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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2018

Ein sehr empfehlenswerter, ergreifender Roman.

Heute schon für morgen träumen
1

"Heute schon für morgen träumen" ist nach "Morgen kommt ein neuer Himmel" das zweite Buch, das ich von Lori Nelson Spielman lese. "Morgen kommt ein neuer Himmel" hatte mir zwar ganz gut gefallen, war aber ...

"Heute schon für morgen träumen" ist nach "Morgen kommt ein neuer Himmel" das zweite Buch, das ich von Lori Nelson Spielman lese. "Morgen kommt ein neuer Himmel" hatte mir zwar ganz gut gefallen, war aber leider kein Highlight für mich. Anders erging es mir bei "Heute schon für morgen träumen". Dieses Buch hat mich sehr berührt und erzählt eine ergreifende Geschichte, die zwar an mancher Stelle vorhersehbar war, aber dennoch mit jeder Seite unterhalten hat.

Besonders gefallen hat mir, dass in dem Buch so viele verschiedene Facetten im Vordergrund stehen: eine alte Familiengeschichte, Streitigkeiten und Intrigen, das Reisen, die Suche nach sich selbst und die eigene Entwicklung zu einem besseren und interessanteren Menschen sowie die allumfassende Wirkung von Liebe, sei es positiv oder negativ. So gibt es in diesem Buch also nicht nur amüsante und glückliche Szenen, sondern auch ergreifende und traurige. Die Autorin verbindet diese verschiedenen Handlungsstränge meiner Meinung nach perfekt miteinander, weswegen "Heute schon für morgen träumen" letzten Endes nicht nur auf jeder Seite unterhält, sondern auch abwechslungsreich gestaltet ist und fesselt. Ich wollte nach jedem Kapitel wissen, wie es weitergeht. Ob Emilia auf die Reise geht, was hat es mit Poppy auf sich, was werden sie in Italien erleben und und und. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, am Ende hatte ich jedoch den Eindruck, dass alles so gekommen ist, wie es kommen musste – und das war ein gutes Gefühl.

Auch die verschiedenen Charaktere und Figuren haben mir gefallen. Emilia hat es mir sehr leicht gemacht, sie zu mögen und mit ihr mitzufühlen. Sie war mir direkt sympathisch, weshalb ich lange nicht verstehen konnte, wieso sie ihr Leben zu mögen scheint und ungerne über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Gerne hätte ich da Poppys Aufgabe übernommen und sie aus ihrer Komfortzone getrieben. Sie entwickelt sich im Laufe der Reise gut, lernt neue Seiten an sich selbst kennen, macht auch mal Fehler. Aber letzten Endes lernt sie damit umzugehen, wagt neue Dinge und ihr Fortschritt hat mich sehr zufrieden gestellt. Die anderen Figuren haben die Geschichte rund um Emilia wunderbar unterstützt – allen voran natürlich Poppy. Sie bringt ordentlich Schwung in den Plot, da sie mich oft zum Lachen brachte, aber auch sonst eine sehr besondere, bewundernswerte Person ist. Alleine durch ihre Mission hat sie die Menschen in ihrem Umfeld geprägt und der Fontana-Familie den Kopf gewaschen.

Zusätzlich hat die Autorin mich mit ihrem wundervollen Schreibstil einfangen können. Die Beschreibungen sind so toll geschildert, dass mein einwandfreies Kopfkino mir schöne Lesestunden bereiten konnte. Zwischendurch hatte ich richtiges Fernweh nach Italien, weil Lori Nelson Spielman alles authentisch und bildhaft schildert. So war ich am Ende ziemlich traurig, dass nicht nur die Geschichte zu Ende ist, sondern auch meine kleine, persönliche Reise nach Italien.

Fazit
"Heute schon für morgen träumen" hat mich in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Denn die Autorin hat damit eine Geschichte geschaffen, die mich stellenweise tief berührt und ergriffen hat, aber trotzdem lässt sie den Humor nie außen vor. Zwar war die Handlung manchmal zu vorhersehbar, aber da das Buch mich sonst überzeugen konnte, fällt das für mich kaum ins Gewicht. Ich kann "Heute schon für morgen träumen" auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

War mir zu wenig "Ahdieh"

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
1

Renée Ahdieh kenne ich – vermutlich wie die meisten Leser – von ihrer „1001 Nacht“-Reihe rund um die mutige Shahrzad, die es schafft, den skrupellosen Chalid zu bändigen und das Königreich auf ihre eigene ...

