihnachtlichen Geschenke-Einkauf in einem Café auf Dominic und begleitet ihn etwas später in seine Wohnung, ohne zu ahnen, was sie dort erwartet.
Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil erleben wir Jessicas Gefangenschaft in der Wohnung von Dominic und all die grausamen perfiden Spielchen inklusive der merkwürdigen 12 Geschenke, mit denen er Jessica quält.
So hat mich die Geschichte von Anfang an gepackt und ich habe sehr mit Jessica gelitten. Ich habe mich ständig gefragt, was Dominic noch für Grausamkeiten auf Lager hat, was er mit all dem bezweckt und ob Jessica das überleben wird. Stellenweise war die Spannung fast unerträglich, weil das ganze Szenario so real und intensiv wirkt.
Ein bisschen gewundert hat mich manchmal, dass Jessica sich verhältnismäßig wenig wehrt und sich scheinbar ihrem Schicksal ergibt. Allerdings hatte ich auch öfter den Eindruck, dass sie nur so tut, als ginge sie auf Dominic ein, um sich weitere oder schlimmere Qualen zu ersparen.
Sie lässt sich da nur wenig in die Karten schauen und wirkt manchmal ein bisschen geheimnisvoll.
Auch über Dominic und seine Vergangenheit erfährt der Leser viel, durch die 12 Geschenke, zu denen er jeweils die passende Geschichte aus seinem Leben erzählt. Von Seite zu Seite habe ich diesen Psychopathen mehr gehasst.

Unterbrochen wird diese Handlung von einem zweiten Handlungsstrang, der von der Polizistin Kim handelt und in einer anderen Schriftart zur besseren Unterscheidung dargestellt wird.
Kim ist eine leidenschaftliche Polizistin, die verheiratet ist und 2 kleinere Kinder hat. Sie ermittelt im Fall von Jessica, nachdem deren Familie sie am 1. Weihnachtsfeiertag als vermisst gemeldet hat.
Unterstützt von ihrem Kollegen führt Kim viele Gespräche, um möglichst viel über Jessica zu erfahren. So erfährt auch der Leser einiges über Jessica und ihr Leben. Da Kim viel Zeit in ihren Beruf investiert, hat sie Probleme mit ihrem Mann Sean, der damit nicht klar kommt und von ihr verlangt, dass sie wenigstens an den Feiertagen nicht arbeitet. Schliesslich verlangt er die Trennung und setzt Kim damit sehr unter Druck.
Sean fand ich sehr unsympathisch, da er wirklich großen Druck auf Kim ausübt und keinerlei Verständnis für Kims Beruf zeigt. Als Ehemann einer Polizistin sollte ihm klar sein, dass Verbrechen leider keine Feiertage kennen.
Schließlich endet der erste Teil mit einem Ereignis, das ich so nicht erwartet hätte und das gewissermaßen einiges offen lässt.

Mit Beginn des zweiten Teils kommt dann der Paukenschlag, der mich wirklich "umgehauen" hat. Vieles hätte ich erwartet, aber das nicht.
Es ist etwas schwierig das zu beschreiben ohne zu spoilern.
Aber ich konnte wirklich kaum fassen, was ich da las.
Und so ging es mir im 2. Teil immer wieder, da die Autorin mit vielen weiteren Überraschungen immer wieder neue Wendungen in die Geschichte bringt.
Das im Klappentext erwähnte Geheimnis von Jessica lüftet sich von Kapitel zu Kapitel mehr, so dass auch hier die Spannung weiterhin hoch bleibt und ich mich immer wieder gefragt habe, wie das Ganze wohl ausgehen mag.
Auch der zweite Handlungsstrang um die Polizistin Kim und die Ermittlungen zieht sich durch den zweiten Teil weiter.
Spannend und interessant waren hier besonders die Gedankengänge und Vermutungen von Kim, die die Situationen natürlich aus einer anderen Sicht beleuchten und ich mich gefragt habe, wie nahe sie der Wahrheit wohl kommt.
Auch das Ende ist noch mal unerwartet und lässt vor allem Spielraum für eigene Auslegungen und Gedanken.

