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Veröffentlicht am 17.08.2020

Perfekt gestaltete Liebesgeschichte

Never Doubt
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Ich liebe das Cover. Es fällt schon alleine durch seine auffällige, leuchtend blaue Farbe aus der Masse heraus, aber die wunderbare Gestaltung eines Libellenflügels setzt noch einmal einen besonderen Akzent, ...

Ich liebe das Cover. Es fällt schon alleine durch seine auffällige, leuchtend blaue Farbe aus der Masse heraus, aber die wunderbare Gestaltung eines Libellenflügels setzt noch einmal einen besonderen Akzent, welcher mir sehr gut gefällt, auch wenn er nur bedingt zum Inhalt passt.

Auch die Story mag ich gerne: Für Willow ist der Umzug von New York in die Kleinstadt Harmony, Indiana eine Erleichterung. Sie kann endlich die Ereignisse aus der Nacht von vor einem Jahr hinter sich lassen, über die sie mit niemandem sprechen kann. Für Isaac ist Harmony die Hölle auf Erden. Er lebt mit seinem gewalttätigen, alkoholabhängigen Vater in einem heruntergekommenen Trailer am Rande der Stadt und ist für die Menschen der Stadt nur der aggressive Bad Boy. Es sei denn er steht auf der Bühne des örtlichen Theaters und kann in die Rollen des Theaters eintauchen, dann ist er jeder außer er selbst. Als Willow ihn das erste Mal auf der Bühne sieht, ist sie fasziniert und spricht nach einigem Zögern für die Rolle der Ophelia in Hamlet vor. Dabei kommt sie Isaac, der Hamlet spielt, näher als sie gedacht hätte…

Ich war vor allem von den All-in-Büchern unglaublich geflasht und habe die Bücher ab der ersten Seite geliebt. Deswegen habe ich mich auch schon sehr auf diesen Einzelband von Emma Scott gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Schreibstil fesselt einen ab der ersten Seite und zieht einen mit einem unglaublichen Sog in das Buch hinein. Man leidet direkt mit Willow mit, deren Leben in einer einzigen Nacht zerstört wurde und wünscht sich, dass sie aus ihrem Gefängnis ausbrechen kann. Der poetische, leichte Schreibstil schafft es so, auf leise Art und Weise ihren Schmerz zu vermitteln, während man gleichzeitig nur so durch die Seiten fliegt und jede einzelne Zeile genießt.

Auch die Gestaltung des Buches an sich finde ich außerordentlich gut gelungen. So spielt das Drama Hamlet nicht nur eine Rolle als Schauspiel, in dem die Protagonisten spielen, sondern ist auch eine Art der Verständigung zwischen den Willow und Isaac, ohne dass es wirkt, als würde das Stück gezwungenermaßen in die Handlung eingefügt. Ich mochte vor allem die Theaterszenen wirklich gerne, weil es einem Shakespeare näherbringt, ohne, dass man das Stück vollständig gelesen haben müsste, obwohl es mich jetzt durchaus reizt, es endlich mal zu lesen.

