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Veröffentlicht am 18.03.2024

Romantisch, witzig, magisch.

Sternenhell (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 2) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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»𝘞𝘪𝘳 𝘴𝘵𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘥𝘪𝘳𝘦𝘬𝘵 𝘯𝘦𝘣𝘦𝘯𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘶𝘯𝘥 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘓𝘪𝘤𝘩𝘵𝘫𝘢𝘩𝘳𝘦 𝘦𝘯𝘵𝘧𝘦𝘳𝘯𝘵.«

„𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐞𝐥𝐥“ bildet das Finale der mitreißenden Urban-Romantasy Dilogie von #SaskiaLouis und setzt nahtlos an „𝐍𝐚𝐜𝐡𝐭𝐬𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳“ an ...



»𝘞𝘪𝘳 𝘴𝘵𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘥𝘪𝘳𝘦𝘬𝘵 𝘯𝘦𝘣𝘦𝘯𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘶𝘯𝘥 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘓𝘪𝘤𝘩𝘵𝘫𝘢𝘩𝘳𝘦 𝘦𝘯𝘵𝘧𝘦𝘳𝘯𝘵.«

„𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐞𝐥𝐥“ bildet das Finale der mitreißenden Urban-Romantasy Dilogie von #SaskiaLouis und setzt nahtlos an „𝐍𝐚𝐜𝐡𝐭𝐬𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳“ an – spannend und amüsant, doch nicht ohne dramatische Augenblicke …

Billie, die ein Neuling in Sachen übernatürlichen Dingen ist, zeichnet sich vor allem durch die Eigenschaft aus, die festgefahrene Hierarchie der „Sternenhüter“ und die Entscheidungen der älteren Generation zu hinterfragen. Aber auch sich selbst, die Macht, die in ihr brodelt. Denn wenn ein Teil von ihr die dunkle Kraft besitzt, alles und jeden zu zerstören, wie gut kann sie sein?
Die Schuld dafür bei sich suchend, dass Kinder verschwinden, die Königin der Nacht samt ihrer treuen Ritter auf dem Vormarsch sind, versucht Billie alles, um die eingeschworene Gemeinschaft der Sternenfraktion zu schützen, beweist ihre Selbstlosigkeit, ihren Mut immer wieder. Und bringt sich nicht nur mehrfach in gefährliche Situationen, sondern deckt auch auf, was sich hinter Strenge und Verschwiegenheit der personifizierten Sternenbilder versteckt.

Band 2 ist mit Hintergründen gespickt, die aufgeworfene Fragen des Auftakts beantworten und Lücken schließen, das gesamte System inkl. der Charaktere nahbarer werden lassen.
Der magische Aspekt ist gleichermaßen verzaubernd wie düster, temporeiche Szenen kamen lebendig, informative verständlich zur Geltung.
Stilistisch haben wir Saskias gewohnten, locker-modernen Ton, detailreich, ohne ausschweifend zu sein. Nicht fehlen dürfen schlagfertige, trockene Dialoge und eine große Portion Humor, nebst etlicher unglaublich bewegender Momente.
Inmitten der allumfassenden Bedrohung und den zahlreichen Geheimnissen, während Hüter-Kinder entführt werden und sich Dunkelritter um und in Amber Lake scharren, entwickeln sich Figuren und Bindungen. Enttäuschung wird geboren, Ausweglosigkeit dämpft das fragile Glück, welches sich Ashton und Billie kurzzeitig erlauben. Denn die Zeit läuft ihnen weg.


