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Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein solider King-Roman der für mitreißende Unterhaltung sorgt

Später
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Beschreibung

Von klein auf kann Jamie Conklin die Geister verstorbener Menschen sehen und mit ihnen reden, bevor diese allmählich verblassen. Seiner alleinerziehenden Mutter Tia steht Jamie sehr nahe ...

Beschreibung

Von klein auf kann Jamie Conklin die Geister verstorbener Menschen sehen und mit ihnen reden, bevor diese allmählich verblassen. Seiner alleinerziehenden Mutter Tia steht Jamie sehr nahe und ist die einzige Person, die von seiner Begabung weiß und dieses Geheimnis gut hütet. Doch als die Finanzkrise Tias Literaturagentur in Bedrängnis bringt und all ihre Hoffnung auf dem Abschlussband der Saga ihres rentabelsten Autors ruht, stirb dieser ohne das Buch vollendet zu haben. Tia weiht ihre Lebensgefährtin Liz Dutton, die bei NYPD arbeitet, in das Geheimnis ein und zusammen mit Jamie gelingt es ihnen die Details der Geschichte in Erfahrung zu bringen, denn die Geister müssen Jamies Fragen immer ehrlich beantworten. Zwar sind Jamie und Tia nun dem finanziellen Ruin entkommen, doch ›später‹ wird die Offenbarung von Jamies Gabe ungeahnte Ereignisse nach sich tragen…

Meine Meinung

Der neue Roman »Später« von Schriftsteller-Legende Stephen King zählt mit gerade einmal dreihundert Seiten zu seinen dünneren Werken und wirkt wie eine moderne Mischung aus einer klassischen Gothic Novel und einem nervenaufreibenden Thriller. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des neunjährigen Jamie Conklin, der mit seiner lockeren Jugendsprache einen besonderen Touch beisteuert.

Die Geschichte über einen Jungen der Geister sehen und mit ihnen reden kann ist an sich nichts grundlegend neues und erinnerte mich sogleich an den erfolgreichen Psychothriller »The Sixth Sense« aus dem Jahre 1999. Doch Stephen King wäre nicht Stephen King, wenn er eine ganz eigene abgefahrene Mystery-Geschichte zu Papier bringen würde.

Der große Star von »Später« ist in meinen Augen der unvergleichliche Erzählstil, denn durch diesen hat man das Gefühl direkt in der Haut des jungen Hauptprotagonisten zu stecken. Einfach grandios, wie King es immer wieder gelingt solch authentische Charaktere zu erschaffen und sich in diese hineinzuversetzen, denn sogar im Erzählstil merkt man das Älterwerden des Ich-Erzählers an.

Der Horror von »Später« setzt sich aus subtilen Andeutungen und schockierenden Ereignissen zusammen, wobei King nicht an brutalen Einzelheiten spart, wenn z. B. Jamie von Liz dazu gezwungen wird, mit einem toten Bombenleger zu sprechen, um den Ort seines letzten deponierten Sprengkörpers in Erfahrung zu bringen. Diese Begebenheit hat zwar auf den ersten Blick das edle Ziel Leben zu retten, doch die Beweggründe dahinter sind von menschlichen Sorgen und Ängsten geprägt.

Die enge Beziehung zwischen Jamie und seiner Mutter ist ein zentraler Punkt, denn ich bin mir sicher, dass sich der Junge ohne den starken Rückhalt nicht ganz so souverän mit seiner Gabe und der brutalen Entwicklung der Geschichte geschlagen hätte. So ist sie zu etwas ganz natürlichem geworden, mit dem ohne Angst umgegangen werden kann, bis aus einem Geist plötzlich mehr wird…

Sicherlich hätte King noch viel mehr aus dieser Geschichte herausholen können und nur zu gerne hätte ich noch weitere hundert Seiten an der Seite des sympathischen Jungen, der mit den Toten reden kann, verbracht, doch auch in dieser Kürze hat der Autor wieder einmal Themen angeschnitten, die einen noch nach dem Lesen beschäftigen. Welches Recht nehmen sich z. B. Menschen heraus, die jemanden für ihre Zwecke benutzen, und wo ist die Grenze? Außerdem wird hervorragend aufgezeigt, dass der Missbrauch von Alkohol und Drogen niemals eine Lösung sein kann.