Ich bin auch ein großer Fan der Protagonisten Willow und Isaac. Sie wirkt vor allem zu Beginn des Buches zerbrochen und ich war mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde, sie wirklich zu mögen oder ob ich sie einen Großteil bemitleiden würde. Zum Glück haben sich meine Befürchtungen nicht bestätigt, sondern Willow ist deutlich stärker als viele andere es in ihrer Situation sein könnten. Vor allem der Umzug nach Harmony und die Hartnäckigkeit von Angie MacKenzie haben dazu geführt, dass sie langsam wieder anfängt zu leben und ich habe mich über jeden Schritt zurück in die Normalität gefreut. Dabei ist der Bruch zu ihrem zerbrochenen Ich aber nie so hart, dass man sich über ihre 180 Grad-Wendung gewundert hätte, sondern ich ihre Entwicklung immer so sehr schlüssig und glaubwürdig fand. Dazu trägt auch Isaac einen wichtigen Teil bei. Dieser wird immer als der ultimative Bad Boy in der Schule dargestellt und ist für die Bewohner vor Harmony ein beliebtes Opfer von Klatsch und Tratsch, obwohl sie gleichzeitig auch gerne auf der Bühne bewundern. Diese Scheinheiligkeit hat mich ziemlich genervt und wurde mir auch viel zu wenig thematisiert. Stattdessen wurde Harmony immer als Idylle dargestellt, was ich aus Willows Blickwinkel ansatzweise verstehen kann, aber ich fand, dass sie den Umgang der anderen Bewohner mit Isaac und seinem Vater zu wenig kritisiert und hinterfragt. Ich konnte seine Aggressionen und seine Ablehnung der Menschen in der Schule und seine Fokussierung auf die Schauspielerei absolut nachvollziehen. Zudem ist er einer der wenigen ehrlichen, aufrichtigen männlichen Figuren in dem Buch, der sich für seine Ideale einsetzt, aber auch einer der wenigen, der die Frauen in dem Buch gut und respektvoll behandelt. Schon das hat mich für ihn eingenommen und dass er zudem auch noch alles für Willow tut, hat es nur besser gemacht.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch ist vielleicht das Ende. Während zuvor verschiedene, sehr wichtige Themen, wie sexueller Missbrauch, Slutshaming, Ausgrenzung, häusliche Gewalt und Armut eine Rolle spielen, ist mir das Ende fast schon zu übertrieben kitschig. Das soll nicht falsch verstanden werden, ich liebe Happy Ends und brauche sie auch, aber hier war es mir viel zu dramatisch und irgendwie zu übertrieben und nicht so richtig passend zu der Ernsthaftigkeit des restlichen Buches.

Alles in allem habe ich das Buch von Anfang bis Ende sehr genossen und es durch den unglaublichen Schreibstil auch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Das lag auch daran, dass die Protagonisten alle wunderbar gestaltet und die Verknüpfung zwischen Theater und Roman perfekt war. Auch wenn mir das Ende ein wenig zu übertrieben war, finde ich die behandelte Thematik unglaublich wichtig und die Art wie sie angesprochen wird, sehr passend.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Ruhiger, unaufgeregter Krimi, der einen ab der ersten Seite abholt

Wer auf dich wartet
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Ich mag das Cover ziemlich gerne, auch wenn es nicht direkt ins Auge springt. Es ist relativ schlicht und dunkel gehalten, aber es passt hervorragend zum ersten Teil und zum Genre. Außerdem finde ich den ...

Ich mag das Cover ziemlich gerne, auch wenn es nicht direkt ins Auge springt. Es ist relativ schlicht und dunkel gehalten, aber es passt hervorragend zum ersten Teil und zum Genre. Außerdem finde ich den Titel nach dem Lesen des Buches ähnlich passend wie den des Originals.

Die Geschichte ist ebenso spannend wie die des ersten Teils: Aidan Poole sitzt vor seinem Computer und wartet darauf, mit seiner Freundin Zoe zu skypen, doch als sich die Verbindung aufgebaut hat, sieht er nur ein leeres Zimmer. Dann hört die Geräusche eines Kampfes aus dem Badezimmer und wie sich eine Tür schließt. Panisch benachrichtigt er die Polizei, ohne allerdings sagen zu können, wo Zoe wohnt und ob sie wirklich überfallen wurde. Als DCI Sheens und sein Team wenig später am Tatort erscheinen, ist Zoe tot. Ihre Pulsadern sind aufgeschnitten und sie liegt reglos in der Badewanne. War es Selbstmord oder doch Mord, wie Aidan behauptet. Die Polizisten ermitteln im Umfeld der jungen Künstlerin, die sich rührend um ihre labilen Freunde gekümmert hat und von denen keiner ein Motiv zu haben scheint oder?

