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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2020

Leider, leider, leider enttäuschend. Eine oberflächliche, stellenweise pubertäre und auch oftmals langatmige Geschichte, die nur von dem angenehmen Schreibstil am Leben gehalten wird.

Promised
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Ich bin ein ziemlich emotionaler Mensch, ehrlich. Ich genieße es sogar, glaube ich. Es freut mich, dass ich mich aus vollem Herzen in ein Buch fallen lassen kann und wohl einen Großteil von dem spüren ...

Ich bin ein ziemlich emotionaler Mensch, ehrlich. Ich genieße es sogar, glaube ich. Es freut mich, dass ich mich aus vollem Herzen in ein Buch fallen lassen kann und wohl einen Großteil von dem spüren kann, was die Protagonisten zwischen den Seiten selbst erleben. Umso enttäuschter bin ich, dass „Promised“ es nicht geschafft hat, mich in irgendeiner Art und Weise zu berühren. Es war seit langem das erste Buch, das ich ohne nennenswerte oder überhaupt von mir selbst bemerkte Gefühlsregung gelesen habe – naja, zumindest, wenn man von meiner Enttäuschung absieht.
Hollis ist kurz davor, etwas zu erreichen, von dem die meisten Mädchen in ihrem Heimatland träumen: Einen Antrag von König Jameson, welcher ihr regelrecht zu Füßen liegt. Zunächst kann Hollis kaum glauben, dass sich ihre Hoffnungen tatsächlich erfüllen sollen, doch dann kommt es zu einer unerwarteten Ablenkung – denn es stolpert ein Mann in ihr Leben, den sie nicht mehr so schnell vergessen wird.
Ich weiß gar nicht, wo ich bei diesem Buch anfangen soll. Vielleicht ist es leichter, mit dem Positiven zu starten. Mit der Tatsache, dass Kiera Cass erneut mit ihrem Schreibstil glänzen kann, der die Seiten nur so verfliegen lässt. Nur leider… wars das dann auch schon mit den positiven Punkten. Es kann doch nicht richtig sein, wenn das einzig wirklich gute, das einem zu einem Buch einfällt, die Tatsache ist, dass man sich nicht lange damit beschäftigen musste, oder? Ich sage schon mal vorab, dass das aber immerhin der Grund dafür ist, dass das Buch von mir 1,5 Sterne bekommt. 1,5 Sterne, die einzig und allein der Tatsache geschuldet sind, dass mir das Lesen durch den angenehmen Schreibstil versüßt wurde. Zu meinem Leidwesen hatten die Charaktere und die Handlung damit rein gar nichts zu tun – die sind eher für die fehlenden 3,5 Sterne verantwortlich. Und auch der Schreibstil hatte meiner Meinung nach ein paar Mängel: Zum Beispiel finde ich es unpassend, dass einerseits „altertümlichere“ und klassischere Begriffe sowie Aspekte in der Geschichte aufgegriffen werden, die Charaktere aber andererseits so etwas wie sagen „Nee, im Ernst."
Die Protagonistin Hollis war mir von Anfang an unsympathisch. Während ich zunächst noch glaubte, dass sich das sicherlich ändern würde und vielleicht sogar so geplant sei, muss ich nun nach Abschließen des Buches gestehen, dass es sich nicht geändert hat. Mir erschien sie reichlich egoistisch, oberflächlich und auch ziemlich naiv. Ihre Einstellung zur Rolle einer Königin und die Gegensätze ihrer großen Erwartungen und kaum vorhandenen Bemühungen haben mich genauso den Kopf schütteln lassen, wie ihre Sprunghaftigkeit in Bezug auf ihre Gefühle. Kurzzeitig kam bei mir die Überlegung auf, dass es vielleicht daran liegt, dass ich zu alt bin für diese Art von Geschichte – allerdings habe ich den ersten Teil der Selection-Reihe erst letzten Monat gelesen und der hat mir durchaus gefallen. Außerdem glaube ich, dass auch jüngere Leser*innen verstehen, dass der Prozess des Verliebens nicht so abläuft, wie er in diesem Buch dargestellt wird. Die Handlung ist in meinen Augen fernab von jeder Realität. Weiterhin fand ich es regelrecht niederschlagend, wie schlecht die weiteren Komponenten in die Geschichte eingebaut wurden. Aspekte, die wohl eigentlich für etwas Spannung sorgen sollten, fühlten sich für mich beinahe schon erzwungen an. Als hätte man versucht, neben der Dreiecksgeschichte noch etwas mehr aus dem Buch zu machen, was es vielleicht reifer und ausgeklügelter hätte erscheinen lassen sollen – in Wahrheit aber dann für mich nur unterstrich, dass die Charaktere keinen Tiefgang, die Handlung keine Leidenschaft und die Geschichte keinen Kern hatte.
Und auch abgesehen von den Punkten, die sich wirklich an das Buch an sich richten, möchte ich noch etwas sagen: Wie schade ist es, dass die Autorin in der Vorstellung am Anfang des Buchs lediglich von „Leserinnen“ spricht – und bei ihrer Danksagung auch nur weibliche Personen anspricht? Natürlich könnte man sagen, dass „Promised“ ein Buch ist, das sich größtenteils an Mädchen oder Frauen richtet, aber sollten wir nicht gerade in der heutigen Zeit darüber hinweg sein? Ob dieser Punkt tatsächlich der Autorin selbst oder der Übersetzung geschuldet ist, kann ich natürlich nicht sagen. So oder so ist es in meinen Augen aber ein ziemlicher Fauxpas.