»𝘋𝘶 𝘶𝘯𝘥 𝘈𝘴𝘩𝘵𝘰𝘯, 𝘪𝘩𝘳 𝘴𝘦𝘪𝘥 𝘸𝘪𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘚𝘶𝘱𝘦𝘳𝘯𝘰𝘷𝘢 𝘢𝘮 𝘏𝘪𝘮𝘮𝘦𝘭. 𝘞𝘦𝘯𝘯 𝘪𝘩𝘳 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘵𝘦𝘵, 𝘬ö𝘯𝘯𝘵𝘦𝘵 𝘪𝘩𝘳 𝘥𝘪𝘦 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘭𝘶𝘤𝘬𝘦𝘯. 𝘌𝘶𝘦𝘳 𝘓𝘢𝘯𝘥 𝘣𝘳𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯 𝘭𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯, 𝘰𝘩𝘯𝘦 𝘦𝘴 𝘻𝘶 𝘣𝘦𝘢𝘣𝘴𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘦𝘯.«

Der Verlauf ist reich an Wendungen, Action und Romantik. Hinzu kommen der hohe Unterhaltungsfaktor und eine geballte Ladung an Emotionen. Billie und Ash brachten mich ebenso oft zum Schmunzeln, wie sie mir eine Gänsehaut bescherten. Auch die Beziehung zwischen der 17-jährigen und ihrem Vater, die frisch geknüpften Bande mit ihren neuen Freunden, sind fest im Geschehen verankert. Themen, von Zusammenhalt, Verpflichtung bis hin zu Trauer, Billies (Selbst)Zweifel, ihr Tatendrang und die nahende Gefahr sorgen für eine schwankende Stimmung, eine Vielzahl von Überraschungen und Gefühlen, für eine Storyline, die nie wirklich stillsteht.
Hoffnung und Harmonie werden von schalen Wahrheiten, bitteren Erkenntnissen und jener Opferbereitschaft abgelöst, die nur in Endgültigkeit steckt.
Was ans Licht kommt, lässt die Intentionen der HüterInnen ebenso in eine Grauzone driften wie die Böse des seit Jahrzehnten andauernden Versteckspiels. Doch umso enttäuschender eine Offenbarung, umso einschneidender der Wandel …

Saskia Louis beschert mit ihrer fesselnden Sternen-Dilogie magisch-romantische, amüsante und spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Ein großartiger Roman.

Und dazwischen wir
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„𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐖𝐢𝐫“

So wie in Amsterdam unterschiedliche Stile aufeinandertreffen, sich verbinden und ergänzen, so prallen auch mit Phil und Lena gegensätzliche Welten aufeinander. Dass das schon immer ...

„𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐖𝐢𝐫“

So wie in Amsterdam unterschiedliche Stile aufeinandertreffen, sich verbinden und ergänzen, so prallen auch mit Phil und Lena gegensätzliche Welten aufeinander. Dass das schon immer so war, ist für beide keine Überraschung, dass sie die frühen Morgenstunden nach dem zwanzigjährigen Abi-Jubiläum gemeinsam auf dem Dach der Schule verbringen, mit Gin und Tonic in der Hand, leicht beschwipst und den Blick gen Sonnenaufgangsspektakel gerichtet – hingegen schon. Und alles, was danach kommt, erst recht. Auf nach Amsterdam.

»𝗡𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗻𝘂𝗿 𝗱𝘂 𝘄𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲𝘀𝘁 𝗦𝗼𝗺𝗺𝗲𝗿, 𝗦𝗼𝗻𝗻𝗲, 𝗦𝗼𝗻𝗻𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗻 … 𝗜𝗰𝗵 𝘄𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲 𝗲𝘀 𝗮𝘂𝗰𝗵. 𝗠𝗶𝘁 𝗱𝗶𝗿. 𝗢𝗵𝗻𝗲 𝗲𝘀 𝘃𝗼𝗿𝗵𝗲𝗿 𝘇𝘂 𝘄𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻. 𝗔𝗯𝗲𝗿 𝘃𝗲𝗿𝗱𝗮𝗺𝗺𝘁 …«