Nachdem mich das erste Buch ziemlich gefesselt hat, wollte ich den zweiten Teil ebenfalls unbedingt lesen und wurde definitiv nicht enttäuscht. Ich mag den Schreibstil ziemlich gerne, er sorgt dafür, dass ich ab der ersten Seite in das Buch eintauchen kann und nur durch die Seiten fliege. Auch die verschiedenen Zeitebenen, die man ja schon aus dem ersten Teil kennt, sorgen hier dafür, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und was mit Zoe passiert ist. Dabei erfährt man einerseits wie Zoes Leben und vor allem ihr Kennenlernen mit Aidan verlief, bevor sie starb und andererseits erfährt man, wie die Ermittlungen verlaufen und welchen neuen Erkenntnisse es gibt. Dadurch taucht man anders in das Leben des Opfers ein, als wenn man nur im Nachhinein erfährt, wie sie als lebender Mensch war. Man weiß natürlich von Anfang an, dass Zoe tot ist und versucht aus diesem Grund auch in den Rückblicken herauszufinden, wer ihr Bösen wollen könnte. Zudem war ich immer wieder hin- und hergerissen, ob ich sie mochte oder nicht und wie die Beziehungen zu ihren Freunden wirklich ist.

Ich mag, dass das Buch sich nicht hauptsächlich auf das Privatleben der Ermittler und ihre persönlichen Verstrickungen dreht, sondern vor allem das Leben des Opfers und die Suche nach dem Täter in den Fokus nimmt. Das heißt allerdings nicht, dass man die Ermittler nicht kennenlernt. Sie alle haben durchaus so ihre Probleme und zumindest bei einer Person des Teams wird das Privatleben vermutlich auch im nächsten Teil noch eine größere Rolle spielen, aber dennoch geht es vor allem um die Ermittlungen. Vermutlich hat mich vor allem das gefesselt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sie auf den Täter kommen und natürlich wer es denn nun ist. Dieser eher ruhige Verlauf des Buches hat mich aber nicht gestört, eher im Gegenteil ich hatte das Gefühl, dass ich selbst bei jedem Schritt dabei zu sein und nicht weniger weiß als die Ermittler. Der Fall an sich ist nicht unbedingt außergewöhnlich, aber es hat mich während des Lesens nicht wirklich gestört, sondern ich habe den gemächlichen Aufbau eher genossen und hätte auch locker noch 150 Seiten mehr darüber lesen können.

Alles in allem lebt dieser Krimi nicht unbedingt von dramatischen Wendungen oder gruseligen Thrillerelemeneten, sondern besticht eher durch ein sympathisches Ermittlerteam und einen Fall, den man auch unbedingt lösen will. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Durchschnittliche Liebesgeschichte mit Längen und viel zu viel Drama

Nur noch ein bisschen Glück
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Ich bin leider gar kein Fan von dem Cover, obwohl es eigentlich hervorragend zum Inhalt passt, aber ich finde die Farbwahl wirkt irgendwie übertrieben und lässt das Buch dadurch fast zu kitschig wirken. ...

Ich bin leider gar kein Fan von dem Cover, obwohl es eigentlich hervorragend zum Inhalt passt, aber ich finde die Farbwahl wirkt irgendwie übertrieben und lässt das Buch dadurch fast zu kitschig wirken. Es passt durchaus zu einer locker-leichten, sommerlichen Liebesgeschichte, aber das Buch hat zeitweise zumindest den Anspruch mehr sein zu wollen.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick erstmal durchschnittlich: Die Stockholmerin Stella wurde von ihrem Freund Pedder mit einer gemeinsamen Freundin betrogen, sie hat ihren Job verloren und ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Ihr einziger Halt ist ihre beste Freundin Maud, bei der sie zeitweise auf der Couch schläft. Doch dann bekommt sie die Chance auf einen Platz in einer Designschule in New York, für die sie Geld braucht, sodass sie sich auf den Weg in die Heimat ihrer Mutter macht, um das Haus ihrer Großeltern zu verkaufen. Doch dort läuft auch alles schief und es gibt weder einen Bus noch ein Taxi, sodass sie widerwillig im Auto des Bio-Bauern Thor landet. Dieser hat ganz andere Sorgen als eine arrogante Großstädterin, die auf dem Land nicht klarkommt. Doch die beiden kommen sich näher, als gedacht, aber Stella kann nicht bleiben und Thor nicht gehen, also ist jede Beziehung zum Scheitern verurteilt oder?

