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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Durchaus unterhaltsam

QualityLand
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Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, ...

Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, weil es halt nicht zu vermeiden ist.
Aber gut, kommen wir erst mal zu MEINEM Anfang mit QualityLand.

Ich bin mit ziemlich gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen. Warum? Sind wir doch mal ehrlich: Marc-Uwe Kling hat sich durch seine Geschichten über das Känguru einen Namen gemacht. Und wenn sich jemand, der eine solche Kult-Figur erschaffen hat (nichts geringeres ist das Känguru in meinen Augen), plötzlich aus dem Metier, was den Fans bekannt ist, herauswagt, und etwas Neues beginnt, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Top oder Flop. Ein dazwischen ist selten. Entweder die neue Idee entpuppt sich als totaler Fehlgriff oder aber als weiterer Geniestreich. Bei Marc-Uwe Kling ist zum Glück letzteres eingetreten. QualityLand ist ein Ort, den glaube ich niemand anders als der Autor höchstselbst wirklich treffend beschreiben kann. Es wird mit Klischees gespielt und ein Level der Satire erreicht, das kaum mehr übertroffen werden kann. Gehört definitiv in den 90er-Club (Anspielung ahoi!). Für mich ist QualityLand ein Beispiel dafür, wie Unterhaltung funktioniert. Intelligente, anregende und fesselnde Unterhaltung. Man hat schlichtweg Lust darauf, die Geschichte weiterzuverfolgen. Die Entwicklungen sind so genial-bescheuert, dass man eigentlich am liebsten gar nicht mehr aufhören will. Und doch zeitgleich, zugegeben, auch etwas froh ist, gerade erst im Jahr 2019 angekommen zu sein.

Wer das Känguru mag, der wird auch Gefallen an einer Reise nach QualityLand finden. Und, psssht, immerhin müssen wir auch nicht ganz auf das werte Beuteltier verzichten... Aber das ist ein Geheimnis, also behaltet es für euch!

Veröffentlicht am 29.11.2022

Schwächer als erwartet

Die Flüsse von London
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3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das ...

3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das beseelt ist mit Magie und sowohl der Faszination als auch dem Schrecken, den sie auslösen können.
Peter Grant ist zunächst nichts weiter als einer von vielen frischgebackenen Police Constables. Nicht einmal ein besonders guter. Er lässt sich schnell ablenken und verliert sich in den erträumten Luftschlössern. Eine Tatsache, die ihm die Aussicht auf eine würdevolle und gute Zukunft bei der Londoner Polizei wohl durchaus verbaut hätte, wenn er nicht eines Tages einem Mann über den Weg läuft, der nichts anderes ist als ... ein Geist. Ja, ein Geist. Peter mag es am Anfang selbst nicht glauben, doch wenn man einem durchscheinenden Wesen gegenübertritt, das offensichtlich einer anderen Zeit entsprungen ist und gemäß den eigenen Recherchen längst verstorben sein soll, dann darf man wohl durchaus von einem Geist sprechen. Und von diesem Moment an beginnt für Peter ein Werdegang bei der Londoner Polizei, den er sich so wohl niemals vorgestellt hätte: Er wird im Kampf gegen böswillige Magie der erste Zauberlehrling Londons seit 50 Jahren.

Ich liebe Krimis. Ich liebe Fantasy. Da war es für mich zunächst so einfach wie 1+1=2. Ich würde dieses Buch auch lieben.
Am Anfang schien auch genau das einzusetzen. Ben Aaronovitch nimmt seinen Leser nach und nach mit in eine Welt, von der viele Freigeister wohl schon Dutzende Male gehofft haben, dass sie vor unser aller Augen verborgen existiert. Zauberlehrling sein und das auch noch im Namen des Gesetzes, in der wunderschönen Stadt London? Hut ab, ich war definitiv neidisch auf Peter Grant. Ohne zu zögern hätte ich mit ihm getauscht. Dann jedoch geriet der malerische Part der Magie für mich in den Hintergrund, machte der Gefahr Platz, die ebenfalls in ihr schlummert - und keine Sekunde später befindet man sich schon auf einer halsbrecherischen Hetzjagd, in einem Fall, der so kompliziert ist, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Es wurde zu viel. Zu viele Charaktere, zu viele Beschreibungen. Absätze, die eigentlich überflüssig waren, es dem Leser durch ihre Anwesenheit aber schwerer machten, dem Erzählten zu folgen. Zwischendurch habe ich wirklich einzelne Satzreihen übersprungen, da sie keine Bedeutung hatten und mich auch nicht weiter interessiert oder gar gefesselt haben. Nicht falsch verstehen: Die Geschichte ist spannend, interessant und ein bisschen wie ... huh, ein Mix aus Harry Potter und CSI? Das Drumherum macht es einem zwischendurch nur schwer, dem Ganzen zu folgen, was auch Grund für die zwei Sterne Abzug ist. Ich finde leider, dass es der Story die Dynamik und dem Leser die Motivation gibt, wenn man zwischendurch nicht mehr versteht oder begreift, WOFÜR man eigentlich gerade etwas liest. Oder was es überhaupt mit dem Fall zu tun hat. OB es was mit dem Fall zu tun hat. Ich frage mich so oder so bereits, ob das im nächsten Buch der Reihe wohl genauso sein wird. Es steht bereits in meinem Bücherregal, und auch wenn ich mich durch's erste zwischendurch etwas zwingen musste, wird es definitiv gelesen.
Fazit demnach: Wer Krimis, London, verrückte Charaktere und Fantasy mag, der ist hier genau richtig. Man sollte sich nur bewusst machen, dass man ein wenig Durchhaltevermögen und Biss mitbringen muss, um sich durch die Zeilen zu schlagen. Die Geschichte ist es aber wert.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Nichts für mich

Schmitz' Katze
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Puuuuh. Ich konnte diesem Buch entgegen der allgemeinen Meinung nicht viel abgewinnen. Vielleicht liegt es daran, dass ich "nur" Katzenliebhaberin, aber nicht Katzenbesitzerin bin. Vielleicht fand ich ...

