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Veröffentlicht am 23.02.2024

Emotionale Geschichte mit tollen Charakteren

Stars In Your Eyes
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Bei dem Cover bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich die Gestaltung mit dem dunkelblauen Hintergrund und den goldenen Elementen, weil es so perfekt zum Titel passt, andererseits passen ...

Bei dem Cover bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich die Gestaltung mit dem dunkelblauen Hintergrund und den goldenen Elementen, weil es so perfekt zum Titel passt, andererseits passen die dargestellten Charaktere nicht so wirklich zu meiner Vorstellung von den Protagonisten, sodass mich das eher gestört hat.

Die Story fand ich aber dennoch sehr vielversprechend: Matthew Cole ist ein aufstrebender Schauspieler und nach mehreren erfolgreichen Nebenrollen endlich seine erste Hauptrolle in einem Film. Doch seine Vorfreude wird dadurch getrübt, dass ausgerechnet Logan Grey als sein Love Interest gecastet wird und der berüchtigte Bad Boy in einem Interview Matties Fähigkeiten als Schauspieler in Frage stellt. Prompt vermasselt er seine erste Leseprobe, was Logan nur in seiner Meinung zu bestärken scheint. Doch dann wird ein Video geleakt, das den Erfolg des ganzen Films in Gefahr bringt, es sei denn Mattie und Logan können der ganzen Welt erfolgreich vormachen, dass sie ein Paar sind und er sich wirklich geändert hat. Doch je mehr Zeit sie notgedrungen miteinander verbringen, desto mehr verschwimmen die Grenzen und als Mattie dann auch noch einen Blick hinter Logans eiskalte Fassade erhaschen kann, ist klar, dass er in Gefahr schwebt, wirklich Gefühle für ihn zu entwickeln.

Die Geschichte klang auf den ersten Blick nach einem klassischen Fake-Dating-Trope, bloß dass diesmal ein queeres Paar im Mittelpunkt steht. Ich wollte es dennoch unbedingt lesen, weil ich Kacen Callenders Art zu schreiben liebe. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch wieder der Fall. Es ist durch die Blogposts, Kommentare und Berichte zwischen den Erzählungen aus der Sicht von Mattie und Grey nicht so poetisch und tiefsinnig wie sonst, schafft es aber mich durch die eindringliche Erzählweise dennoch sehr zu fesseln.

Zu Beginn habe ich ein bisschen gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden, weil ich nicht so genau wusste, ob ich Grey wirklich mögen würde. Er war wirklich ohne Grund super gemein zu Mattie, der einfach viel zu nett für diese Welt ist. Es wurde aber sehr schnell klar, wie kaputt ihn die Welt, in der er aufgewachsen ist, gemacht hat und dass er nicht so schlimm ist, wie er sich präsentiert. Außerdem mochte ich immer mehr, dass Mattie zwar ein absolut guter Mensch ist, sich aber nicht alles gefallen lässt, auch wenn es zunächst so wirkt. Er ist zu Beginn schlicht überfordert und schaut erst einmal, wie sich Dinge entwickeln, versteht sich aber eigentlich gut mit Menschen und kann vor allem schnell erkennen, wie sie sind, sodass er auch einen Zugang zu Logan findet. Dieser hat mir, je mehr er über seine Vergangenheit, aber auch über seine Gegenwart enthüllt, das Herz gebrochen. Er wirkt so unglaublich alleine, dass es fast schon wehtat und niemand schaut genauer hin oder bleibt lange genug, um das zu erkennen. Er tut natürlich auch alles, um Menschen, die ihm in irgendeiner Weise nahekommen, wieder wegzustoßen, aber ich fand es dennoch unglaublich herzzerreißend, dass die wenigsten genauer hinschauen, um zu erkennen, wie sehr dieser Junge immer wieder verletzt wurde und was hinter seinem Verhalten steckt. Ich mochte auch deswegen, dass Mattie genau das tut. Er erkennt, dass vieles in seinem Verhalten vor allem eine Maske, eine weitere Rolle ist, um niemandem zu zeigen, wer er wirklich ist und dass er eine gute Mischung findet aus für Grey da sein und ihm seinen Raum zu lassen. Dennoch muss er ihn nicht retten, sondern unterstützt ihn dabei, ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein. Dabei mochte ich gerne, dass immer wieder viel über Consent und Reflektion gesprochen wird, was ich im Kontext des Buches wirklich wichtig fand.

