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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2023

Dieser Comic lässt die Linien zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und nimmt einen auf eine außergewöhnliche Reise mit.

Raptor
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Meine Meinung

Mit »Raptor« legt Dave McKean ein visuelles Comic-Highlight vor, welches mystisch, düster und geheimnisvoll daherkommt.

Der Raubvogel (Raptor) Sokol lebt in zwei Welten, in einer besteht ...

Meine Meinung

Mit »Raptor« legt Dave McKean ein visuelles Comic-Highlight vor, welches mystisch, düster und geheimnisvoll daherkommt.

Der Raubvogel (Raptor) Sokol lebt in zwei Welten, in einer besteht er Abenteuer als Jäger und Gejagter, in der anderen Welt ist er ein von Trauer gezeichneter Schriftsteller, der früh seine geliebte Frau verloren hat. Die beiden Leben verschwimmen zusehends ineinander, als Sokol von seinem guten Freund zu okkulten Ritualen mitgenommen wird.

Dave McKean arbeitet in seiner Story mit wenig Text, der recht poetisch anmutet und damit eine dichte Atmosphäre erschafft, die eine gewisse Sogwirkung ausübt. Jedoch lässt sich die Story nicht so recht greifen. Alles spielt sich auf einer Gefühlsebene ab, die sehr verschwommen, aber nichtsdestotrotz auch intensiv daherkommt.

Die Illustrationen reichen von mystischen Zeichnungen des Raubvogels bis hin zu impressionistischen Darstellungen, die die Interpretation ganz beim Betrachter suchen.

Auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte, konnte mich Dave McKean mit seinem Werk »Raptor« in eine andere Welt entführen, die viel Spielraum für die eigene Fantasie und Deutung lässt. Somit ist dieser Comic vor allem für Leserinnen und Leser geeignet, die sich vollkommen auf eine Geschichte einlassen und fallen lassen können.

Fazit

Dieser Comic lässt die Linien zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und nimmt einen auf eine außergewöhnliche Reise mit.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.02.2023

Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine herrlich atmosphärische Schauerstory mit kleinen Defiziten.

Der mexikanische Fluch
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Beschreibung

1950. In einem abgelegenen englischen Herrenhaus in den mexikanischen Bergen lebt die frisch vermählte Catalina bei der Familie ihres Ehemannes. Das junge Glück trügt und ein verstörender ...

Beschreibung

1950. In einem abgelegenen englischen Herrenhaus in den mexikanischen Bergen lebt die frisch vermählte Catalina bei der Familie ihres Ehemannes. Das junge Glück trügt und ein verstörender Brief an ihre Familie führt schließlich ihre Cousine Noemí nach High Place. Die Doyles waren einst eine angesehene Familie, doch ebenso wie die Fassade von High Place, ist auch ihr Ruf bereits verblasst und Noemí findet sich in einem Haus wieder, dass für Albträume sorgt und auch der Gesundheitszustand ihrer Cousine bereitet ihr Kummer. Alleine versucht Noemí dem Geheimnis um Catalinas Zustand auf den Grund zu gehen und gerät bei ihren Nachforschungen über die Familie in die gierigen Fänge von etwas Düsterem…

Meine Meinung

An trüben Wintertagen stecke ich meine Nase gerne in düstere Schauerliteratur. »Der mexikanische Fluch« von Silvia Moreno-Garcia kam mir da genau recht, denn hier wird eine gruselige Story versprochen, die mich an die Schauerromane (Gothic Novels) des 19. Jahrhunderts erinnern.

Die Geschichte spielt allerdings in den 1950er Jahren und trägt sich in High Place, einem abgelegenen englischen Herrenhaus zu, welches für wunderbar gespenstische Vibes sorgt. Die junge Mexikanerin Noemí verlässt ihr Partyleben in Mexiko City und macht sich auf nach High Place, um nach ihrer kranken Cousine Catalina zu sehen, welche einen verworrenen Brief an ihre Familie sandte.

Diese Szenerie bietet jede Menge Potential für eine Gruselgeschichte und Silvia Moreno-Garcia gelingt es fabelhaft eine dichte Atmosphäre ganz im Stile alter Gothic Novels heraufzubeschwören. Dementsprechend gemächlich entwickelt sich der Handlungsverlauf, bei dem Noemí mit ihrem Auftrag im Vordergrund steht. Die junge Frau ist nicht bei allen in High Place willkommen und ist bei ihren Nachforschungen somit auf sich alleine gestellt.

