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Feliz

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Wunderschöne Gestaltung, aber leider unübersichtliches Setting

Super fresh
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Das Cover ist zwar sehr schlicht, aber vielleicht gefällt es mir deswegen auch so gut. Ich finde ich die Kombination aus dem dunkelgrünen Kohlblatt und dem Titel passt so hervorragend zusammen, dass man ...

Das Cover ist zwar sehr schlicht, aber vielleicht gefällt es mir deswegen auch so gut. Ich finde ich die Kombination aus dem dunkelgrünen Kohlblatt und dem Titel passt so hervorragend zusammen, dass man dem Buch definitiv einen zweiten Blick gönnt.

Das Buch ist in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Aus Pfanne und Ofen, Ruck-Zuck-Dinner, Einfach ausgetauscht, Die Big Bowl, Quick Fix, Ab in den Tiefkühler und Süßes. Die Einteilung gefällt mir tatsächlich ziemlich gut, weil es mal eine andere ist, als die typische Frühstück-, Mittag-, Abend- und Nachttisch-Einteilung. Ich mochte vor allem die Kategorie Ab in den Tiefkühler wirklich gerne, weil das zumindest für mich was Neues war. Damit kann man dann einfach am Wochenende ein paar Gerichte vorbereiten, die man dann an stressigen Tagen auftaut und man isst dennoch nicht nur eine Tiefkühlpizza oder ähnliches. Auch die anderen Kategorien sind mit wunderschönen Bildern unterlegt, die definitiv mein Highlight an dem Buch sind. Die zumeist im industriell-chic gehaltenen Fotos sind sehr eindrucksvoll und machen richtig Lust darauf, sich eine der zahlreichen Bowls zuzubereiten oder eines der Fischgerichte zu kochen. Hier sieht man einfach, wie viel Arbeit in die Gestaltung des Kochbuches gesteckt wurde.

Allerdings gibt es auch einige Punkte, die mir weniger gefallen haben. Der größte Kritikpunkt ist, dass die Rezepte zwar eine sehr ausführliche Zutatenliste enthalten, aber weder Angaben zu den Kilokalorien noch zu der Zeit, die man mit der Zubereitung verbringt. Ersterer stört mich nicht wirklich, ist aber für ein Buch, das immer wieder damit wirbt, wie wichtig Nährstoffe und eine gesunde Ernährung sind, doch eher unüblich. Die fehlende Zubereitungszeit hat mich dann aber doch irritiert, weil das doch besonders bei Gerichten die schnell gehen sollen und man nicht kennt, extrem wichtig ist. Für ungeübte Köche müssen die Gerichte dann erst einmal ausprobiert werden, bevor man abschätzen kann, wie lange man genau braucht. Das fand ich extrem schade.

Auch die Kommentare nach einigen Rezepten fand ich eher unnötig. Nicht, dass ich Einblicke in das persönliche Leben der Autoren ansonsten langweilig finde, vielmehr gefällt es mir immer wieder ein paar Einsichten zu bekommen. Hier sind sie aber teilweise so gar nicht informativ, sondern beschreiben lediglich kleinere Varianten des Rezepts. Das ist an sich ja vollkommen in Ordnung, aber dadurch, dass einzelne Worte und Satzteile immer wieder in Großbuchstaben oder kursiv geschrieben sind, wirken die Kommentare sehr unruhig. Ich hätte deswegen auch gut auf sie verzichten können. Vor allem auch weil es immer wieder kleinere Rechtschreibfehler oder sprachliche Unkorrektheiten gibt, die zwar möglicherweise der Formatierung oder der Übersetzung geschuldet sind, mich aber mit der Zeit echt gestört haben.

Alles in allem überzeugt das Buch vor allem durch seine unglaublich schöne Gestaltung mit ausdrucksstarken Bildern. Auch die Rezepte sind durchaus ansprechend und ich werde bestimmt das ein oder andere ausprobieren, aber mich haben vor allem die fehlende Zubereitungszeit, die sehr unruhigen Kommentare und die sprachlichen Ungenauigkeiten durchaus gestört, sodass mich das Buch nicht ganz überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Unglaublich emotionales Familiendrama

All das Ungesagte zwischen uns
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Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Ich mag die Kombination aus dunkelroten Blättern, dem weißen Cover und der schwarzen und goldenen Schrift. Es wirkt dadurch einfach extrem edel und vor allem ...

Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Ich mag die Kombination aus dunkelroten Blättern, dem weißen Cover und der schwarzen und goldenen Schrift. Es wirkt dadurch einfach extrem edel und vor allem der Titel spiegelt perfekt den Inhalt wider. Ich mag eigentlich kurze Titel deutlich lieber, auch weil man sie sich besser merken kann, hier finde ich aber tatsächlich den langen deutschen Titel sehr viel passender als den kürzeren englischen.

Die Geschichte an sich klingt erstmal interessant und anders: Morgan ist seit mehr als 20 Jahren mit ihrem Mann Chris zusammen und sie haben gemeinsam die siebzehnjährige Tochter Clara. Noch während sie überlegt, ob sie wieder aus College gehen sollen oder einen Nebenjob annehmen soll, ändert sich Morgans Leben durch einen Unfall von einem Tag auf den anderen radikal und sie muss ihr gesamtes Leben hinterfragen. Währenddessen scheint ihr ihre Tochter Clara immer mehr zu entgleiten. Sie trifft sich mit einem Jungen, den ihre Mutter nicht mag, geht nicht mehr zur Schule und Morgan wendet sich ausgerechnet dem Mann zu, den sie definitiv nicht lieben sollte…

Ich war unglaublich gespannt auf das neue Buch von Colleen Hoover, weil ich auch ihre letzten Bücher grandios fand, mich aber mal wieder auf eine richtig schöne Liebesgeschichte gefreut habe. Der Schreibstil in diesem Buch ist wie gewohnt locker und leicht, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Gleichzeit schafft er es aber auch, die Emotionen aller Figuren perfekt einzufangen und zu vermitteln, sodass ich ab der ersten Seite mit Morgan und Clara mitgefiebert und mitgelitten habe.

Mir gefiel ausgesprochen gut, dass die Geschichte immer wieder abwechselnd aus der Sicht von Mutter und Tochter erzählt wird, weil man dadurch beide Sichten und Handlungen sehr viel besser nachvollziehen kann. Man erlebt mit, was Morgan alles tut, um ihre Tochter vor noch mehr Schmerz beschützen will, gleichzeitig aber nicht sieht, wie stark sie trauert und dass alle ihre Handlungen Teil dessen sind. Gleichzeitig erlebt man Claras fast schon selbstzerstörerischen Aktionen mit, die sich von ihrer Mutter vollkommen unverstanden fühlt und nicht versteht, warum diese so handelt, wie sie es tut. Ich fand genau das, war es, was das Buch für mich besonders gemacht hat. Der Fokus lag trotz der wundervollen Liebesgeschichten ganz klar auf der Mutter-Tochter-Beziehung. Mir gefiel, wie man die Probleme in so vielen Facetten geschildert bekommt und wie man die Trauer der beiden und ihre Konflikte schon fast körperlich spüren kann. Ich hatte immer wieder Tränen in den Augen, weil mir der Schmerz der beiden wirklich nahe ging und beide mir so leidtaten, weil sie das Gefühl hatten, mit dem jeweils anderen nicht sprechen zu können. Obwohl ich eigentlich so gar kein Fan von Lügen bin oder davon Sachen zu verschweigen, konnte ich es hier ziemlich gut verstehen. Ich habe dennoch immer wieder gehofft, dass sie es schaffen wieder zueinander zu finden.

Auch die Liebesgeschichten der beiden Frauen fand ich authentisch und wunderbar gestaltet. Ich mochte Miller ab der ersten Seite, auch wenn er wegen seines Vaters und dem Umfeld aus dem er kommt, immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Ich finde auch, dass er nicht immer ganz richtig handelt, aber man merkt, wie wichtig ihm Clara ist und wie sehr er dafür kämpft, dass sie das gleiche für ihn empfindet. Vielleicht ist ihre Liebesgeschichte an manchen Stellen ein wenig klischeehaft und kitschig, vielleicht ein bisschen zu sehr eine typische Teenie-Romanze, aber das hat mich ebenso wenig gestört wie das vielleicht ein bisschen zu typische Ende.

Alles in allem mochte ich das Buch unglaublich gerne und habe es an einem Tag durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet. Mir gefiel es mal wieder eine Liebesgeschichte von Colleen Hoover zu lesen, bei der ich richtig mitleiden und mitfühlen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Emotionaler Young-Adult-Roman mit wundervollen Charakteren, deren Geschichte sich vielleicht eine Spur zu schnell entwickelt

What if we Drown
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Ich liebe das wunderschöne Cover, weil es auf eine unaufdringliche Art und Weise aus der Masse heraussticht. Zudem passt die Farbgebung und vor allem der Titel wunderbar zum Inhalt, sodass ich mich schon ...

