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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein prächtiges Leseerlebnis für Mythen-Fans!

Mythen der Antike: Dionysos
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Meine Meinung

In dieser Ausgabe der »Mythen der Antike« haben Luc Ferry und Clotilde Bruneau einige Legenden aus dem Leben des »Dionysos«, Halbgott des Weines, der Fruchtbarkeit und des Wahnsinns zusammengetragen. ...

Meine Meinung

In dieser Ausgabe der »Mythen der Antike« haben Luc Ferry und Clotilde Bruneau einige Legenden aus dem Leben des »Dionysos«, Halbgott des Weines, der Fruchtbarkeit und des Wahnsinns zusammengetragen. Für Fans dieser Reihe ist Dionysos kein ganz Unbekannter, denn in einigen Mythen hatte dieser bereits den ein oder anderen Gastauftritt.

Als Kind des Göttervaters Zeus und der sterblichen Semele ist Dionysos etwas ganz Besonderes unter den Olympiern, denn er wurde nach dem Feuertod seiner Mutter von Zeus in seinen Oberschenkel eingebettet und dadurch ein zweites Mal geboren. Aus Angst vor Heras Neid auf die Frucht einer anderen Frau, wird Dionysos im Geheimen gehalten und wächst als Mädchen verkleidet oder gar in eine Ziege verwandelt zu einem Mann heran, der seinen Platz sucht.

Die einzelnen Episoden über Geburt, Heranwachsen und das Finden seines Platzes unter den Olympiern zeigen die verlockende Seite Dionysos Religion, deren Zügellosigkeit dem Halbgott eine große Anhängerschaft beschert. Doch Dionysos eckt mit seinem Charakter und seiner femininen Ausstrahlung bei vielen an und lässt gegenüber seinen feindselig gesinnten Gegnern keinerlei Gnade walten. Ganz im Gegenteil, denn gegenüber ihnen spielt er seine ganze brachiale Macht und List aus, ohne Grenzen zu kennen.

Da es sich um keine fortlaufende Erzählung handelt, sondern um Ausschnitte, bei denen auch in der zeitlichen Anordnung gesprungen wird, hinterlässt die Gesamtkomposition einen ungeordneten Eindruck auf mich. Natürlich passt das zum Chaos, dass Dionysos verbreitet, jedoch würde ich diese Ausgabe dadurch nicht für Comiceinsteiger empfehlen.

Für die künstlerische Gestaltung ist Gianenrico Bonacorsi verantwortlich, der sich mit seinen filigranen Zeichnungen zu »Dionysos« in die Riege der wunderbaren Illustratoren zu den Griechischen Mythen einreiht.

Zur Abrundung und Vertiefung der Materie gibt es im Anhang wie gewohnt von Luc Ferry aufbereitetes Zusatzmaterial, welches sich eingehender mit der Materie auseinandersetzt und zusätzlich mit Abbildungen von Gemälden berühmter Maler punktet.

Fazit

Das wohl verruchteste Kapitel der griechischen Mythologie zeigt wie Genuss und Wahnsinn in einer Gottheit vereint sind: Dionysos. Von Gianenrico Bonacorsi in ansprechende Panels gebettet, machen die einzelnen Kapitel aus dem Leben des Weingottes ein prächtiges Leseerlebnis für Mythen-Fans!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Eingefleischte ›Peter Pan‹-Fans können Wendy Darling und das Nimmerland von einer neuen Seite kennenlernen.

Disney. Twisted Tales: Peter Pans Reise ins Ungewisse
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Beschreibung

Die sechzehnjährige Wendy Darling liebt ihre Geschichten und verwahrt seit vier Jahren den Schatten ihres Helden Peter Pan in einer Schublade, in der Hoffnung er würde zurückkehren. Als ihre ...

