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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2021

Trau dich, etwas Neues zu entdecken!

Trau dich, Koalabär
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Meine Meinung

Kimi Koalabär lebt an einem ganz und gar traumhaften Ort im australischen Busch, doch er hat Angst vor Neuem und bleibt lieber für sich alleine in seinem vertrauten Eukalyptusbaum hängen, ...

Meine Meinung

Kimi Koalabär lebt an einem ganz und gar traumhaften Ort im australischen Busch, doch er hat Angst vor Neuem und bleibt lieber für sich alleine in seinem vertrauten Eukalyptusbaum hängen, als mit den anderen Tieren Abenteuer zu erleben und fröhlich zu sein.

Das lärmende Treiben der Dingos, Kängurus und Wombats ist Kimi zu laut und Neues zu erleben flößt ihm große Furcht ein. Auch mehrfache Angebote der Tiere lösen die feste Umklammerung von Kimi um dessen Baum nicht, obwohl er sich manchmal auch wünschte mit dabei zu sein.

Welch ein Unglück für Kimi, als sein Baum von einem Specht zu Fall gebracht wird und sich der scheue Koalabär seinem bekannten und sicheren Raum beraubt sieht. Doch ohne diesen Zufall, hätte Kimi wohl nie erkannt, dass er auch loslassen kann und es sogar schön und spaßig ist, etwas Anderes auszuprobieren.

Jim Field weiß auch in »Trau dich, Koalabär« mit seinen zauberhaften Illustrationen von Koalas, Wombats und Co. vor der wunderschönen Kulisse Australiens zu verzaubern. Richtig schön finde ich die Abbildung der zahlreichen Tierarten. Natürlich hat der flauschige Koalabär die Hauptrolle inne, aber besonders herzig anzusehen ist auch das Lagerfeuer mit seinen liebevollen Details wie der Didgeridoo spielende Ameisenigel. Für optische Abwechslung ist durch immer wieder wechselnde Abbildungsgrößen gesorgt, die die eigene Aufmerksamkeit steigert und einen noch tiefer in die gereimten Sätze eintauchen lässt.

Fazit

»Trau dich, Koalabär« macht Mut, die eigenen Schüchternheit gegenüber dem Fremden und Unvertrauten abzulegen und die Schönheit von unbekannten Erlebnissen zu entdecken.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein Buch mit ROAR

Der Löwe in dir
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Meine Meinung

Das strahlend gelbe Cover mit einer verunsicherten kleinen Maus auf einem riesengroßen Löwenkopf ist ein richtiger Blickfang und gibt gleich einen ersten Vorgeschmack auf die liebevoll gereimte ...

Meine Meinung

Das strahlend gelbe Cover mit einer verunsicherten kleinen Maus auf einem riesengroßen Löwenkopf ist ein richtiger Blickfang und gibt gleich einen ersten Vorgeschmack auf die liebevoll gereimte Geschichte von Rachel Bright.

In der afrikanischen Savanne lebt in einem Häuschen unter einem Fels die kleine Maus, die aufgrund ihrer unscheinbaren Größe von keinem wahrgenommen wird. Schnell wird der Maus klar, dass sie etwas an sich selbst ändern muss, um wahrgenommen zu werden und Freunde zu finden. Der Löwe wird von allen Tieren bewundert und wie könnte das Mäuschen besser die Aufmerksamkeit auf sich lenken, als mit einem lauten Gebrüll?

Es kostet die Maus einiges an Mut, direkt zum Löwen zu gehen und um Brüll-Nachhilfe zu bitten. Seine Ängste zu überwinden kann sich auszahlen, und genau das zeigt Rachel Bright auf unglaublich erwärmende Weise.

Das großartige Artwork von Jim Field zeigt Mal in kleinen Ausschnitten Szenen auf und erstreckt sich dann wieder auf einer ganzen Seite. Besonders beeindruckend sind die großflächigen Zeichnungen, die sogar über eine ganze Doppelseite reichen, z. B. wenn der Löwe sein beeindruckend großes Maul aufreißt und ein ROARRRR über die Steppe schallt. Außer Maus und Löwe gibt es auch noch zahlreiche tierische Bewohner Afrikas zu entdecken, die das Setting abrunden und zum längeren Betrachten und Erklären einladen.

Fazit

»Der Löwe in dir« bestärkt darin, dass es sich lohnt über sich hinauszuwachsen und dadurch Neues zu entdecken.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein nervenaufreibendes Finale, bei dem es bis zum Schluss spannend bleibt!