Lena, 2-fach-Mama und im Kopf die Ehekrise, schon immer mit Lebensplan, Ziel und Ordnung im Gepäck, weiß nun nicht, wohin es für sie gehen soll. Dieses Klassentreffen sollte Jugend bringen, einen leichten Schwips und die Gedanken stoppen, kurz. Ausbruch vom Alltag. Doch nach 20 Jahren sind auch die coolsten Kids erwachsen geworden. … Bis Phil kam, der Sprücheklopfer. Was mit Argwohn, dann mit Witz begann, zu echten Gesprächen und „Hinter Vorurteile“ blicken wankte, führt Lena zu dem Menschen von heute, der er ist und auch sie. Führt sie in ein anderes Land – ein kleines Abenteuer. Zweifel hier, Nebelschleier da, und endlich wieder atmen, leben, sein …
Aber auch Phil – ewig jung, stets auf der Durchreise, weg, bevor irgendwas beginnt, nur keine Wurzeln schlagend – gerät in wenigen Stunden, inmitten der ernsthaften Leichtigkeit, zwischen Drinks, Musik und der Schönheit der Stadt, mit Lena an der Seite ins Straucheln.
Ein spontaner, impulsiver Wochenendtrip, der zwei Menschen so sehr zu sich selbst (zurück) führt, zueinander hin, dass danach nichts mehr ist wie zuvor, aber endlich glasklar. ...

Hach, Frau Jansen, was war das bewegend und echt. Charaktere, mitten aus dem Leben gegriffen, mit Problemen und Gedanken, die Anklang und Wiedererkennen finden, mit Entwicklungen und Aussagen, die ‚AHAS‘ bringen. Ganz zu schweigen von den wunderbaren Beschreibungen Amsterdams, die dazu drängen, die eigenen Koffer zu packen.
Es bitzelt zwischen den einstigen Klassenkameraden, es knistert und oft prallen die verschiedenen Einstellungen heftig gegen- und aufeinander. Romantik, Wagemut, Einfachheit, Sehnsucht nach Mehr und etwas Anderem in jeder Zeile.
Mit einer wunderschönen Mischung aus Poesie und Moderne fing Lene die wankende Stimmung ein, hebt mit ihrem Ton Situationen und besondere Momente hervor und zieht die LeserInnen in eine einnehmende Atmosphäre. Tiefsinn, zahlreiche Emotionen und nachhallende Überlegungen setzen sich fest, mitten im Herzen.
Neben Melancholie und Schmerz, humorvollen Erinnerungen an die 90er und sanften Gefühlen wartet in dieser Geschichte Freude – pure Freude und viele ‚Es ist okay‘s.
Erzählt wird aus wechselnder Perspektive, was die beiden Protagonisten, ihr Verhalten und ihre feinfühlig geschilderten Gedanken greifbar werden lässt: Alles Zögern und Zweifeln, jedes Zurückhalten trifft auf Verständnis. Und Bewunderung, denn weder Lena noch Phil, weder Du noch ich sind zu alt, für neue Wege, eine neue Liebe, vor allem aber niemals zu alt, um zu tanzen.

„𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐖𝐢𝐫“ – ein Roman, so echt wie das Leben selbst, so echt wie das Leben in den 40ern sein kann. Voller (Selbst)Zweifel und wehmütiger Schulterblicke, voller (Un)Gewissheit und einer Standfestigkeit, die schon eine kleine Brise aus dem Gleichgewicht bringen kann. Lene spricht von den schmerzhaften Fragen, die man sich irgendwann stellt, von dem Älterwerden, das einfach passiert. Vom Loslassen und Neu anfangen. Egal, wo man gerade steht, was längst hinter und vielleicht noch vor uns liegt.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Wunderbarer Abschluss für eine Reihe, die in Erinnerung bleiben wird.

Psyche: Verdammt frei
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„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞“ – eine Geschichte über Entführung, Misshandlung und Missbrauch, eine Liebe, die keine war.

Lucia Herbst erzählt eine der romantischsten Mythen aus der Perspektive jener Frau, die Wahl, Freiheit ...

„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞“ – eine Geschichte über Entführung, Misshandlung und Missbrauch, eine Liebe, die keine war.

