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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Geschichte und fesselnde Unterhaltung

Die Landkarte der Liebe
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Zum Inhalt:
Zwei Schwestern, ein geheimes Tagebuch – und eine Reise ins Innerste des Herzens
Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali ...

Zum Inhalt:
Zwei Schwestern, ein geheimes Tagebuch – und eine Reise ins Innerste des Herzens
Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …
(Kurzbeschreibung gem. Piper Verlag)


Die Autorin:
Lucy Clarke studierte englische Literatur an der Universität von Cardiff und lebt heute in Bournemouth. Sie ist passionierte Tagebuchschreiberin und mit einem professionellen Windsurfer verheiratet, mit dem sie ihre Liebe zum Meer und zum Reisen teilt.


Meine Meinung:
Durch den Titel, das Cover und auch ein wenig durch den Klappentext könnte man bei diesem Buch eine „schnulzige“ Liebesgeschichte vermuten, doch es ist viel mehr.
Natürlich geht es auch um Liebe, die Liebe zwischen 2 ungleichen Schwestern, zwischen besten Freunden und natürlich die große und einzig wahre Liebe.
Das hört sich vielleicht doch ein wenig kitschig an, aber das ist dieses Buch auf keinen Fall.

Die Autorin beginnt die Geschichte ohne große Vorrede gleich mit dem Moment, in dem Katie durch die Polizei erfährt, dass ihre Schwester Mia auf Bali tödlich verunglückt ist. Erst danach lernt der Leser die beiden Schwestern nach und nach näher kennen. Katie und Mia sind sehr unterschiedliche Menschen, sowohl im Charakter als auch in ihrer Art zu leben. Dennoch verbindet die beiden etwas, was besonders Mia nicht so gut zeigen kann. Es ist offensichtlich, dass es Ereignisse gegeben haben muss, die zwischen beiden Schwestern stehen und immer wieder zu Problemen und Streitereien führen.
Beide Protagonistinnen sind der Autorin gut gelungen, weil sie sie vielschichtig und mit Tiefgang darstellt.
Daneben gibt es weitere Figuren, die mehr oder weniger große Rollen spielen. Mias bester Freund Finn, der sie auch auf ihrer Reise begleitet, wird ebenfalls gut gezeichnet und spielt im Verlauf der Geschichte eine größere Rolle.
Ebenso Noah, den Mia während der Reise kennenlernt und der ihre große Liebe sein wird.
Dagegen bleibt Ed, Katies Verlobter, ziemlich blass und spielt auch nur eine Nebenrolle.

Als Katie beginnt, Mias Reisetagebuch zu lesen, werden in den einzelnen Kapiteln abwechselnd die Ereignisse beschrieben. Der Leser erlebt mit Mia ihre Reise und ist mit Katie in der Gegenwart unterwegs auf den Spuren ihrer Schwester. Dabei setzt sich allmählich ein Bild zusammen, das Aufschluss über die Ereignisse aber vor allem auch über Mias Gefühlsleben gibt.
Über allem steht immer die Frage, wie Mia starb. War es Selbstmord, wie die Polizei annimmt oder doch ein tragisches Unglück oder steckt ganz etwas anderes dahinter?
Die Antwort darauf gibt es erst im letzten Kapitel.
Aber nicht nur diese Frage fesselt den Leser sondern auch etliche Wendungen und Enthüllungen, die immer wieder neues Licht auf die beiden Schwestern und ihre Beziehung werfen.
In einem gefühlvollen und lebendigen Schreibstil erzählt Lucy Clarke die berührende Geschichte von Katie und Mia, die in mir vielfältige Emotionen ausgelöst und sich in mein Herz geschlichen hat. Eine schöne bildhafte Beschreibung der teilweise exotischen Schauplätze runden das Leseerlebnis ab und wecken Lust, selbst auf Reisen zu gehen.
Diese wunderbare Geschichte über Liebe, Trauer, Lügen, Geheimnisse und Vertrauen hat einen gewissen Tiefgang und bietet beste fesselnde Unterhaltung. Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

fesselnder, lesenswerter Thriller

Böses Herz
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Zum Inhalt:
Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall – das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten ...

