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Franziska19

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Veröffentlicht am 15.04.2019

Totenstückchen

Ostseeangst
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Pia Korritki hat den Tod von ihrem Freund Lars noch nicht wirklich überwunden. Sie versucht zwar den Tagesablauf für ihren Sohn zu strukturieren und alles möglichst „normal“ zu gestalten. Doch wenn Felix ...

Pia Korritki hat den Tod von ihrem Freund Lars noch nicht wirklich überwunden. Sie versucht zwar den Tagesablauf für ihren Sohn zu strukturieren und alles möglichst „normal“ zu gestalten. Doch wenn Felix bei seinem Vater Hinnerk ist, dann fällt Pia in ein ziemliches Loch und hat auch keine Lust auf menschliche Gesellschaft. Doch als die Ermittlungen in einem neuen Kriminalfall beginnen, möchte sie unbedingt wieder fester Bestandteil des Teams sein und ihren Kollegen zeigen, dass sie wieder voll einsatzfähig ist. Und das Team kann Pia und ihren unerschütterlichen Ermittlerinstinkt wirklich gut gebrauchen. Eine Gruppe Jugendlicher findet mit ihren Betreuern bei einem Kanuausflug eine abgetrennte Hand einer jungen Frau. Kurz danach wird auf einem nahegelegenen Tiergnadenhof ein weiterer Arm gefunden. Doch scheint dieser von einer weiteren Leiche zu stammen, denn er passt nicht zu der Hand. Mindestens zwei Leichen sind bisher unentdeckt in der Nähe versteckt worden. Plötzlich verschwindet auch noch die Betreuerin der Jugendgruppe, sodass die Ermittlungen auf Hochtouren laufen müssen – eine dritte Leiche möchte niemand finden und auch die Identitäten der anderen Leichen müssen aufgeklärt werden. Vom Plot her gibt es in der Geschichte wieder viele spannende Momente und Entwicklungen. Auch eine Vielzahl von potenziellen Mördern wird vorgestellt, ohne den Überblick über die handelnden Personen zu verlieren. So kommt sowohl ein Jugendlicher in Betracht als auch eine Bewohner des umliegenden Dorfes.
Für Pia spielt der neue Band ca. 1 Jahr nach dem Tod ihres Freundes und der Leser bekommt die Anfänge vermittelt, wie sie wieder ins Leben nach der Trauer zurückfindet. Möglicherweise auch der Beginn einer neuen Liebschaft. Und dann wird auch noch angedeutet, dass Pias erster Liebhaber bei der Kriminalpolizei – Marten Unruh – nach Kiel zurückkehren soll. Man kann gespannt sein, welche Rolle er noch in weiteren Bänden spielen wird.
Auch dieser Band von Pia konnte mich wieder überzeugen. Der Schreibstil ist wie immer leicht zu lesen und er baut eine gelungene Spannung auf. Auch der Wechsel zwischen Pias Arbeitssituationen und ihrem Privatleben ist wieder sehr gut gelungen – muss sie für Felix dieses Mal auch eine Kindergeburstagsparty organisieren.
Besonders spannend an diesem Buch war die Charakterentwicklung der einzelnen Personen. Manche Charaktere machen eine deutliche Wandlung in diesem Buch durch, wodurch der Leser von Mitleid zu Abscheu schwankt. Andere Charaktere entpuppen sich als genau die Personen, als die man sich sie vorgestellt hat und bekommt somit eine Bestätigung. Diese Dimension zwischen Überraschung und Bestätigung macht den besonderen Reiz des Buches aus. Bei allem Lob muss ich zum Schluss noch einen Kritikpunkt aussprechen: Ich hätte erwartet, dass die Jugendlichen eine größere Rolle in dem Buch spielen. Diese werden zuerst sehr detailliert beschrieben und ihnen wird viel Raum eingeräumt. Im Verlauf der Handlung treten sie aber vollständig in den Hintergrund, sodass sie nur als Aufhänger dienen. Das hatte ich mir anders erwartet. Ansonsten ist es wieder ein gelungener Pia-Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.03.2019

Heiratsschwindelei mit Folgen

Zärtlich ist der Tod
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Was haben Frau Cebulla, Sekretärin von Kriminalhauptkommissar Bodo Völxen aus Hannover, eine hochtalentierte Chellistin und ein Toter im Wald gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, doch alle drei sind ...

Was haben Frau Cebulla, Sekretärin von Kriminalhauptkommissar Bodo Völxen aus Hannover, eine hochtalentierte Chellistin und ein Toter im Wald gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, doch alle drei sind in dem neuen Kriminalfall aus Hannover verwickelt. In diesem Band der Krimireihe steht wieder ein spannender Fall im Fokus der Geschichte und die Charaktere des Kriminalreviers halten sich mit ihren Eigenarten wieder etwas im Hintergrund. Damit besinnt sich die Autorin wieder auf die Anfänge der Reihe, was diesem Buch nur gut tut. Es ist eine spannende Kriminalgeschichte, die jedoch mit sehr viel szenischem Humor gespickt ist. Darüber hinaus werden wieder einzelne Charaktere in ihren Eigenschaften und privaten Entwicklungen beleuchtet, ohne jedoch störend in den Vordergrund zu drängen. Eine insgesamt sehr gelungene Mischung, mit einem leichten und unterhaltsamen Schreibstil. Im letzten Band der Reihe war für meinen Geschmack das Verhältnis dieser beiden Erzählstränge sehr stark verschoben. Aber diesmal ist wieder mehr Krimi-Zeit. Das einzige Rätsel, was sich mir nicht erschlossen hat ist, warum als Titel des Buches "Zärtlich ist der Tod" gewählt wurde. Die beiden beschriebenen Morde sind auf jeden Fall alles andere als zärtlich geschehen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Jugendbuch mit Suchtfaktor

Erebos
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Immer mehr Jugendliche sind süchtig nach PC oder Konsolenspielen. Die Autorin hat sich dieser Thematik überspitzt dargestellt in "Erebos" angenommen und mit dem Spannungsbogen und dem Erzählstil in einer ...