Lucia Herbst erzählt eine der romantischsten Mythen aus der Perspektive jener Frau, die Wahl, Freiheit und Selbstbestimmung beraubt wurde. Eingesperrt und isoliert. Klein gehalten.
Eros – sich dessen bewusst, dass ihm die größte, zerstörerischste Kraft inneliegt – manipuliert, belügt, tötet, zwingt. Aus Egoismus, Eifersucht, Missgunst. Einer falschen Interpretation von Liebe, grausamen Vorbildern folgend.
Doch nachdem Medusa Anklage erhob, Persephone gegen ihre Ketten rebellierte, die Götter verschiedener Pantheons in Aufruhr sind, in Wandel gerieten, ist auch Psyche nicht davor geweiht, ihre Augen zu öffnen, ihren Blick nach innen zu richten, Erinnerungen zuzulassen und die Wahrheit zu akzeptieren…

Im letzten Band der „Greek Goddesses“-Reihe erwarten uns erneut eine Fülle verschiedener Gottheiten und Elemente der Mythologie. Wir treffen bekannte Figuren und ergründen neue Verbindungen. Integriert wurden auch hier wieder weitreichende, tiefschürfende Botschaften – nicht nur für Opfer relevante, sondern auch für Täter und Rechtsprechung. Unterschwellig fließen Kritiken ein, die nicht treffender sein könnten.

»𝚁𝚎𝚌𝚑𝚝𝚜𝚙𝚛𝚎𝚌𝚑𝚞𝚗𝚐 𝚜𝚘𝚕𝚕𝚝𝚎 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚍𝚊𝚣𝚞 𝚖𝚒𝚜𝚜𝚋𝚛𝚊𝚞𝚌𝚑𝚝 𝚠𝚎𝚛𝚍𝚎𝚗,
𝚞𝚖 𝚗𝚎𝚞𝚎 𝙾𝚙𝚏𝚎𝚛 𝚣𝚞 𝚜𝚌𝚑𝚊𝚏𝚏𝚎𝚗.«

Psyche arbeitet im Auftrag der »Universellen Götterorganisation« mit den Angeklagten, respektvoll und intensiv. Nicht mit dem Ziel der Bloßstellung, der Strafe, sondern mit der Objektivität, die der Umgang mit gefährlichen Straftätern benötigt, bestenfalls mit der Intention einer Resozialisierung. Innerhalb von Psyches zeitaufwendiger Analyse lässt Lucia verschiedene Täterpersönlichkeiten aufleben, gibt vor allem Athene eine berührende, nicht aber entschuldigende Basis. Die Autorin spricht deutlich aus, dass Vergebung nicht essenziell ist, um loszulassen; zeigt erneut, in welch scham- und schuldbehafteten Gedankengängen sich Opfer zu leicht verlieren.

»𝙵ü𝚛 𝚍𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚐𝚎𝚗𝚎𝚗 𝚂𝚎𝚎𝚕𝚎𝚗𝚏𝚛𝚒𝚎𝚍𝚎𝚗 𝚖𝚞𝚜𝚜 𝚖𝚊𝚗 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚣𝚠𝚊𝚗𝚐𝚜𝚕ä𝚞𝚏𝚒𝚐 𝚟𝚎𝚛𝚐𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚜𝚘𝚗𝚍𝚎𝚛𝚗 𝚗𝚞𝚛 𝚕𝚘𝚜𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗.«

Abgesehen der sensiblen Inhalte ist dieser Roman voll von Action und Wendungen, Freundschaft und Zusammenhalt; logisch aufgebaut, durchdacht und merklich recherchiert. Götter, die wir bereits trafen, überraschen mit Einsicht und Sinneswandel, berühren mit Reue. Während andere selbst den kleinsten Funken Respekt endgültig verlieren. Handlungsorte, wie die Unterwelt oder der Olymp, waren detailreich ausgeschmückt, die Stärke, die Geschehen und Entwicklungen inneliegt, ergreifend.

