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Frenzy

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2020

Skurril schräge Jagd nach Vinyl

Murder Swing
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Der Vinyldetektiv, dessen Namen man gar nicht erfährt, lebt seine Begeisterung für Vinyl und im Besonderen für seltene Pressungen, vorzugsweise Jazz. Er ist immer auf der Suche nach seltenen LP‘s, um sie ...

Der Vinyldetektiv, dessen Namen man gar nicht erfährt, lebt seine Begeisterung für Vinyl und im Besonderen für seltene Pressungen, vorzugsweise Jazz. Er ist immer auf der Suche nach seltenen LP‘s, um sie zu kaufen und zu verkaufen. So kommt er dann zu einem Auftrag, eine seltene Pressung eines Labels zu finden, das nur ein Jahr existierte. Und schon ist er mittendrin im Abenteuer seines Lebens, das ihm nicht nur eine geheimnisvolle Auftraggeberin, sondern auch noch mysteriöse Todesfälle beschert.

Andrew Cartmel beschert uns einen Krimi mit viel britischem, schwarzen Humor, wundervoll bissigen Dialogen und herrlich schrägen Charakteren. Allerdings von einem Thriller zu sprechen, wäre falsch. Das Buch teilt sich wie eine LP in eine A- und eine B-Seite (Fall).
Viel Fachwissen rund um Vinyl und Jazz. Gut ausgearbeitete und witzige Charaktere. Es macht Spaß, diese zusammen zu erleben.
Der durchgehend leichte ironische Touch hat mir ausnehmend gut gefallen. Ein flüssiger, gut zu lesender Schreibstil bewirkt, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen.
Ein erfrischend anderer Krimi, von dem es hoffentlich noch mehr geben wird.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Mäßig spannend

Winteraustern
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Das Aquitaine im Winter. Die Touristen sind fort, es kehrt Ruhe ein, die Franzosen geniessen jetzt vor Weihnachten die Ruhe und ihren Landstrich. Da werden zwei Austernfischer tot aufgefunden. Luc Verlain, ...

Das Aquitaine im Winter. Die Touristen sind fort, es kehrt Ruhe ein, die Franzosen geniessen jetzt vor Weihnachten die Ruhe und ihren Landstrich. Da werden zwei Austernfischer tot aufgefunden. Luc Verlain, der zufällig beim Auffinden der Leichen dabei war, beginnt zu ermitteln. Und Verdächtige gibt es genug.
Es ist inzwischen der dritte Krimi um Luc Verlain, der in der Region Aquitaine in Frankreich spielt. Alexander Oetker hat seine Figuren weiter entwickelt. Luc ist immer noch hin- und hergerissen zwischen seiner großen Liebe Paris und seinem Heimatort, an der er (vorübergehend) zurückgekehrt ist, um bei seinem todkranken Vater zu sein. Alexander Oetker spielt hier mit der Zerissenheit Lucs, dazu kommt noch eine neue Liebe und die alte wiederentdeckte Liebe zu seiner Heimat.
Alexander Oetker beschreibt die Region, die Landschaft detailreich und mit viel Liebe, ebenso die kulinarischen Genüsse. Er schafft eine schöne Atmosphäre, so dass man sich die Region gut vorstellen kann. Das macht aus dem Krimi einen Fall, der nicht so schnell vorankommt, und der somit auch nicht super spannend ist. Es macht aber Spaß, ihn zu lesen. Der Fall wird realitätsnah beschrieben, mit Bezug auf aktuelle Probleme wie den Klimawandel, die Globalisierung, die Umweltverschmutzung. Man lernt viel über die Austernzüchterei.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, jeder hat seine Ecken und Kanten und Geheimnisse. Es ist nicht notwendig, die vorherigen Bände zu lesen, es ist jedoch von Vorteil. Lucs Privatleben, das neben dem Fall eine große Rolle spielt, ist verworren. Er scheint teilweise nicht zu wissen, was er jetzt will. Und ein Geheimnis, von dem er selber offenbar nichts weiß, deutet schon auf einen nächsten Fall hin.
Wenn man die vorherigen Bände kennt, erkennt man, dass sich handwerklich etwas getan hat. Der Krimi liest sich leichter, runder. Alexander Oetker wird von Buch zu Buch besser. Allerdings weniger gefallen hat mir, dass die vielen anscheinend für einen Frankreich-Krimi typischen französischen Wörter und Redewendungen nichts in deutsche übertragen wurden. Warum muss da stehen ‚Sohn eines ostréiculteur‘ und nicht ‚Sohn eines Austernfischers‘? Und das zieht sich durch das ganze Buch.

Wer einen ruhigen Krimi mit viel Lokalkolorit in Frankreich mag, der wird sich hier wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Humorvolle Lovestory

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Es fängt an mit einer falschen Telefonnummer. Zach schickt Delia eine Nachricht in der Annahme, sie wäre ein Kunde. Sie antwortet in der Annahme, ihr Bruder würde ihr schreiben. Als nach ein paar Nachrichten ...