Dieses Debüt von Tammy Cohen ist wirklich ein Psychothriller der seinen Namen verdient und der ganz anders ist, als man es sonst aus diesem Genre gewöhnt ist.
Voller Spannung, Überraschungen, Wendungen, zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar und ohne explizite Gewaltszenen hat mich dieser Thriller überzeugt und mir fesselnde Lesestunden geboten.
Lesestoff vom Feinsten für alle Liebhaber von gut durchdachten Psychothrillern!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder Pageturner!

Ich vermisse dich
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Zum Inhalt:
Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist überzeugter Single, seit sich einst ihre große Liebe einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos ...

Zum Inhalt:
Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist überzeugter Single, seit sich einst ihre große Liebe einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos in die Augen desselben Mannes – auf dem Profilbild einer Dating-Website. Noch während sie überlegt, ob sie ihn kontaktieren soll, wird der Mann auf dem Foto zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Ermittlungen führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Währenddessen belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten. Denn ihre Nachforschungen drohen einen sorgfältig ausgeklügelten Plan zu stören. Einen Plan, der mit den Sehnsüchten und Hoffnungen einsamer Herzen spielt, bei dem es um viel Geld geht – und der schon so viele Menschenleben gekostet hat, dass es auf eins mehr nicht ankommt …
(Kurzbeschreibung gem. Page & Turner Verlag)


Meine Meinung:
Dies war mein erster Thriller des Autors und aufgrund vieler positiver Rezensionen zu diesem und früheren Büchern hatte ich recht hohe Erwartungen. Auch der Klappentext verspricht eine spannende Story und ich wurde nicht enttäuscht.
Gleich auf den ersten Seiten hat mich der schnörkellose, klare und flüssige Schreibstil begeistert.
Mit langen Vorreden hält sich der Autor nicht auf, man ist gleich mitten drin im Geschehen. Auch das hat mir gut gefallen.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist Kate Donovan, nicht nur als ermittelnde Polizistin sondern auch als Privatperson. Lernt man sie anfangs noch als kühle Polizistin kennen, so entwickelt sie sich immer mehr auch zur emotionalen Figur, als ihr Privatleben von den Ereignissen berührt wird.

Es gibt in diesem Thriller mehrere Handlungsstränge bzw. Themen.
Kates Vater, der ebenfalls Polizist war, wurde vor Jahren ermordet und Kate sucht immer noch nach der Wahrheit über den Mörder, denn sie glaubt nicht, dass der verurteilte Täter wirklich der Mörder war.
Als Kate auf einer Datingwebsite ihren früheren Verlobten entdeckt, ist sie davon nicht nur emotional berührt sondern macht sich auch auf die Suche nach ihm, denn offenbar hat er etwas mit dem Verschwinden der Mutter von Brandon zu tun, der sich hilfesuchend an Kate wendet. Hier hat der Autor das Thema Onlinedating und dessen Risiken und Gefahren gut in die Geschichte eingeflochten und verarbeitet.
Und dann erleben wir noch die Taten des mysteriösen Titus, der offenbar Menschen entführt, grausam gefangen hält und sich zu Willen macht.
Das mag anfangs etwas verwirrend sein, aber man erkennt schnell die Strukturen. Dem Autor ist es hervorragend gelungen die Wechsel zwischen den Handlungssträngen bzw. Szenen zu setzen, so dass die Spannung, die anfangs schnell entsteht, auch durchgängig erhalten bleibt und sich zum Ende hin noch steigert.
Die Handlungsstränge verknüpfen sich immer mehr und dadurch steigt auch das Tempo der Ereignisse und Szenenwechsel und macht das Buch zum Pageturner.
Das furiose Ende lässt den Leser alle Zusammenhänge erkennen und bietet auch noch eine Überraschung.

