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Veröffentlicht am 25.03.2021

Herzzerreißend

Noah – Von einem, der überlebte
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Wie kann ich eine Rezension zu diesem Buch schreiben welche ihm auch nur Ansatzweise gerecht wird? Wie kann ich vermitteln wie sehr mich dieses Buch berührt hat, wie sehr es mich schockiert hat? Dieses ...

Wie kann ich eine Rezension zu diesem Buch schreiben welche ihm auch nur Ansatzweise gerecht wird? Wie kann ich vermitteln wie sehr mich dieses Buch berührt hat, wie sehr es mich schockiert hat? Dieses Buch, diese Geschichte, dieser Mensch hat mich in meinem tiefsten Inneren getroffen. Jeder einzelne Mensch sollte dieses Buch lesen MÜSSEN, es sollte zur Pflichtlektüre in Schulen werden. Es ist so viel ergreifender diese Ereignisse von einem Zeitzeugen zu lesen und es stimmt was viele sagen: was tun wir wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt die von der dunkelsten Zeit Deutschlands berichten können? Wir wären verloren und genau deshalb ist es so wichtig - so essentiell wichtig, diese Erinnerungen aufzuschreiben und ich ziehe meinen Hut vor Takis Würger der diese große Aufgabe so meisterhaft geschafft hat. Diese Zeitzeugenberichte dürfen nicht vergessen werden, diese Ereignisse dürfen nicht vergessen werden, denn sie dürfen nie wieder passieren!

Beim lesen dieses hochemotionalen und schonungslos ehrlichen Buches stellten sich mir immer wieder zwei Fragen: wie viel Leid kann ein Mensch ertragen und: wie kann ein Mensch einem anderen Menschen so viel Leid zufügen!!

Das Buch konzentriert sich nicht auf trockene Fakten oder steife Geschichtsbuchähnliche Berichte, das Buch ist genau so geschrieben wie Noah Klieger sich an sein Leben erinnert, genau so wie er von seinen Erinnerungen berichtet hatte. Es ist als würde Noah direkt zum Leser sprechen und diesem erzählen welches unfassbare Leben er hatte. Diese Erinnerungen sind dabei wie Fenster aus denen man durchblickt: Momentaufnahmen die Klieger mit Takis Würger und somit auch mit uns teilt. Nicht das große Ganze, aber das Wesentliche. Einblicke die mir jedes mal wie ein Messerstich in mein Herz vorkamen. Tränen flossen wie noch nie bei diesem Buch. Noah Klieger fragt sich WIESO und das frage ich mich auch. Eine Frage die wohl nie irgendjemand beantworten kann.

Die Einblicke in Kliegers Leben die uns das Buch schenkt reichen von Noahs Kindheit, über seine Gefangennahme und die Zeit im Lager, hin zu seiner Befreiung und der Kampf um die Freiheit Israels. Die beschwerliche Reise der Exodus und ebenfalls die Schicksale einiger Menschen die Noah Klieger kennen gelernt hatte. Auf knappen 150 Seiten passt natürlich nicht sonderlich viel rein, aber es reicht um den Horror den dieser Mensch erlebt hat (aber auch die Wunder) zu vermitteln. Es reicht um die Gräueltaten zu bezeugen und für die Ewigkeit zu erhalten. Es reicht um Noahs Lebensaufgabe weiterhin auszuführen: nicht zu vergessen. Es besser zu wollen. Es besser zu machen. Danke Takis Würger das du diese Geschichte aufgeschrieben hast!

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Genial, wie immer!!

Mordsand
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Wenn ich bis zu meinem Lebensende nur noch die Bücher eines Autoren / einer Autorin lesen dürfte, dann wären es definitiv die Bücher von Romy Fölck! Das ich ihre Bücher abgöttisch liebe dürfte jedem der ...

Wenn ich bis zu meinem Lebensende nur noch die Bücher eines Autoren / einer Autorin lesen dürfte, dann wären es definitiv die Bücher von Romy Fölck! Das ich ihre Bücher abgöttisch liebe dürfte jedem der regelmäßig von mir liest klar sein und nun folgt das nächste Buch das einfach nur genial ist. Wie soll ich nun bitte wieder so lange auf den nächsten Teil warten? Aber mal von vorne....