Beschreibung

Die sechzehnjährige Wendy Darling liebt ihre Geschichten und verwahrt seit vier Jahren den Schatten ihres Helden Peter Pan in einer Schublade, in der Hoffnung er würde zurückkehren. Als ihre Eltern die Tagträume ihrer fast erwachsenen Tochter nicht mehr länger dulden, beschließt Wendy einen Tauschhandel mit Käpt’n Hook einzugehen. Im Gegenzug zu einer Überfahrt nach Nimmerland händigt sie ihm Peter Pans Schatten aus und stürzt damit ganz Nimmerland und seine Bewohner in große Gefahr. Nun liegt es an Wendy und der grün gekleideten Fee Tinkerbell ihre magische Welt zu retten…

Meine Meinung

Mein Disney-Herz schlägt bei allem Rund um ›Peter Pan‹ und das magische Nimmerland gleich doppelt so schnell. Klar, dass ich da neben der Originalstory von James Matthew Barrie, der filmischen Adaption durch Walt Disney und Neuinterpretationen von Brom, Christina Henry und Jodi Lynn Anderson nicht widerstehen kann.

In der ›Disney – Twisted Tales‹-Reihe wird nun mit »Peter Pans Reise ins Ungewisse« von Liz Braswell eine weitere Nimmerlandgeschichte erzählt, die ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte, trägt sie doch den vielversprechenden Untertitel ›Was wäre, wenn Wendy zuerst mit Kapitän Hook nach Nimmerland gesegelt wäre?‹.

Mit ihrer märchenhaften Sprache ist es Liz Braswell gelungen eine unheimlich dichte Atmosphäre zu kreieren, die mich direkt abgeholt hat und ein zauberhaftes Nimmerland-Feeling aufkommen lässt. Dabei zieht die Autorin die bekannte Geschichte um den Jungen, der nie erwachsen wird, von einer ganz anderen Seite auf.

Wendy ist mit ihren sechzehn Jahren bereits eine junge Dame und liebt es ihren Brüdern Geschichten über das Nimmerland und Peter Pan zu erzählen, den sie bisher nur aus ihren Träumen kennt. John und Michael sind jedoch längst dem sich von der Schwester-Geschichten-erzählen-lassen-Alter entwachsen und ihre Eltern machen sich Sorgen, dass ihre verträumte und eigenbrötlerische Tochter als alte Jungfer enden könnte.

Im Gegensatz zum Großteil der jungen Frauen beschließt Wendy ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und wagt kurzerhand ein Abenteuer, dass sie nachhaltig verändern wird. Wendy reist mit Piraten, entdeckt Nimmerland und lernt dort die kleine Fee Tinkerbell sowie die verlorenen Jungen kennen und macht Bekanntschaft mit Meerjungfrauen. Doch der Besuch ihrer Träume wird von den dunklen Plänen des Käpten Hook überschattet, denn dieser ist durch Wendy an Peter Pans Schatten gekommen und will seinen Erzfeind nicht einfach nur besiegen, sondern diesen auch den Untergang ganz Nimmerlands miterleben lassen.

Liz Braswall zeigt uns in ihrer ›Peter Pan‹-Geschichte eine vollkommen neue Seite von Wendy Darling, drückt den Daumen dabei teilweise etwas übertrieben auf die beschränkte Geschlechterrolle der Frau im 19. Jahrhundert, was sich durch viele Wiederholungen zeigt und irgendwann abgestumpft erscheint. Besonders gut gefallen hat mir jedoch, wie Wendy ihre Stärken kennenlernt, Selbstvertrauen gewinnt und im Verlauf ihres Abenteuers Freundschaft mit der ihr gegenüber zunächst äußerst neidischen Fee Tinkerbelll schließt.

Es dreht sich jedoch nicht alles um den selbstbestimmten Weg Wendys, sondern auch aktuelle Themen wie die Gefahr von Social Media wird durch einen kunstvollen und kreativen Kniff eingebracht. Thysoliten, eine Art Bienenvolk, welches mit Bildern auf ihren Hinterleibern ihre Betrachter einfängt und einlullt, da diese ihre Neugier immer weiter befriedigen wollen, aus Angst etwas zu verpassen, beschreibt dabei das Phänomen, welches Instagram und Co. auf uns ausübt äußerst treffend.

Das Gesamtpaket von »Peter Pans Reise ins Ungewisse« konnte mich trotzdem nicht vollkommen überzeugen, da die behandelten Themen einfach nicht schlüssig zusammengeführt wurden und dadurch kein stimmiges Gesamtbild zustande kommt. Außerdem hatte die Geschichte einige Längen, die dem Spannungsbogen nicht gerade zuträglich waren. Für mich war dieses ›Twisted Tale‹ daher lediglich mittelmäßig, obwohl Liz Braswell durchaus Potential hat erkennen lassen.