Veröffentlicht am 07.03.2020

Eine unglaubliche Geschichte!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Das Erscheinen der Vortexte drohte die gesamte Welt zu zerstören und stellt bis heute eine Gefahr dar. Wer aber das Talent besitzt, sie zu händeln, kann sie als Portale nutzen, die einen binnen Sekunden ...

Das Erscheinen der Vortexte drohte die gesamte Welt zu zerstören und stellt bis heute eine Gefahr dar. Wer aber das Talent besitzt, sie zu händeln, kann sie als Portale nutzen, die einen binnen Sekunden über den Globus führen. Genau das ist Elaines Traum. Sie will Vortexläuferin werden und im Auftrag des Kuratoriums die Überreste der Welt zusammenhalten – sich Gefahren stellen, auf die sie sich schon seit Jahren vorbereitet. Doch als bei einem von Elaines Vortexsprüngen etwas Unvorhergesehenes geschieht, muss sie lernen, dass die Welt noch viel mehr bereithält als das, wogegen sie sich gewappnet hat.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Allem voran frage ich mich, wie „Vortex“ ein Debüt sein kann. Es fühlt sich nicht so an. Anna Benning erschafft in diesem Fantasyroman eine Zukunftsversion mit dystopischen Elementen, in die ich mich wirklich verliebt habe. Neben der spannenden Geschichte und den wunderbaren Charakteren möchte ich besonders den grandiosen Schreibstil der Autorin hervorheben. Sie hat es geschafft, eine Welt aufs Papier zu bringen, die gleichzeitig düster wie auch magisch ist. Die atmosphärischen Beschreibungen wurden mir mit unglaublicher Leichtigkeit direkt in den Kopf gesetzt und richteten sich dort häuslich ein, sodass ich die Bilder auch jetzt noch nicht ganz losgeworden bin. Stellenweise hat es mich beim Aufschauen fast gewundert, noch immer in meinem Bett zu sitzen. „Vortex“ bot für mich wirklich die perfekte Kombination aus vielschichtigen Charakteren, einer atemberaubenden Welt und einer actiongeladenen Geschichte. Ich freue mich schon jetzt unglaublich auf Teil zwei!
Trotzdem komme ich aber insgesamt „nur“ auf 4,5 Sterne. Warum, fragt ihr euch? Puh… Ehrlich gesagt frage ich mich das auch. Es war dieser entscheidende Funke, der aus irgendeinem unerklärlichen Grund nicht übergesprungen ist. Dieser letzte, finale Rausch, der mir sagt: JA, das ist ein Highlight. DAS ist ein Fünf Sterne Buch. Und ich hoffe wirklich, dass dieser Funke mich in Teil zwei erreicht.

Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein wichtiges Buch, das mich aber nicht ganz fangen konnte.

How do I tell them I love them?
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3 ⭐| ➕: Diversität; angestoßene Gedankengänge | ➖: Erzählstruktur; Charaktere
„How Do I tell them I love tem“ ist ein besonderes Buch – eins, das ich euch ans Herz legen möchte, weil man daraus so viel ...