Fazit

Ein solider King-Roman der für mitreißende Unterhaltung sorgt, aber gerne noch etwas ausschweifender daherkommen hätte können.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein mitreißender Spätwestern

Bis zum bitteren Ende
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Meine Meinung

Letztes Jahr habe ich mich zum ersten Mal dem Genre Western mit dem wunderbaren Comic »Wild West – Calamity Jane« angenähert und wurde damit angenehm überrascht, sodass ich mir auf Empfehlung ...

Meine Meinung

Letztes Jahr habe ich mich zum ersten Mal dem Genre Western mit dem wunderbaren Comic »Wild West – Calamity Jane« angenähert und wurde damit angenehm überrascht, sodass ich mir auf Empfehlung nun auch den kürzlich erschienenen Einzelband »Bis zum bitteren Ende« von Jérôme Félix und Paul Gastine zur Hand genommen habe.

Der französische Comicautor Jérôme Félix legt eine mitreißende Story vor, die sich mit dem Ende der Cowboy-Ära beschäftigt und den Scheinwerfer auf die brisanten Gesichtszüge dieser Zeit legt, in der zahlreiche Viehtreiber durch den Ausbau der Eisenbahn in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden. Im Mittelpunkt der Handlung steht der eingefleischte Cowboy Russell mit seinem Ziehsohn Bennett, den er trotz Handicap über alles liebt und sich ein gutes Leben für ihn, der seine Eltern so früh verloren hat, wünscht.

Bei seinem letzten Auftrag liegen die Nerven blank, was auch der heranwachsende Bennett zu spüren bekommt, doch Russells rechte Hand Kirby fühlt sich ebenfalls verantwortlich und kümmert sich um den jungen Burschen. Durch diesen Einstieg hat Félix bereits eine starke emotionale Bindung zwischen Leser*innen und den Charakteren geschaffen, die einen umso mehr bei den kommenden Ereignissen und dem Schicksal der Protagonisten mitfiebern lassen.

Als die Cowboys einen Zwischenstopp in dem Städtchen Sundance einlegen müssen, wird das Personal um weitere Protagonisten erweitert, anhand derer das Leben der Menschen in dieser Umbruchszeit auf den Punkt gebracht wird. Ein jeder versucht sein Glück und hofft auf eine goldene Zukunft, so auch der Bürgermeister von Sundance, der in Aussicht gestellt bekommt, als Standort für einen Umschlagbahnhof auserwählt zu werden.

Doch als der gutmütige Bennett in Sundance tot aufgefunden wird, droht diese Zukunftschance aufs Abstellgleis gestellt zu werden. Um das zu verhindern, beharrt der Bürgermeister auf einen Unfall. Der alte Cowboy Russell will jedoch Antworten und holt sich Verstärkung, um diese zu bekommen. Aus dieser Situation entwickelt sich ein explosiver und dramatischer Showdown, der moralischen und ethische Fragen aufwirft und somit zum Nachdenken anregt.

Die großartigen Zeichnungen von Paul Gastine versprühen adäquaten Western-Flair und beeindrucken mit einem fein gezeichneten Minenspiel der Protagonisten. Grandios ist die stimmungsvolle Kolorierung der Panels, die für eine zusätzliche emotionale Tiefe sorgen.

»Bis zum bitteren Ende« ist ein absolut empfehlenswerter Spätwestern, der soviel mehr bietet als sinnlose Revolverduelle und Machtspielchen, denn es werden tiefgreifende Fragen thematisiert, die Schattenseiten der am Rande lebenden Gesellschaft aufgezeigt und eine mutige Frau ins Rennen geworfen, die diesen Comic lange im Gedächtnis nachhallen lassen. Außerdem eignet sich die abgeschlossene Geschichte auch für Comic-Einsteiger.