Zum Inhalt:
Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall – das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten auf und behauptet, Eddies Tod sei kein Unfall gewesen und Honor selbst sei in großer Gefahr. Sie ahnt nicht, dass es sich um Lee Coburn handelt, der wegen Mordes an sieben Menschen gesucht wird – bis er sie und ihre kleine Tochter als Geiseln nimmt. Honor hat keine andere Wahl: Sie muss Coburn vertrauen und tun, was er verlangt ...
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher weltweit Spitzenplätze der Bestsellerlisten erreicht. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.


Meine Meinung:
Sandra Brown hält sich bei diesem Thriller nicht mit langen Vorgeschichten auf. Gleich auf den ersten Seiten erlebt der Leser wie Emily, die kleine Tochter der jungen Witwe Honor, einen fremden Mann, der offenbar schwer verletzt ist, im Garten entdeckt. Als Honor ihm zu Hilfe eilt, wird sie von ihm als Geisel genommen und der Fremde dringt in ihr Haus ein.
So beginnt die Geschichte von Honor, Emily und Lee Coburn, der ein siebenfacher Mörder sein soll.

Es ist Sandra Brown sehr gut gelungen Honors Angst und vor allem die Sorge um ihre Tochter darzustellen.
Es knistert vor Spannung, denn die Situation in Honors Haus ist angespannt und teilweise auch ein bisschen grotesk. Genau wie Honor wird dem Leser zunächst nicht klar, was Coburn beabsichtigt. Erst als er sich ihr offenbart bekommt die Sache eine Wendung und Honors Leben wird völlig umgekrempelt. Honor und Emily sind nach wie vor in Coburns Hand, aber ganz allmählich baut sich eine Beziehung auf, denn Honor bleibt nichts anderes übrig, als Coburn zu vertrauen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und facettenreich. Honors Fokus im Leben liegt nach dem Tod ihres Mannes natürlich auf ihrer kleinen Tochter. Ihre Handlungen und Entscheidungen wirken, auch in der schwierigen Situation und im Zusammenspiel mit Coburn glaubhaft.
Die kleine Emily ist einfach niedlich und einer 4-jährigen entsprechend dargestellt.
Besonders gelungen fand ich, wie sie auf Coburn zuging und ihn schließlich auch in ihr Herz geschlossen hat.
Coburn ist ein rätselhafter, geheimnisvoller und eher „eiskalter“ Typ, aber man erkennt den weichen Kern in ihm.

Im zweiten Handlungsstrang erleben wir die „andere Seite“, Polizisten, FBI-Agenten die Jagd auf Coburn machen. Da gibt es eine ganze Reihe Personen, die eine Rolle spielen, alle verschieden und mit unterschiedlichen persönlichen Schicksalen.
Gut gesetzte Wechsel zwischen beiden Handlungssträngen halten die Spannung durchgängig hoch, besonders da die Kapitel häufig mit einem Cliffhanger enden.

In diesem Thriller ist vieles nicht so, wie es zu sein scheint. Die Handlung ist temporeich mit viel Action und häufigen Szenenwechseln. Sandra Brown schafft es, den Leser bis zum Schluss im Unklaren zu lassen, wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört und ganz besonders, wer der „Bookkeeper“, der Drahtzieher, ist.
Ich hatte zwischendurch einige Vermutungen, die sich alle als falsch herausgestellt haben. Die letztendliche Enthüllung hat mich regelrecht kalt erwischt, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte.

Dieser Thriller hat mich durch die gut gelungene Mischung überzeugt. Ein cleverer, gut durchdachter Plot, interessante und facettenreiche Figuren, eine kleine Lovestory zwischen den beiden Hauptprotagonisten, viele Geheimnisse und falsche Fährten bieten Hochspannung und haben mich bestens unterhalten.
Und im Epilog gibt es noch eine kleine Überraschung mit einem ungewöhnlichen Ende, das dem Leser Raum für eine eigene Interpretation gibt und für mich das Sahnehäubchen für diesen fesselnden und lesenswerten Thriller war!