3 ⭐| ➕: Diversität; angestoßene Gedankengänge | ➖: Erzählstruktur; Charaktere
„How Do I tell them I love tem“ ist ein besonderes Buch – eins, das ich euch ans Herz legen möchte, weil man daraus so viel mitnehmen kann. Die Gedankengänge einer nonbinären, neurodivergenten Person verfolgen zu können und noch dazu ein Umfeld in einem Buch vorzufinden, das so wunderbar queer und nicht-weiß ist, war unheimlich interessant. Ich wurde zu neuen Überlegungen inspiriert und habe neue Erkenntnisse gewinnen dürfen. Jeder von uns lebt in einer eigenen, kleinen Welt. Und es ist so wichtig, dass wir es schaffen, uns abseits unserer eigenen Lebensrealität weiterzuentwickeln. Genau dabei kann „How Do I tell Them I Love Them“ eine große Hilfe sein.
Es ist eine emotionale Geschichte, in die ich mich leider nicht zur Gänze fallen lassen konnte. Kacen Callender erzählt Larks Geschichte chaotisch, ausschweifend und sprunghaft. Es macht Sinn – passt zu Larks Neurodivergenz und macht Leser
innen bewusst, was das bedeuten kann. Ein gut gesetztes Stilmittel, von dem ich aber Pausen gebraucht hätte. So war ich zwischenzeitlich überfordert von den Eindrücken und vielen Themen, habe den Faden verloren, weil ich nicht mehr wusste, worum genau es eigentlich geht. Verstärkt wurde dieses Gefühl noch dadurch, dass ich die Charaktere schlichtweg nicht richtig greifen konnte. Ihre Handlungen erschienen mir zum Teil unglaubwürdig und überspitzt. Es fühlte sich an, als würde sich der rote Faden mit jedem neu angeschnittenen Themengebiet weiter auflösen. Stellenweise fand ich es wirklich anstrengend, der Erzählung zu folgen – was schade ist, denn im Kern hat dieses Buch so, so viel zu bieten.

Veröffentlicht am 07.01.2023

Ein starker, düsterer Auftakt!

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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4 Sterne | Pluspunkte: Düstere Atmosphäre; Handlung & Twists | Minuspunkte: Ein wenig der Schreibstil; manche Reaktionen

Opals Leben wird von dem genauso magischen wie tödlichen Dunkeldorn bestimmt. Als ...

4 Sterne | Pluspunkte: Düstere Atmosphäre; Handlung & Twists | Minuspunkte: Ein wenig der Schreibstil; manche Reaktionen

Opals Leben wird von dem genauso magischen wie tödlichen Dunkeldorn bestimmt. Als Plantagenarbeiterin ist sie dafür verantwortlich, ihren Teil zur Pflege der Pflanze beizutragen. Als allerdings ein schreckliches Unglück passiert, wird Opal von den Plantagen zur Universität versetzt. Jeden Tag prasseln mehr Fragen und Geheimnisse auf sie ein. Doch auch wenn der Dunkeldorn sie nicht getötet hat, könnten es vielleicht ihre Nachforschungen…
Ich muss zugeben, dass ich mittlerweile immer doppelt und dreifach überlege, ob ich eine Reihe weiterverfolgen will – immerhin gibt es da draußen so viele Bücher, die ich unbedingt lesen muss! Im Falle von „Blüten aus Nacht“ kam die Frage allerdings gar nicht auf. Ich sehne mich jetzt schon nach der düsteren Stimmung und packenden Handlung aus diesem Auftaktband!
Obwohl ich nicht immer mit Katharina Secks Schreibstil zurechtkam und gerade am Anfang eine Weile brauchte, um mich daran zu gewöhnen, überzeugte mich Opals Geschichte mit einer detaillierten und mystischen Welt voller Intrigen, Gefahren und Geheimnisse. Kombiniert mit der Atmosphäre eines düsteren Märchens und der Stärke einer Heldin, die auch Fehler machen kann, wurde ich vor allem nach dem ersten Drittel der Geschichte in einen regelrechten Leserausch versetzt!
Ich glaube, dass mich in der Welt der „Dunkeldorn-Chroniken“ noch Großes erwartet – und das, obwohl es bereits so beeindruckend begonnen hat. Aber speziell das Ende macht deutlich, dass man sich niemals sicher sein kann, wohin einen die Reise dieser Geschichte führen wird. Es war ein grausames, erschreckendes und doch faszinierendes, begeisterndes und ansteckendes Abenteuer, das ich Fantasy-Fans gern ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Leider nicht so wie erwartet

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
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Ich dachte, dass es endlich mal Zeit wird, immerhin ein Weihnachtsbuch zu lesen - beziehungsweise zu hören, denn ich habe die Geschichte bei Spotify entdeckt. Obwohl das Buch eine süße Storyline hatte ...

Ich dachte, dass es endlich mal Zeit wird, immerhin ein Weihnachtsbuch zu lesen - beziehungsweise zu hören, denn ich habe die Geschichte bei Spotify entdeckt. Obwohl das Buch eine süße Storyline hatte und der Schreibstil von Cornelia Funke wie immer glänzte, hat es mich nicht so verzaubern können, wie erwartet. 🙆🏼‍♀️ Mal schauen ob ich noch über eine Weihnachtsgeschichte stolpere, die mir mehr Freude bereitet.