Auch das Setting gefiel mir ausgesprochen gut, auch wenn es mich immer mal wieder verwirrt hat. Ich musste immer wieder überlegen, welche Rolle jetzt Mattie nochmal in seinem aktuellen Film spielt und welche er in der Vergangenheit gespielt hat. Auch während des Drehs werden Mattie und Grey immer wieder mit ihren Rollennamen angesprochen, was mich immer wieder verwirrt hat. Es war sehr deutlich, dass es auch bei den Protagonisten dafür gesorgt hat, dass sie sich nie so ganz sicher waren, ob sie gerade ihre eigenen Emotionen empfinden oder sie die mit ihrer Rolle vermischen. Ich habe durchaus verstanden, dass genau das das Ziel war, mich hat es aber vor allem zu Beginn extrem verwirrt und eher dafür gesorgt, dass ich ein bisschen schleppend in die Geschichte gekommen bin.

Alles in allem hat mir das Buch nach einigen Anfangsschwierigkeiten wirklich gut gefallen. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass es so emotionale und herzzerreißend werden würde, aber es hat mich unglaublich gefesselt und die Protagonisten sind mir wirklich ans Herz gewachsen, dass ich wirklich gewünscht habe, dass sie zum Ende glücklich werden können, zumindest in einem gewissen Rahmen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2024

Spannende Idee, die leider nicht fesselt

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die kräftigen Farben und die Darstellung der Belladonna-Pflanze in Kombination mit der jungen Frau, die meiner Vorstellung von Signa sehr nahe kommt.

Die ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die kräftigen Farben und die Darstellung der Belladonna-Pflanze in Kombination mit der jungen Frau, die meiner Vorstellung von Signa sehr nahe kommt.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Seit sie als Baby den Tod ihrer Eltern miterleben musste, der Tod sie aber nicht mitnehmen konnte, gilt sie bei ihren Verwandten als verflucht. Signa reicht es und sie beschließt, den Tod zur Rede zu stellen, dabei geht etwas schief und ihr Vormund stirbt. Glücklicherweise lädt ihre Cousine in das hochherrschaftliche Thorne Grove ein, damit sie ihrer Tochter Gesellschaft leisten kann. Doch dort angekommen, erkennt Signa, dass der Tod wieder einmal schneller war, ihre Cousine ist tot und deren Tochter ist schwer erkrankt. Schnell erkennt sie, dass hinter den rauschenden Festen und den eleganten Gästen mehr steckt, als sie erwartet hätte und dass ein Mörder nur darauf wartet, erneut zuzuschlagen. Bei ihren Nachforschungen bekommt Signa Unterstützung von unerwarteter Seite und erkennt, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Ich hatte bereits einiges von dem Buch gehört und war äußerst gespannt auf die Story. Ich wollte sie auch unbedingt mögen, weil ich die Idee so gut fand, aber fesselt konnte sie mich zu keinem Zeitpunkt so richtig. Das liegt auch an dem Schreibstil, der irgendwie so gar nicht meiner ist. Ich fand ihn oft recht altmodisch, was eigentlich gut zum Setting der Story passt, aber für mich dafür sorgt, dass ich das Buch nicht an einem Stück lesen konnte, sondern immer wieder unterbrochen habe, weil ich zu keinem Zeitpunkt in einen Fluss gekommen bin.

Dabei mochte ich die Idee eigentlich richtig gerne. Ich fand es unglaublich spannend, dass Signa nicht sterben kann und immer wieder damit experimentiert, um endlich den Tod zur Rede zu stellen, weil sie es leid ist, dass ihre Vormunde immer sterben. Aber ich konnte sie als Person einfach nicht richtig greifen. Einerseits ist sie so mutig, den wahrhaftigen Tod, den sie immer den Schnitter nennt, anzugreifen, andererseits ist ihr größter Wunsch, standesgemäß zu heiraten. Das hätte ich gar nicht schlimm gefunden, weil ich verstehen konnte, dass sie endlich eine Familie haben will, die sich wirklich um sie kümmert und der es nicht ums Geld geht. Aber ich konnte sie als Mensch nicht so richtig erfassen, weil sie dauernd zwischen mutig, leidenschaftlich und gnadenlos naiv schwankt. Damit hätte ich allerdings leben können, wenn ich mehr mit Signa hätte mitfühlen können, aber ich konnte irgendwie nie eine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Zu Beginn habe ich noch noch Gefühl, sie und ihre Gefühle greifen zu können, aber mit Verlauf des Buches wurde das eher weniger und ihre Emotionen wurde eher beschrieben, als dass ich sie zusammen mit ihr hätte empfinden können. Auch die Nebencharaktere bleiben für mich schwer greifbar. Ich mochte zwar einige von ihre, während ich bei anderen durchaus eine leichte Abneigung empfand, aber ich konnte auch sie nicht komplett erfassen. Ich musste hin und wieder bei Namen überlegen, um wen es sich nochmal dabei handelt, weil ich nie eine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte und dadurch dementsprechend auch nicht mit ihnen mitfiebern konnte.

