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Veröffentlicht am 20.06.2020

Gelungenes Debüt

Nordsee-Nacht
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In „Nordsee-Nacht“ verschwindet ein Mädchen namens Friederike spurlos aus einem Zeltlager, nahe dem Küstenort Hulthave. Die Ermittlungen werden aufgenommen, doch Kommissar Wedeland tappt im Dunkeln. Sascha, ...

In „Nordsee-Nacht“ verschwindet ein Mädchen namens Friederike spurlos aus einem Zeltlager, nahe dem Küstenort Hulthave. Die Ermittlungen werden aufgenommen, doch Kommissar Wedeland tappt im Dunkeln. Sascha, die Betreuerin aus dem Zeltlager zerbricht zusammen und hat große Schuldgefühle, da sie zum Zeitpunkt des Verschwindens, sich um die Kinder gekümmert hat. Niemand weiß, was geschehen ist. Somit verschwindet das Ereignis schnell aus der kleinen Stadt. Nach 25 Jahren wird eine Frau bewusstlos am Strand von Hulthave gefunden. Die Frau kann sich an nichts erinnern. Schnell macht das Gerücht die Runde, dass es sich bei dieser Frau um die verschwundene Friederike handelt. Sascha und Kommissar Wegeland erfahren von dieser Neuigkeit und begeben sich so schnell wie möglich in die Stadt, um endlich das Rätsel um die Nacht vor 25 Jahren aufzulösen.
Vorab muss ich die Gestaltung des Buches sehr loben, da diese sehr detailliert und atmosphärisch gestaltet worden ist. Auch wenn man bei diesem Buch von einem Roman spricht, kann man sagen, dass „Nordsee-Nacht“ zahlreiche Thrillerelemente aufweist. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Zum einen begeben wir uns in die Zeit, in der Friederike spurlos verschwindet. Man erfährt viel über das Zeltlager, die Charaktere und den Fall. Nach dem ersten Teil springen wir in der Zeit 25 Jahre in die Zukunft, als die Frau an der Küste gefunden wird. In diesem Teil nimmt die Geschichte viel Fahrt auf. Die Charaktere aus dem ersten und zweiten Teil werden vermischt und als Leser möchte man endlich erfahren, was passiert ist. Der Fall war total spannend und durch viele Wendungen unvorhersehbar. Ich fand es gelungen, dass man in diesem Buch, abseits des Kommissars und Sascha, einen großen Einblick in viele weitere Perspektiven von Charakteren erhalten hat. Nichts desto trotz war das Personenspekturm recht groß, wodurch mir es an Tiefgründigkeit in manchen Figuren gefehlt hat. So blieben mir zum Schluss auch ein paar Fragen zur Handlung offen.
Schlussendlich kann ich sagen: Die Autorin entwirft mit „Nordsee-Nacht“ ein tolles Debüt. Mit einem fließenden Schreibstil konnte mich das Buch, trotz einigen Schwachstellen, begeistern. Ich bin auf weitere Werke der Autorin gespannt.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Tolle Werte, Schwache Geschichte

Die Leiche
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In Stephen Kings Werk „Die Leiche“ begegnen wir vier Freunden: Gordon, Chris, Teddy und Vern. Alle stammen aus einem kleinen Ort namens Castle Rock. Die Nachricht geht in der Runde rum, dass eine Leiche ...

In Stephen Kings Werk „Die Leiche“ begegnen wir vier Freunden: Gordon, Chris, Teddy und Vern. Alle stammen aus einem kleinen Ort namens Castle Rock. Die Nachricht geht in der Runde rum, dass eine Leiche eines gleichaltrigen Junges in der Gegend liegen soll. Die vier Freunde planen eine Suche nach der Leiche. Auf der Reise lernen die vier Freunde nicht nur was Liebe ist. Sie begegnen dem Tod und der Sterblichkeit auf eine nahe Art und Weise.
Bei diesem Buch handelt es sich um die „Herbstgeschichte“ aus Stephen Kings Erzählband „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“. Da ich zurzeit sehr auf „Kings Bücher“ fixiert bin, freue ich mich immer wieder aufs Neue ein Werk des Autors zu lesen. Bei diesem Werk handelt es sich um einen autobiographischen Roman.
Ehrlicherweise habe ich sehr lange gebraucht, um in dieses Buch gut einzusteigen. Ich hatte in irgendeiner Weise Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Auch wenn man sehr viel über die die Lebenswelt der vier Freunde erfährt, wirkten mir diese Charaktere sehr distanziert. Nur zu Gordon, der die Rolle des Erzählers einnimmt, konnte man eine gewisse Verbindung aufbauen. Dennoch erzählt King eine tolle Geschichte, in der die vier Freunde vieles zusammen erleben. Auch wenn King mal wieder einen soliden Schreibstil aufweist, war die dominierende Umgangssprache und die zahlreichen Flüche zu viel. Dennoch übermittelt King tolle Werte. Sehr ehrliche Gespräche zwischen den Freunden sorgten in diesem Buch für eine hervorragende Tiefgründigkeit. Kings Exkurse zu Themen wie dem Tod und der Liebe, neben den autobiographischen Bezügen, beeinflussten das Buch im Nachhinein doch positiv.
„Die Leiche“ ist eine gute Kurzgeschichte, welche trotzdem einige Schwächen aufwies. Dennoch spreche ich für Stephen Kings-Fans eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Tolle Mischung aus Mystik und Krimi

