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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Könnte direkt wieder von vorne anfangen!

Die Wilden Hühner 2. Die Wilden Hühner auf Klassenfahrt
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Tatsache, heute habe ich mich richtig über meinen Wohnungsputz gefreut. Kopfhörer in den Ohren, das Handy in der Hosentasche; da war's mir egal, wie oft ich durch alle Zimmer und sogar bis in den Keller ...

Tatsache, heute habe ich mich richtig über meinen Wohnungsputz gefreut. Kopfhörer in den Ohren, das Handy in der Hosentasche; da war's mir egal, wie oft ich durch alle Zimmer und sogar bis in den Keller gerannt bin, um diverse Waschmaschinen anzustellen, zu wischen, staubzusaugen, aufzuräumen... Mit den Wilden Hühnern im Ohr geht das direkt viel besser.
Wie auch bei dem ersten Teil spielt hier sicherlich eine ganz gute Portion Nostalgie mit rein - aber diese Nostalgie beweist doch eigentlich nur, wie viel mir die Geschichte schon als Kind bedeutet hat, wie gut sie mir bereits damals gefallen hat, und wie gern ich diese Abenteuer selbst erlebt hätte. Eine Klassenfahrt mit Bandenspielchen, Geisterjagden und Meergeflüster... Was will man mehr? Am schönsten finde ich immer wieder die Momente, wenn sich die Wilden Hühner und die Pygmäen angiften, nur um später doch zusammen zu arbeiten. Egal, was sie sagen oder wie nervig sie die andere Bande angeblich finden - beide Seiten wissen doch, dass sie sich im Notfall aufeinander verlassen könnten. Hach, herrlich! Ich freue mich schon auf den dritten Teil. Und ich glaube, ich schaue mir heute Abend einen der Filme an. Vielleicht mit einem warmen Tee und Keksen dabei?

Veröffentlicht am 29.11.2022

Diese Liebe hört nie auf

Die Wilden Hühner
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Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, ...

Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, die sonst lieber verheimlicht werden oder die man scheut, niederzuschreiben, wenn es nachher jüngere Leser in den Händen halten sollen, finden hier ihren Ausdruck, ohne falsch zu wirken. Ganz im Gegenteil sogar. Sie gehören hierher, gehören in die Geschichte und zu den Charakteren, haben ihren Platz und werden zwar realistisch aber sanft an die Leser herangeführt.
Unzufriedenheit im Leben, Druck in der Schule, verkorkste Liebe und nicht zuletzt häusliche Gewalt. Ich persönlich finde es wichtig, auch diese Themen mit einzuschließen - und Cornelia Funke macht das auf eine absolut gelungene Art und Weise.
Fuchsalarm erreicht für mich eine neue Ebene innerhalb der Reihe, weil es noch viel mehr zu bieten halt, als die Bandenkriege und die daraus entstehenden Freundschaften, ohne das nun runterspielen zu wollen. Die ersten beiden Bücher haben mir ja auch sehr gut gefallen. Fuchsalarm kriegt für mich gefühlt nur einfach noch einen Punkt mehr. ☺

Veröffentlicht am 29.11.2022

Immer wieder große Liebe

Die Wilden Hühner 1
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Fünf Sterne. Da spielt die Nostalgie definitiv eine Rolle. Aber auch abseits von den Momenten, da ich mich als Kind auf meiner Fensterbank habe sitzen sehen, mit einem Kakao in der Hand und ganz vielen ...

Fünf Sterne. Da spielt die Nostalgie definitiv eine Rolle. Aber auch abseits von den Momenten, da ich mich als Kind auf meiner Fensterbank habe sitzen sehen, mit einem Kakao in der Hand und ganz vielen Kissen um mich herum, ist dieses Buch einfach ein Goldstück. Es beschreibt die Träume eines jeden Kindes: Abenteuer, zum Fürchten aber auch Lachen gemacht, Freundschaften, mit denen man durch dick und dünn gehen kann. Probleme, wie sie fast jeder kennt und die man gerade deshalb so gut versteht. Ich hatte das große Glück, an einem der Hauptdrehorte der Filme aufgewachsen zu sein - und auch wenn die Bücher besser sind (wie immer), habe ich trotzdem heute noch das Gruppenbild von mir und den wilden Hühnern, halte es in Ehren, wie man es immer mit den Erinnerungen an seine Bande machen sollte. Und für mich war sie das, meine Bande. Ich war ein wildes Huhn und werde immer eines sein. ☺

Veröffentlicht am 29.11.2022

Durchaus unterhaltsam

QualityLand
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Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, ...

Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, weil es halt nicht zu vermeiden ist.
Aber gut, kommen wir erst mal zu MEINEM Anfang mit QualityLand.