Dies ist vor allem Howard Doyle, dem Patriarchen der Familie geschuldet, denn seine Familie und die Bediensteten leben in einem Schatten der Angst. Kein Wunder, denn auch bei mir sorgt Howard Doyle mit seinen Ansichten und seinem Gebaren für jede Menge Unwohlsein. Auch bei Virgil, seinem Sohn und Ehemann Catalinas, schaudert es einen, denn von ihm geht eine eisige Kälte aus, die nur von dem schüchternen Francis etwas aufgefangen werden kann.

Noemí wird schon bald von schrecklich verstörenden Albträumen heimgesucht und je länger sie in High Place verweilt und dem Familiengeheimnis auf die Spur kommt, umso schlimmer werden diese. Geboten wird also schaurige Momente, jedoch ohne in den Bereich des Horrors abzugleiten. Mir hat das an sich sehr gut gefallen, gerade da die Autorin es versteht eine soghafte Stimmung zu erzeugen, die mich nicht mehr losgelassen hat.

Leider bleiben die Charaktere, welche kaum Sympathiepunkte erzielen, sehr blass und ich hätte mir etwas mehr Bezug zum Handlungsort Mexiko gewünscht. Damit wurden meine Erwartungen an den Roman nicht ganz erfüllt, dennoch habe ich die schaurige Lektüre aufgrund des großartigen Settings genossen.

Fazit

Eine herrlich atmosphärische Schauerstory mit kleinen Defiziten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.01.2023

Veröffentlicht am 17.03.2023

Ein Mystery-Thriller über das Schicksal der Weltraumtiere, der mit einem faszinierenden Artwork besticht.

Primordial
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Meine Meinung

Das Star-Duo Jeff Lemire und Andrea Sorrentio erzählen in »Primordial« eine abgeschlossene Story vor dem Hintergrund des Weltraumwettrennens in den 1950er-Jahren.

Die Hündin Laika wurde ...

Meine Meinung

Das Star-Duo Jeff Lemire und Andrea Sorrentio erzählen in »Primordial« eine abgeschlossene Story vor dem Hintergrund des Weltraumwettrennens in den 1950er-Jahren.

Die Hündin Laika wurde von der Sowjetunion ins All geschickt und ein paar Jahre später folgten die USA mit den beiden Affen Able und Baker. Eines haben beide Missionen gemeinsam: die Tiere kamen nicht wieder zur Erde. Genau hier setzt Lemire mit seiner Story an und spinnt daraus einen Mystery-Thriller, der in seiner Ausführung zwar vage bleibt, aber dennoch unter die Haut geht.

Nach der Einstellung des amerikanischen Weltraumprogramms wurde Doktor Pembrook damit beauftragt, brauchbare Teile der alten NASA-Einrichtung auszusortieren, dabei stößt er auf Unterlagen, die belegen, dass Able und Baker nicht gestorben sind, ebenso wenig wie ihre vierpfotige Kollegin Laika. Doch was ist mit den Tieren geschehen? Wo sind sie gelandet und ist eine Heimkehr nach so langer Zeit überhaupt noch möglich?

Bei der Beantwortung dieser Fragen bleibt Lemire vage und lässt das atemberaubende Artwork von Andrea Sorrentino im Zusammenspiel mit der Farbpalette von Dave Stewarts freien Spielraum. Die eindrucksvollen Splash-Pages kommen dabei mit wenig Text aus und nehmen die Leserschaft mit in andere Sphären. Was hier passiert, lässt sich schwerlich in Worte fassen und funktioniert vor allem auf emotionaler Ebene. Am besten man verschafft sich selbst einen Eindruck davon und lässt sich von den Bildern gefangen nehmen.

Fazit

Ein Mystery-Thriller über das Schicksal der Weltraumtiere, der mit einem faszinierenden Artwork besticht und auf unbeschreibliche Weise unter die Haut dringt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.01.2023

Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine düstere Fantasy-Mär ganz nach meinem Geschmack!

Tenebrae. Band 1
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Meine Meinung

Ein düsteres Comic-Märchen gefällig? Dann ist »Tenebrae« von Hubert & Vincent Mallié die richtige Adresse.
Hier geht es um einen Ritter, eine Prinzessin in Gefahr, Hexen, einen König und ...