Renée Ahdieh kenne ich – vermutlich wie die meisten Leser – von ihrer „1001 Nacht“-Reihe rund um die mutige Shahrzad, die es schafft, den skrupellosen Chalid zu bändigen und das Königreich auf ihre eigene Weise zu retten. Während „Zorn und Morgenröte“ eines meiner Highlights war, hat mir „Rache und Rosenblüte“ nicht mehr ganz so gut gefallen – trotzdem hat die Autorin mich so sehr beeindrucken können, dass ich sehnsüchtig auf ihre Neuerscheinung gewartet habe. „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ nimmt zwar leider nicht das Orientalische in den Fokus – so wie ich es mir gewünscht hätte –, aber auch die japanische Welt lädt als Buch zum Verweilen ein. Obwohl (oder gerade weil) ich so große Hoffnung in dieses neue Buch von Renée Ahdieh gelegt habe, hat mich die Umsetzung leider enttäuscht.

Mein Hauptproblem mit diesem Buch war, dass es mich nicht gepackt hat und mich nicht begeistern konnte. Zugegebenermaßen bietet die Geschichte einige tolle Plottwists, die die Autorin gut aufgegriffen und umgesetzt hat. Die Buchidee finde ich nach wie vor spannend und ich hätte mir gut vorstellen können, dass mich „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ würde mitreißen können. Meiner Meinung nach plätschert der Plot einfach viel zu langsam vor sich hin und ich hatte stellenweise das Gefühl, dass Seite um Seite vergeht, aber nichts passiert. Für mich lässt sich der Inhalt des Buches sogar in einem Satz zusammenfassen: Mariko wird auf der Reise zu ihrem Verlobten angegriffen, sie möchte herausfinden, wer die Angreifer waren, sie hat einen Verdacht, schließt sich dem Schwarzen Clan an und wird dort ein Lehrling, um die Wahrheit herauszufinden. Natürlich ist dieses Buch nicht ganz so einfach und lieblos geschrieben, wie es jetzt dargestellt wird. Es gibt ein paar sehr schöne und spannende Szenen sowie Stellen, an denen ich lachen musste, weil die Autorin damit meinen Humor getroffen hat. Auch die integrierte Liebesgeschichte fand ich ganz süß und hat die doch eher düstere Stimmung aufgelockert. Zudem passt der Schluss nicht ganz zu der vor sich hin plätschernden Geschichte, denn dort überschlagen sich die Ereignisse, so dass mir das letzte Drittel des Buches doch recht gut gefallen hat und kein Reinfall für mich war. Ich bin von Renée Ahdieh nur besseres gewohnt: Spannende und fesselnde Geschichten, die mich dazu bringen, die Nacht durchlesen zu wollen. Bei „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hatte ich dieses Gefühl nicht mal ansatzweise.

Ein positiver Punkt, den ich gerne hervorheben möchte, war für mich die Ausarbeitung der Charaktere sowie deren Entwicklung und Geheimnisse. Mariko hat mir als Hauptfigur gut gefallen, auch wenn ich ein wenig gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Sie ist nicht von Anfang an das taffe Mädchen, das sich überall durchzusetzen weiß und plötzlich alles kann, obwohl sie behütet aufgewachsen ist. Sie ist auch mal tollpatschig und macht Fehler, an anderer Stelle ist sie dafür mutig und stark. Die Balance dessen hat mich dazu gebracht, Mariko zu mögen und zu wünschen, dass sie die Täter findet, die sie und ihre Mitreisenden überfallen haben. Auch der Schwarze Clan war durchweg interessant gestaltet. Die Männer haben etwas Faszinierendes an sich und gerade Ranmaru als Oberhaupt und der Kämpfer Okami sind in dieser Geschichte bemerkenswert vielseitig ausgearbeitet. Mariko hat definitiv ihren „Spaß“ mit ihnen, muss sich immer wieder beweisen und erarbeitet nur sehr langsam und mühsam ihren Respekt. Allerdings hätte ich gerne mehr über den Schwarzen Clan erfahren. Die Truppe ist natürlich deswegen um so interessanter, je weniger man über sie weiß, aber ich hätte trotzdem gerne mehr Informationen – entweder über den Clan an sich oder die einzelnen Mitglieder – erhalten.