Ich liebe das wunderschöne Cover, weil es auf eine unaufdringliche Art und Weise aus der Masse heraussticht. Zudem passt die Farbgebung und vor allem der Titel wunderbar zum Inhalt, sodass ich mich schon richtig darauf freue, alle Teile in meinem Regal stehen zu haben.

Die Geschichte klingt erstmal wie die typische Young-Adult-Story, die man schon hundertmal so oder so ähnlich gelesen hat: Laurie wagt nach dem Tod ihres Bruders Austin vor drei Jahren einen Neuanfang in Vancouver, wo sie ihr Medizinstudium beginnt. Auch wenn ihr der Anfang schwerfällt, findet sie schnell eine WG mit wundervollen Mitbewohnern und ist plötzlich Teil einer Clique, zu der auch Sam gehört. Dieser bringt ihr Herz ab dem ersten Augenblick aus dem Takt und plötzlich hat sie Hoffnung, dass es ihr nach Austins Tod doch endlich besser gehen könnte, doch Sam hat einen größeren Anteil an seinem Tod, als Laurie ahnen könnte und als sie dies herausfindet, weiß sie nicht mehr, was sie tun soll…

Ich war ehrlich gesagt sehr skeptisch, als ich den Klappentext gelesen habe, weil ich das Gefühl hatte, dass ich exakt diese Geschichte vor allem in der letzten Zeit schon ein paar Mal gelesen habe: Ein Mädchen verliert durch einen Unfall etwas, das ihr lieb und teuer war (Vater, Freund oder ihre Gesundheit) und lernt dann bei einem Neuanfang einen Typen kennen, in den sie sich verliebt. Dieser findet heraus, dass er eine Teilschuld an dem Unfall hat, verheimlicht es ihr aber, bis sie es herausfindet, sich trennt und die beiden dann später wieder zusammenkommen. Ich hatte echt viel Angst, dass das Buch genau diesen Verlauf hat und hätte das Buch deswegen fast nicht gelesen. Doch schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass dieses Buch anders sein würde und ich es bereuen würde, der Geschichte nicht zumindest eine Chance geben würde. Das lag zu Beginn vor allem an dem hervorragenden Schreibstil. Sarah Sprinz schreibt wunderbar poetisch, gleichzeitig aber so leicht, dass man nur so durch die Seiten fliegt, man aber vor allem an emotionalen Stellen immer wieder verweilt, weil sie so eindringlich geschrieben sind, dass man das Gefühl hat, sie wirklich zu erleben. Sie erinnert mich mit ihrer Art zu schreiben ein wenig an Brittainy C. Cherry, auch weil sie es immer wieder schafft, ähnliche Emotionen in mir zu wecken.