Alles in allem wollte ich das Buch wirklich mögen, nicht nur weil ich so viel Gutes gehört hatte, sondern auch weil ich die Idee und das Setting grundsätzlich wirklich gelungen fand, aber die Charaktere konnten mich einfach nicht abholen. Ich mochte sie durchaus, aber sie sind mir nicht ans Herz gewachsen und ich konnte nie wirklich mit ihnen mitfiebern.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Wunderschöne Liebesgeschichte

The Peace That Is You
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Das Cover des Buches ist wirklich schön, weil es perfekt die Farben einfängt, die die Charaktere, vor allem Fiona ausmachen. Außerdem passt es hervorragend zum Teil der ersten Reihe.

Die Geschichte hat ...

Das Cover des Buches ist wirklich schön, weil es perfekt die Farben einfängt, die die Charaktere, vor allem Fiona ausmachen. Außerdem passt es hervorragend zum Teil der ersten Reihe.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt: Fiona hat es endlich geschafft, sich von ihrem toxischen Ex zu lösen und will nun sich nicht mehr von irgendwem einschränken lassen, sondern ihr Leben so leben, wie sich das möchte. Deswegen geht sie auch am Abend eines Sturms in einem Club alleine feiern und trifft auf Nikolai. Sie fühlt sich direkt zu dem gut aussehenden, tätowierten Mann hin, der nicht viel spricht, den sie aber trotzdem direkt zu verstehen scheint. Sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander und auch wenn sie es eigentlich dabei belassen wollen, kann keiner von beiden den anderen gehenlassen. Doch Fiona will sich auf keinen Fall wieder auf einen Mann einlassen, sondern sobald sie genug Geld zur Verfügung hat, nach Costa Rica auswandern, um endlich frei zu sein. Und Nik ist nicht ganz ehrlich zu Fiona, doch sein Geheimnis hat schon einmal eine Familie zerstört und er will sie auf keinen Fall verlieren.

Ich liebe die Bücher von Emma Scott. Jedes ihrer Bücher schafft es, mich emotional zu berühren und komplett in seinen Bann zu ziehen. Das ist auch bei diesem Buch wieder der Fall, auch wenn ich durch den leicht übernatürlichen Ansatz ähnlich wie beim ersten Teil der Reihe erst einmal leicht irritiert war. Dennoch ließ das schnell nach und die Leichtheit der Erzählung hat es zusammen mit der Emotionalität so gefesselt, dass ich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.

Das liegt auch den hervorragend gestalteten Charakteren. Ich habe sowohl Fiona als auch Nikolai sofort ins Herz geschlossen, jeden auf andere Weise. Sie ist einfach ein unglaublich guter Mensch, der sich immer für andere einsetzt und dabei immer komplett selbstlos ist. Ich fand sie dabei aber komplett authentisch und sympathisch, weil sie es nicht macht, um gut vor anderen dazustehen, sondern weil sie das Gefühl hat, dass sie dadurch die Welt besser machen kann. Dieser ehrliche Wunsch nach einer besseren Welt hat mich immer wieder aufs Neue berührt und deswegen habe ich sie auch direkt ins Herz geschlossen. Nik ist von seiner Art her ganz anders, dennoch ist er vor allem in Kombination mit Fiona wirklich toll. Er sieht sich nie als guten Menschen, sondern vielmehr als Betrüger, weil er seine unerklärlichen Fähigkeiten dazu nutzt, um irgendwie durchs Leben zu kommen. Deswegen hat er auch immer das Gefühl Fiona nicht zu verdienen, obwohl man deutlich merkt, dass sie mit ihm zusammen selbstbewusster ist und sich weniger in ihrer Vergangenheit verliert, als wenn sie alleine ist. Ich mochte sie zusammen einfach unglaublich gerne und das hat das Buch auch so besonders gemacht. Die Story als solche war gar nicht so außergewöhnlich, vor allem wenn man den ersten Band der Reihe gelesen hat, aber das hat mich dennoch nicht weiter gestört, weil es eben vor allem die Charaktere waren, die die Geschichte so besonders gemacht haben.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Spannende Geschichte, die bis zum Ende fesselt

Thieves’ Gambit
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Ich liebe das Cover, weil die Mischung aus Schwarz, Rot, Weiß und Gold ist wirklich gelungen und die Darstellung von Schmuckstücken passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Die Story hat mich ebenso überzeugen ...