Vermisst habe ich die tollen Beschreibungen der Autorin. Während sie mir in ihrer vorherigen Dilogie geradezu mühelos das orientalische Feeling nähergebracht hat, hat sie es bei ihrem neuen Buch nicht so spielend geschafft. Ich mag Renée Ahdiehs Schreibstil weiterhin sehr gerne, keine Frage, aber sie macht in ihrem Buch mehrfach die Andeutung von Magie, was aber in der Handlung kaum eine Rolle spielt. Gerne hätte ich auch mehr von der japanischen Kultur erfahren. Ich bin in Bezug auf Japan eine totale Niete, weswegen ich – genau wie bei „Der Zorn und Morgenröte“ – auf tolle Beschreibungen und das allgemeine Gefühl für die Welt gehofft habe. Dieses Mal hat sie mich nur schwer einfangen können.

Ich habe keine Ahnung, wie die Autorin es geschafft hat, aber obwohl „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ für mich nur absoluter Durchschnitt war und das Buch durch die hohen Erwartungen enorm gelitten hat, möchte ich auch den zweiten Band noch lesen. Das Ende ist voller Geheimnisse und vorstellbaren Handlungssträngen, dass ich mich doch tatsächlich auf den Fortsetzungsband freue. Und wer weiß? Vielleicht wird mich ja der zweite Teil mehr überzeugen können und dynamischer sowie „Ahdieh“-mäßiger aufgebaut sein. Ich hoffe es zumindest sehr.


Fazit
„Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hat mich leider nicht überzeugen können, auch wenn das Buch gute Ansätze hat und mit den Charakteren sowie der Buchidee hätte glänzen können. Die Umsetzung von Renée Ahdieh fand ich leider nur okay und das hat mich sehr enttäuscht, da ich weiß, dass die Autorin mich hätte besser einfangen können. Deswegen habe ich auch lange zwischen 2,5 und 3 Sternen geschwankt, mich aber aufgrund der Plotidee und des Cliffhangers für 3 Sterne entschieden. Ich persönlich hoffe, dass der zweite Band die Reihe für mich retten wird, denn ich bin nach wie vor gespannt, was es mit dem Schwarzen Clan und dem Kaiserhof auf sich hat.

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Veröffentlicht am 19.08.2018

Würdiger Abschlussband.

Fire Queen
1

"Fire Queen" ist der zweite Band der "Cosa Nostra"-Reihe und nach "Cold Princess" der Abschlussband der Dilogie. Mich hat der Auftaktband mehr als überzeugen können und ich war überrascht, wie mühelos ...

"Fire Queen" ist der zweite Band der "Cosa Nostra"-Reihe und nach "Cold Princess" der Abschlussband der Dilogie. Mich hat der Auftaktband mehr als überzeugen können und ich war überrascht, wie mühelos die Autorin mich mit diesem Mafia-Krieg und einer etwas ungewöhnlichen Liebesgeschichte unterhalten konnte. Der Cliffhanger war enorm mitreißend und packend und ich war gespannt, wie Vanessa Sangue den Plottwist am Ende des ersten Bandes in "Fire Queen" auflösen würde.

Meiner Meinung nach steht "Fire Queen" dem ersten Band "Cold Princess" ist fast nichts nach. Er hat mich nicht ganz so unterhalten können, wie der vorherige Teil, aber es gibt trotzdem einige spannende und fesselnde Momente, viel Leidenschaft zwischen den Protagonisten und einiges zu tun für die beiden Mafia-famiglie. Die Handlung schließt dabei direkt an den ersten Band an und nimmt die dramatischen Entwicklungen mit einigen Zeilen nochmal auf. Für mich war dies zwar nicht unbedingt notwendig, da ich die Geschehnisse noch gut in Erinnerung hatte, aber für die Leser, die eine längere Pause zwischen den Büchern einlegen werden, denen wird dies wohl entgegenkommen. Außerdem hat es die richtige Grundlage für den Spannungsaufbau geliefert.

