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Veröffentlicht am 21.02.2023

Erinnert an R. L. Stine

Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)
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Lance freut sich sehr auf den Klassenausflug mit seinen Freunden, auch wenn die fiese Miss Hoche mitfährt, die es auf ihn abgesehen hat. Camp Crater Lake scheint eine ganz besondere Freizeitanlage zu sein ...

Lance freut sich sehr auf den Klassenausflug mit seinen Freunden, auch wenn die fiese Miss Hoche mitfährt, die es auf ihn abgesehen hat. Camp Crater Lake scheint eine ganz besondere Freizeitanlage zu sein und ihre Klasse ist die erste, die diesen Ort ausprobieren darf. Die Stimmung wird auch nur ein ganz kleines bisschen getrübt, als ihr Bus fast einen blutüberströmten, unverständliches Zeug vor sich hin murmelnden Typen totfährt – da könnte schließlich alles Mögliche hinterstecken! Als allerdings fast alle Zimmer plötzlich nachts von außen abgeschlossen werden außer dem von Lance, der einzeln untergebracht ist und den man vergessen zu haben scheint, und als die ersten Mitschüler mit Wespen-Augen aufwachen und nur noch an eine ominöse Arbeit denken können, wissen die Freunde: Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht! Während sie noch versuchen herauszufinden, was in dem Camp los ist, wissen sie nur eins: Sie dürfen unter keinen Umständen einschlafen!

Crater Lake hat mir ganz unerwartet ein fantastisches nostalgisches Erlebnis beschert, weil es mich extrem an die Gänsehaut-Bücher von R.L. Stine (und andere Bücher dieser Art) erinnert hat, mit denen ich aufgewachsen bin. Kinder, die nicht wirklich wissen, was abgeht, sich aber plötzlich gegen irgendwelche Monster behaupten müssen, sind ein universal spannendes Motiv und doch sind Bücher dieser Art in den letzten Jahren seltener geworden. Vielleicht scheint es mir auch nur so, aber in meiner Kindheit hat einfach jeder diese Bücher geliebt und es kamen riesige Fluten diverser Reihen auf den Markt. Ich verbinde damit die schönsten Leseabende, besonders in den Ferien, auch wenn man danach manchmal ein bisschen Angst hatte einzuschlafen.

Die Schwäche – in den Augen einiger vielleicht auch Stärke? – dieser Bücher besteht darin, dass weniger von den Kindern hinterfragt wird als realistisch wäre und am Ende noch viele offene Fragen bleiben, wo man sich einen etwas abgeschlosseneren Ausgang der Geschichte gewünscht hätte. So ist es auch bei Crater Lake. Dafür sind besonders die Dialoge zwischen den Kindern sehr witzig und man lernt ganz nebenbei auch noch etwas über ganz besondere faszinierende kleine Tierchen. Außerdem ist die Handlung wahnsinnig spannend. Man erkennt die Andeutungen, aber hat noch keine Ahnung, in welche Richtung es geht, nur, dass irgendetwas Gruseliges vor sich geht. Und schließlich enthält das Buch auch noch wertvolle Botschaften. Neben allgemeineren Motiven wie Freundschaft, Zusammenhalt und Angst davor, nicht dazuzugehören und ausgelacht zu werden, spricht Crater Lake auch darüber, was passiert, wenn man zu behütet aufwächst und wie befreiend es sein kann, Geheimnisse mit Menschen zu teilen, denen man vertraut.

Insgesamt also ein sehr gelungenes Gruselbuch, aus inhaltlichen Gründen besonders empfehlenswert für Kinder, die kurz davor sind, auf die weiterführende Schule zu wechseln und vielleicht von ihren Freunden getrennt sein werden. Eine schöne Fortsetzung der Gruselbuch-Tradition der 90er und 2000er!

Veröffentlicht am 25.02.2024

Herausfordernde Lektüre

Die sieben Monde des Maali Almeida
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Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut und wollte es mögen - aus verschiedenen Gründen. Der wichtigste Grund ist nicht, dass das Buch einen Preis gewonnen hat, sondern weil es sich um einen Autor ...

Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut und wollte es mögen - aus verschiedenen Gründen. Der wichtigste Grund ist nicht, dass das Buch einen Preis gewonnen hat, sondern weil es sich um einen Autor aus einer uns im Westen kulturell fremden Sphäre handelt, der in diesem Buch ein Kapitel der Geschichte von Sri Lanke verarbeitet, die das Land nachhaltig geprägt hat - und das auch noch durch Ereignisse, die vor nicht allzu langer Zeit passiert sind.

Ich finde das Cover fantastisch und freue mich, dass der Verlag das Originalcover übernommen hat. Der Protagonist Maali war sowohl sympathisch als auch glaubwürdig und die anderen Figuren waren alle interessant und sehr vielfältig. Trotzdem komme ich in der Lektüre kaum voran und habe mich aktuell entschieden, das Buch nicht weiterzulesen (wobei das nicht heißt, dass ich es nicht in ein paar Monaten noch einmal versuche).

Ich glaube, dass der Autor sein Handwerk beherrscht und auch, dass das ein sehr wichtiges Buch ist. Aber irgendwas an der Geschichte macht es schwierig für mich, am Ball zu bleiben. Die Art der Handlung ist nicht unbedingt auf Spannung ausgelegt; man muss in der Lage sein sich treiben zu lassen wie Maali. Was vermutlich auch eine Rolle spielt, ist, dass das Buch sehr herausfordernd für einen relativ ahnungslosen Leser wie mich sein kann, weil man Andeutungen, die gewisses Wissen über Kultur oder Geschichte des Landes voraussetzen, nicht versteht. Das ist nicht die Schuld des Autors, aber kann für einige vielleicht eine zu große Hürde darstellen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Atmosphärisch, aber nicht perfekt

Der flüsternde Abgrund
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Ich habe selten ein Cover gesehen, das so gut die Stimmung vermittelt, die in einem Buch herrscht. Man weiß direkt, worauf man sich im australischen Dschungel einlässt: Feucht, grün und dunkel, nur die ...

Ich habe selten ein Cover gesehen, das so gut die Stimmung vermittelt, die in einem Buch herrscht. Man weiß direkt, worauf man sich im australischen Dschungel einlässt: Feucht, grün und dunkel, nur die Hitze kann das Cover nicht richtig vermitteln.

Ich muss sagen, dass ich von Anfang an von der mysteriösen Umgebung, den Stimmen und verschwundenen Kindern und Callums Vergangenheit eingenommen war. Die Autorin hat die Geschichte sehr gekonnt genau so geschrieben, dass man bestimmte Dinge einfach annimmt und später erst bemerkt, dass sie gar nicht stimmen, wodurch sich große Geheimnisse offenbaren.

Trotzdem hat das Buch auch gewisse Längen gehabt und ein zu großes Hin und Her von "der ist böse, ach nee doch nicht, ach nee doch! Ach nein, es war alles ein großes Missverständnis! Ach nein ...". Ich hatte auch das Gefühl, dass einigen Themen nicht genug Raum gegeben wurde wie z.B. der Nebenhandlung mit dem Lehrer.

Alles in allem ein guter Thriller, der aber irgendwie das Gefühl hinterlässt, dass er auch noch besser hätte sein können.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Schwaches Worldbuilding

When The King Falls
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Ich denke, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die Idee hinter dem Buch ausgelutscht ist. Selbst wenn man Vampirfantasy auf die Bücher beschränken möchte, in denen es um eine Herrschaft der Vampire ...

Ich denke, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die Idee hinter dem Buch ausgelutscht ist. Selbst wenn man Vampirfantasy auf die Bücher beschränken möchte, in denen es um eine Herrschaft der Vampire über die Menschen geht, fallen einem schon einige Titel ein vom unsäglichen "Reich der Vampire" (Jay Kristoff) bis zu Victor Dixens "Der Hof der Finsternis".

Dieses Buch gehört aber zu einem Genre, das man mit bestimmten Erwartungen liest. Viel Neues muss gar nicht dabei sein, damit die Zielgruppe zufrieden ist, es muss nur gut umgesetzt sein. Genau das ist meiner Meinung nach der Autorin ganz gut gelungen. Die Handlung ist relativ vorhersehbar, der Schreibstil erlaubt sich hin und wieder Stilbrüche und die Figuren fallen nicht sonderlich aus der Reihe, aber es ist eine schöne Wohlfühllektüre, wenn man mal wieder Lust auf eine Vampirromanze hat.