Es ist das vierte Buch rund um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und langweilig wird es mit den beiden ganz bestimmt nie. Ich hatte es schon bei den letzten Büchern angesprochen und muss es aber wieder erwähnen: mir gefällt diese Balance zwischen dem Privat Leben der Protagonisten und den Ermittlungen unglaublich gut. Weder das eine noch das andere kommt zu kurz und diese ''Unterbrechungen'' zwischendurch sind gut gewählt und helfen dabei die Spannung noch zu erhöhen. Natürlich trägt es auch dazu bei die Bindung zu den Buchcharakteren aufzubauen, gerade weil es ja auch eine Reihe ist. Der Leser kann dadurch noch intensiver mit Frida und Bjarne mitfiebern.

Romy Fölck hat eine wirklich magische Art zu schreiben. Sobald ich nur einen Satz lese bin ich sofort in ihrer Welt und kann alles um mich herum vergessen. Es kommt mir immer so vor als würde ich direkt neben Frida stehen, als könnte ich den Wind heulen hören oder die kälte des Regens spüren. Es fällt mir dann immer so schwer beim lesen zu unterbrechen, gerade auch weil es generell sehr spannend geschrieben ist. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein könnte, besonders weil die Autorin die Leser extrem geschickt an der Nase herumgeführt hatte. Falsche Fährten, plötzliche Wendungen, gemeine Cliffhanger - es war alles dabei. Das Ende wurde wiederrum schlüssig und logisch aufgeklärt. Das ist mir bei Krimis und Thriller immer sehr wichtig!!

Hervorzuheben finde ich ist noch das brisante und schockierende Hauptthema des Buches. Ich gebe zu das ich von diesen Jugendwerkhöfen noch nie etwas gehört habe (gerade weil ich ja auch nicht in Deutschland groß geworden bin) und ich war wirklich entsetzt das es soetwas gab und was diesen Kindern und Jugendlichen dort angetan wurde. Ich ziehe meinen Hut vor dem Mut der Autorin dieses Thema aufzugreifen und so sensibel in eine fiktive Geschichte einzubauen. Es ist wichtig das solche Geschehnisse nicht vergessen werden damit soetwas nie wieder passiert.

Wie immer habe ich das Gefühl bei meinen Rezensionen den Werken von Romy Fölck nie gerecht zu werden, also bleibt mir nur noch eines zu sagen: LEST DIESES BUCH. Es ist ein MUSS für jeden!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Plädoyer für Sich-selbst-sein

Career Suicide
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Tokio Hotel - über die Band kann man sagen was man will, aber eines ist klar: was diese vier Jungs aus Magdeburg geschafft haben, das macht ihnen so schnell keiner nach. Die Band spaltete die Nation - ...

Tokio Hotel - über die Band kann man sagen was man will, aber eines ist klar: was diese vier Jungs aus Magdeburg geschafft haben, das macht ihnen so schnell keiner nach. Die Band spaltete die Nation - entweder man liebte sie oder man hasste sie. Und der Hass war genau so groß wie die Liebe, der Fanatismus. Es gab niemanden der keine Meinung zu diesen vier jungen Menschen hatte, ganz besonders zu Frontsänger Bill Kaulitz. Mit seinem Aussehen das nicht der Norm entstand polarisierte er ganz Deutschland und später die ganze Welt. Bill war anders. Bill enstprach nicht dem Deutschen Ideal. Und damals wie heute gillt: was anders ist, ist abnormal und darf nicht sein. Doch Bill blieb sich selber treu, blieb stark und setzte nichts auf die Kommentare der anderen und änderte dadurch ein kleines bisschen die Gedanken der Menschen. 15 Jahre später ist anders sein zwar immer noch nicht wirklich akzeptiert, aber es geht in die richtige Richtung.

Das die Band ,und besonders Bill Kaulitz, viel in ihren sehr jungen Jahren aushalten musste ist bekannt, doch erst durch diese Autobiographie wird klar was alles hinter der Bühne, fernab von Kameras und Blitzlichtgewitter passiert ist. Ungewohnt offen und verdammt ehrlich beschreibt Bill Kaulitz seine ersten 30 Lebensjahre und nimmt dabei kein Blatt vor dem Mund. Was andere für zu krass halten macht es für mich persönlich einfach nur Authentisch. Beim lesen hatte ich das Gefühl als würde mir Bill seine Geschichte ganz persönlich erzählen, als wären wir Freunde die sich gerade kennen lernen und Geschichten aus ihrem Leben austauschen. Sein Schreibstil ist dabei sehr locker, doch er versteht es Spannung aufzubauen: kurze Kapitel die immer ein gewisses Highlight, ein bestimmtes Geschehniss preis gibt. Als wäre sein Leben ein Film und manch wenige Teile davon bekommen ein Spotlight.
Auch an Emotionen sparrt der Autor nicht: mal schockierend, mal traurig, mal sehr lustig. Es ist ein Wechselbad der Gefühle und eins ist klar: was dieser Mensch in 30 Jahren erlebet hat, erlebt manch andere nicht in 1000 Jahren.