Fazit

Eingefleischte ›Peter Pan‹-Fans können Wendy Darling und das Nimmerland von einer neuen Seite kennenlernen. Das aus verschiedenen Themen geschnürte Gesamtpaket war mir jedoch zu unrund und hatte einige Längen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein rasantes und absolut bizarres Leseerlebnis mit abgefahrenen Protagonisten.

Space Bastards
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Meine Meinung

Wie hart der Job als Paketbote sein kann, zeigt der Comic »Space Bastards (1) Auf Liefern und Tod« von Eric Peterson, Joe Aubrey & Darick Robertson und fördert dabei galaktische Bastarde ...

Meine Meinung

Wie hart der Job als Paketbote sein kann, zeigt der Comic »Space Bastards (1) Auf Liefern und Tod« von Eric Peterson, Joe Aubrey & Darick Robertson und fördert dabei galaktische Bastarde in ihrem Tun.

Für David Proton läuft das Leben gerade besonders mies, Job verloren, Frau weg und auch die Familie will nichts von ihm wissen. An diesem Tiefpunkt angekommen, hat David nichts zu verlieren und nimmt den Job als Paketbote beim intergalaktischen Paketservice an. Bei seiner Einarbeitung zeigt sich schnell die raue Seite des Jobs, denn die Sendungen sind schwer umkämpft von harten Kerlen und die Portokosten steigen bei jeder Übertragung.

In Rückblenden erfährt man auch, wie sich der Paketdienst erst in diese Richtung entwickelt hat. Aber im Vordergrund dieses Auftaktbandes zu einer wirklich schrägen Science-Fiction-Serie steht Action, Action und nochmal Action!

Eric Peterson und Joe Aubrey liefern hier einen absolut schrägen Trip mit starken Charakteren, die es faustdick hinter den Ohren haben ab und Darick Robertson kleidet Gewalt, Partys, Sex und jeden noch so abgefahren Einfall der Autoren in lebendige Panels.

Diese Weltraumgeschichte ist definitiv nichts für schwache Nerven, Mord und Totschlag um Pakete, die nur die durchtriebensten Söldner des Weltalls zustellen können und dafür eine gute Bezahlung einheimsen. Doch die geniale Idee des einst gescheiterten Unternehmers und Spielers Roy Sharpton, die ihn zum erfolgreichsten Postmeister aller Zeiten machte, scheint einem jähren Ende entgegenzublicken, denn die Konkurrenz ist nicht taten- und ideenlos – sie steht nämlich kurz davor, ein revolutionäres System an den Start zu bringen, die Sharptons intergalaktischen Paketservice ablösen soll.

Auf die Fortsetzung dieser unterhaltsamen Story freue ich mich auf jeden Fall schon sehr! Allerdings muss ich sagen, dass die zuletzt enthaltene Zusatz-Story in diesem Band, die sich auch zeichnerisch von den anderen Kapiteln unterscheidet, mehr verwirrt hat und einen äußerst surrealistischen Touch an sich hatte. Hier hätte ich mir einfach einen runderen Abschluss gewünscht.

Fazit

Ein rasantes und absolut bizarres Leseerlebnis mit abgefahrenen Protagonisten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 26.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Für musicalaffine Comicfans ein absolutes Must-Have

Das Phantom der Oper
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Meine Meinung

Das weltberühmte Musical »Das Phantom der Oper« von Andrew Lloyd Webber nach der Romanvorlage von Gaston Leroux hat nun durch Cavan Scott und José María Beroy den Weg als Graphic Novel ins ...

Meine Meinung

Das weltberühmte Musical »Das Phantom der Oper« von Andrew Lloyd Webber nach der Romanvorlage von Gaston Leroux hat nun durch Cavan Scott und José María Beroy den Weg als Graphic Novel ins Comicregal gefunden. Ein musikalisches Stück, zu dem ich die Klänge der Broadway-Aufführung noch in den Ohren habe, in Comicformat zu bringen ist sicherlich eine große Herausforderung, doch dies ist dem Team hervorragend gelungen.