Jupiter's Legacy
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Meine Meinung

Unter Brandons Führung und Walters Leitung sollte die Krise gemeistert werden, doch die hohen Ziele der neuen Machtinhaber sind nicht wirklich klar, denn bisher haben sich keine nennenswerten ...

Meine Meinung

Unter Brandons Führung und Walters Leitung sollte die Krise gemeistert werden, doch die hohen Ziele der neuen Machtinhaber sind nicht wirklich klar, denn bisher haben sich keine nennenswerten Verbesserungen ergeben.

Chloe und Hutch sind zum Schutz ihres Sohnes abgetaucht und versuchen ihre Kräfte vor aller Augen zu verbergen. Der Zusammenhalt in dieser neu entstandenen Familie bringt frischen Wind in Millars Story und es ist wirklich anrührend zu sehen, dass Chloe und Hutch aus den Fehlern ihrer Eltern gelernt haben und ihr Kind mit Liebe und Rückhalt erzogen haben. Doch als sich die Lage zuspitzt und Walter der Familie auf die Schliche kommt, muss etwas geschehen…

Die junge Familie macht den totgeglaubten Skyfox ausfindig und beginnt eine Armee aus Superschurken zu versammeln, um dem gewissenlosen Handeln der Machthaber ein Ende zu bereiten. Natürlich bleibt das Vorhaben nicht unbemerkt, denn Brainwave ist ein alter Hase im Geschäft und hat längst die Lunte gerochen.

Die Story steuert auf einen atemberaubenden Kampf zwischen den Fronten zu und Millar gelingt es bis Zuletzt die Spannung um den Sieg aufrechtzuerhalten. Das gelingt ihm nicht zuletzt dadurch, dass die Konflikte zwischen den familiär verbandelten Helden mit jeder Menge Emotionen aufgeladen sind. Ein richtiges Highlight ist natürlich das Aufeinandertreffen von Skyfox und Brainwave, deren Zwist lange zurückreicht und dadurch eine explosive Dynamik in den Showdown einbringt.

Besonders beeindruckend ist es Zeichner Frank Quitley trotz seines feingliedrigen Artworks gelungen, die Kampfszenen in kraftvolleren Farben mit Power und Durchschlagskraft zu erfüllen.

Fazit

Ein nervenaufreibendes Finale, bei dem es bis zum Schluss spannend bleibt!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021

Veröffentlicht am 12.08.2021

Die Krisen einer Superhelden-Familie

Jupiter's Legacy
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Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy (1) Familienbande« liegen die Strahlzeiten der goldenen Ära der Superhelden der Union of Justice aus den 1950er Jahren längst zurück. Angekommen im 21. Jahrhundert sehen ...

Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy (1) Familienbande« liegen die Strahlzeiten der goldenen Ära der Superhelden der Union of Justice aus den 1950er Jahren längst zurück. Angekommen im 21. Jahrhundert sehen sich die Ideale von Utopian und Co. neuer Katastrophen gegenüber und die nächste Generation hegt bereits ihre Zweifel am verstaubten Kodex der Gemeinschaft.

Utopian sieht seine hohen Anforderungen an seine Kinder Brandon und Chloe nicht erfüllt, denn anstatt ein vorbildliches und ehrenhaftes Leben zu führen, frönen diese einem dekadenten Leben in Glanz und Glamour. Die Familienbande zerbricht zusehends unter dem Druck und öffnet eine Kluft zwischen den verhärteten Fronten. Nicht ganz unschuldig daran ist Sheldons Bruder Walter, denn dieser manipuliert Brandon und setzt diesen gegen seinen Vater ein, um sich endlich selbst eine machtvolle Position anzueignen.

Währenddessen führt Chloe eine heimliche Affäre mit Hutch, dem Sohn des Superschurken Skyfox, womit zwar einige Klischees bedient werden, Millar aber dennoch mit frischem Wind überzeugen kann. Denn die Entwicklungen in diesem Comicband sind unheimlich fesselnd. Es stellt sich nicht nur die Frage, wie weit Superhelden in ihrer Funktion als Beschützer gehen dürfen, welcher Leitschnur sie im Generationenkonflikt folgen sollen, sondern auch um den gesellschaftlichen Druck, der auf ihnen mit ihrer großen Verantwortung lastet.

Die Illustrationen von Frank Quitely sind deutlich frischer und moderner gehalten, als im Prequel-Band und trennen damit den zeitlichen Rahmen der Geschichten visuell voneinander. Quitleys Zeichnungen beeindrucken durch grazile Linienführung und ausdrucksstarke Gesichtszüge, die der Emotionalität dieser außergewöhnlichen Superhelden-Familien-Saga die nötige Tiefe verleihen.