„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞. 𝐕𝐞𝐫𝐝𝐚𝐦𝐦𝐭 𝐟𝐫𝐞𝐢.“ ist angefüllt mit Mut und traurigen Wahrheiten, mit Erkenntnissen und aufrüttelnden Ereignissen, aber auch mit Humor und der, mit Mythologie einhergehenden, Faszination.
Rückblenden aus Psyches Dasein füllen Lücken, beleuchten die bekannte Sage über jene fälschliche, toxische Liebe – jene Gefangenschaft – neu. Die Autorin weckt Verständnis und Mitgefühl, aber auch Wut.
Herbst erzählt feinfühlig und malerisch, ohne die Härte, die den hier zu findenden Beziehungen innewohnt, zu verschleiern, beschreibt authentisch ungesunde Verhaltens- und Denkmuster. Erreicht mit ihren Worten den Teil Betroffener, der taub ist, und deutet auf Möglichkeiten, um, wie Medusa, Psyche und Persephone, aufzustehen, für etwas einzustehen, das unablässig ist, um zu leben: für sich selbst.

Liebe ist weder Zwang noch Gewalt, weder Angst noch Abhängigkeit.
Mein größter Dank geht an Lucia Herbst für ihre drei großartigen, erinnerungswürdigen Romane, für die Wichtigkeit ihrer Worte, für das Verständnis.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Absolut großartiger Auftakt.

Die Melodie der Wünsche
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𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐞𝐥𝐨𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞
— 𝚖𝚊𝚐𝚒𝚜𝚌𝚑, 𝚖𝚊𝚕𝚎𝚛𝚒𝚜𝚌𝚑 𝚞𝚗𝚍 𝚖𝚒𝚝𝚛𝚎𝚒ß𝚎𝚗𝚍.

Mit ihrer großartigen Reihe „The Curse of …“ konnte mich Anne Herzel begeistern. Doch gelingt ihr das erneut?

„𝐁𝐚𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥“: ein starker ...

𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐞𝐥𝐨𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞
— 𝚖𝚊𝚐𝚒𝚜𝚌𝚑, 𝚖𝚊𝚕𝚎𝚛𝚒𝚜𝚌𝚑 𝚞𝚗𝚍 𝚖𝚒𝚝𝚛𝚎𝚒ß𝚎𝚗𝚍.

Mit ihrer großartigen Reihe „The Curse of …“ konnte mich Anne Herzel begeistern. Doch gelingt ihr das erneut?

„𝐁𝐚𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥“: ein starker Auftakt für eine magisch-aufregende Trilogie, in der neben einem gleichermaßen malerischen wie trostlosen Setting, alltäglichen Ungerechtigkeiten auch wundersame Gegeben- und Wesenheiten warten. Zwischenmenschliche Romantik verschwindet hinter Abenteuern, schlagfertigen Dialogen, Humor und Spannung. Diversität und Queerness fließen als Normalität stimmig in den Verlauf, Abneigung und Misstrauen werden langsam durch Zuneigung und Zusammenhalt ersetzt, während aus einem ungemütlichen Zwang echte Freundschaft wächst.
„Die Melodie der Wünsche“ basiert auf einem einfallsreichen Worldbuilding und einem interessanten Magiesystem. Was die Autorin hier erschaffen hat, sprüht vor Charme und Leidenschaft, getoppt mit einem kritischen Blick auf (unsere) Gesellschaft regt Rizsettes Geschichte zum Nachdenken an.

Trotz kargen Landschaften, bestehender Armut, Hass und Angst in jeder Wiese ist dieser Roman so bunt, wie das Leben selbst, ein anmutiges historisches Flair trifft auf harte Realität. Dazu stimmig ist der Kontrast, den die gehobene, höfliche Ausdrucksweise der FederträgerInnen mit jener ruppigen von Schwertarmen bildet.

Konfrontiert mit bisher unsichtbarer Tristesse, Intrigen aus höchsten Rängen und tiefer Einsamkeit, sehend, wie Welten kollidieren, Vorurteile aufeinander prallen, muss die Bardenschülerin, zum ersten Mal ohne Meister, herausfinden, wer sie ist und sein will. Es braucht Monate an der Seite der Fremden, mehrere Anschläge, Monster und ein scheinbar nie endender Strom aus Lügen, bis die bittere Realität in Rizettes Bewusstsein dringt und ihr vor Augen führt, wofür es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Dass sie mehr ist, als eine Bestimmung.
Im Angesicht der Ungewissheit wird Vertrauen für sie zum kostbarsten Gut.

