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Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein absolut spannendes und nervenaufreibendes Finale!

Die Meisterin: Alte Feinde
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Beschreibung

Die letzte Erbin der Scharfrichter-Dynastie Cornelius und Vatikan-Polizist Alessandro Bugatti möchten in einer kleinen Auszeit klären, was zwischen ihnen steht. Doch da wird Geneves Schülerin ...

Beschreibung

Die letzte Erbin der Scharfrichter-Dynastie Cornelius und Vatikan-Polizist Alessandro Bugatti möchten in einer kleinen Auszeit klären, was zwischen ihnen steht. Doch da wird Geneves Schülerin Dara bei einem schrecklichen Zwischenfall schwer verletzt und Geneve muss zurück nach Leipzig, denn ein mächtiger Dämon treibt dort sein Unwesen und will sich die gesamte Schattenwelt unterwerfen. Alleine kann die erfahrene Heilerin jedoch nichts gegen den Dämon Molaris ausrichten und hofft auf Unterstützung durch den geheimnisvollen Bestatter Korff und seinen Kontakten…

Meine Meinung

Im Anschluss auf »Die Meisterin – Der Beginn« und »Die Meistern – Spiegel und Schatten« folgte nun Markus Heitz‘ finaler Band »Die Meisterin – Alte Feinde«. Der Plot bei jedem einzelnen Buch dieser Trilogie ist in sich abgeschlossen, sodass man die Geschichten einzeln lesen könnte, allerdings ergibt es, gerade mit Augenmerk auf die Protagonisten und die Beziehungen unter diesen, ein besseres Gesamtbild, wenn man alle Bände hintereinander liest.

Auch in diesem Band wird die Geschichte, die munter zwischen den Ebenen Gegenwart und Vergangenheit wechselt, von den Erzählungen des Geistes von Geneves Mutter Catharina Cornelius eingerahmt. Dank dieser Struktur findet man sich leicht zurecht und bekommt zudem noch allerlei Wissenswertes über die historischen Hintergründe des Henkerdaseins präsentiert.

Markus Heitz legt in diesem Abschlussband ein ordentliches Tempo vor, actionreiche Szenen vermischen sich mit dämonischer Gruselatmosphäre und es werden viele Liter Blut vergossen. Für schwache Gemüter sind die brutalen Szenen sicherlich nicht geeignet. Wer sich von so etwas nicht abschrecken lässt und düstere Dämonenspiele mag, sollte aber auf jeden Fall zugreifen.

Die Meisterin Geneve wird mit dem Auftauchen des bösen Dämonengeschöpfes Molaris auf eine harte Probe gestellt, die nicht einmal sie mit ihrem jahrhundertealten Wissen zu bezwingen vermag. Gut für Heitz Fans, denn so wird eine Allianz mit Persönlichkeiten, die schon aus anderen Werken bekannt sind, unabdingbar. Neben atemberaubender Spannung und geschickter Verquickung von Gegenwart und Vergangenheit lässt Heitz auch noch ein paar Fäden, übergreifend zu seinen anderen Dark Fantasy Geschichten, zusammenlaufen – ein wirklich tolles Goodie!

Molaris ist eine unglaublich starke Schöpfung, eine Verschmelzung eines Priesters und einer gefährlichen Dämonin, deren Bestimmung sich genauso stark unterscheidet wie es ihr Äußeres abbildet. Das Wesen ist nämlich mit einer ebenen und schöne Seite sowie einer verwesenden Seite gezeichnet und ließ mir bereits bei der bildlichen Vorstellung einen Schauer über den Rücken laufen. Besonders nervenaufreibend wird es durch ihre undurchsichtigen Pläne, die sich einem erst nach und nach offenbaren.

Fazit

Ein absolut spannendes und nervenaufreibendes Finale!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Locker und frisch erzählt, ein wenig mehr Fokus wäre aber besser gewesen.