Fazit

In »Familienbande« legt Millar die Krisen einer Superhelden-Familie offen und stellt das hehre Helden-Idealbild auf den Kopf. Eine emotionale und fesselnde Story, die den Grundstein für einen großartigen Showdown legt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021

Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein vielschichtiges Superhelden-Epos

Jupiter's Legacy
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Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy: Wie alles begann« erwartet die Leser eine in zwölf Kapitel aufgeteilte Superhelden-Saga, welche mit knapp 300 Seiten ein richtiger Comic-Wälzer ist. Die Erzählung beginnt ...

Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy: Wie alles begann« erwartet die Leser eine in zwölf Kapitel aufgeteilte Superhelden-Saga, welche mit knapp 300 Seiten ein richtiger Comic-Wälzer ist. Die Erzählung beginnt zu einem Zeitpunkt, nachdem die Gemeinschaft angeleitet von Sheldon Sampson auf einer Insel von mysteriösen Wesen ihre übernatürlichen Fähigkeiten erhalten hatten. Mittlerweile haben sich die sechs frisch gebackenen Superhelden zur Union of Justice zusammengeschlossen und beschützen die Menschen vor Monstern, Aliens und sonstigen Gefahren, die den amerikanischen Lebenstraum gefährden.

Dieser Prequel-Band beinhaltet eine prall gefüllte Reise durch die Abenteuer von Utopian und Co. in den 1950er Jahren. Das Besondere an Millars familiären Helden-Saga ist eindeutig die entromantisierung des Superhelden-Status-Quo. Die menschliche Seite der Helden wird immer wieder in den Vordergrund gerückt und beeinflusst das Handeln der Gruppe. Doch so manche Schwierigkeiten kann die ›Union of Justice‹ momentan gar nicht gebrauchen, denn FBI-Direktor J. Edgar Hoover setzt alles daran, die Identitäten der Superhelden zu erforschen und schreckt dabei vor nichts zurück.

Gleich zu Beginn wartet Millar mit der Homosexualität von Blue-Bolt auf, die in den 1950er Jahren in der Gesellschaft noch nicht anerkannt war, was für Hoover natürlich ein gefundenes Fressen ist. Um an die wahren Identitäten der Superhelden zu gelangen erpresst Hoover Blue-Bolt, der durch den unheimlich starken sozialen Druck keinen Ausweg sieht und einen Suizidversuch zu begehen.

Hoffnungsfroh stimmt in diesem Fall, dass seine Freunde auf sein Geheimnis mit Verständnis reagieren und ihm damit einen großen Rückhalt geben. Durch diese Unterstützung sieht sich jedoch Volt benachteiligt, da ihm als verheirateter Mann keine Affäre mit einem deutlich jüngeren Groupie goutiert wird. Nachdem Blue-Bolt und Volt näher beleuchtet wurden, erhält man einen näheren Blick auf die Hintergründe zu den sehr persönlichen Feindseligkeiten zwischen Skyfox und Brainwave und Utopians perfekte Ehe, anhand derer plakativ veranschaulicht wird, dass zu viel Harmonie und Makellosigkeit der Spiegel für die eigenen Unzulänglichkeiten sein kann.

Mark Millar widmet sich neben der Ausarbeitung des Backgrounds zu den Superhelden auch politischen Betrachtungen, die durch den Ausstieg von Skyfox die Verklärtheit gegenüber dem amerikanischen System verliert. Durch die historischen Einflüsse kommt an zwei Stellen auch die heute nicht mehr gängige und rassistische N*-Bezeichnungen für People of Color vor, die in diesem Kontext aber lediglich ein authentisches Abbild der damaligen Zeit darstellt. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, dass diese Bezeichnungen in aktuellen Publikationen nicht mehr verwendet werden sollten.

Die Illustrationen für diesen Mega-Comic-Band wurden von einem Künstler-Team aus mehreren Zeichnern erschaffen, darunter: Wilfredo Torres, Davide Gianfelice, Chris Sprouse, Rick Burchett, Francesco Mortarino, Walden Wong und Karl Story.

Obwohl sich in den Illustrationen durch den Stil der einzelnen Zeichner leicht unterscheidet, wirkt das Gesamtwerk harmonisch, denn das Artwork orientiert sich durchweg an einem typischen geradlinigen Superhelden-Comic-Stil aus längst vergangenen Tagen.

Zitat

Ein vielschichtiges Superhelden-Epos, dass erstklassige Unterhaltung liefert und dabei die Atmosphäre der 1950er Jahre heraufbeschwört. Dieser Prequel zu ›Jupiter’s Legacy‹ ist gerade für Diejenigen interessant, die tiefer in die Hintergründe der Union of Justice vordringen möchten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021