Fazit

Ein mitreißender Spätwestern der mit emotionaler Tiefe und spannenden Themen aufwartet.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 08.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die bewegende Geschichte von Mary Tudor in einem atmosphärisch illustrierten Comic-Band

Bloody Mary
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Meine Meinung

Die Hamburger Illustratorin Kristina Gehrmann legt mit »Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« eine über dreihundert Seiten starke Comic-Biographie über das Leben der englischen Königin ...

Meine Meinung

Die Hamburger Illustratorin Kristina Gehrmann legt mit »Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« eine über dreihundert Seiten starke Comic-Biographie über das Leben der englischen Königin Mary I. vor.

Gehrmann hat die königliche Biographie in vier Abschnitte aufgeteilt, der Erste beginnt mit der Vermählung ihrer Eltern, König Henry VIII. und Katharina von Aragon im Jahr 1518 und der Geburt von Mary. In diesem ersten Kapitel wird das Augenmerk besonders auf den König mit seinen Frauengeschichten und der Not um einen männlichen Thronfolger gelegt, dem ihm seine erste Frau Katharina schuldig bleibt.

Die Aufhebung der Ehe mit Marys Mutter wird von König Henry gegen die Autorität des Papstes durchgesetzt, er lässt sie als ungültig erklären und ernennt sich selbst zum Oberhaupt der Kirche. Kurz darauf ehelicht er seine Konkubine Anne Boleyn, die ihm eine Tochter schenkt, bevor er sie des Ehebruchs bezichtigt und hinrichten lässt. Mary wird nach der Trennung aus der Thronfolge ausgeschlossen und muss miterleben wie ihr Vater die Reformation Englands vorantreibt, zudem wird sie als Kindermädchen für ihre Halbschwester und später für ihren Halbbruder eingesetzt, um sie im Blick zu behalten.

Im zweiten und dritten Abschnitt des Comics werden außer der persönlichen Situation von Mary auch die politische Lage in Europa, der Unmut der Bürger*innen und die weiteren Eheschließungen von Henry VIII. beleuchtet. Erst im vierten und letzten Kapitel wird die fromme und stoische Mary zur Königin Englands erklärt und unter dem Beifall ihrer Untertanen gekrönt.

Da sich Kristina Gehrmann vor allen Dingen ausgiebig mit der Zeit vor der Krönung beschäftigt, wirft das ein deutliches Licht auf die leidenschaftliche Katholikin und die Hintergründe, die schließlich zu den blutigen Taten führten, die Mary I. als Oberhaupt, in dem Glauben die Reformation ihres Vaters rückgängig machen zu können, verübte.

»Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« ist eine gut recherchierte Comic-Biographie, die Leben und Beweggründe Englands Blutkönigin in anschaulichen Bildern erzählt. Die historische Geschichte wurde von Kristina Gehrmann in übersichtliche Panels gegossen, sodass sicherlich auch Comic-Einsteiger ihre Freude an diesem Werk haben werden.

Dieses hübsche Buch ist genau das richtige, wenn man sich für Englands Geschichte interessiert und dabei nicht zu einem trockenen Geschichtsbuch greifen möchte. Die ausdrucksstarken Illustrationen von Kristina Gehrmann veranschaulichen den historischen Stoff und durch die atemberaubende Aquarell-Kolorierung wird gekonnt das stimmungsvolle Bild der damaligen Zeit vollendet. Von mir gibt es daher eine ausdrückliche Leseempfehlung!

Im Zusatzmaterial wird das Schicksal einiger wichtiger Persönlichkeiten aufgezeigt und im Making-of erhält man einen kurzen Einblick zur Entstehungsgeschichte des Comics sowie in die Arbeitsweise der Illustratorin. Außerdem wird bereits verraten, dass es einen Nachfolgeband mit dem Titel »Gloriana – Die Geschichte von Elizabeth I.« geben wird.