Das liegt auch an den Figuren. Laurie mag ich von Anfang an durchaus, sie ist zwar eher ruhig und ihr hervorstechendster Charakterzug ist vor allem zu Beginn des Buches der Schmerz, den sie wegen des Todes ihres Stiefbruders Austin empfindet. Das hat mich während des Lesens nicht wirklich gestört, im Nahhinein allerdings habe ich mich schon gefragt, was sie als Person denn überhaupt ausmacht. Man erfährt in den Rückblicken zwar einiges über ihre Beziehung zu Austin und die Seelenverwandtschaft, die ihre Freundschaft so besonders macht, aber dabei bleibt Laurie ein wenig auf der Strecke. Man bekommt immer nur kleine Einblicke in ihre frühere Persönlichkeit, die sich aber nicht so richtig zu einem Gesamtbild zusammenfassen lassen. Deswegen fiel es mir manchmal ein wenig schwer, zu verstehen, wer Laurie wirklich ist und was sie nur tut, um ihren Eltern den Sohn zu ersetzten und in Austins Fußstapfen zu treten. Das hat es mir an manchen Stellen ein wenig schwer gemacht, sie wirklich zu verstehen. Ihren Schmerz allerdings kann man fast schon körperlich fühlen, ich habe wirklich mit ihr mitgelitten und habe ihr gewünscht, dass sie endlich ein bisschen Frieden finden kann.
Sam hingegen habe ich ab der ersten Seite geliebt. Ich mochte, wie leidenschaftlich er ist, wenn es um seinen zukünftigen Job als Arzt ist, wie wichtig ihm es ist, dass seine Studenten, seine Unterstützung bekommen und wie engagiert er bei Laurie ist. Nie drängt er sie dazu, sich ihm zu offenbaren und dennoch ist er in jeder Situation für sie da, selbst wenn sie ihn aus ihren Gedanken und Gefühlen ausschließt. Das hat mir wirklich gut gefallen und es hat mich hier auch nicht gestört, dass man die Geschichte nicht aus seiner Sicht erlebt. Für mich waren seine Gefühle ebenso deutlich und klar erkennbar wie die von Laurie aus deren Sicht man die Geschichte erlebt. Auch mit ihm habe ich jede Sekunde mitgelitten und sein Schmerz und seine Trauer haben mir mehr als einmal das Herz gebrochen, sodass ich immer wieder Tränen in den Augen hatte.
Auch die Nebencharaktere sind durchaus gelungen. Ich mochte, dass Kians und Teddies lesbische Beziehung einfach ohne großes Outing eingeführt werden, sondern ihre Beziehung einfach als gegeben eingeführt wird. Es wirkt nicht, als würde gezwungenermaßen ein diverses Thema aufgegriffen, um das in das Buch einzubauen, sondern es ist einfach eine Beziehung wie jede andere mit allen Problemen und Höhen, die dazugehören. Vor allem haben es mir aber Emmett und Hope angetan, die auch die Hauptrollen in den nächsten beiden Teilen spielen werden. Beide sind wirklich nett und schaffen es durch ihre verständnisvolle Art direkt, dass sich Laurie wohlfühlt ohne ihr zu nahe zu kommen.

Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist wohl, dass ich den Verlauf der Geschichte manchmal ein wenig unglaubwürdig fand. So beginnt das Buch damit, dass Laurie völlig aufgelöst in einem Taxi auf dem Weg zu ihrer Unterkunft ist, weil der Koffer mit Austins Sachen verloren gegangen ist. Eigentlich eine durchaus emotionale Szene, aber der Koffer spielt später eigentlich so gar keine Rolle mehr, obwohl man das zumindest nochmal als Aufhänger hätte nutzen können, damit sie zumindest ein oder zwei Personen Austins Geschichte erzählen können. Doch viel mehr hat mich gestört, dass sich die Geschichte teilweise viel zu schnell und in manchen Teilen auch zu perfekt entwickelt. Laurie hat gefühlt innerhalb von drei Tagen zwei perfekte Mitbewohner als Freunde und eine perfekte, tolle Clique. Das fand ich doch dann ein bisschen zu viel des Guten. Dass man manchmal einfach Glück hat und die perfekten Menschen zum perfekten Zeitpunkt trifft, kann schon sein, aber hier war es dann doch ein wenig zu ideal, auch wenn es später ein wenig relativiert wird und Laurie nicht mehr ganz so viel mit ihrem Mitbewohnern unternimmt, einfach weil sie ein zu unterschiedliches Leben haben. Aber auch die Geschichte zwischen Laurie und Sam war manchmal ein Ticken zu schnell, zu impulsiv, auch wenn ich ihre Gefühle zu jeder Zeit nachvollziehen konnte, hätte ich mir hier und da eine Verschnaufpause gewünscht.

Alles in allem mochte ich das Buch erstaunlich gerne, vor allem weil ich nach dem Klappentext wirklich sehr skeptisch war. Aber ich habe mich ab der ersten Seite in den wundervollen, poetischen Schreibstil von Sarah Sprinz und mit zunehmendem Verlauf des Buches auch in die Charaktere verliebt, auch wenn die Geschichte manchmal ein bisschen zu schnell ging und mir ein bisschen zu dramatisch war. Dennoch freue ich mich schon riesig auf den zweiten Teil und auf die Geschichte von Emmett und Amber.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Packender Thriller, der nicht ganz überzeugen kann

Capitana
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Mir gefällt das Cover des zweiten Teils leider nicht ganz so gut wie der des ersten. Das liegt vor allem daran, dass mir das des ersten Bandes das perfekte Gefühl von einem heißen Tag in LA und einer harten ...

Mir gefällt das Cover des zweiten Teils leider nicht ganz so gut wie der des ersten. Das liegt vor allem daran, dass mir das des ersten Bandes das perfekte Gefühl von einem heißen Tag in LA und einer harten Gangleaderin vermittelt hat. Das des zweiten Teils ist in seinen Farben nicht ganz so harmonisch und stimmig, es wäre mir vermutlich nicht direkt aufgefallen, hätte ich den ersten Teil nicht gelesen.