"Fire Queen" entwickelt sich im Laufe der Handlung etwas anders als "Cold Princess", was ich persönlich aber gar nicht schlimm fand. Im Gegenteil. Mir hat es gefallen, dass die Angelegenheiten beider Mafia-Familien im Vordergrund standen, dass sich beide Familien erstmal erholen müssen und auch untereinander stets ein Rivalitätskampf herrscht – es heißt nämlich nicht immer nur Varga gegen De Angelis. Öfter hieß es auch Varga gegen Varga und De Angelis gegen De Angelis. Ich empfand daher die Entwicklungen sehr abwechslungsreich, auch wenn die Beziehung zwischen Madox und Saphira erst im zweiten Teil des Buches eine größere Rolle einnimmt.

Für mich ein Kritikpunkt an diesem Buch – und deswegen schneidet die Bewertung auch nicht ganz so gut ab, wie beim ersten Band – ist die abwechselnde Erzählperspektive. Während bei "Cold Princess" Madox und Saphira im Vordergrund standen und das Geheimnis um Madox' Verrat (und wann Saphira dies herausfinden wird) den gewissen Kick ausgemacht hat, hat die Autorin dies beim zweiten Band meiner Meinung nach nicht ganz so gut umsetzen können. Denn "Fire Queen" beinhaltet mehrere Perspektiven, zum Teil auch welche, die Saphira und Madox aus langer Hand geplant in den Rücken fallen und dies in ihren Kapitel erörtern. Für mich hat das eine gewisse Spannung herausgenommen. Zwar war ich damit den Hauptfiguren mit meinem Wissen einen Schritt voraus, aber den gewissen "Wendungskick" hat die Geschichte dadurch für mich verloren.

Trotzdem haben mir die verschiedenen Charaktere wieder außerordentlich gut gefallen. Sowohl Saphira, als auch Madox, bleiben jeweils in ihren Rollen, geben sich mal hart und kalt, mal weich und hingebungsvoll. Beide müssen Verluste hinnehmen, beide arbeiten sich hoch und entscheiden unnachgiebig und streng – so wie es sich eben für die Varga und De Angelis gehört. Mir haben beide Figuren nach wie vor gut gefallen und wurden meiner Meinung nach toll von den Nebencharakteren unterstützt. Ein bisschen schade finde ich es, dass am Ende so viele Figuren ihr Leben lassen mussten. Aber naja, es ist eben ein Mafia-Roman.

Fazit
Für mich kommt "Fire Queen" nicht ganz an "Cold Princess" heran, schafft bei mir aber durch eine gute Erzähldynamik und eine abwechslungsreiche Geschichte seine ganz eigene Sympathie. Ich hätte mir vielleicht ein bisschen weniger Perspektiven und dafür mehr überraschende Wendungen gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat "Fire Queen" mich unterhalten können und einen würdigen Nachfolger des ersten Bandes abgegeben. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Hat sich im Verlauf steigern können, aber leider nicht restlos überzeugt

Die Royals-Saga 1-3: - Royal Passion / Royal Desire / Royal Love
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Den ersten Band der "Royals"-Saga – "Royal Passion" – habe ich schon vor zwei Jahren gelesen und rezensiert. Allerdings hat mich das Buch gar nicht umgehauen und bei meiner Bewertung nur mit 2 Sternen ...

Den ersten Band der "Royals"-Saga – "Royal Passion" – habe ich schon vor zwei Jahren gelesen und rezensiert. Allerdings hat mich das Buch gar nicht umgehauen und bei meiner Bewertung nur mit 2 Sternen abgeschnitten. Zwischenzeitlich habe ich mich allerdings an die Neuerscheinungen der Autorin Geneva Lee getraut und gerade "Secret Sins" hat mich dermaßen überzeugen können, dass ich mich dazu entschieden hatte, auch den Bänden zwei und drei der "Royals"-Saga eine Chance zu geben. Da ich in diesem Fall allerdings die eBook-Gesamtausgabe rezensiere, werde ich die Reihe als Gesamtes bewerten – zumal sich die Stärken und Schwächen in allen drei Büchern der Trilogie gleich gestalten.