Fazit

Die bewegende Geschichte von Mary Tudor in einem atmosphärisch illustrierten Comic-Band.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Das furiose Finale einer mitreißenden, märchenhaften und nervenaufreibenden Trilogie.

Lodernde Schwingen
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Beschreibung

Den verheerenden Kampf gegen den Dunklen hat Alina nur mit wenigen Grischa aus ihrer Armee überlebt. Nun muss sie ihre Kräfte für einen endgültigen Sieg erneut sammeln. Doch in der Obhut ...

Beschreibung

Den verheerenden Kampf gegen den Dunklen hat Alina nur mit wenigen Grischa aus ihrer Armee überlebt. Nun muss sie ihre Kräfte für einen endgültigen Sieg erneut sammeln. Doch in der Obhut des Asketen und dem heiligen Kult um Alina als Sonnenkriegerin, tief unter der Erde, kann sie ihre Macht nicht aufrufen. Mit Geschick gelingt es ihr jedoch mit ihren Verbündeten zu entkommen und so setzt sie alle Hoffnung in die Suche nach dem Feuervogel und dem Prinzen Rafkas, der hoffentlich noch unter den Lebenden weilt…

Meine Meinung

Im Abschlussband der »Lodernde Schwingen« schöpft Leigh Bardugo aus den Vollen und bietet neben geheimnisvollen russischen Sagen aus ihrem Grishaverse einen actionreichen sowie spannungsgeladenen Handlungfaden, der das Buch zu einem richtigen Pageturner macht.

Nachdem sich Alina und Maljen im letzten Band voneinander entfernt haben, wird die Distanz zwischen den Liebenden nun wieder geschmolzen und sie ziehen an einem Strang, um zu einem vernichtenden Schlag gegen den Dunklen auszuholen und Ravka von seiner dunklen Herrschaft und der Schattenflur zu befreien. Laut Morozows Aufzeichnungen ist ein dritter Kräftemehrer aus dem Feuervogel ihre größte Chance und da sie zahlenmäßig der Armee des Dunklen und seinen aus Merzost erschaffenen Nitschewo’ja unterlegen sind, hoffen sie den freibeuterischen Prinzen Rawkas lebendig anzutreffen.

Neben der fantasievollen Gestaltung dieser magischen Welt, fand ich Alinas Kampf mit sich selbst am spannendsten. Zwischen dem Druck der auf ihr als Erlöserbildnis lastet und dem starken Drang nach einem weiteren Kräftemehrer und mehr Stärke kann sie nur mit dem Rückhalt von Maljen und ihren Freunden bestehen ohne daran zu zerbrechen.

In »Lodernde Schwingen« verkehrt sich mit dem veränderten Handlungsort auch der aufgerissene Abgrund zwischen Alina als Grischa und Maljen als normalen Menschen. Während sich Maljen im Palast überflüssig und minderwertig fühlte und seine Erfahrungen in Alkohol zu ertränken versuchte, kämpft er sich nun wieder in mein Leserherz zurück, da er durch die Zeit unter der Erde und auf der Suche nach dem Feuervogel zu einer wahren Kämpfernatur aufblüht. Das romantische Knistern zwischen ihm und Alina wird dadurch wieder entfacht und wirkt genau passend abgestimmt auf die durchgehend mitschwingende Spannungskurve.

Leigh Bardugo baut in diesem finalen Trilogie-Band auch die Brücke zwischen der Vergangenheit von Alina und Maljen und ihrem gegenwärtigen Schicksal und gibt auch in Bezug auf den Dunklen und seine Figur Antworten, die der Geschichte einen runden Schliff verleihen.

Mit »Lodernde Schwingen« lässt Bardugo keine Wünsche offen und präsentiert zusätzlich zu ihrer tollen Welt und den dynamischen Charakteren auch noch einen aufregenden Showdown, der den Puls in die Höhe schnellen lässt.