Leider ist auch die Geschichte nicht ganz so stimmig wie die des ersten Bandes: Nach außen hin führt Lola Vasquez das Leben einer normalen Frau. Sie kümmert sich rührend um ihre Adoptivtochter Lucy und ihre ehemals drogenabhängige Mutter und hat auch noch Zeit, sich die Probleme der Nachbarn anzuhören. Doch genau diese Hilfsbereitschaft wird ihr zum Verhängnis, denn Lola ist nicht nur eine Latina aus einem heruntergekommenen Viertel in Los Angeles, sondern auch der Boss einer aufstrebenden Drogengang. Als sie eines Tages einer schwangeren Frau hilft, die sie bittet, ihren gewalttätigen Ehemann im Gefängnis umzubringen, zögert sie keine Sekunde und löst damit einen folgenschweren Drogenkrieg aus. Während sie noch versucht, ihren Bruder aus den Fängen des Rivera-Kartells zu befreien, fragt sie sich zunehmend, ob sie ihrer Partnerin, der Staatsanwältin Andrea Dennison Whitley, noch trauen kann…

Ich mochte den ersten Teil von Melissa Scrivner Love trotz einiger Schwächen doch recht gerne, vor allem weil das Buch so anders und fesselnd war. Auch hier ist der Schreibstil unglaublich gut. Man wird schon auf den ersten Seiten vollkommen in die Geschichte gesaugt und man diese auch erst mit dem letzten Satz wieder so richtig verlässt. Man hat während des Lesens immer das Gefühl, sich direkt in Lolas Kopf zu befinden und so alle Entscheidungen, alle Gefühle unmittelbar nachvollziehen zu können. Genau das ist es für mich auch, was das Buch zu etwas Besonderem macht, es ist dadurch anders, als viele anderen Bücher, die man bisher gelesen hat.

Dennoch ist das Buch bei Weitem nicht so rund, wie der erste Teil, der für mich zwar auch Schwächen hatte, aber an sich eine irgendwie glaubwürdige Geschichte hatte. Das fehlte mir hier leider ein wenig. Lolas Handlungen fand ich teilweise noch weniger verstehen als im ersten Teil. Auch dort war sie mir manchmal zu sprunghaft, zu blind gegenüber anderen, vor allem wenn diese als Opfer auftraten. So vertraut sie einer schwangeren Frau, die Hilfe braucht, blind ohne, dass sie einmal bei ihrem Soldaten nachfragt, ob es sich bei dieser Frau wirklich um seine Cousine handelt. Stattdessen lässt sie ohne mit der Wimper zu zucken, einen Mann umlegen, ohne diesen genauer überprüfen zu lassen. Das fand ich für eine knallharte Gangleaderin doch ein wenig sehr naiv, vor allem weil sie sich immer wieder darüber beschwert, dass sie als Frau so sehr unterschätzt und als Latina immer diskriminiert wird. Ich fand es durchaus wichtig, den Rassismus der von Weißen ausgeht, zu thematisieren, aber ich fand ihn teilweise ein wenig erdrückend und störend, dass jeder Weiße scheinbar so denkt. Das war mir zu viel und es hätte mir wahrscheinlich besser gefallen, wenn es wenigstens einige Ausnahmen gegeben hätte.

Alles in allem hat mich das Buch von Anfang bis Ende durchaus gepackt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, aber es hat mich leider inhaltlich nicht so sehr überzeugt wie der erste Teil. Das lag vor allem daran, dass ich hier einige Handlungen noch weniger nachvollziehen konnte als das im ersten Teil noch der Fall gewesen war.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Solide Agentengeschichte mit Luft nach oben

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Ich mag das Cover eigentlich ganz gerne, weil mir zum einen die Farben ausgesprochen gut gefallen und mir zum anderen die Kombination aus einer weiblichen Silhouette und der Londoner Skyline ausgesprochen ...

Ich mag das Cover eigentlich ganz gerne, weil mir zum einen die Farben ausgesprochen gut gefallen und mir zum anderen die Kombination aus einer weiblichen Silhouette und der Londoner Skyline ausgesprochen gut gelungen ist. Es sticht in jedem Fall aus der Masse heraus und man könnt dem Buch einen zweiten Blick.