Es fängt an mit einer falschen Telefonnummer. Zach schickt Delia eine Nachricht in der Annahme, sie wäre ein Kunde. Sie antwortet in der Annahme, ihr Bruder würde ihr schreiben. Als nach ein paar Nachrichten das Missverständnis offensichtlich ist, hören die beiden nicht etwa auf, sich zu schreiben, sondern können nicht aufhören. Zu viel Spaß machen ihre Chats. Und das nicht, weil sie sich verstellen, sondern eben weil sie das nicht tun. Und obwohl sie sich so gut verstehen, zögern sie ein Treffen hinaus. Und als es dann endlich so weit ist, verstehen sie sich genauso gut. Und das Beste ist, sie hören mit ihren Chats nicht auf.

Mir hat die Liebesgeschichte mit Delia und Zach unheimlich gut gefallen. Die Gespräche/Chats sind lustig, ehrlich und auch teilweise schräg. Ich mußte beim Lesen oft grinsen oder auch lachen und konnte gar nicht aufhören, weiterzulesen. Mich hat die Geschichte vom ersten Moment an mitgenommen. Erfrischend anders erzählt, frech, mit viel Humor und mit wohltuend wenig Bettakrobatik. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, es macht Spaß, sie kennenzulernen und sie zu begleiten. Das Buch läßt mich mit einem Grinsen zurück und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Wo ist der Sinn?

Draussen
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Cayenne und Joshua werden von Stephan gnadenlos trainiert, in jeder Situation überleben zu können. Während Cayenne inzwischen in einem Alter ist, wo sie Sachen hinterfragt und auch endlich wie andere Teenager ...

Cayenne und Joshua werden von Stephan gnadenlos trainiert, in jeder Situation überleben zu können. Während Cayenne inzwischen in einem Alter ist, wo sie Sachen hinterfragt und auch endlich wie andere Teenager ein normaleres Leben mit Freunden haben möchte, ist Joshua noch eher gewillt, alles zu machen, was Stephan von ihm verlangt, ohne es zu hinterfragen.
Wovor die drei auf der Flucht sind oder wer sie sind, bleibt bis zuletzt im Unklaren. Dass Stephan es gut mit den beiden meint, wird klar, seine Methoden sind allerdings krass. Dass die drei ihr Überlebenstraining und ihren Willen zu überleben noch brauchen werden, wird schon bald klar. Denn ihre Feinde (wer auch immer das ist) sind ihnen auf den Fersen.
So weit, so gut.
Das ganze driftet ins politische ab. Wer, warum verhindern will, dass etwas ans Tageslicht kommt. Und dabei über Leichen geht.
Allerdings behauptet Stephan immer, er tue das alles zum Besten der Kinder. Dann allerdings ist das ganze ziemlich sinnlos. Wäre er mit ihnen in Frankreich oder an einem anderen Ort, wo sie waren, geblieben, hätte das alles nicht passieren müssen und wäre es auch nicht.
Nur durch sein Erscheinen und Agieren in Deutschland, sind seine Feinde auf ihn aufmerksam geworden.
Ein völlig anderes Buch als man es sonst von dem Autoren-Duo gewohnt ist. Anfangs noch spannend, aber je länger ich gelesen, desto langweiliger und sinnloser kam mir das ganze vor.
Wer die Reihe um Kluftinger kennt und schätzt, wird hier evtl. enttäuscht. Es ist ein Buch unter vielen, es sticht durch nichts hervor.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Heiß, heißer, Langeweile

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Maddie schwärmt schon in der Highschool für Mauro. Hat aber bei dem beliebten Sportler keine Chance, ist sie doch eher unscheinbar und unauffällig.
Jahre nach der Schule kommt sie in ihren Heimatort zurück ...

Maddie schwärmt schon in der Highschool für Mauro. Hat aber bei dem beliebten Sportler keine Chance, ist sie doch eher unscheinbar und unauffällig.
Jahre nach der Schule kommt sie in ihren Heimatort zurück und bei einer einer Wohltätigkeitsveranstaltung ersteigern ihre Freundinnen einen Abend mit dem heißen Feuerwehrmann, ihrem (ehemaligen) Schwarm Mauro.
Peinliches Treffen für beide. Sie verstellt sich, Mauro erkennt sie nicht. Bis sie sich wiedertreffen und zumindest ihre gemeinsame Vergangenheit geklärt ist. Dann kann ja die Beziehung losgehen.
Das geschieht dann auch hopplahopp. Sie raufen sich zusammen, weil sie ein gemeinsames Projekt haben, kommen sich näher, lernen sich besser kennen. So weit so gut. Aber das ganze kommt ziemlich emotionslos rüber. Und die Wechsel der Perspektive zwischen Maddie und Mauro sind von mal zu mal auch schwer zu erkennen, so dass man oft zweimal lesen muss, wessen Gedanken werden denn gerade verbreitet. Die Story erscheint oftmals ziemlich abgehackt, als ob jetzt diese Szene noch da rein muss und dann jene, ohne einen richtigen Zusammenhang.
Das Buch ist zwar locker zu lesen, aber dieses ganze Zusammengewürfel stoppt den Lesefluss und -Genuss doch sehr.
Abzusehen ist, dass es noch weitere Bände über ihre zwei Freundinnnen und die beiden anderen Bianco-Brüder (Rettungssanitäter und Polizist) geben wird. Das, was sich hier in dem Band schon andeutet, und wie die Charaktere beschrieben sind, ermutigt mich nicht, einen der anderen Bände lesen zu wollen.

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