Neben Rizsette – die an der Seite potenzieller Feinde eine beeindruckende, innerliche Veränderung durchlebt, Kraft aus Akzeptanz schöpft – verfolgen wir die Handlung aus Priels Perspektive. Unnahbar, kühl, außer in der Interaktion mit seinen langjährigen Freunden. Gemeinsam bilden er, Reya und Echo ein verlässliches Trio. Als würden die Bardin und der verfluchte Drang, diese zu schützen, nicht ausreichend Probleme mit sich bringen, gesellt sich noch eine Bestienwandlerin hinzu. Nou, die eine weitaus gigantischere Rolle einnimmt, wie vermutet.

JedeR dieser Charaktere wurde mit Details gezeichnet, vielfältigen, oft ungeahnten Seiten und Hintergründen, die Reaktionen, Verhalten und den Grund rechtfertigen, was WandlerInnen und KämpferInnen in das Reich der Klänge führt. Denn die Länder sind strikt getrennt. Dieses Miteinander bietet Gelegenheit, besondere Fähigkeiten und Eigenschaften samt den individuellen Situationen der Völker sowie die herrschenden Vorurteile kennenzulernen – ebenso macht Anne deutlich, dass Unterschiede überwunden werden können, und uns manchmal mehr eint, als uns trennt.

Die Gruppe wird gejagt, angegriffen, manipuliert. Kampf, Flucht, Hybride, Hektik und Angst sind ständige Begleiter. Und zu allem Überfluss schwelen auch Geheimnisse zwischen den fünf Reisenden.
Anne Herzel verzichtet nicht gänzlich auf Romantik, doch diese findet sich vordergründig in wunderschönen Beschreibungen von Natur und Leidenschaften, den bildlich dargelegten Empfindungen und Überzeugungen. Der Verlauf selbst ist abwechslungsreich gestaltet und hält nur wenig Pausen bereit, denn ein Ereignis jagt das nächste, Fragen und Ungereimtheiten verlangen nach Antworten, bis die Autorin im Finale erneut mit Twists um sich wirft.

„Bardenspiel“ hält eine aufregende, berührende Reise, voller unangenehmer Wahrheiten bereit. Ein Kampf für die Gemeinschaft, für ein gerechtes Miteinander. Für die Freiheit.
Doch die Freunde sind noch nicht am Ziel …

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Durch und durch bewegend.

Was die Sterne dir schenken
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☆„𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐞𝐧“☆



Lexi & Amelia – Schwestern, die sich, selbst getrennt durch einen Ozean, unglaublich nah sind, einander spüren.

Als sie mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt wird, ...

☆„𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐞𝐧“☆



Lexi & Amelia – Schwestern, die sich, selbst getrennt durch einen Ozean, unglaublich nah sind, einander spüren.

Als sie mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt wird, zögert Lexi nicht, sofort zum Flughafen und in ihre Heimat aufzubrechen, um ihrer älteren Schwester nach einem ebenso tragischen wie mysteriösen Unglück zur Seite zu stehen.

Kaum angekommen, ändert sich alles für die Lektorin, die ihren Wohnsitz seit Jahren im lebhaften New York hat. Neben der scheinbar nicht abnehmenden Sorge um Mimi, sind es auch die Sehnsucht nach ihrer Mutter und Gedanken um ihre eigene Zukunft, die die 32-Jährige umtreiben. Denn nirgends drängt sich das Gefühl von zu Hause stärker auf, als in dem entschleunigten englischen Küstendorf, in der Nähe ihrer kleinen Familie.