Ich habe nach dem Lesen des Klappentextes und auch der ersten Kapitel nicht wirklich Lust auf das Buch bekommen, weil ich das Gefühl hatte, diese Story schon hundertmal in den letzten hundert Büchern gelesen zu haben, aber da ich andere Bücher von Simona Ahrnstedt durchaus mochte, habe ich weitergelesen und es auch im Endeffekt nicht bereut, auch wenn es mich nicht vollkommen zu überzeugen vermochte. Der Schreibstil wirkte irgendwie immer ein wenig holprig und teilweise sehr distanziert, wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob es der Schreibstil an sich ist oder an der Übersetzung liegt. Es hat deswegen auch mindestens bis zur Hälfte gedauert, bis ich dann in das Buch gefunden habe.

Auch mit den Figuren bin ich ein bisschen schwer warmgeworden, was vielleichte auch an dem Schreibstil lag, weil ich immer das Gefühl hatte, die Protagonisten nicht wirklich kennenzulernen. Man erlebt die Geschichte sowohl aus Stellas als auch aus Thors, dennoch habe beide teilweise nicht so richtig verstehen können. Das wurde mit dem Verlauf des Buches ein wenig besser, weil sie sich in ihrer Liebesgeschichte einander und auch anderen gegenüber ein bisschen geöffnet habe, aber es hat mich durchaus ein bisschen aufgeregt, dass vor allem Thor nie über seine Gefühle, seine Sorgen und Gedanken redet, egal ob mit seinen Eltern, seinen Kindern oder seinem Bruder. Auch mit Stella redet er nicht wirklich, die beiden empfinden schon sehr früh etwas füreinander, aber sie stehen nicht wirklich dazu. Das ist nichts Ungewöhnliches für einen Liebesroman, aber hier fand ich, dass es sich teilweise extrem gezogen hat, ich habe immer wieder Seiten überblättert, weil sie sich endlos mit einer Situation (oder ausschweifenden Sexszenen) beschäftigt haben. Gleichzeitig passiert mir manchmal zu viel, vor allem zum Ende hin. Ist vorher teilweise gar nichts oder alles sehr langsam passiert, überschlagen sich dann die Ereignisse und plötzlich kann man dem Drama fast schon nicht mehr entkommen. Hier hätte eins der Ereignisse meiner Meinung nach gereicht, um ein bisschen Spannung in die Geschichte zu bringen. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass Simona Ahrnstedt sich angeschaut hat, was so in einem modernen Liebesroman passiert, aber anstatt sich einen Turning Point auszusuchen, hat sie einfach alle genommen und sie in die Geschichte gepackt.

Zudem werden für mich zu viele Themen angesprochen, aber nicht tiefergehend behandelt. Sowohl Umweltschutz, als auch Rassismus und Feminismus sind Themen, die, meiner Ansicht nach, in mehr Liebesromanen eine Rolle spielen sollten, hier werden sie aber immer wieder am Rande behandelt, aber dann mehr oder weniger fallen gelassen. Während Feminismus und sexuelle Gewalt zumindest ein bisschen tiefergehend angesprochen werden, wird vor allem der Rassismus und die Stellung einer nicht weißen Person in der Gesellschaft zwar durch Stella immer wieder thematisiert, aber man erlebt keine wirkliche Situation, in der man den offenen Rassismus hautnah miterleben kann. Nicht, dass ich irgendeiner Person die Ausgrenzung wünschen würde, aber es wäre leichter Stellas Schwierigkeiten in der Gesellschaft nachvollziehen zu können, wenn man eine konkrete Situation mit ihr miterleben könnte, einfach um diese Benachteiligung als weiße Person besser nachvollziehen zu können. Man hat das Gefühl, dass der Autorin all diese Themen unglaublich wichtig sind und sie sie deswegen auch alle in ein Buch packen will, es wäre aber vielleicht besser für die Story gewesen, sich auf eines der Themen zu fokussieren.

Alles in allem fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten, weil ich eine ganze Zeit gebraucht habe, um in das Buch zu finden und ich mich auch nur sehr schwer an die Protagonisten zu gewöhnen konnte. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass Simona Ahrnstedt mit diesem Buch zu viel wollte und es deswegen einfach als Ganzes nicht rund geworden ist. Es wär einfach eine unglückliche Mischung aus Längen und viel zu viel Drama, als dass ich das Buch wirklich genießen konnte.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Die etwas andere Liebesgeschichte

Nur in dich verliebt
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Ich mag das Cover unglaublich gerne, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt hervorsticht. Die Farbgebung allein unterscheidet es nicht wirklich von den restlichen Büchern von Paige Toon, auch ...