Wenn ich alle drei Bücher zusammennehme ("Royal Passion", "Royal Desire" und "Roya Love"), dann kann ich sagen, dass sich die Handlungen, die Charaktere und auch der rote Faden deutlich und zum positiven entwickelt haben. Der erste Band war mir persönlich einfach viel zu "Shades of Grey"-lastig, denn die Parallelen zum Bestseller ließen sich nicht wirklich wegdenken oder wegdiskutieren. Der zweite Band konzentriert sich dagegen mehr auf die Beziehung zwischen Alexander und Clara und macht die Unterschiede zwischen dem Königshaus und einem bürgerlichen Leben deutlich – und somit auch Claras Zweifel, ob sie wirklich ein Teil der Königsfamilie werden möchte. Der dritte Band legt dagegen seinen Fokus auf spannende Ereignisse, auf viel Drama und auf die Auswirkungen, die zwangsläufig aus der sehr kontroversen Beziehung der beiden entstehen.

Die Entwicklung innerhalb der Trilogie hat mir sehr gut gefallen, denn gerade der letzte Band konnte mich stellenweise extrem fesseln und mich trotz der teilweise unrealistischen Begebenheiten berühren. Die Autorin zeigt in sehr vielen Facetten, was sie eigentlich kann: erotisch, spannend, berührend. Einige dieser Gefühle konnte ich auch gut mit ihren Werken "Secret Sins" und der "Love Vegas"-Reihe in Verbindung bringen. Schließlich weiß ich eben auch von diesen Büchern, wie gut die Autorin schreiben kann und dass sie auch Geschichten zu Papier bringt, die mehr bieten, als eine erotische Szene nach der anderen.

Trotz allem passiert handlungstechnisch in dieser Trilogie nicht allzu viel. Im Vordergrund stehen definitiv Clara und Alexander, die für viele ihrer Probleme selbst verantwortlich sind und manchmal doch eher unkonventionelle Entscheidungen treffen, um diese zu lösen oder mit ihnen umzugehen. Clara und Alexander kommen zusammen, Clara und Alexander trennen sich, Clara und Alexander werde nicht akzeptiert, Clara und Alexander streiten sich, Clara und Alexander vertragen sich. Viele Zwischenszenen sind einfach mit erotischen Szenen gefüllt worden, so dass man zum Schluss zusammenfassen kann: zwei Drittel Erotik, ein Drittel wirkliche Handlung, was für mich einfach ein bisschen wenig ist.

Im Hinblick auf das Genre hätte mich das wahrscheinlich auch nicht wirklich stören dürfen – Sexszenen kann man ja auch wunderbar mal überblättern, wenn es einfach zu viel wird. Aber mich hat es zunehmend genervt, dass alle Handlungsstränge eben mit diesen Sexszenen enden. Sobald Clara oder Alexander ein Problem haben, sobald sie Streit haben, sobald was schreckliches passiert, sobald was schönes passiert. Probleme werden so gelöst, anstatt sich verbal oder handlungstechnisch damit auseinanderzusetzen. Die Autorin hat immer wieder einen Platz gefunden, eine erotische Szene einzubauen, auch wenn sie noch so deplatziert und ehrlich gesagt auch unnötig wirkte. Clara ist sauer, glücklich, traurig, enttäuscht, überwältigt, verzweifelt und der gute Alexander kümmert sich darum. Und danach? Ist es entweder genauso wie vorher oder alles dann doch gar nicht mehr so schlimm.