Verrückt vor Angst, um den Menschen, dem sie sich seit ihrer Geburt näher fühlt als sonst jemanden, verunsichert durch zahlreiche Ungereimtheiten, die Amelias Zustand mit sich bringen, ist es ein Fremder, der Lexi – die nicht mehr weiß, was sie glauben soll – auf eine waghalsige Idee bringt. Nicks Antlitz ist ihr unerwartet vertraut, spontan bittet sie den fürsorglichen Tierarzt um Hilfe – ganz gleich, dass dieser sie für eine Verrückte hält. Doch Lexi will nichts unversucht lassen, um ihre Schwester zu unterstützen, auch wenn das bedeutet, zu lügen, zu täuschen und sogar ihr eigenes Herz zu brechen. Inmitten skurriler Gespräche, gestellten Fotos und Dates war nicht abzusehen, dass dieser Mann so viel mehr für sie wird …

♡„𝖠𝖻𝖾𝗋 𝖽𝗎 𝗄𝖺𝗇𝗇𝗌𝗍 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝖾𝗇𝗍𝗌𝖼𝗁𝖾𝗂𝖽𝖾𝗇, 𝗐𝖾𝗇 𝗂𝖼𝗁 𝖿ü𝗋 𝖽𝖾𝗇 𝖱𝖾𝗌𝗍 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾𝗌 𝖫𝖾𝖻𝖾𝗇𝗌 𝗅𝗂𝖾𝖻𝖾𝗇 𝗐𝗂𝗅𝗅. 𝖣𝖺𝗌 𝗄𝖺𝗇𝗇 𝗇𝗎𝗋 𝗂𝖼𝗁 𝗍𝗎𝗇. 𝖴𝗇𝖽 𝗂𝖼𝗁 𝗁𝖺𝖻𝖾 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾 𝖶𝖺𝗁𝗅 𝗀𝖾𝗍𝗋𝗈𝖿𝖿𝖾𝗇. 𝖣𝗂𝖾𝗌𝖾𝗋 𝖬𝖾𝗇𝗌𝖼𝗁 𝖻𝗂𝗌𝗍 𝖽𝗎.“♡

Dani Atkins erzählt in eindringlichen, modernen Worten eine bewegende Geschichte, die trotz aller Unglaublichkeiten erschreckend realistisch wirkt. Angereichert mit sensiblen Inhalten, Themen, die zum Nachdenken bringen, einer traumhaften, malerischen Kulisse und Figuren, die präsent eingebunden, mit Eigenheiten gezeichnet waren und dem Verlauf zusätzlich kleine Entwicklungen gaben, war „Was die Sterne dir schenken“ gleichermaßen spannend wie herzzerreißend.

Die Handlung besteht aus Momenten des Schocks und der Trauer, spricht Zusammenhalt und Bande an, die über das Erklärbare hinausgehen, enthält Lebensfreude, humorvolle Szenen und tiefgründige Gespräche.
Romantik inmitten zittriger Augenblicke.
Zeigt das Glück, wenn man es am wenigsten erwartet, und diese besondere Stärke, die es braucht, um zu akzeptieren und loszulassen.

Für die Geschwister und alle Beteiligten hält Amelias Unfall eine ungewisse Zukunft, Tränen und Schmerz bereit, Wochen, Monate voller Angst. Doch all das stärkt ihre Verbindung und macht deutlich, was wirklich zählt, wenn sich das Schicksal, ungerecht, entfaltet. Obgleich eines bizarren Eindrucks wurden Diagnose, Symptome und die damit einhergehende Wesensveränderung von Mimi authentisch und verständlich, mit der nötigen Sensibilität dargelegt. Als große Schwester fühlte ich die Zuneigung zwischen den Frauen, die sich äußerlich zwar ähnelten, doch im Inneren so verschieden waren. Ich litt und hoffte, wurde überrascht und berührt.



Atkins fand für ihren Roman eine stimmige Balance zwischen Aufregung und Sanftheit, Drama und Alltag. Augenblicke voller Herzklopfen und sehnsüchtigem Seufzen lösen jene ab, die von Sorgen durchtränkt, nach bitterer Endgültigkeit schmecken.
In „Was die Sterne Dir schenken“ spricht die Autorin von purer Liebe, bedingungslos und aufrichtig, hellleuchtend, selbst in den dunkelsten Zeiten. Von Neuanfängen und Hoffnung, und von der Bereitschaft, alles aufzugeben, um am Ende gehen zu lassen.

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