Alles ganz normal
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Beschreibung

Camilla muss sich gerade erst in ihrem neuen Leben mit Stiefmutter, Stiefschwester, neuem Zuhause und neuer Schule zurechtfinden, doch das ist alles nicht so einfach. In ihre neue Klasse ...

Beschreibung

Camilla muss sich gerade erst in ihrem neuen Leben mit Stiefmutter, Stiefschwester, neuem Zuhause und neuer Schule zurechtfinden, doch das ist alles nicht so einfach. In ihre neue Klasse trifft sie auf die modische Luna, die als Lunatika immer mehr Follower auf Tiktok erhält und deren Leben perfekt ist. Doch der Schein trügt, denn Lunas Vater lebt als Forscher weit weg und ihre Mutter scheint sich überhaupt nicht für sie zu interessieren. Als sich ein peinliches Video von Camilla verbreitet und sich alle über ihre Offenheit bezüglich ihrer ersten Regelblutung lustig machen, zeichnet sich langsam ein ganz neuer Zusammenhalt unter den Mädchen ab, wodurch auch der Weg für neue Freundschaften bereitet wird.

Meine Meinung

Roberta Marasco erzählt in ihrem Jugendroman »Alles ganz normal« eine frische Geschichte über diverse Problematiken im Teenageralter und fasst besonders den schamhaften Umgang mit der Thematik Menstruation ins Auge.

Die italienische Autorin hat einen lockeren Erzählstil gewählt, der mit Kurznachrichtentexten durchbrochen ist, und verleiht dem Ganzen durch den Perspektivwechsel zwischen den Hauptprotagonistinnen Camilla und Luna eine emotionale Note. Der Plot ist recht simpel gehalten, dadurch büßt die Botschaft der Geschichte jedoch nichts an Schlagkraft ein.

Die familiären Umstände von Camilla und Luna könnten unterschiedlicher nicht sein. Während sich Camilla in ihrer frischen Patchworkfamilie, einem neuen Stadtteil und einer neuen Schule einlebt und damit so ihre Probleme hat, ist Luna mit einer beschäftigten Künstlerin als Mutter und einem abwesenden Forschervater, sich größtenteils selbst überlassen und stürzt sich voll und ganz in ihren Erfolg als Tiktokerin.

Roberta Marasco beschreibt die Emotionen und Gedanken der unterschiedlichen Mädchen sehr einfühlsam, sodass man sich leicht in die jeweilige Lage hineinversetzen kann. Bewegung kommt in die Geschichte als Camilla zum ersten Mal ihre Tage bekommt und sie sich, ohne Mutter und nachdem sich ihre Freundinnen von ihr abgewandt haben, einer hilflosen Lage vollkommen alleine gegenüber sieht. Schließlich kann sie sich ja nicht an ihren jüngeren Bruder oder Vater wenden. So beschließt Camilla ein Video für ihre ehemaligen Freundinnen zu drehen, in dem sie offen über ihre Gefühle und Empfindungen spricht. Doch die Botschaft gerät in fremde Hände und geht viral, Mobbing inklusive.

Die Aspekte auf die Marasco mit ihrer Geschichte hinaus will liegen somit offen auf der Hand: Der Umgang mit der Menstruation muss etwas ganz normales werden und endlich aus der schambehafteten Ecke herausgeholt werden. Warum kann mit diesem Thema nicht offen umgegangen werden, sodass es ohne Peinlichkeiten an Schulen unterrichtet wird und es nicht mehr ein Tabu ist, mit männlichen Angehörigen darüber zu sprechen bzw. bei der ersten Regelblutung Hilfe von ihnen zu bekommen? Sehr schön ist hierbei die symbolische Idee mit dem roten Tuch durch das Mädchen/Frauen kennzeichnen, dass sie ihre Blutung haben und sich nicht schämen dies zu zeigen.