Zusätzlich hat mir die inhaltliche Verbindung zur Krone gefehlt. Alexander ist Kronprinz und an zweiter Stelle der Thronfolge. Ich kenne mich zwar nicht so besonders gut mit der britischen Monarchie aus, aber wenn ich das, was ich im Buch erfahre mit den öffentlich-wirksamen Auftritten und Medienberichten von Charles, William, Kate und Harry vergleiche, dann muss ich gestehen, dass Alexander dagegen schlichtweg enorm blass wirkte. Die meiste Zeit habe ich mich daran erinnern müssen, welchen "Beruf" er ausübt, ansonsten hätte ich wohl vollkommen vergessen, dass er der Thronerbe ist und dass er – im Falle des Todes seines Vaters – König werden wird. Ich hätte einfach gerne diesen Aspekt mehr ausgearbeitet gesehen. Mit dem Buckingham-Palace, den Terminen und der Verantwortung. Stattdessen erfährt man vieles über Claras Beruf, den sie im Laufe der Zeit aufgrund ihrer Verbindung zu Alexander ohnehin aufgeben muss.

Neben Claras und Alexanders manchmal nicht ganz so nachvollziehbarem Verhalten, war Edward – Alexanders Bruder – für mich oftmals der Lichtblick in dieser Geschichte. Ich fand ihn einfach klasse! Mit seiner offenen, ehrlichen Art ist er immer für Clara da, kümmert sich um sie und gibt ihr das Gefühl, zur Familie zu gehören. Und obwohl er mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt ist, wirkt er immer fröhlich und gut gelaunt, hat immer ein offenes Ohr und einen tollen Plan, um wirklich an Claras Problemen zu arbeiten. Er ist einfach ein sehr liebenswürdiger Charakter, den ich schnell in mein Herz schließen konnte.

Fazit
Die Autorin hat meiner Meinung nach bei der "Royals"-Saga einige interessante Handlungsstränge auf- und ausbauen können, allerdings ihre grundsätzliche Plotidee nicht so eingearbeitet, wie ich es mir gewünscht hätte. Gerne hätte ich mehr über die Royals an sich erfahren und dafür im Gegenzug vielleicht nur achtzig, statt hundert erotische Szenen gelesen. Meiner Meinung nach hat sich die Trilogie mit jedem Buch steigern und sowohl an Inhalt, als auch an spannenden Szenen zulegen können. Überzeugen konnte mich die Reihe dennoch nicht vollends, weswegen ich dann doch eher den "Secret Sins"-Roman empfehle.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Toller Abschluss einer Dilogie.

Fighting to Be Free - Nie so begehrt
1

"Nie so begehrt" ist der zweite Teil der "Fighting to be free"-Reihe und bildet den Abschluss der dramatischen Dilogie. Auch in diesem Band geht es um Ellie und Jamie, die beide nach dem Bruch im ersten ...

"Nie so begehrt" ist der zweite Teil der "Fighting to be free"-Reihe und bildet den Abschluss der dramatischen Dilogie. Auch in diesem Band geht es um Ellie und Jamie, die beide nach dem Bruch im ersten Band (und dem wirklich fiesen Cliffhanger) umeinander kämpfen und herausfinden müssen, ob ihre Liebe stark genug ist. Dabei werden ihnen viele Steine in den Weg gelegt – manche durch hausgemachte Probleme, manche durch schicksalshafte Wendungen, die das Leben eben manchmal so bietet.

Das Buch beginnt mit einem Zeitsprung, der mich erstmal ein wenig verwirrt hat, der aber in Hinblick auf den Hintergrund der Figuren notwendig war. Vor allem in Ellies Leben hat sich einiges getan. Sie ist nun in London glücklich, hat einen Verlobten und scheint sich von ihrem alten Leben (und damit auch von Jamie) distanziert zu haben. Der Verlobte hat mich anfangs sehr irritiert, aber ... es ist nun mal Ellie. Sie war schon im ersten Band sehr stark und sympathisch, so dass es mich letztlich nicht gewundert hat, dass sie einen neuen Partner gefunden hat. Im Gegenteil. Ich denke, ich hätte es als unglaubwürdig empfunden, wenn Ellie Jamie drei Jahre lang nachgetrauert und sich vor der Welt versteckt hätte.