DER JUDAS-SCHREIN
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In „Der Judas Schrein“ tauchen wir ein idyllisches Dorf Grein im Gebirge ein. In diesem Dorf wird eine Leiche gefunden. Ein Mädchen wurde brutal hingerichtet. Das Erschreckende dabei ist, dass dem Opfer ...

In „Der Judas Schrein“ tauchen wir ein idyllisches Dorf Grein im Gebirge ein. In diesem Dorf wird eine Leiche gefunden. Ein Mädchen wurde brutal hingerichtet. Das Erschreckende dabei ist, dass dem Opfer mehrere Rückenwirbel fehlen. Der Protagonist und zugleich Kommissar Körner nimmt die Ermittlungen mit seinem Team auf. Als wäre es nicht schlimm genug, erfahren wir, dass Körner eine grausame Vergangenheit mit dem Dorf aufweist. Holt die Zeit ihn ein? Die Ermittlungen nehmen eine ungeahnte Wendung auf. Ein Unwetter sorgt für weitere Probleme. Durch den hohen Wasserspiegel im Fluss wird Körner mit seinem Team von der Außenwelt abgeschnitten. Immer mehr Wahrheiten kommen ans Licht und die Morde hören nicht auf…
Das Buch konnte mich zu Beginn gut fesseln. Der Handlungsort wird durch den Autor idyllisch und detailgetreu dargestellt. Die Atmosphäre ist düster und unheimlich. Durch die Einblendungen in die Vergangenheit durch z.B. ein Tagebuch erhält man als Leser einen Gesamtüberblick über den Ort und die Geschichte. Da finde ich es gelungen, dass der Schreibstil an die damalige Zeit angepasst wurde. Schön finde ich, dass das Buch in der ersten Hälfte einem Kriminalroman ähnelt und sich dann stark in die Mystik bewegt. Dadurch entsteht ein tolles Gesamtkonzept. Es hat mir Spaß gemacht die Ermittlungen an der Seite von Körner und seinem Team zu verfolgen, da sie sehr sympathisch und menschlich wirken. Insbesondere Körners Konflikt finde ich bemerkenswert, da er in einem psychischen Konflikt mit dem Dorf steht, aber zugleich den Fall gut lösen möchte, um ins positive Licht zurück zu rücken.
Zusammengefasst ein tolles Buch, dass Elemente aus dem Bereich Krimi und Mystik integriert. Dem Autor gelingt es, den Leser auf eine düstere Reise in ein abgelegenes Dorf zu entführen.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Eine skandinavische Umsetzung der Kultserie „Stranger Things“?

Das Dorf der toten Seelen
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Eine skandinavische Umsetzung der Kultserie „Stranger Things“?

In „Das Dorf der toten Seelen“ fahren fünf Personen in ein verlassenes Dorf namens Silvertjärn im Wald von Norrland. Der Ort weißt eine mysteriöse ...

Eine skandinavische Umsetzung der Kultserie „Stranger Things“?

In „Das Dorf der toten Seelen“ fahren fünf Personen in ein verlassenes Dorf namens Silvertjärn im Wald von Norrland. Der Ort weißt eine mysteriöse Vergangenheit auf. Vor knapp 60 Jahren verschwanden plötzlich alle Bewohner. Die Protagonistin Alice hatte eine Großmutter, die kurz vor dem Verschwinden den Bewohner, aus dem Dorf gezogen ist. Deswegen möchte sie herausfinden, was wirklich damals geschehen ist und entscheidet sich mit ihrem Team eine Dokumentation über Silvertjärn zu drehen. Angekommen am Ort merken alle Charaktere, dass im Dort seltsame Dinge passieren. Ihre Handys haben kein Empfang und während ihrer Erkundschaften spielen ihre Walkie-Talkies verrückt. Ein heiseres Lachen ist zu hören. Kann es sein, dass das Team nicht alleine ist? Werden sie beobachtet? Kann man diesen Ort überhaupt lebend wieder verlassen?