Ich mag das Cover unglaublich gerne, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt hervorsticht. Die Farbgebung allein unterscheidet es nicht wirklich von den restlichen Büchern von Paige Toon, auch wenn ich den Blauton sehr gerne mag. Es sind aber die kleinen Details, die das Buch besonders machen: Vor allem die drei Silhouetten der Drillinge Phoebe, Rose und Eliza sind perfekt getroffen und verweisen vor allem mit Hinblick auf den Titel schon auf den Inhalt.

Phoebe, Rose und Eliza sind eineiige Drillinge und seit ihrer Jugend in den gleichen Mann verliebt. Als Angus vor 15 Jahren in das Nachbarhaus eingezogen ist, ist jede der ungleichen Schwestern ihm auf den ersten Blick verfallen, doch nur eine kann ihn bekommen. Mittlerweise ist Phoebe mit ihm verlobt und wird ihn in wenigen Wochen heiraten, vorher macht sie sich allerdings noch auf den Weg nach Frankreich, wo sie vor einigen Jahren ihr Herz an die Berge und einen Mann verlor. Rose versucht unterdessen ihrer Mutter bei dem Auszug aus ihrem Elternhaus zu unterstützen und Eliza in ihrer Musikkarriere erfolgreich zu werden, doch Angus spielt noch immer eine größere Rolle in ihren Leben als sie sich selbst eingestehen wollen…

Ich bin ja ein großer Fan der Bücher von Paige Toon, erwarte aber mit jedem neuen Buch, das mich eins enttäuschen wird, das war bei diesem glücklicherweise nicht der Fall. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und locker, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie sehr es ihre Bücher schaffen, mich in ihren Bann zu ziehen und bis zum Ende nur schwer wieder loszulassen.

Auch die Story an sich trägt dazu bei, dass ich mich in die Geschichte verliebt habe. Dreiecks- oder Vierecksgeschichten in Büchern sind nicht gerade ungewöhnlich und spielen oft eine Hauptrolle, hier ist das zwar auch der Fall, ist aber so anders aufgebaut, dass man nicht so genau weiß, was einen im nächsten Kapitel, auf der nächsten Seite oder im nächsten Satz erwartet. Es wird schon zum Anfang klargestellt, dass alle drei Mädchen sich auf den ersten Blick in Angus verlieben und nur Phoebe ihn bekommt, doch vor allem die Erzählweise trägt dazu bei, dass die Geschichte spannend bleibt. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Rose, Phoebe und Eliza erzählt, sodass man immer wieder hin- und hergerissen ist, welcher der Drillinge man ihn denn jetzt gönnt. Ich mochte jede der drei auf ihre Art sehr gerne, habe aber vor allem Eliza ins Herz geschlossen, vielleicht weil ich ihre Art am besten verstehen konnte. Aber auch Angus ist ein netter Kerl, den man einfach gernhaben muss, obwohl man meinen könnte, dass es ihm viel zu gut gefallen könnte, dass alle Schwestern auf ihn stehen. Doch dafür ist er zu ehrlich, zu gradlinig und einfach zu nett. Ich habe ihm die ganze Zeit nur das Beste gewünscht, egal bei wem er das finden würde. Ich habe ehrlich gesagt, ab der Hälfte gedacht, dass jetzt alles geklärt wäre und mich gefragt, was denn nun bitte noch passieren soll, aber mit der Wendung habe ich nun wirklich nicht gerechnet und sie hat das Buch zu etwas Besonderem gemacht, das nicht nur auf den außergewöhnlichen Protagonistinnen beruhte.