Meine Meinung

Ein düsteres Comic-Märchen gefällig? Dann ist »Tenebrae« von Hubert & Vincent Mallié die richtige Adresse.
Hier geht es um einen Ritter, eine Prinzessin in Gefahr, Hexen, einen König und dessen neue Frau und finstere Ränkespiele. Soweit die Zutaten des herkömmlichen Märchens, doch in diesem Band verdreht Hubert die ein oder andere Schraube und kreiert damit ein herrlich düsteres Gesamtkunstwerk.

Arzuhr ein waschechter Trunkenbold mag vor langer Zeit ein angesehener Mann gewesen sein, doch ein Held sieht wahrlich anders aus. Als ihm drei alte Frauen begegnen und ihm ein Angebot machen, dass seine Ehre wiederherstellt, kann er natürlich nicht widerstehen. Er soll lediglich eine Prinzessin aus ihrer Gefangenschaft befreien und zu ihrem Vater zurückbringen und dafür reichlich belohnt werden.

Islen ist jedoch nicht die Jungfrau in Nöten, sondern eine starke junge Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt. Das erste Aufeinandertreffen könnte keinen schwierigeren Start haben, denn Azuhr tötet die jegliche Kreaturen in der Annahme, diese würden die Prinzessin gefangen halten und bedrohen. Allerdings handelt es sich dabei um Islens einzige Freunde in der Isolation.

Trotzdem schließt sich Islen ihrem „Retter“ auf dem Weg zum Hofe ihres Vaters an. Die ungleichen Weggefährten ahnen dabei noch nicht, dass die alten Frauen etwas ganz anderes im Schilde führen und auch im Reich des Königs Gefahr droht.

Ich mochte es, wie man sich in diese märchenhafte und fantasievolle Geschichte fallen zu lassen, an deren Ecken überall Düsteres lauert. Perfekt in Szene gesetzt wird die Story von Vincent Mallié mit seinen atmosphärischen Illustrationen, die voller Ausdruckskraft sind. Besonders gut gefallen hat mir die Rückblende zur Geschichte des Königs und Islens Mutter.

Das actionreiche Ende dieses ersten Bandes macht auf jeden Fall sehr neugierig auf die weitere Entwicklung. Wird es Islen gelingen, sich der dunklen Macht zu entziehen?

Fazit

Eine düstere Fantasy-Mär ganz nach meinem Geschmack!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.01.2023

Veröffentlicht am 17.03.2023

Ein zeitloser Abenteuer-Klassiker famos als Graphic Novel in Szene gesetzt.

In 80 Tagen um die Welt
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Meine Meinung

Ein populärer Klassiker wie Jules Vernes »In 80 Tagen um die Welt« wurde schon in diversen Formaten aufgegriffen und ist dank des künstlerischen Duos Jean-Michel Coblence und Younn Locard ...

Meine Meinung

Ein populärer Klassiker wie Jules Vernes »In 80 Tagen um die Welt« wurde schon in diversen Formaten aufgegriffen und ist dank des künstlerischen Duos Jean-Michel Coblence und Younn Locard in einer wunderbaren Graphic Novel für die geneigte Leserschaft erhältlich.

Auch wenn man die literarische Vorlage von Jules Verne nicht gelesen hat, oder gerade dann, kann man sich mit dieser Lektüre einen leichten Zugang zur abenteuerlichen Reise des Phileas Fogg verschaffen. Der Gentleman wettet um 20.000 Pfund, dass er die Welt in gerade einmal 80 Tagen umrunden könne. Zur damaligen Zeit, mit ihren Entwicklungen in der Dampfschifffahrt und der fortschrittlichen Eisenbahn, schenkt ihm jedoch keiner Glauben. Gemeinsam mit seinem Diener Passepartout begibt er sich noch am selben Tag auf die Reise gegen die Zeit.

Die Story ist schnell umrissen und auch vielen durch Filme und Serien bekannt und genau diese Eckpfeiler finden sich auch in dieser grafischen Adaption wieder. Dank der wunderbaren Illustrationen von Younn Locard werden die einzelnen Destinationen auf Phileas Foggs Reise lebendig. Besonders schön finde ich den nostalgischen Touch, welcher von Locard vorzüglich eingefangen wurde.

Leider ist die turbulente Reise rund um den Erdball viel zu schnell zu Ende. Für meinen Geschmack hätten es ruhig noch etwas ausführlicher sein dürfen. Für Comiceinsteiger eignet sich das Werk damit perfekt. Und ich bin jetzt sehr neugierig auf Jules Verne Romanvorlage, welche ich jetzt unbedingt lesen möchte!

Fazit

Ein zeitloser Abenteuer-Klassiker famos als Graphic Novel in Szene gesetzt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.01.2023