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderschön, emotional und unvergesslich!

Als unsere Herzen fliegen lernten
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Zum Inhalt:
Er versprach, sie ewig zu lieben. Doch selbst die Ewigkeit kennt manchmal ein Ende ...

1943, London: In der Ruine einer zerbombten Kirche trifft der amerikanische Pilot Dan Rosinski die junge ...

Zum Inhalt:
Er versprach, sie ewig zu lieben. Doch selbst die Ewigkeit kennt manchmal ein Ende ...

1943, London: In der Ruine einer zerbombten Kirche trifft der amerikanische Pilot Dan Rosinski die junge Engländerin Stella Thorne. Es ist der Beginn einer unaufhaltbaren, aber unmöglichen Liebe, denn Stella ist verheiratet, und Dans Chancen, den Krieg zu überleben, sind mehr als gering. In einer Zeit, in der alles ungewiss ist, schreiben sie sich Briefe, um an dem festzuhalten, woran sie glauben: ihre Liebe. Viele Jahrzehnte später rettet sich eine junge Frau in ein leerstehendes Haus in einem Londoner Vorort. Da erreicht sie ein Brief, der sie in die Geschichte einer Liebe hineinzieht, die ein halbes Jahrhundert überlebt hat …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Iona Grey studierte Englische Sprache und Literatur an der Manchester University. Ihre Begeisterung für Geschichte und ihr großes Interesse an Frauenschicksalen des 20. Jahrhunderts brachten sie dazu, ihren Roman Als unsere Herzen fliegen lernten zu schreiben. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Töchtern im Nordwesten Englands auf dem Land.


Meine Meinung:
Auf dieses Buch bin ich nur durch Zufall aufmerksam geworden, weil mir das wunderschöne Cover ins Auge fiel und mich der Klappentext sofort angesprochen hat.
Ich bin froh, es entdeckt zu haben, denn sonst wäre mir eine echte Perle entgangen!

Das Buch beginnt mit einem Prolog in dem Dan, der offenbar alt und krank ist, einen Brief geschrieben hat, den er abschicken möchte, bevor es für ihn zu spät ist. Und damit beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

Die Autorin erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen.
Zu Beginn erleben wir im Jahr 2011 wie Jess auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund in ein offenbar leer stehendes Haus einbricht und dort Schutz sucht. Da sie verletzt ist, verbringt sie die Nacht dort und ist überrascht, dass am nächsten Tag ein Brief von einem Dan an eine gewisse S. Thorne eintrifft, denn das Haus ist offenbar seit mindestens zwei Jahren unbewohnt.
Später findet sie in einem Schlafzimmer einen Karton mit vielen weiteren Briefen, die von einer großen Liebe erzählen. Ihre Neugier ist geweckt uns sie ist fest entschlossen mehr über Stella und Dan herauszufinden. Zufällig trifft sie auf Will, von dem sie später Unterstützung bekommt.

In den Jahren 1942/43 erleben wir Stella als junge Ehefrau eines Pfarrers, der sie eher wie seine Haushälterin statt als Ehefrau behandelt. Ihr Leben ist nicht einfach und längst nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Und das liegt nicht nur an den Wirren des Krieges. Aber dann lernt sie Dan kennen.

Der Autorin ist es von Anfang an gelungen, mich mit ihrem schönen und packenden Schreibstil in den Bann der Geschichte zu ziehen. Sie erzählt die Geschichte von Stella sehr ausführlich und macht deutlich, welche Rolle einer Frau in der damaligen zeit zukam.
Stella hatte sich ihre Rolle als Ehefrau anders vorgestellt und als ihr Mann sich freiwillig zum Kriegseinsatz meldet, ist sie fast auf sich allein gestellt und einsam.