Dieser Thriller hat mich mit seinem komplexen, detailreichen und logisch strukturierten Plot, facettenreichen Protagonisten und durchgehender Spannung, die teilweise subtil aufgebaut wurde, überzeugt und auch begeistert.
Mein erster Thriller von Harlan Coben war ganz sicher nicht mein letzter!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselndes Familiendrama mit überraschendem Ausgang

Die Schwester
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Zum Inhalt:
Ein kleines Mädchen verschwindet. Ihre Mutter und ihre Schwester bleiben zurück. Und werden Jahre später mit einer Wahrheit konfrontiert, die sie ins Herz der Finsternis führt ...

Caroline ...

Zum Inhalt:
Ein kleines Mädchen verschwindet. Ihre Mutter und ihre Schwester bleiben zurück. Und werden Jahre später mit einer Wahrheit konfrontiert, die sie ins Herz der Finsternis führt ...

Caroline Shipley ist voller Vorfreude, denn ihr Mann Hunter hat sie zur Feier ihres Hochzeitstages in ein Luxushotel in Mexiko eingeladen. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Töchtern reisen sie an und beziehen ihre komfortable Suite. Doch was als paradiesischer Aufenthalt geplant war, wandelt sich zum tiefen Trauma in Carolines Leben, von dem sie sich nie erholen wird – denn eines Abends wird die zweijährige Samantha aus der Suite entführt und bleibt für immer verschwunden. Caroline zerbricht beinahe an dem Verlust und muss sich auch noch den Verdächtigungen der Presse stellen, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Die Jahre vergehen, und irgendwann gibt Caroline selbst den letzten Funken Hoffnung auf, dass Samantha doch noch am Leben ist. Bis sie eines Tages den Anruf einer mysteriösen jungen Frau erhält, die behauptet, ihre verlorene Tochter zu sein – und damit einen Strudel von Ereignissen auslöst, der Caroline die schockierende Wahrheit darüber offenbart, was wirklich geschah in jener heißen Sommernacht in Mexiko ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)



Die Autorin:
Joy Fielding gehört zu den unumstrittenen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller „Lauf, Jane, lauf“ waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
(Quelle: Goldmann Verlag)



Meine Meinung:
Das neue Buch von Joy Fielding hat mich schon beim Lesen des Klappentextes stark an das Verschwinden der kleinen Maddie McCann aus Großbritannien erinnert, die 2007 im Alter von knapp 4 Jahren aus einer Ferienanlage in Portugal mutmaßlich entführt wurde.
Und tatsächlich erleben wir in dieser Geschichte fast die gleiche Ausgangssituation.
Caroline und Hunter Shipley feiern mit Freunden ihren Hochzeitstag in einem Hotel in Mexiko. Während der Feier am Abend wird die kleine 2-jährige Samantha entführt und wird nicht mehr aufgefunden.
Im Gegensatz zum Fall von Maddie, deren Schicksal bis heute ungeklärt ist, meldet sich in dieser Geschichte nach 15 Jahren telefonisch eine junge Frau bei Caroline, die behauptet, sie könnte Samantha sein.
Und so dreht sich in diesem Buch alles um die Fragen, ob die mysteriöse junge Frau tatsächlich Samantha ist und was geschah vor 15 Jahren an dem Abend in Mexiko?

Joy Fielding erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, eben die Gegenwart und die Ereignisse vor 15 Jahren.
Wir erleben also im Detail den schicksalhaften Abend in Mexiko und lernen dabei auch Carolines und Hunters Freunde sowie Carolines Bruder und Schwägerin kennen, die seinerzeit ebenfalls zu einem Kurzurlaub dort waren.
Und vor allem lernen wir auch Michelle kennen, die als Kleinkind ziemlich eifersüchtig auf ihre kleine Schwester war. Diese Eifersucht, die ich später fast als Neid bezeichnen würde, zieht sich bis in die Gegenwart und Michelle verhält sich als Teenager gegenüber ihrer Mutter oft sehr extrem. Das geht manchmal sogar soweit, dass sie ihre Mutter regelrecht bevormundet oder gegen sie rebelliert. Und Caroline lässt sich das Verhalten ihrer Tochter meistens gefallen, was mich doch sehr verwundert hat.