Ich bin mit ziemlich gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen. Warum? Sind wir doch mal ehrlich: Marc-Uwe Kling hat sich durch seine Geschichten über das Känguru einen Namen gemacht. Und wenn sich jemand, der eine solche Kult-Figur erschaffen hat (nichts geringeres ist das Känguru in meinen Augen), plötzlich aus dem Metier, was den Fans bekannt ist, herauswagt, und etwas Neues beginnt, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Top oder Flop. Ein dazwischen ist selten. Entweder die neue Idee entpuppt sich als totaler Fehlgriff oder aber als weiterer Geniestreich. Bei Marc-Uwe Kling ist zum Glück letzteres eingetreten. QualityLand ist ein Ort, den glaube ich niemand anders als der Autor höchstselbst wirklich treffend beschreiben kann. Es wird mit Klischees gespielt und ein Level der Satire erreicht, das kaum mehr übertroffen werden kann. Gehört definitiv in den 90er-Club (Anspielung ahoi!). Für mich ist QualityLand ein Beispiel dafür, wie Unterhaltung funktioniert. Intelligente, anregende und fesselnde Unterhaltung. Man hat schlichtweg Lust darauf, die Geschichte weiterzuverfolgen. Die Entwicklungen sind so genial-bescheuert, dass man eigentlich am liebsten gar nicht mehr aufhören will. Und doch zeitgleich, zugegeben, auch etwas froh ist, gerade erst im Jahr 2019 angekommen zu sein.

Wer das Känguru mag, der wird auch Gefallen an einer Reise nach QualityLand finden. Und, psssht, immerhin müssen wir auch nicht ganz auf das werte Beuteltier verzichten... Aber das ist ein Geheimnis, also behaltet es für euch!

Veröffentlicht am 29.11.2022

Schwächer als erwartet

Die Flüsse von London
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3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das ...

3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das beseelt ist mit Magie und sowohl der Faszination als auch dem Schrecken, den sie auslösen können.
Peter Grant ist zunächst nichts weiter als einer von vielen frischgebackenen Police Constables. Nicht einmal ein besonders guter. Er lässt sich schnell ablenken und verliert sich in den erträumten Luftschlössern. Eine Tatsache, die ihm die Aussicht auf eine würdevolle und gute Zukunft bei der Londoner Polizei wohl durchaus verbaut hätte, wenn er nicht eines Tages einem Mann über den Weg läuft, der nichts anderes ist als ... ein Geist. Ja, ein Geist. Peter mag es am Anfang selbst nicht glauben, doch wenn man einem durchscheinenden Wesen gegenübertritt, das offensichtlich einer anderen Zeit entsprungen ist und gemäß den eigenen Recherchen längst verstorben sein soll, dann darf man wohl durchaus von einem Geist sprechen. Und von diesem Moment an beginnt für Peter ein Werdegang bei der Londoner Polizei, den er sich so wohl niemals vorgestellt hätte: Er wird im Kampf gegen böswillige Magie der erste Zauberlehrling Londons seit 50 Jahren.

Ich liebe Krimis. Ich liebe Fantasy. Da war es für mich zunächst so einfach wie 1+1=2. Ich würde dieses Buch auch lieben.
Am Anfang schien auch genau das einzusetzen. Ben Aaronovitch nimmt seinen Leser nach und nach mit in eine Welt, von der viele Freigeister wohl schon Dutzende Male gehofft haben, dass sie vor unser aller Augen verborgen existiert. Zauberlehrling sein und das auch noch im Namen des Gesetzes, in der wunderschönen Stadt London? Hut ab, ich war definitiv neidisch auf Peter Grant. Ohne zu zögern hätte ich mit ihm getauscht. Dann jedoch geriet der malerische Part der Magie für mich in den Hintergrund, machte der Gefahr Platz, die ebenfalls in ihr schlummert - und keine Sekunde später befindet man sich schon auf einer halsbrecherischen Hetzjagd, in einem Fall, der so kompliziert ist, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Es wurde zu viel. Zu viele Charaktere, zu viele Beschreibungen. Absätze, die eigentlich überflüssig waren, es dem Leser durch ihre Anwesenheit aber schwerer machten, dem Erzählten zu folgen. Zwischendurch habe ich wirklich einzelne Satzreihen übersprungen, da sie keine Bedeutung hatten und mich auch nicht weiter interessiert oder gar gefesselt haben. Nicht falsch verstehen: Die Geschichte ist spannend, interessant und ein bisschen wie ... huh, ein Mix aus Harry Potter und CSI? Das Drumherum macht es einem zwischendurch nur schwer, dem Ganzen zu folgen, was auch Grund für die zwei Sterne Abzug ist. Ich finde leider, dass es der Story die Dynamik und dem Leser die Motivation gibt, wenn man zwischendurch nicht mehr versteht oder begreift, WOFÜR man eigentlich gerade etwas liest. Oder was es überhaupt mit dem Fall zu tun hat. OB es was mit dem Fall zu tun hat. Ich frage mich so oder so bereits, ob das im nächsten Buch der Reihe wohl genauso sein wird. Es steht bereits in meinem Bücherregal, und auch wenn ich mich durch's erste zwischendurch etwas zwingen musste, wird es definitiv gelesen.
Fazit demnach: Wer Krimis, London, verrückte Charaktere und Fantasy mag, der ist hier genau richtig. Man sollte sich nur bewusst machen, dass man ein wenig Durchhaltevermögen und Biss mitbringen muss, um sich durch die Zeilen zu schlagen. Die Geschichte ist es aber wert.