Die Autorin versteht es wunderbar die Emotionen der Protagonisten zu transportieren, Stellas Sorgen und Hoffnungen, Dans Ängste als Kampfpilot aber auch in der Gegenwart Jess' Nöte auf dem Weg in ein neues, anderes Leben und Will mit all seinen Problemen.
Ich muss sagen, ich habe mit allen vier Hauptprotagonisten gefiebert, gebangt und gehofft.
Iona Grey schildert aber auch sehr authentisch die Situation der Menschen zur damaligen Kriegszeit mit allen Entbehrungen, wie Lebensmittelknappheit, und natürlich ihren Ängsten und der Sehnsucht nach ein bisschen Freude, Geborgenheit und Liebe.

Durch die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen und Zeitebenen baut sich gleich von Anfang an eine gewisse Spannung auf, die sich immer mehr steigert und zu einem absolut emotionalen,herzergreifenden und unvergesslichen Ende führt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war von der Geschichte sehr ergriffen.
An den passenden Stellen werden die Briefe von Dan an Stella eingestreut, die nicht nur von den Gefühlen zueinander sondern auch von den alltäglichen Erlebnissen der beiden berichten. Diese Briefe haben mich sehr berührt, weil sie wunderschön geschrieben sind und alles ausdrücken, was Dan und Stella füreinander sind.

Zitat:
"Beim Start oder beim Angriff hat man keine Zeit zum Nachdenken, aber auf dem Heimflug kommt es mir immer vor, als würde ich zu Dir zurückfliegen.
Pass gut auf Dich auf, mein Engel. Mir zuliebe."

(Seite 287)

Sehr ausdrucksvoll, gefühlvoll herzerwärmend und ohne Kitsch erzählt Iona Grey die Geschichte der großen Liebe von Stella und Dan in den Wirren des 2. Weltkrieges und von Jess und Will auf dem Weg in ein anderes Leben. Beide haben mich sehr berührt hat, weil sie einigen Tiefgang haben und vieles aussagen.
Zum Schluss war ich traurig, dass die Geschichte zu Ende ist, aber dieses wunderschöne Buch wird mir lange in Erinnerung bleiben!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weihnachten mit der Online-Omi - witzig und tiefsinnig

Über Topflappen freut sich ja jeder
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Zum Inhalt:
Weihnachten mit der Online-Omi

«Weihnachten ist, wenn meine Tochter Kirsten sich ein Schälchen Müsli macht und zu meiner Gans sagt: ‹Das sind LEICHENTEILE.›»

«Als Kisten wegen Schengpfui ...

Zum Inhalt:
Weihnachten mit der Online-Omi

«Weihnachten ist, wenn meine Tochter Kirsten sich ein Schälchen Müsli macht und zu meiner Gans sagt: ‹Das sind LEICHENTEILE.›»

«Als Kisten wegen Schengpfui den Weihnachtsbaum aus der Wohnstube räumte, hat es mir gelangt. Seitdem geht es Weihnachten immer reihum, und letztes Jahr habe ich den Heiligen Abend mit Gertrud begangen. Ich sehe ein, dass Blut dicker als Wasser ist und das Fest bei Kirsten mal wieder fällig. Aber dorthin fahre ich nicht mit der Bahn! Letzthin habe ich da einem Mädel meinen Platz angeboten. - Und dann was das kein Blindenstock, sondern ein Stab für das Händi für Fotos! Die spinnen doch. Fliegen will ich!»

So beginnt das neue Abenteuer unserer Online-Omi: Renate gerät in das falsche Flugzeug - und landet im London. Aber Harrods hin, Herzogin Kät her, zu Hause ist es doch am schönsten, und so versucht sie alles Mögliche, um wenigstens zu den Feiertagen zurückzukommen, denn:

«Auf Silvester mit Ilse und Kurt freute ich mich schon jetzt. Sie wollen dieses Jahr Racklett mit mir machen. Da wird am Tisch gegrillt, sagt Ilse. Wo wir wohl die Holzkohle herkriegen im Dezember?»
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)


Die Autorin/Der Autor:
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Seit Anfang 2013 erobert sie Twitter mit ihren absolut treffsicheren An- und Einsichten - und mit ihren Büchern die ganze analoge Welt.