Carolines Ehemann Hunter erscheint zunächst als liebender Ehemann, der seiner Frau zum Hochzeitstag überraschend eine Freude mit dem Kurzurlaub in Mexiko macht. Je besser man ihn kennenlernt, desto mehr zeigt er sich egoistisch und rücksichtslos.

Caroline selbst ist eine fürsorgliche Mutter, aber manchmal fast auch eine „Übermutter“. Und sie selbst muss auch am meisten Leid ertragen. Zunächst werden die Eltern nach der Entführung von der Polizei verdächtigt, selbst etwas mit dem Verschwinden von Samantha zu tun zu haben. Später wird Caroline durch die Medien und die Öffentlichkeit immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, nicht gut genug auf ihre Kinder aufgepasst zu haben. Ihren Job als Lehrerin verliert sie, findet kaum wieder einen neuen und wenn doch, verliert sie ihn schnell wieder. Ich habe sehr mit Caroline gelitten. Einerseits macht sie sich selbst und auch ihrem Mann Vorwürfe und andererseits sieht sie sich bis in die Gegenwart mit der „Verurteilung“ durch die Öffentlichkeit konfrontiert. Dazu kommt die Ungewissheit, nicht zu wissen, was mit Samantha geschah.
Diese Emotionen und Carolines Situation hat die Autorin meiner Meinung nach glaubhaft und gut dargestellt.

Auch wenn es keine knisternde Spannung gab, war ich doch durchgängig von der Geschichte gefesselt. Durch die Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen, die sich ganz allmählich zeitlich annähern, setzt sich mehr und mehr ein Bild zusammen, nicht nur über die damaligen Geschehnisse sondern auch über den Charakter der maßgeblichen Protagonisten. Besonders Michelle macht durch die aktuellen Ereignisse eine erstaunliche Entwicklung und Veränderung durch.

Die endgültige Aufklärung, was vor 15 Jahren geschah, hat mich fassungslos gemacht. Kleine Details, wie die Entführung möglich wurde, konnte ich voraus ahnen, aber Täter und Motiv nicht. Das hat mich dann doch überrascht.

Gut gefallen hat mir Joy Fieldings mitreißender Schreibstil und die ständig vorhandene Ungewissheit über Samanthas Schicksal, wie sie auch Caroline empfunden hat.
Zwischendurch gab es ein paar Dinge, die ich zunächst als nebensächlich angesehen habe, die sich aber im Verlauf der Geschichte dann als wichtig für die Entwicklung von Figuren oder Ereignissen herausgestellt haben.

Insgesamt war dieser Roman für mich ein fesselndes Familiendrama mit einem überraschenden Ende und vielen interessanten und gut charakterisierten Protagonisten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der spannende 30. Fall für Eve Dallas

Sündiges Spiel
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Zum Inhalt:
Beim Spiel mit dem Tod kann es keinen Gewinner geben ...

Es ist der bisher mysteriöseste Fall für Lieutenant Eve Dallas. Bart Minnock, Gründer von U-Play, einem gigantischen Computerspieleimperium, ...


Zum Inhalt:
Beim Spiel mit dem Tod kann es keinen Gewinner geben ...