Zum Inhalt gehören Geschichten aus seiner Kindheit und seiner Jugend, wie die Band sich fand, wie alles Began und was alles hinter den Kulissen in der Blühte des Berühmtseins passierte. Tabu Themen gibt es dabei nicht. Liebschaften, Skandale, Geheimnisse - er erzählt alles, hält nichts zurück. Er erzählt wie es zur Flucht nach Amerika kam und was dort alles geschah. Schlussendlich befindet man sich im Buch im hier und jetzt. Es ist ein Rückblick, ein rückwärtiges Verstehen, aber auch eine Art des Verarbeitens - fast schon eine Therapie. Und was wieder mehr als deutlich wird: Bill Kaulitz möchte in keine Schublade gesteckt werden. Das Leben besteht nicht nur aus schwarz und weiß - es ist bunt und genau das sollen alle Menschen verstehen. Er setzt sich dafür ein man selbst sein zu dürfen, frei zu sein, sich über Gesellschaftliche Normen und Ansichten (die weit überholt sind) hinweg zu setzen. Er ist ein Plädoyer für Sich-selbst sein / Sich-treu-bleiben.

Als großer Tokio Hotel Fan-der-ersten-Stunde war dieses Buch natürlich ein absolutes MUST READ. Es war unglaublich faszinierend die Worte des berühmten Bill Kaulitz zu lesen, ein Stück in seine Gedankenwelt eintauchen zu dürfen. Doch ich finde dieses Buch ist auch für alle etwas die mehr über das schillernde Leben eines Stars wissen wollen, das eben nicht nur aus Glamour und Sternenstaub besteht. Es ist für Menschen die Mut brauchen für sich selber einzustehen und es ist für Menschen die endlich im 21 Jahrhundert ankommen sollten und an ihrer Toleranz , Menschlichkeit und Liebe arbeiten sollten.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Wahrheit, Identität, Freiheit

Es war einmal in Italien
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Bei diesem Buch bin ich etwas Zwiegespalten. Es hat viele Positive, aber auch einige Negative Seiten für mich.

Fangen wir mit dem Negativen an:

Ich empfand das Buch als zu lang, gerade weil es sehr ...

Bei diesem Buch bin ich etwas Zwiegespalten. Es hat viele Positive, aber auch einige Negative Seiten für mich.

Fangen wir mit dem Negativen an:

Ich empfand das Buch als zu lang, gerade weil es sehr sehr lange dauerte bis etwas geschah, beziehungsweise bis es an Fahrt aufnahm. Mir ist durchaus bewusst das man bei vielen Geschichten die Handlung erst aufbauen; und teilweise auch den Hintergrund der Protagonisten für den Leser etablieren muss. Dennoch finde ich das es bei diesem Buch einfach zu lange gedauert hat bis es Richtung Haupthandlung ging. Mir wäre es rechter gewesen wenn man die ersten 300 Seiten sehr weit reduziert hätte. Denn so viel es mir sehr schwierig das Buch weiter lesen zu wollen, ich hatte lange Zeit keine Motivation die Geschichte zur Hand zu nehmen. Etwas nach der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf, allerdings kommt hier dann auch der nächste Kritik Punkt: für mich hatte das Buch leider sehr wenig Spannung. Am Anfang gar nicht und gegen Ende des Buches konnte sie sich bei mir auch nicht so wirklich einstellen. Ich weiß nicht ob es unbedingt am Schreibstil lag oder ob ich einfach schon so desinteressiert am Buch war, das mich die Geschehnisse nicht mehr mitreißen konnten. Mit Spannung meine ich auch nicht diesen Nervenkitzel den man aus Thrillern und Krimis kennt, nein, für mich muss auch ein Roman Spannung - in Form eines Anreizes zum weiter lesen - haben. Dabei gab es durchaus einige Handlungsstränge die viel Potential dafür geliefert hätten.