Torsten Rohde, Jahrgang 1974, hat in Brandenburg/Havel Betriebswirtschaft studiert und als Controller gearbeitet. Sein Twitter-Account @RenateBergmann, der vom Leben einer Online-Omi erzählt, entwickelte sich zum Internet-Phänomen.
«Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker» unter dem Pseudonym Renate Bergmann war seine erste Buchveröffentlichung - und eine sensationeller Erfolg.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Weihnachten steht vor der Tür und Renate Bergmann macht Pläne. Da sie die Geschenke ja meist schon im Mai zusammen hat, geht es nur noch um die Planung, mit wem sie das Fest in diesem Jahr feiert, denn es geht immer reihum. Diesmal ist es mal wieder Zeit, dass Renate die Einladung ihrer Tochter Kirsten annimmt. Von Berlin nach Köln will Renate fliegen, schließlich hat sie einiges mitzunehmen. Da Kirsten vegan lebt, packt Renate kurzerhand die Gans in den Koffer, dazu noch 2 Flaschen Korn und die Sissi-Filme, denn die gehören natürlich zu Weihnachten dazu.
Mit reichlich Topflappen in der Handtasche, denn darüber freut sich doch jeder, startet Renate in ihr Abenteuer Flugreise.
Es kommt wie es kommen muss, Renate, die doch immer alles gut plant, landet im falschen Flugzeug und dann "im London".
Obwohl sie jetzt ganz nah bei ihrer verehrten Prinzessin Kät ist, gerät die sonst so coole Renate erst mal in Panik. Aber dank der Hilfe einer Flugbegleiterin und weitläufiger Verwandschaft kann Renate ihren unfreiwilligen Londen-Aufenthalt doch noch genießen. Und frische Unterwäsche kann man ja auch bei Harrods kaufen, nicht wahr?!

Mit dem ihr eigenen Charme meistert Renate auch dieses Abenteuer und hofft, dass es der freundlichen jungen Frau von der "Berliner Luft" gelingt, dass sie am nächsten Tag wieder zurück nach Berlin fliegen kann. Denn wenigstens an den Weihnachtsfeiertagen möchte sie doch wieder zu Hause sein.

Renate erlebt viele humorvolle aber auch besinnliche Momente. Das weihnachtliche London vermittelt eine schöne Stimmung und es hat mich wieder begeistert, wie locker, fröhlich und witzig Renates Weihachtsabenteuer erzählt wird.
Auch das dritte Buch um die kultige Online-Omi ist gelungen, bietet beste Unterhaltung und viel Witz.
Aber zu Weihnachten wird die lebensweise Renate Bergmann am Ende sogar ein bisschen tiefsinnig und melancholisch:

Zitat: "Wer keine Freunde hat im Leben, der ist arm dran. Meine Freunde waren meine Familie, mein Zuhause. Zu Hause ist nicht der Ort wo die Möbel rumstehen sondern der Ort, wo die Menschen sind, deren Liebe und Zuneigung einem das Gefühl von Geborgenheit geben."

Und:
Zitat: "Ich wollte nirgendwo hin, nur hier sein bei meinen lieben Freunden und mit ihnen feiern, dass wir einander hatten. Mit allen Schrullen. Wissen Se, DAS ist nämlich Weihnachten!"

Dem muss man glaube ich nichts mehr hinzufügen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© http://fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzige und fröhliche Unterhaltung von der Online-Omi

Das bisschen Hüfte, meine Güte
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Zum Inhalt:
Die Online-Omi muss in Reha

Hinfallen, Aufstehen, Körnchen trinken
Renates Rollator rollt und rollt, aber nicht vollkommen rund: 82 Jahre, 4 Ehemänner und 3000 Flaschen Korn haben Spuren hinterlassen, ...