Die Geschichte klingt auch erstmal ziemlich spannend: Alexis Young führt nicht unbedingt das Leben eines normalen Teenagers. Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall gestorben sind, lebt sie zusammen mit ihrer kleinen Schwester in einem Kinderheim, bis sie nach einem Unfall im Krankenhaus auf den Leiter einer geheimen Akademie trifft, der Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten für den britischen Geheimdienst ausbildet. Er offenbart Alexis, dass auch ihre Eltern Teil dieser Organisation waren und bietet ihr ebenfalls eine Ausbildung an. Sie akzeptiert und arbeitet sich in vier Jahren zu einer der besten angehenden Agentinnen der Akademie hoch, bis ihre Schwester entführt wird und sie sich plötzlich fragt, wer wirklich ihre Freunde sind und wer der Verräter ist…

Der Schreibstil des Buches ist wirklich gut, sodass es mir extrem leicht fiel, in die Geschichte zu finden und vor allem in den ersten zwei Drittel eine Art Sogwirkung entwickeln konnten, das dafür gesorgt hat, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin, das hat sich leider im letzten Teil des Buches ein wenig geändert, was aber nicht an dem Schreibstil des Buches lag.
Auch die Story gefiel mir zu Beginn wirklich gut, auch wenn ich irgendwie einen anderen Verlauf der Geschichte erwartet habe. Das Buch heißt Secret Academy und deswegen habe ich auch ehrlich gesagt erwartet, dass der Hauptteil der Handlung sich dort abspielt, das tut er auch, aber man erlebt erst Alexis‘ letztes Jahr aktiv mit. Das wäre an sich auch okay so, aber man erlebt in einem Prolog erst mit, wie sie sich direkt nach dem Tod ihrer Eltern im Kinderheim gefühlt hat und plötzlich gibt es einen Zeitsprung von vier Jahren, ohne dass groß zurückgeblickt wird. Deswegen fiel es mir vor allem zu Beginn extrem schwer, die einzelnen Personen auseinander zu halten und auch so richtig mit ihnen warm zu werden. Ich mochte vor allem Dean und Adam durchaus, es wäre mir aber sehr wahrscheinlich deutlich leichter gefallen mit ihnen und allen anderen Agenten mitzufühlen, hätte ich sie auf eine ähnliche Art kennengelernt wie Alexis. So kennt sie die anderen schon seit mehr als vier Jahren und hat alles Mögliche mit ihnen erlebt, bevor man als Leser dazukommt. Deswegen hat mich auch der Verrat innerhalb des Teams nicht sonderlich geschockt, ich hatte schließlich im Prinzip keine Beziehung zu dieser Person.

Ein ähnliches Problem hatte ich auch mit Alexis selbst. Am Anfang mochte ich sie durchaus, sie war taff, selbstbewusst, intelligent und wusste genau, dass sie die beste sein wollte, selbst wenn sie Dean dafür immer wieder schlagen muss. Deswegen gefiel mir die ersten zwei Drittel auch so gut, man erlebt Aufträge mit, fragt sich, wer genau Adam ist und ob Alexis besser zu Dean oder zu Adam passt, während im Hintergrund ein paar Menschen ausspioniert werden und Bomben explodieren. Das alles ändert sich plötzlich, als Cassie entführt wird. Plötzlich misstraut sie allen und jedem, vertraut sich ausgerechnet dem Neuen an und handelt vollkommen irrational. Ich konnte das ansatzweise verstehen, schließlich ist ihre kleine Schwester die einzige Familie, die sie noch hat, aber mich hat trotzdem extrem gestört, dass sie scheinbar jedes Detail ihrer Ausbildung vergisst und somit den gesamten Geheimdienst in Gefahr bringt. Das alles hat mir leider so ein bisschen den Spaß verdorben, auch weil mir das Ende nicht so richtig gefallen hat. Ich hätte den Schlusspunkt wohl an einer anderen Stelle gesetzt, um die Spannung noch ein bisschen mehr aufrecht zu erhalten.

Alles in allem gefiel mir vor allem der Schreibstil des Buches wirklich gut und sorgte auch am Anfang dafür, dass ich nur so durch das Buch flog, allerdings fand ich es schade, dass man gar nicht so richtig, die Möglichkeit hat, die handelnden Personen kennenzulernen und deswegen auch nicht so richtig mit ihnen mitfiebern kann. Ich weiß noch nicht genau, ob ich den nächsten Teil lesen werde, obwohl ich jetzt durchaus wissen will, wie die Geschichte ausgeht.

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