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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

Witzig und interessant

Anja Rützel über Take That
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Bei Anja Rützel erfährt man (im Gegensatz zu den anderen Bänden der Kiwi-Musikbibliothek, die ich gelesen habe) tatsächlich einiges über die titelgebende Band – die Geschichte von Take That, die einzelnen ...

Bei Anja Rützel erfährt man (im Gegensatz zu den anderen Bänden der Kiwi-Musikbibliothek, die ich gelesen habe) tatsächlich einiges über die titelgebende Band – die Geschichte von Take That, die einzelnen Mitglieder, Dynamiken. Da merkt man doch, dass man das Buch einer Journalistin liest. Sehr kurzweilig, subjektiv und oftmals durchaus ironisch berichtet die Autorin von der wohl bekanntesten Boy Band und ihrem persönlichen Verhältnis zu dieser. Ich fand es interessant, unterhaltsam und sehr witzig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.02.2021

Die Suche nach der Bundeslade

Tunnel - eine israelische Satire
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In Rutu Modans neuer Graphic Novel "Tunnel" trifft eine illustre Schar Menschen (und eine Kuh) zusammen, die gemeinsam auf der Westbank auf die Suche nach der Bundeslade gehen. Dabei passiert natürlich ...

In Rutu Modans neuer Graphic Novel "Tunnel" trifft eine illustre Schar Menschen (und eine Kuh) zusammen, die gemeinsam auf der Westbank auf die Suche nach der Bundeslade gehen. Dabei passiert natürlich nichts nach Plan der Ausgrabungsleiterin, sondern allerlei Unvorhersehbares.

Die politischen, gesellschaftlichen, religiösen Konflikte des Nahen Ostens werden humorvoll aufgenommen, ohne sie dabei zu harmlos darzustellen.

Zeichenstil und die Schatzsuchenthematik erinnern an Tim und Struppi von Hergé – ein bisschen Indiana Jones klingt wohl auch an. Das war es aber auch schon mit der Nostalgie: die Geschichte spielt im Hier und jetzt.

Ich fand die Graphic Novel auf intelligente Art und Weise überaus unterhaltsam.

Veröffentlicht am 19.04.2020

Vereinnahmung durch Neo-Nazis

Wir sind die Wahrheit
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In Andreas Götz‘ Jugendbuch "Wir sind die Wahrheit" geht es um die Vereinnahmung von Jugendliche durch Neo-Nazis. Dies setzt der Autor gut und ohne erhobenen Zeigefinger um. Die sympathische Ich-Erzählerin ...

In Andreas Götz‘ Jugendbuch "Wir sind die Wahrheit" geht es um die Vereinnahmung von Jugendliche durch Neo-Nazis. Dies setzt der Autor gut und ohne erhobenen Zeigefinger um. Die sympathische Ich-Erzählerin Leah hat gerade Abitur gemacht und möchte demnächst nach Berlin ziehen, als ihr Bruder zusammen geschlagen wird und im Koma liegt. Sie macht sich auf die Spurensuche und erfährt, dass ihr Bruder sich in Neo-Nazi-Kreisen bewegt hat, was aber überhaupt nicht zu dem Charakter ihres Bruders, wie sie ihn kannte, passt. Auf der Suche nach den Hintergründen erlebt sie am eigenen Leib, wie zumeist junge Neo-Nazis vorgehen, um neue Anhänger zu gewinnen. Auch sie wird immer mehr von der Gruppierung, die den Identitären zuzuordnen ist, vereinnahmt. Gut wird hier dargestellt, dass Nazis nicht immer Springerstiefel und glatze tragen, sondern oft sehr hip und nett daher kommen und dabei aber sehr perfide und strategisch bei der Werbung neuer Mitstreiter vorgehen.
Für mich ein sehr gelungenes Jugendbuch zu einem wichtigen Thema.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Extravagante Familiengeschichte

Otto
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Mir hat Dana von Suffrins exzentrische Familiengeschichte sehr gefallen, aber ich denke, nicht alle werden meine Meinung teilen. Es ist eine ungewöhnlich erzählte Geschichte: sprachlich ist das ganze ambitioniert ...

Mir hat Dana von Suffrins exzentrische Familiengeschichte sehr gefallen, aber ich denke, nicht alle werden meine Meinung teilen. Es ist eine ungewöhnlich erzählte Geschichte: sprachlich ist das ganze ambitioniert bis extravagant, blieb für mich aber immer gut lesbar. Dazu ist "Otto" auch kein klassischer Roman. Die Handlung ist überschaubar – in der Gegenwart passiert recht wenig, stattdessen wird in Rückblicken die ungewöhnliche Familiengeschichte des 'Ostjuden' Otto B. erzählt. Otto lernen wir als alterndes, krankes, aber nichtsdestotrotz despotisches Familienoberhaupt kennen. Die Ich-Erzählerin – Tochter von Otto – erzählt in Rückblicken die Geschichte der Familie B. oft mit bitter-bösem Humor und immer schonungslos. Vor allem in der Geschichte der Kernfamilie von Otto und seinen Töchtern scheint es als würde keine Verfehlung oder Schwäche der einzelnen Familienmitglieder ausgelassen werden. Davon gibt es jede Menge, aber es gibt auch immer wieder liebevolle Momente und einen bemerkenswerten Familienzusammenhalt bis zum Schluss, sodass der Roman nie schwermütig wird. Auf der anderen Seite wird auch die Geschichte der osteuropäisch-jüdischen Vorfahren von Otto erzählt, die weniger interne Konflikte birgt, dafür mit einer weitreichenden Migrationsgeschichte fasziniert. Der Holocaust spielt in dieser Geschichte nur eine Nebenrolle.

Die Vermutung, dass das Buch familienautobiographisch inspiriert ist, hat sich mir immer wieder aufgedrängt. Die Autorin scheint jedenfalls ganz nah dran an dem von ihr Erzählten. Für mich war es eine sehr intensive Geschichte

Eine ungewöhnliche Familiengeschichte, keine heile Welt und eine ambitonierte Erzählform. Wenn man sich aber darauf einlässt wird man meiner Meinung nach gut und anspruchsvoll unterhalten.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Perle!

84, Charing Cross Road
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Dieses kleine Büchlein war für mich ein echtes Lesevergnügen. Die Briefe sind mal spritzig, mal liebenswert. Zugleich eine Zeitreise in die Nachkriegszeit.

Viele Bezüge zur englischen Literatur - aber ...

Dieses kleine Büchlein war für mich ein echtes Lesevergnügen. Die Briefe sind mal spritzig, mal liebenswert. Zugleich eine Zeitreise in die Nachkriegszeit.

Viele Bezüge zur englischen Literatur - aber auch dann, wenn man sich in diesem Gebiet nicht auskennt, sehr lesenswert.


Mir hat das Buch beim Lesen immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert – absolute Leseempfehlung von mir!