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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Diese Liebe hört nie auf

Die Wilden Hühner
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Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, ...

Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, die sonst lieber verheimlicht werden oder die man scheut, niederzuschreiben, wenn es nachher jüngere Leser in den Händen halten sollen, finden hier ihren Ausdruck, ohne falsch zu wirken. Ganz im Gegenteil sogar. Sie gehören hierher, gehören in die Geschichte und zu den Charakteren, haben ihren Platz und werden zwar realistisch aber sanft an die Leser herangeführt.
Unzufriedenheit im Leben, Druck in der Schule, verkorkste Liebe und nicht zuletzt häusliche Gewalt. Ich persönlich finde es wichtig, auch diese Themen mit einzuschließen - und Cornelia Funke macht das auf eine absolut gelungene Art und Weise.
Fuchsalarm erreicht für mich eine neue Ebene innerhalb der Reihe, weil es noch viel mehr zu bieten halt, als die Bandenkriege und die daraus entstehenden Freundschaften, ohne das nun runterspielen zu wollen. Die ersten beiden Bücher haben mir ja auch sehr gut gefallen. Fuchsalarm kriegt für mich gefühlt nur einfach noch einen Punkt mehr. ☺

Veröffentlicht am 29.11.2022

Immer wieder große Liebe

Die Wilden Hühner 1
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Fünf Sterne. Da spielt die Nostalgie definitiv eine Rolle. Aber auch abseits von den Momenten, da ich mich als Kind auf meiner Fensterbank habe sitzen sehen, mit einem Kakao in der Hand und ganz vielen ...

Fünf Sterne. Da spielt die Nostalgie definitiv eine Rolle. Aber auch abseits von den Momenten, da ich mich als Kind auf meiner Fensterbank habe sitzen sehen, mit einem Kakao in der Hand und ganz vielen Kissen um mich herum, ist dieses Buch einfach ein Goldstück. Es beschreibt die Träume eines jeden Kindes: Abenteuer, zum Fürchten aber auch Lachen gemacht, Freundschaften, mit denen man durch dick und dünn gehen kann. Probleme, wie sie fast jeder kennt und die man gerade deshalb so gut versteht. Ich hatte das große Glück, an einem der Hauptdrehorte der Filme aufgewachsen zu sein - und auch wenn die Bücher besser sind (wie immer), habe ich trotzdem heute noch das Gruppenbild von mir und den wilden Hühnern, halte es in Ehren, wie man es immer mit den Erinnerungen an seine Bande machen sollte. Und für mich war sie das, meine Bande. Ich war ein wildes Huhn und werde immer eines sein. ☺

Veröffentlicht am 29.11.2022

Pageturner

Wolkenschloss
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Wow, das ging schnell.
Kerstin Gier hat mit Wolkenschloss mal wieder eine wunderschön leichte Geschichte gezaubert, die man schlicht und einfach gerne liest. Verschrobene Charaktere, malerische Orte, ...

Wow, das ging schnell.
Kerstin Gier hat mit Wolkenschloss mal wieder eine wunderschön leichte Geschichte gezaubert, die man schlicht und einfach gerne liest. Verschrobene Charaktere, malerische Orte, amüsante und verwegene Erlebnisse. Zugegeben, gänzlich überrascht hat mich der Verlauf der Geschichte nicht, weshalb ich auch recht früh begriffen habe, worauf es schlussendlich hinauslaufen wird, doch vielleicht ist das auch einfach der Tatsache geschuldet, dass ich inzwischen schon so ein paar von Kerstin Giers Büchern verschlungen habe. Doch auch wenn die Handlungen an sich für mich vorhersehbar gewesen sind, bedeutet das nicht, dass das Buch auch nur eine Sekunde lang langweilig gewesen ist. Kerstin Gier beschreibt jedes einzelne Detail so genau und voller Liebe, dass mein Kopfkino keine einzige ruhige Sekunde hatte (Vermutlich mischt sich das Wolkenschloss heute Nacht noch in meine Träume). Die Tatsache, dass man den Ausgang der Geschichte erahnen kann, wird dadurch wettgemacht, dass die Charaktere an sich einen immer wieder überraschen. Ich habe gelacht, das Buch fremdschämend zugeschlagen, seufzend den Kopf geschüttelt, wenn die Charaktere sich das Leben mal wieder unnötig schwergemacht haben, und schlussendlich mit Klopfendem Herzen verfolgt, wie im Wolkenschloss auch noch der letzte Kreis geschlossen wird. Dementsprechend: Ein gutes Buch mit Herz und Seele, das man nur ungern wieder aus der Hand legt, weil man dann leider feststellen muss, dass man sich nicht in einem der Geheimverstecke von Amy Barnbrooke befindet, sondern 'nur' auf der eigenen Couch (Zu der uns nach einer kurzen, wehmütigen Sekunde klar wird, dass sie, Hand aufs Herz, auch wirklich wunderbar ist).