»Alles ganz normal« spricht ein wichtiges Thema an, bleibt jedoch in meinen Augen zu oberflächlich. Ich hätte mir gewünscht, dass Camillas Erfahrungen detaillierter ausgearbeitet worden wären. Im Gegenzug hätte man die Tiktok-Geschichte von Lunatika vernachlässigen können, obwohl der Umgang mit sozialen Medien ein nicht weniger brisantes Thema anspricht. Warum hierfür nicht ein extra Buch, anstatt die Botschaft dieser Geschichte zu verwässern? Dennoch ist das Buch genau das Richtige für Mädchen, um ihnen die erste Befangenheit in Sachen Regelblutung zu nehmen.

Fazit

Locker und frisch erzählt Marasco eine Geschichte, die für einen unbeschwerten, »normalen«, Umgang mit der Periode wirbt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein absolutes MUSS für Science-Fiction Fans, die sich die Frage stellen, ob künstliche Intelligenz dem Menschen überlegen ist.

Inhuman
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Meine Meinung

Im umfangreichen Science Fiction Comic »Inhuman« erzählt Denis Bajram eine fesselnde und tiefschürfende Geschichte über einen fernen Planeten, mysteriöse Kraken-Kreaturen und stellt die ...

Meine Meinung

Im umfangreichen Science Fiction Comic »Inhuman« erzählt Denis Bajram eine fesselnde und tiefschürfende Geschichte über einen fernen Planeten, mysteriöse Kraken-Kreaturen und stellt die Vorteiler künstlicher Intelligenz den schwarzen Abgründen der Menschlichkeit gegenüber.

Eine Expeditionscrew der Behörde für Weltraumbesiedelung stürzt auf der Suche nach bewohnbarem Lebensraum im Weltall auf einem unbekannten Planeten ab und wird von krakenartigen Aliens gerettet, die den Menschen gegenüber freundlich gestimmt zu sein scheinen.

Der Captain der Expedition sowie Ärztin Malika, Sicherheitsagent Hiroshi, Wissenschaftler Tafsir und Androidin Ellis stranden auf einer Vulkan-Insel umgeben von einem riesigen Ozean und treffen dort auf eine Zivilisation aus Menschen, die ihre Sprache sprechen aber von einer Art kollektivem Bewusstsein gesteuert werden, das sie »Der große Hüter« nennen.

Bereits nach kurzer Zeit befindet sich Hiroshi ebenfalls unter dem seltsamen Bann des großen Hüters und die restliche Crew macht sich auf die Suche nach einem Weg zurück nach Hause, während ihr Kamerad im strukturierten Tagesablauf des Volkes des Wassers (Salz sammeln, für Nachkommen sorgen, essen und schlafen) gefangen ist.

Auf ihrem Erkundungsgang begegnen sie weiteren Menschen, die genauso apathisch handeln, und in Gruppierungen mit speziellen Aufgaben leben. So gibt es neben dem Volk des Wassers auch noch das Volk der Erde, das Volk des Windes und das Volk des Feuers, womit alle Elemente abgedeckt wären. Diese tolle Symbolik ist auch auf diesem Planeten auf ein symbiotisches Miteinander ausgelegt. Zudem handelt der große Hüter äußert effizient und sortiert unnützliches Leben sofort aus. Doch ist diese pragmatische Lebensweise ohne eigene Gedanken und Gefühle, die vieles einfacher und friedlicher macht, nicht besser und somit der Vielfalt des Individualismus vorzuziehen?

Denis Barjram überzeugt in »Inhuman« mit einer ausgeklügelten Story und wirft philosophische Fragen über die Vorteiler Künstlicher Intelligenz, da sie resistent gegenüber einer Manipulation in dieser Art und Weise ist, in den Ring. Im Gegensatz dazu steht die menschliche Schwäche für Macht, Machtmissbrauch, Unterdrückung sowie die Streitpunkte, die sich aus individuellem Denken ergeben und zu Kriegen führen können. Die Geschichte geht also unter die Haut und regt zum Sinnieren an.