Alles in allem hatte das Buch alles, was ich von einer guten Liebesgeschichte erwartet habe, ich habe gelacht, geweint und mit jedem der Protagonisten mitgelitten, denen ich einfach nur gewünscht habe, dass sie ihr Glück und sich selbst finden.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Nicht mehr als eine gewöhnliche College-Geschichte

Game on - Mein Herz will dich
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Das neue Cover gefällt mir deutlich besser als das alte. Aus dem einfachen Grund, weil es durch seine Farbgebung und Schlichtheit einfach edler wirkt.

Die Geschichte hat mich leider nicht wirklich überzeugt: ...

Das neue Cover gefällt mir deutlich besser als das alte. Aus dem einfachen Grund, weil es durch seine Farbgebung und Schlichtheit einfach edler wirkt.

Die Geschichte hat mich leider nicht wirklich überzeugt: Anna Jones hat nur ein Ziel, das College möglichst erfolgreich zu beenden und einen guten Job zu finden, da kann sie keine Beziehung gebrauchen, schon gar nicht zu dem Star-Quarterback Drew Baylor. Doch kann auch sie die unglaubliche Anziehung zwischen ihnen nicht leugnen und lässt sich auf einen One-Night-Stand mit ihm ein. Doch Drew hat sich in den Kopf gesetzt, für Anna mehr als nur eine kurze Affäre zu sein und er bekommt meistens, was er will…

Ich habe bereits die ersten zwei Teile der Idol-Reihe gelesen und vor allem den zweiten Teil durchaus genossen. Die Game-on-Bände stehen schon lange auf meiner Wunschliste und habe mich über die Möglichkeit gefreut, die Neuauflage lesen zu können. Leider hat mich das Buch nicht so wirklich überzeugt. Den Schreibstil fand ich durchaus angenehm und leicht zu lesen, aber ich hatte dennoch meine Probleme mit dem Buch.

Das liegt vor allem daran, dass ich das Kennenlernen zwischen Drew und Anna irgendwie dämlich fand. Sie sehen sich und finden sich auf den ersten Blick toll. Anziehung auf den ersten Blick ist ja an sich nichts Ungewöhnliches, aber ich fand die Entwicklung daraus nicht glaubwürdig. Drew aber bestimmt Anna direkt zu seiner Traumfrau, obwohl sie sich nie wirklich unterhalten haben. Ich habe kein Problem damit, dass die Beziehung zunächst sexuell ist und sie sich dann nach und nach annähern, aber Drew ist nach dem Kennenlernen direkt verliebt und sieht nichts außer ihr. Ich mochte ihn dennoch bis zu einem bestimmten Punkt sehr gerne, weil er so absolut ehrlich und trotz seines sportlichen Erfolgs überhaupt nicht arrogant ist. Er ist fast immer ein netter Kerl, der alles für seinen Traum vom Football gibt und sich in den Kopf gesetzt hat, Anna für sich zu gewinnen. Bei dieser fiel es mir schwerer, sie zu mögen. Sie kann sich teilweise nicht einmal die Anziehung zu ihm eingestehen, sondern bleibt immer wieder stur dabei, dass sie ihn nicht wirklich mag und dass das alles nur Sex zwischen ihnen sei. Doch dann läuft sie immer wieder zu ihm, wenn sie Probleme hat, das hat mich mit der Zeit wirklich genervt.

Auch die Story an sich zieht sich wirklich hin. Am Anfang gab es einfach viel zu viele Sexszenen und zu wenig Gespräche, das hat mich ehrlich gesagt mit der Zeit ziemlich genervt, weil so die Story sehr an der Oberfläche bleibt. Jedes Mal, wenn die beiden eine tiefergehende Konversation haben, haben sie danach Sex miteinander, was ja an sich okay ist, aber nicht gerade dafür sorgt, dass die Geschichte ein bisschen tiefer geht. Das führt vor allem am Anfang des Buches dafür, dass es sich extrem gezogen hat und ich so gar nicht in die Geschichte gefunden habe. Das hat sich im Verlauf der Story ein bisschen gegeben, aber so richtig überzeugen konnte sie mich leider nie.

Alles in allem habe ich ehrlich gesagt mehr von diesem Buch erwartet, es ist einfach eine sehr durchschnittliche College-Geschichte, die einige Längen hat und mich nie so wirklich packen konnte, auch wenn die Figuren durchaus Potenzial gehabt hätten.

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