Zu den Positiven Seiten des Buches gehört das ich es durchaus interessant fand über die Freiheitskämpfe von Rom zu lesen. Über die Geschichte Italiens ist mir nicht sehr viel bekannt und ich freue mich immer wenn ich etwas Neues lernen darf. Diese alte Welt hat der Autor gut beschreiben und Nahe bringen können, teilweise habe ich mich selber durch die alten Straßen Roms wandern sehen können. Auch die generellen Themen die der Autor in der Geschichte behandelt sind super schön gewählt: Mut, Liebe, Freundschaft, Glück aber auch Freiheit, Identität und Zugehörigkeit. Luca Di Fulvio versteht es diese versteckten Moralen in seinen Bücher zu gebrauchen. So findet Martha im Kampf um Roms Freiheit auch ihre eigene Identität, Pietro findet in seinem Hobby nicht nur sich selbst sondern auch einen Weg die Wahrheit zu zeigen und Nella findet endlich die wahre Liebe und das wahre Glück. Es ist dieses Spiel und die weiter Entwicklung zwischen den Charakteren und den Handlungen welches die Bücher des Autoren so besonders macht.

'Es war einmal in Italien' gehört für mich nicht zu den besten Büchern von Luca Di Fulvio, ist aber auch kein schlechtes Buch. Wer historische Romane mit tief gehende und emotionale Themen mag, ist hier gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Ich möchte die Erinnerung an diese Geschichte löschen um sie nochmal neu zu lesen!!

Krähenzauber (Die zwölf Kasten von Sabor 2)
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Eines vorweg: Ich wünschte ich könnte meine Erinnerungen an diese Dilogie löschen, damit ich sie nochmal neu lesen könnte. Ich war lange zuletzt so begesitert von einem Fantasy Roman.

Auch im zweiten ...

Eines vorweg: Ich wünschte ich könnte meine Erinnerungen an diese Dilogie löschen, damit ich sie nochmal neu lesen könnte. Ich war lange zuletzt so begesitert von einem Fantasy Roman.

Auch im zweiten Teil der ''Die 12 Kasten von Sabor'' Reihe fühlt man sich schon ab der ersten Seite als Teil der Geschichte. Durch die Ich Perspektive begleitet man Stur nicht nur, man IST Stur. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mich wieder auf dieses Buch einzulassen. Gemeinsam zieht man wieder durch Sabor und muss eine Hürde nach der anderen bewältigen um Sabor und die Krähen zu retten. Immer Teil der Geschichte: Jasimir und Tavin. Wirklich lobenswert ist das auch im zweiten Band die Charaktere immer über sich hinauswachsen. Die Charakterentwicklung ist hier wirklich spürbar und sehr gelungen. Ebenfalls sehr gelungen ist diese magische Welt die die Autorin erschaffen hat. Schon im ersten Band hatte man keine Probleme sich in dieser Welt zurecht zu finden, alles wurde logisch und verständlich eingebracht. Es ist nichts kompliziert oder unverständlich, man spührt das Margaret Owen sich wirklich über alles Gedanken gemacht hat. Nichts scheint unreal, nichts reißt einen aus diesem Fantasy Buch herraus. Alles ergibt einen Sinn, alles hat einen roten Faden.

Die Spannung ist wieder ab Seite 1 vorhanden und steigert sich 335 Seiten lang immer weiter bis sie ihren Höhepunkt am Ende des Buches erreicht. Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Es passiert immer wieder etwas unvorhergesehenes und das Buch hat unglaublich viele Wendungen. Langweilig wird einem bestimmt nicht.

Wirklich toll fand ich ebenfalls die Themen die im Buch aufgegriffen wurden. Nicht nur Freundschaft und Liebe, sondern auch Klassifizierung, Zugehörigkeit, der Wert aller Menschen, Moralische Kompasse, Mut und so vieles mehr. Es ist eben nicht nur irgendein 0815 Fantasy Roman. Die Geschichte ist auch LGBTQ+ freundlich - es ist für jeden etwas dabei.

''Krähenzauber'' steht dem ersten Band ''Knochendiebin'' in nichts nach, enttäuscht wird man hier bei weitem nicht. Es ist ein würdiger Nachfolger und ich wünschte es würde noch 1000 weitere Bücher um Stur der Krähe geben. Die Dilogie verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit in der Bücherwelt!

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