Zum Inhalt:
Die Online-Omi muss in Reha

Hinfallen, Aufstehen, Körnchen trinken
Renates Rollator rollt und rollt, aber nicht vollkommen rund: 82 Jahre, 4 Ehemänner und 3000 Flaschen Korn haben Spuren hinterlassen, jemand muss an die Hüfte ran – und Renate deshalb ins Krankenhaus. Und weil so ein Mensch ja kein Koyota ist, dem man einfach ein neues Ersatzteil einbaut, geht Renate im Anschluss an die Ohpee dahin, wo es wehtut, zu den Bandscheiben und Raucherecken, zu den Kurschatten und höhenverstellbaren Betten: In die Reha, die sie kurzerhand zur Kur erklärt und rockt. Nach sechs Wochen Wandlitz ist sie um viele Geschichten, einen pinkfarbenen Jockeyanzug, ein paar Schuhe mit Spannweite H, eine ganz besondere Halskette und eine Erkenntnis reicher:
«Frau Köster hat neulich gesagt 'Hauptsache, oben klar und unten dicht.'»
Da hat se recht.
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)

Die Autorin/Der Autor:
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Seit Anfang 2013 erobert sie Twitter mit ihren absolut treffsicheren An- und Einsichten - und mit ihren Büchern die ganze analoge Welt.

Torsten Rohde, Jahrgang 1974, hat in Brandenburg/Havel Betriebswirtschaft studiert und als Controller gearbeitet. Sein Twitter-Account @RenateBergmann, der vom Leben einer Online-Omi erzählt, entwickelte sich zum Internet-Phänomen.
«Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker» unter dem Pseudonym Renate Bergmann war seine erste Buchveröffentlichung - und eine sensationeller Erfolg.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Es gibt etwas Neues von Renate Bergmann. Die kultige Online-Omi ist zurück und lässt die Leser erneut an ihrem Leben teilhaben.
Wer Renate Bergmann noch nicht von Twitter oder Facebook kennt, sollte eventuell ihr erstes Buch "Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker" lesen und sie und ihr Umfeld kennenlernen.

Nachdem für Renate und ihren Neffen Stefan zunächst alles gut läuft, denn Stefan wird Vater und heiratet, trifft es Renate dann hart. 82 Jahre und die "Ossiporose" haben ihre Spuren hinterlassen. Sie muss ins Krankenhaus, bekommt eine neue Hüfte und anschließend muss sie noch in die Reha.
Aber eine Renate Bergmann lässt sich nicht unterkriegen.
"Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten", ach ne, bei Renate heißt es ja eher "Körnchen trinken".

Mit viel Charme und Selbstironie berichtet Renate von der OP, dem Krankenhausaufenthalt und der mehrwöchigen Reha.
Sie jammert nicht, nimmt aber längst noch nicht alles hin, sondern erklärt jedem ihre Sicht der Dinge.
Als erstes kümmert sie sich mal darum, dass jemand die Gräber ihrer vier Ehemännger versorgt und das "junge Gemüse" in ihrem Haus das Treppenhaus auch in Ordnung hält. Es darf ja schließlich nichts verkommen.
Aber auch in der Reha-Klinik muss Renate erst mal für Ordnung sorgen. Eigene Bettwäsche und Handtücher müssen her und mit der Ernährung und den Therapien ist sie auch nicht immer ganz einverstanden.
In ihrer besonderen Art erzählt uns Renate ihren Reha-Alltag auf dem Weg zur Genesung. Zwischendurch schweift sie immer wieder mal ab und streut Episoden "von früher" ein.

Renate Bergmanns direkte und offene Art hat mich wieder bestens unterhalten und zum Lachen gebracht. Ich mag ihren etwas "altmodischen" Wortschatz sehr, der so oft an "die gute alte Zeit" erinnert.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Tochter Kirsten und Renates Freundinnen, aber sie lernt auch einige neue Leute kennen und in einer Reha bzw. Kur soll es ja auch Kurschatten geben.
Es war wieder ein großes Vergnügen Renates Geschichten und Erlebnisse zu verfolgen, die in einem lockeren, fröhlichen Stil erzählt werden, fast so als würde man selbst mit Renate beim Körnchen zusammen sitzen.
Ihr Humor, ihre Offenheit und Lebensweisheit haben mich erneut begeistert und nach wie vor fasziniert mich das Einfühlungsvermögen des 1974 geborenen Autors Torsten Rohde, der hinter dem Pseudonym Renate Bergmann steckt.
Ich hoffe, Frau Bergmann bleibt uns noch lange erhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© http://fanti2412.blogspot.de