... Wie sieht es eigentlich mit einem zweiten Teil aus? Ist da was in Planung? Meine Google-Suche war erfolglos. Aber das will nichts heißen. Ich bin unfassbar schlecht im googlen, auch wenn ich nicht weiß, wie man darin eigentlich schlecht sein kann.

Veröffentlicht am 29.11.2022

WOW!

Zirkel
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Ganz ehrlich, liebe Leute, zu diesem Buch fällt mir nicht viel mehr ein als: Lest es.
Wenn ihr Fantasy liebt, lest es.
Wenn ihr Charaktere mit Tiefgang haben wollt, lest es.
Wenn ihr die 08/15-Geschichten ...

Ganz ehrlich, liebe Leute, zu diesem Buch fällt mir nicht viel mehr ein als: Lest es.
Wenn ihr Fantasy liebt, lest es.
Wenn ihr Charaktere mit Tiefgang haben wollt, lest es.
Wenn ihr die 08/15-Geschichten nicht mehr sehen könnt, lest es.
Wenn ihr bereit seid, euch mitreißen zu lassen und Schrecken durchzustehen, lest es.
ABER: Lest es nicht, wenn ihr keine Zeit habt.

Ehrlich.
Lest es bloß nicht, wenn ihr keine Zeit habt. Denn dieses Buch zwingt euch dazu, Zeit zu haben. 600 Seiten über und über gefüllt mit immer neuen Überraschungen, die einen gar nicht mehr zwischen den Zeilen auftauchen lassen wollen.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Erschreckend und viel zu real.

Dry
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„Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.“
Worte, die man auf dem Cover von „Dry“ findet. Worte, die zumindest mir direkt unter die Haut gegangen sind, weil ich nicht anders konnte, ...

„Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.“
Worte, die man auf dem Cover von „Dry“ findet. Worte, die zumindest mir direkt unter die Haut gegangen sind, weil ich nicht anders konnte, als mir dieses Szenario auszumalen. Meine Fantasie ist mit mir durchgegangen, bevor ich auch nur dem Klappentext Aufmerksamkeit geschenkt habe. Kein Wasser. Was würde das mit der Welt anstellen? Und mit uns?
In dem Werk von Neal & Jarrod Shusterman darf halb Kalifornien diese Erfahrung machen. Was mit dem Verbot anfängt, keine Pools mehr zu befüllen, gipfelt in dem, worüber man die Jahre zuvor schmunzeln konnte: Das Wasser geht aus. Und von einem Tag auf den nächsten wird Kalifornien ins Chaos gestürzt.
Wer meine Story in den letzten Tagen verfolgt hat, weiß schon, was folgt: Eine Lobeshymne, denn das Buch hat mich von Seite eins an gefesselt. Ich habe die Geschichte an einem Nachmittag durchgelesen, weil ich schlichtweg keine andere Wahl hatte. Das Buch aus der Hand zu legen schien unmöglich. Ein Phänomen, das meiner Meinung nach schon mit der ersten Seite zu erwarten war, denn es gibt keine Einstiegszeit, keine Chance, erst die Charaktere kennenzulernen. Stattdessen beginnt man mit dem Startschuss für die Katastrophe – und begleitet im weiteren Verlauf mehrere junge Menschen auf ihrem Kampf ums Überleben.
Ich will gar nicht viel zum Inhalt sagen. Dieses Buch ist spannend, realitätsnah, packend und auch beängstigend. Es hat mich immer wieder gezwungen, zu meiner Wasserflasche zu greifen, nur um mir bewusst zu machen, dass sie überhaupt da war. Und als ich das Buch schließlich zugeklappt habe, habe ich eine Weile lang geschwiegen und auf das Cover gestarrt, mit der Frage in meinem Kopf, ob die Möglichkeit einer solchen Katastrophe nicht viel aktueller ist, als man sich wünschen sollte. Und mit dem aufgefrischten Bewusstsein dafür, dass wir froh sein sollten, in Deutschland bisher nicht um unser sauberes Wasser bangen zu müssen.