Zum Inhalt der Geschichte möchte ich gar nicht viele Worte verlieren. Alles dreht sich um ein Pariser Opernhaus, welches von einem Phantom in Angst und Schrecken versetzt wird, denn das Phantom hat sich in die junge Sängerin Christine Daaé verliebt und möchte diese anstatt der bisher auftretenden Diva La Carlotta in der Hauptrolle singen hören. Doch sein Wunsch wird von den neuen Opernbesitzern nicht respektiert. So schreckt das Phantom auch nicht vor Mord zurück, um seine Muse singen zu hören und sich gegen ihren Verlobten Raoul zu beweisen.

Eine tragische Dreiecks-Geschichte die durch die musikalische Umsetzung im Musical Gänsehaut beschert. Doch kann diese geniale Atmosphäre auch in einer Graphic Novel eingefangen werden? Definitiv, dies beweist das Gespann Scott-Beroy mit Bravour!

Die detailverliebten Bilder von José María Beroy fangen die glamouröse Pracht des Pariser Opernhauses genauso gekonnt ein, wie die düsteren und dunklen Pfade in den Katakomben, wo das Phantom der Oper zu Hause ist. Zudem spielt der Illustrator gekonnt mit den Ansichten in seinen Panels und lässt durch Abwechslung der Ausschnitte eine eindrucksvolle Stimmung entstehen. Außerdem orientieren sich die dazu abgedruckten Liedtexte am Originallibretto, welches ins Deutsche übertragen wurde. Am besten, man hört sich bei Genuss dieser Graphic Novel den Musical-Soundtrack an – damit lässt sich die opulente Wirkung noch verstärken.

Fazit

Für musicalaffine Comicfans ein absolutes Must-Have – die Comicadaption zu Andrew Llyod Webbers ›Phantom der Oper‹.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 26.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Das dürfen Enola-Fans auf keinen Fall verpassen!

Enola Holmes (Comic). Band 4
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Meine Meinung

In der vierten Ausgabe von Serena Blascos Comicadaption der Abenteuer von Enola Holmes nach dem gleichnamigen Roman von Nancy Springer wurde »Der Fall des geheimnisvollen Fächers« in farbenfrohe ...

Meine Meinung

In der vierten Ausgabe von Serena Blascos Comicadaption der Abenteuer von Enola Holmes nach dem gleichnamigen Roman von Nancy Springer wurde »Der Fall des geheimnisvollen Fächers« in farbenfrohe Panels gebannt.

Eine alte Bekannte kreuzt Enolas Weg und so wird die junge Nachwuchsdetektivin auf ihren neuen Fall um Lady Cecily Alistair aufmerksam, als diese ihr heimlich einen rosaroten Fächer zusteckt. Das Geheimnis um den Fächer und Lady Cecilys merkwürdiges Verhalten veranlasst Enola zur Recherchearbeit der anderen Art und so durchforstet sie sämtliche Klatschspalten, um schließlich einer heißen Spur zu folgen, denn Lady Cecily soll verheiratet werden, und das gegen ihren Willen.

Die Akquirierung von Informationen für ihren neuen Fall stellt erneut Enolas Talent auf die Probe und so verkleidet sie sich etwa als Lumpensammlerin und schlüpft sogar in die Rolle der Journalistin Mr. Smith vom Magazin für die Dame. Dabei werden wieder jede Menge Themen über das Leben von Frauen im 19. Jahrhundert eingewoben, wie zum Beispiel die Fächersprache, die rosarote Mode der Teegesellschaften oder den geltenden Konventionen bei Heiratsangelegenheiten.

Natürlich ist auch Enolas berühmter Bruder Sherlock nicht weit, wenn es ums Verbrechen geht. Doch wer hat dieses Mal die Nase vorn? Am besten liest man das selbst in diesem herrlich in Bildern umgestezten Comic von Serena Blasco nach, der sich auch wunderbar für Comiceinsteiger eignet.

Auf Comic-Nachschub müssen Enola-Fans nicht lange warten, denn der nächste Fall der Nachwuchsdetektivin lässt nicht lange auf sich warten! »Der Fall des rätselhaften Reifrocks« ist bereits erschienen und »Haltestelle Baker Street« ist für Oktober 2022 angekündigt.

Fazit

In ihrem vierten Abenteuer wird es rosarot als Enola einen Hilferuf einer alten Bekannten erhält und sie die Verheiratung von Lady Cecily Alistair zu verhindern versucht. Das dürfen Enola-Fans auf keinen Fall verpassen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.05.2022