Der Grund, warum es für mich nicht großartig war, obwohl ich schon nicht die höchsten Erwartungen hatte, ist, dass von dem eigentlichen Vampirismus bis auf das Bluttrinken nicht mehr viel übrig ist. Wenn die Vampire essen und schlafen wie normale Menschen und ihnen Sonnenlicht nichts ausmacht - was bleibt dann noch vom Vampir? Zugegeben, das Bluttrinken macht einen großen Teil aus, aber wenn ich das Buch mit anderen Vampirromanen vergleiche, wurde hier nicht genügend in das Worldbuilding investiert. Andere Bücher wie z.B. die Sookie-Stackhouse-Reihe (Charlaine Harris) durchdenken die Konsequenzen einer Welt mit Vampiren bis ins letzte Detail und dagegen bekommt man bei diesem Buch nur das Nötigste geboten.

Leserinnen, die auf Worldbuilding weniger Wert legen, können aber ruhig zu dem Buch greifen und werden vermutlich nicht enttäuscht.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Eine der besseren Märchenadaptionen

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Bei der Buchgestaltung von Fantasy und besonders Romantasy gehört ein farbiger Buchschnitt schon fast zum Pflichtprogramm. Ich finde das auch hübsch, muss aber sagen, dass die Augen sich schnell an so ...

Bei der Buchgestaltung von Fantasy und besonders Romantasy gehört ein farbiger Buchschnitt schon fast zum Pflichtprogramm. Ich finde das auch hübsch, muss aber sagen, dass die Augen sich schnell an so einen Luxus gewöhnen. Deswegen freut man sich besonders, wenn der Farbschnitt wenigstens irgendwelche Muster hat oder sogar eine extra Illustration. Hier wird der Apfel vom Cover im Farbschnitt aufgefangen. Schlicht, aber effektvoll: Es ergibt sich ein stimmiges Bild.

Aber wie sieht es mit dem Inneren des Buches aus? Riesenfans von Märchenadaptionen würden vermutlich die Höchstpunktzahl vergeben. Ich gehöre aber nicht dazu und bin nur zufällig auf das Buch aufmerksam geworden. Genauer gesagt habe ich früher sehr gerne verwurstete Märchenstoffe im Fantasy-Format gelesen, glaube aber, dass das Genre mittlerweile ausgelutscht ist (oder vielleicht bin ich damit einfach nur übersättigt). Was mich an diesem Buch trotzdem überzeugt hat, war der Schreibstil der Autorin und insbesondere, wie sie Dialoge schreibt. Dialoge sind das Herz eines Textes und gerade die misslingen oft. Ich hatte hier das Gefühl, mich unter echten Menschen zu befinden, die Gespräche führen, die man ihnen auch abnehmen kann. Die Sprüche von Rain waren witzig und überhaupt mochte ich sie gerne, weil sie zynisch ist und weiß, was sie will oder besser gesagt, was sie nicht will, und das den Leuten auch mitteilt. Alle anderen Figuren waren in meinen Augen auch gelungen. Es war eine bunte Palette von bekannten Archetypen und neuen Charakteren.

Jetzt aber zu den negativeren Punkten: Ich habe im letzten Drittel des Buches bemerkt, dass es mich ein bisschen verloren hatte. Vorher bin ich nur so durch die Seiten geflogen, aber dann hat sich eine Episode so lang gezogen, dass ich zwar immer noch Freude an den Figuren hatte, aber aufgehört hatte, bei der Romanze mitzufühlen und rumzurätseln, was wohl als nächstes geschieht und was hinter allem steckt. Der ganze Märchenhintergrund und die Entstehung der Welt waren zu Beginn verwirrend und später einfach uninteressant und der große Plottwist am Ende ist etwas, das man in irgendeiner Form schon sehr früh ahnt. So, wie die Geschichte nach dem ersten Band endete, glaube ich nicht, dass ich gespannt genug auf die Fortsetzung bin, um den zweiten zu kaufen, vor allem, wenn der erst nächstes Jahr rauskommt. Bis dahin habe ich vermutlich schon vergessen, was mir an diesem gefallen hat.

Fazit: Das Buch gehört definitiv zu den besser geschriebenen im Bereich der Märchenadaptionen, aber es bleibt in meinen Augen doch ein Buch für die Fans und ist nicht gut genug, um die Allgemeinheit auf Höchstniveau zu begeistern.

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