Es ist der bisher mysteriöseste Fall für Lieutenant Eve Dallas. Bart Minnock, Gründer von U-Play, einem gigantischen Computerspieleimperium, wird tot in seinem Haus aufgefunden. Die Freundin des Opfers ist gelähmt vor Trauer, und seine Partner bei U-Play sind aufrichtig geschockt. Der sympathische Millionär schien keine Feinde zu haben. Doch Erfolg zieht immer Neider nach sich, sobald es um viel Geld, Macht und Rivalitäten geht. Das weiß auch Roarke, Eves Ehemann und Konkurrent von Minnock. Aber der junge Unternehmer war alles andere als naiv und wusste, wie man sich wehrt, sowohl in der realen Welt als auch in der virtuellen …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Durch einen Blizzard entdeckte Nora Roberts ihre Leidenschaft fürs Schreiben: Tagelang fesselte sie 1979 ein eisiger Schneesturm in ihrer Heimat Maryland ans Haus. Um sich zu beschäftigen, schrieb sie ihren ersten Roman. Zum Glück, denn inzwischen zählt Nora Roberts zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt. Auch in Deutschland sind ihre Bücher von den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken.


Meine Meinung:
In ihrem mittlerweile 30.Fall muss Eve Dallas in ihr unbekanntem Terrain ermitteln.
Bart Minnock, einer von vier Gründern und Miteigentümern einer Computerspielefirma, wurde ermordet, während er ein neues, interaktives Computerspiel testete. Die Lage am Tatort stellt sich so dar, dass Bart offenbar mit einem Schwert getötet wurde. Aber ein virtueller Gegner mit einem virtuellen Schwert kann doch nicht töten, oder?

Eve kennt sich in der Welt der virtuellen, holographischen Spiel überhaupt nicht aus. Aber sie erhält tatkräftige Unterstützung von den elektronischen Ermittlern und natürlich ihrem Ehemann Roarke. Dieser besitzt ebenfalls eine Firma, die solche Spiele entwickelt und er kannte das Opfer sowie dessen drei Freunde. Er hatte die vier jungen Leute seinerzeit sogar bei der Gründung ihres Unternehmens unterstützt und beraten. Dadurch ist Roarke selbst emotional von dem Mord betroffen, da er besonders mit dem Opfer auch freundschaftlich verbunden war.
Für Eve ist die Situation besonders brisant, denn zumindest theoretisch könnte Roarke auch zum Kreis der Verdächtigen gehören, da er ja auch ein Konkurrent ist.
Wie bei jedem ihrer Fälle ermittelt Eve mit Feuereifer in alle Richtungen und ist fest entschlossen, auch für ihren Mann, den Täter zu finden.

In diesem Fall hat mich die Autorin mit ihrer Kreativität begeistert, mit der sie die Möglichkeiten der virtuellen Spielewelt und der Holographie im Jahr 2060 darstellt. Ob sich Computerspiele jemals so weit entwickeln werden, wie hier dargestellt, kann ich nicht einschätzen, aber ich könnte es mir zumindest vorstellen.
Für mich war es interessant zu beobachten, wie Eve sich in dieser ihr fremden Welt mehr und mehr zurecht findet und in der ihr eigenen Art Fakten zusammenträgt, nach Spuren und Motiven sucht und so dem Täter immer näher kommt.
Auch ihre berühmten psychologischen Tricks bei Vernehmungen kommen zum Einsatz. Ich muss sagen, ich hatte recht früh einen Verdacht, wer der Täter sein könnte, der sich dann am Ende auch bestätigte. Das hat die Spannung aber nicht raus genommen, denn das „Wie?“ und „Warum?“ war mir nicht klar und damit hat mich die Autorin überrascht.

Eves und Roarkes Privatleben kommt in diesem Fall ein bisschen zu kurz, da beide ja sehr mit dem Fall beschäftigt sind. Aber es gibt ein gesellschaftliches Ereignis, an dem beide teilnehmen müssen. Eves Ablehnung gegen solche Veranstaltungen und alles was damit verbunden ist, wie z. B. ein Designerkleid zu tragen und sich stylen zu lassen, hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht.

Dieser 30. Fall für Lieutenant Eve Dallas ist so rasant und temporeich wie die Welt, in der er sich abspielt.
Durch die Thematik gibt es neben Spannung auch viele Überraschungen und Wendungen.
Ich hatte wieder fesselnde Lesestunden mit Eve, Roarke und all den anderen bekannten Figuren und freue mich auf den nächsten Fall!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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