Puuuuh. Ich konnte diesem Buch entgegen der allgemeinen Meinung nicht viel abgewinnen. Vielleicht liegt es daran, dass ich "nur" Katzenliebhaberin, aber nicht Katzenbesitzerin bin. Vielleicht fand ich Ralf Schmitz aber auch schlicht und einfach zu überdreht, zu aufgesetzt, zu gezwungen. Meinen Humor hat es, simpel ausgedrückt, nicht getroffen - leider. Zwischendurch war es ganz witzig, hat mir ein mildes Schmunzeln abgerungen, aber das war's auch schon. Ich bin noch am überlegen, ob es mir wohl besser gefallen hätte, wenn ich es selbst gelesen, anstatt gehört hätte. Wisst ihr, das schnelle Plappern, die überdrehte Tonlage... Und immer wieder der Wunsch, die Füße in die Luft zu reißen, wenn man den flachen Witz bereits zwei Absätze vorher kommen sehen konnte. Kommt nicht gut, wenn man's beim Autofahren hört.

Für mich persönlich kein allzu ansprechendes Buch - ich glaube aber durchaus, dass es für Katzenbesitzer, die permanent ihren eigenen Fellball vor Augen haben, etwas anderes ist. :)

Veröffentlicht am 29.11.2022

Leider war es nicht meine Reihe

Plötzlich Fee - Frühlingsnacht
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Einerseits war das Buch ein ganz netter Abschluss - andererseits habe ich mich gefragt, ob es wirklich notwendig war. Diente es nicht vielleicht doch nur dazu, die vier Jahreszeiten als Titelgeber voll ...

Einerseits war das Buch ein ganz netter Abschluss - andererseits habe ich mich gefragt, ob es wirklich notwendig war. Diente es nicht vielleicht doch nur dazu, die vier Jahreszeiten als Titelgeber voll zu kriegen? Natürlich, es machte Sinn, dass Ash darum kämpft, an Meghans Seite zu sein... Aber die knapp 500 Seiten haben sich für mich einfach irgendwann gezogen. Zu viel hin und her, zu wenig Ash & Meghan, die die Bücher doch immer irgendwie ausgemacht haben. Mir fehlte ihre Liebe, die doch sonst allzeit so ein wichtiger Bestandteil war. Und dann auch noch diese Schwankungen seitens des Eisbubis zwischendurch... Autsch, ich hätte ihm am liebsten eine gepflegte Ohrfeige in sein hübsches Gesicht gegeben. Aber he, dann hat’s mich wohl doch irgendwo mitgenommen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mithilfe der weiteren Bücher rund um das Feenkönigreich nochmal in diese Welt zurückkehren werde. Gerade sehne ich mich einfach nur nach etwas völlig anderem.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Starker Auftakt!

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Haaaach ja. Was soll ich zu diesem Buch sagen? Es ist definitiv einer meiner Lieblinge aus 2018. Liebe, Verrat, Angst, Misstrauen, Strategie, Rebellion. Ein ständiger Kampf, nicht nur im ursprünglichen ...

Haaaach ja. Was soll ich zu diesem Buch sagen? Es ist definitiv einer meiner Lieblinge aus 2018. Liebe, Verrat, Angst, Misstrauen, Strategie, Rebellion. Ein ständiger Kampf, nicht nur im ursprünglichen Sinne, sondern auch übertragen auf Gefühle und Selbstfindung. Ich habe eine Weile gebraucht, um mit Kestrel als Hauptperson warm zu werden, zu verstehen wie sie ist und was sie antreibt... Aber im Nachhinein glaube ich, dass Kestrel all das am Anfang ebenfalls nicht wusste. Sie beherbergt so viele Zwiespälte, ihre Entwicklung besteht aus mehr als nur einem Scheideweg und ist auch jetzt, am Ende des ersten Teils, wohl noch lange nicht abgeschlossen. Ich hätte weinen können, aufgrund des Opfers, zu dem sie sich in den letzten Kapiteln entschlossen hat. Aber im besten Fall taucht ihr selbst ein in diese Welt mit zwei Völkern und altmodischer Rassentrennung, welche trotzdem nicht final dazu in der Lage ist, die Liebe davon abzuhalten, Wurzeln zu schlagen... Wie eine hartnäckige, wunderschöne Blume - oder auch ekelhaftes Unkraut, je nachdem, wen man fragt. ;)

Ach, btw: Ich habe lange nicht mehr so ein schönes Cover gesehen. Das lässt doch jedes Leserherz höher schlagen, oder nicht?!