Ich liebe das Cover, weil die Mischung aus Schwarz, Rot, Weiß und Gold ist wirklich gelungen und die Darstellung von Schmuckstücken passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Die Story hat mich ebenso überzeugen können: Rosalyn Quest ist Teil einer legendären Diebesfamilie und weiß, wie sich große Coups durchzieht seit sie klein ist. Deswegen sie nur für einen Sommer ein ganz normales Mädchen sein, doch gerade als sie ihren Ausstieg plant, wird ihre Mutter gefangen genommen und die Entführer fordern eine Milliarden Dollar. So viel Geld hat nicht einmal eine der berühmtesten Diebesfamilien der Welt, sodass Ross gar nichts anderes übrig bleibt, als am Thieves‘ Gambit teilzunehmen, einem Wettkampf für den begabtesten Nachwuchsdieb der Welt, denn der Gewinner einen Wunsch frei. Doch Ross ist natürlich nicht die einzige Teilnehmerin und jeder will gewinnen, mit allen Mitteln. Wem kann sie trauen und was passiert, wenn plötzlich ihr Herz auf dem Spiel steht?

Ich wusste gar nicht so richtig, was ich von der Geschichte erwarten sollte und wahrscheinlich auch deswegen hat sie mir so gut gefallen. Das liegt auch an dem sehr gelungenen Schreibstil, der es schafft, mich ab den ersten Seiten zu fesseln und tief in die Geschichte zu ziehen.

Aber auch die Charaktere sind wirklich toll gestaltet. Ich habe Ross fast schon ein bisschen widerwillig in mein Herz geschlossen, weil sie nicht unbedingt die typische Protagonistin eines Jugendbuches ist. Sie ist es gewohnt sich auf niemanden außerhalb ihrer Familie zu vertrauen, sodass sie sich immer selbst sehr extrem von den anderen Teilnehmern des Gambits isoliert. Durch ihre Skepsis und ihr Misstrauen habe ich auch niemanden getraut und mich immer gefragt, wer versucht Ross in Sicherheit zu wiegen, um sie dann letztlich zu verraten. Dennoch hätte ich sie manchmal schütteln können, wenn sie wieder einmal entscheidet, Dinge auf eigene Faust zu machen, anstatt mit jemandem zusammenzuarbeiten. Sie muss ja niemandem bedingungslos vertrauen, aber es gab Situationen, die sie sich unnötig schwer gemacht hat. Man hat hier einfach sehr gemerkt, wie wenig sie aus ihrer Haut kann und wie tief das Misstrauen sitzt, das ihre Mutter ihr immer wieder eingeimpft hat und dass sie das Gefühl hat, diese zu verraten, wenn sie anderen vertraut. Umso schöner fand ich es, als sie langsam aufgetaut ist und angefangen hat, zumindest mit den anderen zu reden. Man merkt so richtig, dass sie immer wieder fast widerwillig erkennen muss, dass sie einige der Leute sogar mögen könnte, trotz allem. Ich habe während des Lesens auch gemerkt, dass ich einige von ihnen wirklich schnell liebgewonnen habe und hatte immer ein bisschen Angst, dass sie Ross ab irgendeinem Punkt verraten werden, um selbst den Gambit gewinnen zu können. Doch sie sind mir auf unterschiedliche Arten so ans Herz gewachsen, dass ich das in Kauf genommen habe, weil ich einigen von ihnen einfach vertrauen wollte. Vor allem Devroe, Mylo, Kyung-soon und Taiyo haben es geschafft, mich für sie einzunehmen. Dabei sind die Charaktere trotz ihres oberflächlich ähnlichen Hintergrunds dennoch alle so unterschiedlich, dass man sie zu keinem Zeitpunkt verwechseln kann und sie gleichzeitig deutlich im Gedächtnis bleiben. Vielleicht auch deswegen hat mich das Ende zumindest in mancher Hinsicht überrascht.