Valérie Mangin und Thibaud de Rochebrune sind für die zeichnerische Umsetzung verantwortlich und haben eindrucksvolle Bilder des unbekannten Planeten geschaffen. Die Atmosphäre wird geschickt von der abwechslungsreichen Koloration unterstrichen und reicht von beängstigenden rötlich gefärbten Szenen bis hin zu freundlichen und hellen Landschaftsaufnahmen. Das Artwork ist teilweise recht kritzelig gehalten, was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, da sich dadurch manchmal einzelne Protagonisten doch schon sehr ähnlich sahen. Ansonsten ist »Inhuman« ein starkes Brett – absolut lesenswert!

Fazit

Ein absolutes MUSS für Science-Fiction Fans, die sich die Frage stellen, ob künstliche Intelligenz dem Menschen überlegen ist.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein starker Finalband der dunklen Mächte Trilogie, allerdings hat sich Cassandra Clare für meinen Geschmack zu sehr verzettelt.

Queen of Air and Darkness
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Beschreibung

Der schreckliche Verlust von Livy lässt die Blackthorns trauen, doch dafür bleibt nicht viel Zeit, denn der Welt der Schattenjäger steht ein Bürgerkrieg bevor. Die Kohorte schürt die Angst ...

Beschreibung

Der schreckliche Verlust von Livy lässt die Blackthorns trauen, doch dafür bleibt nicht viel Zeit, denn der Welt der Schattenjäger steht ein Bürgerkrieg bevor. Die Kohorte schürt die Angst vor den Unterweltlern und entzweit dadurch und durch ihre perfiden Lügen die Gemeinschaft der Schattenjäger. Julian und Emma reisen ins Feenreich, um das Schwarze Buch der Toten zu beschaffen und tragen schwer am Fluch ihrer verbotenen Liebe. Bei ihrer gefährlichen Mission enthüllen sie jedoch etwas, das ihre gesamte Welt zu verschlingen droht.

Meine Meinung

Der finale Band von Cassandra Clares Trilogie »Die dunklen Mächte« ist mit über 1.000 Seiten ein ganz schön mächtiger Wälzer, lässt sich aber Dank des gewohnt flüssigen und bildhaften Schreibstils sowie ihrem grandiosen Worldbuilding und einem fesselnden Plot unheimlich flott lesen.

»Queen of Air and Darkness« knüpft ohne Umschweife an »Lord of Shadows« an und Clare liefert mal wieder einen komplexen Plot aus mehreren Perspektiven. Die einzelnen Handlungsstränge verbinden sich immer mit ein paar Charakteren, so begleitet man Julian und Emma auf ihrer gefährlichen Mission im Feenreich, Ty der seine tote Zwillingsschwester Livy durch dunkle Magie wiedererwecken will und sich Hilfe bei Kit sucht und dem Dreiergespann Mark, Cristina und Kieran zwischen denen mächtig die Funken schlagen.

Im Prinzip folgt Cassandra Clare also ihrer erfolgreichen Rezeptur und vermag es durchaus Spannung, Action und Emotionales zu einem Cocktail zu vermixen, dem man nicht widerstehen kann. Dabei rührt die Autorin auch noch politische und gesellschaftliche Themen mit ein wie z. B. die Gefahren des Faschismus, Diversität, Selbstbestimmung und Transsexualität, die durchaus wichtig sind, aber die Geschichte auch leicht überladen wirken lassen. In Band zwei fand ich es beispielsweise noch ungemein spannend, dass Clare die Transsexualität von Diana offenbart, aber hier hätte man durchaus mehr daraus machen können.