Immer mehr Jugendliche sind süchtig nach PC oder Konsolenspielen. Die Autorin hat sich dieser Thematik überspitzt dargestellt in "Erebos" angenommen und mit dem Spannungsbogen und dem Erzählstil in einer Art und Weise erzählt, dass der Leser an den Seiten des Buches klebt, unbedingt weiter lesen möchte und "süchtig" das Geschehen verfolgt, bis man das Buch schlussendlich ausgelesen hat- dann ist der Spuk vorbei und der Bann gebrochen. Aus diesem Grund finde ich das Buch wirklich extrem gut gelungen, da nicht nur das Thema inhaltlich sehr passend dargestellt ist, sondern auch die Umsetzung so nachvollziehbar gelungen ist, dass der Leser sich in die Jugendlichen hineinversetzen kann und miterlebt, wie eine Veränderung durch das Spiel eintritt. Ein besonderer Nervenkitzel ist dabei natürlich, dass das Spiel in das Realleben der spielenden Jugendlichen eingreift. Ich bin schon länger kein Teenager mehr, aber auch für Erwachsene kann ich das Buch sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

psychiatrisches Doppelleben

Der Insasse
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Die Geschichte beginnt damit, dass Max verschwindet. Urplötzlich aus dem Leben gerissen. Man findet nur noch eine Legospielfigur von Luke Skywalker von ihm. Die Ermittler vermuten, dass er in die Gewalt ...

Die Geschichte beginnt damit, dass Max verschwindet. Urplötzlich aus dem Leben gerissen. Man findet nur noch eine Legospielfigur von Luke Skywalker von ihm. Die Ermittler vermuten, dass er in die Gewalt von einem Kinderschänder und -mörder geraten ist. Auch ein Jahr später hat man Max noch immer nicht gefunden. Die Ermittlungen sollen eingestellt werden - doch der mutmaßliche Mörder sitzt in einer Psychiatrie und schweigt. Darum beschließt der Vater von Max, mittels einer anderen Identität, sich in die Psychiatrie einschleusen zu lassen und den Fall selbst aufzuklären. In der Psychiatrie scheinen die Dinge aber ihren eigenen Lauf zu nehmen. Da stellt ein Arzt seine eigenen Regeln auf und die Patienten scheinen auch auf eine besondere Art zusammenzuhängen. Kann Max dadurch gerettet werden?

Sebastian Fitzek ist ein Meister der psychischen Verwirrung. Auch in diesem Buch stellt sich im Verlauf der Handlung heraus, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint und der Leser muss seine Perspektiven auf die Personen mehrfach wechseln. Wieder einmal ist daraus ein sehr spannender und gut geschriebener Psychothriller geworden, den ich absolut empfehle zu lesen.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Ein Mord zum Muttertag

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Oliver von Bodenstein ist zurück im K11 Hofheim. Gemeinsam mit seiner langjährigen Kollegin Pia Sander ermittelt er in einem neuen Mordfall. Ein älterer Mann wird tot auf seinem Grundstück aufgefunden. ...

Oliver von Bodenstein ist zurück im K11 Hofheim. Gemeinsam mit seiner langjährigen Kollegin Pia Sander ermittelt er in einem neuen Mordfall. Ein älterer Mann wird tot auf seinem Grundstück aufgefunden. Es handelt sich um Theo Reifenrath, ehemaliger Pflegevater von unzähligen Weisenkindern. Durch Zufall werden die Kommissare auf menschliche Knochen im Hundezwinger aufmerksam und ermitteln von da an nach einem Serienmörder. Denn im Zwinger sind nicht nur Knochen, sondern auch drei Wachsleichen von vermissten Frauen. Und im Laufe der Ermittlung stößt das Team sogar auf noch mehr Leichen und vermisste Frauen. Und dann ist plötzlich Pias Schwester verschwunden und die Zeichen deuten darauf hin, dass sie den Serienmörder aus ihrer Jugendzeit kannte.Zudem ist bald wieder Muttertag..... Im Mittelpunkt scheint es dabei um Frauen und ihre Kinder zu gehen, möglicherweise Kinder aus Weisenhäusern. Doch passt das zu Pias Schwester?

Ich bin froh, dass Nele Neuhaus die Reihe um Bodenstein und Sander fortgeführt hat. Und das ist ihr mit diesem Roman wieder äußerst gut gelungen. Nur wenige Autorinnen schaffen es so viele unterschiedliche Personen in eine Geschichte einzuführen, bei der jede ein Mordmotiv zu haben scheint. Zudem kann der Leser trotzdem die Orientierung zwischen den ganzen Personen behalten. Zu Beginn ist das Buch in seinem Erzähltempo langsamer, doch spätestens nach einem drittel kann man es kaum noch aus der Hand legen. Ich hoffe sehr, dass noch weitere Bände folgen werden. Ich kann auch Neueinsteigern in die Reihe sehr empfehlen das Buch zu Lesen. Volle Punktzahl bei garantiertem Lesespaß!