Der Thriller weist einen netten und ruhigen Einstieg in die Geschichte auf. Man erfährt näheres zu Tone, Robert, Max, Alice und Enny. Jeder der Charakter ist verschieden und erhält in diesem Thriller eine andere Aufgabe. Bis die Geschichte so richtig Fahrt aufnimmt, muss man bisschen sich gedulden. Das Szenario und der Handlungsort wird von der Autorin lebendig und authentisch gestaltet. Dies war auch meines Erachtens ein großes Highlight in diesem Thriller. Das Prinzip der Zeitsprünge lässt sich in diesem Thriller wiederfinden. Neben der Handlung darf der Leser in die Vergangenheit reisen und die Entwicklung des Dorfes durch die Perspektive von Elsa (Urgroßmutter der Protagonistin) und Aina mitverfolgen. Dadurch erhält man einen genaueren Blick über das Dorf und die Handlung.

Allgemein finde ich die Grundidee des Buches ganz gut, auch wenn sie nicht neu ist. Insbesondere durch die Ich-Perspektive lässt sich eine bessere Nähe zur Handlung erstellen. Einzelne Stellen im Buch können den ein oder anderen gruseln. Die Spannung kommt auf jeden Fall nicht zu kurz. Je näher man in das Dorf mit den Charakteren eintaucht, desto spannender wird es. Bezüglich der Charaktere habe ich festgestellt, dass diese an manchen Stellen recht unvernünftig und unlogisch gehandelt haben. So konnte ich bei drei Charakteren keine Tiefgründigkeit dieser erkennen, da diese recht oberflächlich die Handlung begleitet haben.

Sonst kann ich nur sagen, dass „Das Dorf der toten Seelen“ ein ordentliches Debüt der Autorin ist. Die unheimliche Atmosphäre im Buch ist wirklich positiv hervorzuheben und stellte für mich das große Highlight in diesem Buch dar. Wer kein großen Wert auf detaillierte Charaktere legt, der kann sich dieses düsteren Thriller gerne durchlesen.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein Must Read

Es
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Du gehst die Straße in der Kleinstadt Derry entlang und plötzlich hörst du jemanden im Gulli sprechen. Ein Clown. Er ist nach 28 Jahren endlich wiedererwacht. Er hat Hunger und muss fressen. Auf den ersten ...

Du gehst die Straße in der Kleinstadt Derry entlang und plötzlich hörst du jemanden im Gulli sprechen. Ein Clown. Er ist nach 28 Jahren endlich wiedererwacht. Er hat Hunger und muss fressen. Auf den ersten Blick scheint der Clown nett und liebesvoll zu sein. Doch das ist er nicht. Ein kleiner Junge wird ermordet. Der „Club der Verlierer“, bestehend aus sieben Freunden, wollen der Sache auf den Grund gehen. Ob das eine gute Idee ist? Das steht in den Wolken …
„Es“ ist nun das längste Buch, was ich bisher gelesen habe. Mit den guten 1500 Seiten gelingt es Stephen King ein tollen Horrorroman zu entwerfen. Das Buch hat sich sehr gut und flüssig gelesen. King weist, wie in den anderen Büchern, einen tollen bildhaften und komplexen Schreibstil auf. So ist das Buch vom Aufbau auch komplex. Der Leser erlebt viele Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft, wodurch man viele Sichtweisen auf die Handlung erhält. Die Charaktere entwirft Stephen King mal wieder detailliert und lebendig, die durch das Buch hinweg, eine tolle Entwicklung aufweisen. Er ist ein Meister in diesem Gebiet! Sehr abwechslungsreich und gelungen fand ich, dass man zu Beginn die Handlung durch die Augen eines Kindes wahrnimmt, gefolgt durch die Sichtweise eines Erwachsenden im weiteren Verlauf des Romans. Wie in „Der Outsider“ ist die Kleinstadt sehr atmosphärisch beschrieben worden.
Ich finde den Tiefgang im Buch sehr bemerkenswert. Der Appell, dass die Freundschaft das A und O ist, ist einfach wunderbar in diesem Buch vermittelt worden. Auch wenn das Buch zur Unterhaltung dient, gelingt es King teils weitere philosophische Botschaften im Werk zu verstecken. Einzelne Passagen im Buch erweisen sich im Roman sehr zäh. Diese nahm ich in einer derartig komplexen Geschichte nicht negativ auf, da ich der Meinung bin, dass bei einem Roman dieser Länge, keine konstante Spannung vorhanden sein kann. Ruhige Momente und Nebengeschichten gehören einfach dazu.
„Es“ ist einfach ein „Must-Read“. Und ich bin froh ein derartig langes und spannendes Buch gelesen zu haben.

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