Fazit

Das furiose Finale einer mitreißenden, märchenhaften und nervenaufreibenden Trilogie.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine temporeiche und unheimlich spannende Fortsetzung, die aber nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft hat.

Eisige Wellen
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Beschreibung

Nachdem sich Alina in einem verheerenden Kampf gegen den Dunklen behaupten konnte, gelingt ihr zusammen mit Maljen die Flucht aus Ravka. Sie verbergen sich so gut wie möglich, doch der mächtige ...

Beschreibung

Nachdem sich Alina in einem verheerenden Kampf gegen den Dunklen behaupten konnte, gelingt ihr zusammen mit Maljen die Flucht aus Ravka. Sie verbergen sich so gut wie möglich, doch der mächtige Grisha verfügt nach dem Gefecht über außergewöhnliche Kräfte, mit denen ihm es gelingen könnte seine finsteren Pläne in die Tat umzusetzen doch dafür benötigt er die Sonnekriegerin und schon bald bringt er Alina und Maljen wieder in seine Fänge.

Der Dunkle will Alina mit einem zweiten Kräftemehrer noch mehr Stärke verleihen und verbündet sich auf der Suche nach der Meeresgeißel mit dem zwielichtigen Freibeuter Sturmhond. Doch dessen Loyalität stehen auf einem ganz anderen Blatt…

Meine Meinung

Mit »Eisige Wellen« knüpft Leigh Bardugo direkt an die Ereignisse des ersten Bandes an und führt tiefer in ihre magische Welt ein. Außerdem wird das Personal ihrer Geschichte mit weiteren interessanten Charakteren angereichert.

Auf der Flucht vor dem Dunklen muss Alina ihre Gabe verstecken, was sie unheimlich schwächt, zugleich aber ihrer großen Liebe Maljen näherbringt. Doch schon nach kurzer Zeit endet diese Episode und die beiden finden sich wieder in der Gewalt des Dunklen und setzten Segel mit dem Freibeuter Sturmhond auf der ›Wahren See‹. Als sie auf die ›Knochenrinne‹ zusteuern, um die mystische Meeresgeißel für einen weiteren Kräftemehrer zu finden ist Alina zunächst geschockt, doch als sie die neue Macht durchfließt, setzt langsam eine unausweichliche Veränderung ein, die schon bald für einen Keil zwischen ihr und Maljen sorgen wird.

Nachdem Verzicht auf ihre Gabe zurückzugreifen blüht Alina bei jedem Aufruf ihrer Macht zusehends auf und diese gewaltige Fähigkeit will weiße genutzt werden. Die Sonnenkriegerin wird zum Spielball zwischen den Fronten, wobei sie nicht auf ihr Innerstes hören kann und von dem Glauben das Richtige zu tun beherrscht wird.

Mit dem Piraten Sturmhond erscheint ein charismatischer und geheimnisvoller Protagonist auf der Bildfläche, der sich mit seiner furchtlosen Verwegenheit und einem waghalsigen Plan, Rawka vor den Machenschaften des Dunklen zu retten, sofort in mein Leserherz gestohlen hat.
Für alle die noch nicht »King of Scars« gelesen haben (und sich damit selbst gespoilert haben) gibt es eine phänomenale Wendung, die für brisante Spannung sorgt und für den weiteren Verlauf der Geschichte essenziell ist. In »Eisige Wellen« liefert Leigh Bardugo wieder absolut mitreißenden Lesestoff mit einem rasanten Plot. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Bardugo etwas mehr Zeit für die Tiefe ihrer Welt aufwendet, denn die Geschichte ist angereichert durch eine faszinierende Mythologie, welche ich gerne etwas ausführlicher behandelt gesehen hätte.

Fazit

Eine temporeiche und unheimlich spannende Fortsetzung, die aber nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft hat.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.04.2021