Auch die verschiedenen Handlungsstränge fand ich ausgesprochen einnehmend und auch spannend. Ich hatte das Gefühl "Nie so begehrt" wurde viel emotionaler aufgezogen, als der erste Band. Zumindest hat mich die Geschichte sehr viel mehr mitgenommen. Ellies Leben bricht einfach so auseinander. Von einem Moment auf den nächsten. Durch etwas ganz ... banales. Ich habe wirklich mitgelitten und stellenweise hat mich die Geschichte fertig gemacht. Trotzdem war es schön zu lesen, wie Ellie mit alldem erwachsen umgeht, wie sie in den drei Jahren gereift ist und wie sie trotz starker Rückschläge besonnen und meist kontrolliert reagiert. Zusätzlich fand ich es beeindruckend, wie die Beziehung zwischen Ellie und ihrem Verlobten endet (ich denke, ich spoilere nicht, wenn ich sagen, dass Jamie und Ellie sich am Ende finden). Es gab keinen Streit, keinen Rosenkrieg, keine Schlammschlacht. Es war einfach nur logisch und nachvollziehbar und ich bin mir sicher, jeder einzelne Leser hätte es in dieser Situation genauso gemacht, weswegen ich auch nicht das Gefühl hatte, die Beziehung zwischen Jamie und Ellie wird auf Einsamkeit und Unglück gegründet. Sondern einfach aus Liebe, so wie es sein soll.

Mir hat nämlich auch die Annäherung zwischen den beiden gut gefallen. Es war nicht zu einfach oder zu überstürzt, aber es war auch nicht zu dramatisch und zu künstlich in die Länge gezogen. Sie haben noch Gefühle füreinander, die beide nicht unterdrücken wollen. Vor allem dann nicht, als Ellie die Wahrheit erfährt und Jamie es schafft, sich zu öffnen. Ich finde Jamie und Ellie beide nach wie vor sehr süß zusammen und die Wiedervereinigung empfand ich als realistisch. Auch als Leser kann man diese Anziehung und das Knistern einfach nicht ignorieren. Die Autorin hat das meiner Meinung nach super transportieren können.

Obwohl sich die Geschichte viel um Ellie dreht, kommt auch Jamie nicht zu kurz. Ich mag ihn sehr gerne – auch schon im ersten Band, keine Frage. Trotzdem habe ich bei ihm immer eine gewisse Hemmschwelle gefühlt, weil ich viele seiner Entscheidungen und die Art, wie er sein Leben lebt, nicht nachvollziehen konnte bzw. kann. Doch trotz allem finde ich es toll wie sehr er Ellie bis aufs Blut verteidigt, wie beschützend er sich immer wieder vor sie wirft und versucht, selbst still und heimlich, für sie da zu sein. Ich verurteile ihn immer noch ein bisschen für die Handlungen aus dem ersten Band, aber er hat hier vieles wieder wettmachen können. Man merkt einfach, dass er Ellie liebt und dass er vieles für sie aufgeben würde. Das fand ich bewundernswert – vor allem in Anbetracht der Tatsache, was er alles mit seinen illegalen Machenschaften "erreicht" hat. Ich hätte mir auch gut vorstellen können, dass er das nicht einfach hinter sich lassen will. Für Ellie tut er es aber dennoch.

Das Ende wurde dann nochmal richtig dramatisch, was mir persönlich ein bisschen zu viel des Guten war. Gerade Ellies Rolle in dieser Konfrontation zwischen den Gangs konnte ich nicht ganz so in Einklang mit ihrem Charakter bringen. Ich habe mich gefragt, woher all diese Wut und dieser Hass kommt und warum sie das ausgerechnet so mit ihrem Verhalten kanalisiert. Trotzdem bietet dieses Hin und Her zum Schluss hin noch einen großen Spannungsmoment und verbindet alle losen Fäden miteinander – vielleicht ein bisschen überspitzt, aber dennoch fesselnd.

Fazit
Für Fans des ersten Bandes "Nie so geliebt" ist die Fortsetzung "Nie so begehrt" natürlich ein Muss. Die Umsetzung hat mir gut gefallen und auch die Entwicklung der beiden Hauptfiguren fand ich ansprechend – auch wenn ich mir gewünscht hätte, die Autorin hätte dies bis zum Schluss durchziehen können. Kirsty Moseley hat alles in allem eine tolle Reihe geschaffen, die sowohl emotional und süß, als auch leicht erotisch ist. Mich hat die Autorin mit beiden Teilen abgeholt, weswegen ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.