Alles in allem hat mich das Buch vor allem überrascht, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es mich so fesseln und begeistern würde. Ich habe die Charaktere wirklich fest ins Herz geschlossen und muss unbedingt den nächsten Teil lesen, um zu wissen, was hinter dem Handeln einzelner Personen steckt.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Spannende, innovative Erzählart

Murder in the Family
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Farbgebung aus dem dunklen Blau und dem leuchtenden Orange unglaublich gerne, noch besser gefällt mir aber die Gestaltung. Der Fingerabdruck ist in ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Farbgebung aus dem dunklen Blau und dem leuchtenden Orange unglaublich gerne, noch besser gefällt mir aber die Gestaltung. Der Fingerabdruck ist in Kombination mit den auffälligen Verbindungssträngen wirklich gelungen, weil es den Inhalt dadurch sehr perfekt zusammenfasst.

Die Story hat mich direkt gereizt: Als Luke Ryder 2003 ermordet wird, gibt es verschiedene Verdächtige, allen voran seine ältere, wohlhabende Witwe Caroline Howard. Doch weder ihr noch jemand anderem kann der Mord nachgewiesen werden und 20 Jahre später will ihr Sohn endlich wissen, wer seinen Stiefvater damals so schwer verletzt hat, dass er daran starb. Als erfolgreicher Regisseur ruft er eine Show mit Experten ins Leben, die ermitteln sollen, was damals geschah. Doch nicht alle sind mit den neuen Ermittlungen einverstanden und selbst die Experten in der Show scheinen mehr und mehr eigene Interessen zu verfolgen. Kann der Mord an Luke Ryder endlich aufgeklärt werden oder wird der Täter für immer unendeckt bleiben.

Das Besondere an dem Buch ist nicht wirklich die Story, die alles andere als neu ist, sondern viel mehr die Erzählart. Ich habe schon Bücher gelesen, in denen sich E-Mails, Zeitungsartikel und Ähnliches abgewechselt habe, aber dass es dabei keinerlei erzählerische Abschnitte gibt, sondern fast alle Informationen auf dem Skript zu der Serie beruhen, war dann doch schon sehr anders. Ich bin auch nach dem Ende des Buches sehr zwiegespalten, wie es mir gefallen hat. Einerseits hat es mich nach ein paar Anlaufschwierigkeiten wirklich sehr gefesselt und diese besondere Art des Erzählens hat in jedem Fall dazu beigetragen, andererseits hat es auch dazu geführt, dass mir die Protagonisten sehr fernblieben. Ich konnte zu keinem von ihnen eine wirkliche Beziehung aufbauen, was für mich immer schwierig ist. Ich brauche Figuren, die ich richtig kennenlernen, mit denen ich mitleiden und mitfiebern kann oder bei denen ich zumindest weiß, was sie empfinden. Das war hier einfach schon dadurch schwierig, dass sich ein Großteil der Handlung eben in der Verschriftlichung der einzelnen Folgen der Serie abspielen, da kommen Empfindungen dann allerhöchstens durch Gestik und Mimik zu Stande, man bekommt aber keine Gedanken mit. Zudem stehen hier ja vor allem die Experten im Fokus und zumindest zu Beginn weniger die direkt Beteiligten, sei es Zeugen, Freunde oder die Familie. Dadurch hatte ich immer das Gefühl, mir erzählt jemand von einer Serie, die er geschaut hat und nicht, dass ich sie selbst schauen würde, weil ich immer den Eindruck hatte, mir entgehen Dinge, die aber wichtig gewesen wären. Zu Beginn fand ich deswegen die Folgenskripte fast ein bisschen langweilig und habe mich immer auf die Auflockerungen durch Sprachnachrichten, E-Mails oder Reddit-Threads gefreut. Das hat sich im Verlaufe des Buches zum Glück geändert. Mit jeder Folge hatte ich neue Verdächtige und mich gefragt, was denn jetzt passiert ist und bin nahezu durch das Buch geflogen. Ein paar Dinge habe ich vermute, auf andere wäre ich nie im Leben gekommen, sodass die Spannung immer erhalten bliebt.

Alles in allem ist vor allem die Erzählart sehr unterhaltsam, wenn man sich denn daran gewöhnt hat. Mir fehlte aber dennoch die Nähe zu den Charaktere und das Ende war mir etwas zu zu konstruiert, zu unglaubwürdig, einfach eine Spur zu viel. Deswegen hat es mich zwar gut unterhalten, aber nicht begeistert, dafür lerne ich die beteiligten Charaktere einfach zu wenig kennen.

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