Der Handlungsstrang mit Julian Blackthorn und seinem Parabatai Emma Carstairs ist natürlich im Fokus dieser Trilogie und so verweilt man auch in diesem finalen Band die meiste Zeit bei dem verbotenen Liebespaar. Im Grundsatz mochte ich die Entwicklung sehr gerne, aber mir kam es stellenweise so vor als würde man sich zu lange im Kreis drehen und auch an einigen anderen Stellen hatten Wiederholungen etwas Langatmiges an sich.

Sehr gelungen fand ich den Ausflug auf die Parallelwelt Thule und ich habe richtig aufgeatmet als Julian, zurück auf der »normalen« Welt endlich zum Widerstand gegen die Kohorte aufruft und es zu einem atemberaubenden Kampf kommt, der alles verändert.

»Queen of Air and Darkness« ist zwar ein starker Finalband der dunklen Mächte Trilogie, allerdings hat sich Cassandra Clare für meinen Geschmack leider zu sehr verzettelt. Für Schattenjäger-Fans ist die Trilogie natürlich trotzdem ein absolutes Muss, alleine schon aufgrund der Sequenzen am Ende, denn hier bekommen Alec Lightwood und Magnus Bane sowie Jace Herondale und Clary Fairchild einen wundervollen Moment geschenkt!

Fazit

Ich liebe Cassandra Clares Schattenjäger-Romane, »Queen of Air and Darkness« darf sich nun dazu zählen, allerdings war es dieses Mal an einigen Stellen over the top.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine grandiose Fortsetzung des russischen Märchens über die wilde Wasja, den Winterkönig und andere Geister

Das Mädchen und der Winterkönig
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Beschreibung

Wasja hat sich auf einen Pakt mit dem Frostdämon Morosko eingelassen und muss nun als Hexe gebrandmarkt aus ihrem Heimatdorf fliehen. Verkleidet als Junge durchstreift sie mit ihrem treuen ...

Beschreibung

Wasja hat sich auf einen Pakt mit dem Frostdämon Morosko eingelassen und muss nun als Hexe gebrandmarkt aus ihrem Heimatdorf fliehen. Verkleidet als Junge durchstreift sie mit ihrem treuen und geliebten Hengst Solowej die verschneiten, kalten Wälder Rus‘. Doch zwischen den Bäumen lauert auch eine gefährliche Bande, die brandschatzt und Mädchen aus ihren Dörfern raubt. Wasja macht dem Treiben der Räuberbande ein Ende und gelangt schließlich an den Hof in Moskau, wo der Prinz große Stücke auf sie hält. Allerdings darf dieser niemals erfahren, dass der junge Held eigentlich eine Frau ist.

Meine Meinung

Mit »Das Mädchen und der Winterkönig«, der Fortsetzung ihrer Winternacht-Trilogie knüpft Katherine Arden direkt an die Geschehnisse aus »Der Bär und die Nachtigall« an.

Die Magie von Katherine Ardens phantastischer Märchen-Welt schloss mich direkt in eine warme Umarmung, auch wenn das prachtvolle Setting in die klirrende Kälte der russischen Wälder entführt. Der Handlungsverlauf legt im Vergleich zum ersten Band jedoch deutlich an Tempo zu, sodass einem eben schnell warm ums Herz wird und man regelrecht mit dem stoischen Mädchen, dass nun zu einer jungen Frau herangewachsen ist, mitfiebert.

Wasja ist etwas Besonderes, sie kann die Geister, die viele nur für Sagengestalten halten, sehen und mit ihnen sogar kommunizieren. Mit ihrem ungebändigten und mutigen sowie abenteuerlustigen Naturell passt sie in keinster Weise in das klassische Rollenmodell einer sorgsamen Hausfrau und Mutter. Nachdem sie zudem als Hexe verschrien aus ihrem Dorf fliehen muss, kann sie als Junge verkleidet endlich frei sein. Ein absolut starke Protagonistin, die der männlichen Domäne ihrer Zeit trotzt.

Ohne ihre Verbindung zum Frostdämon Morosko hätte Wasja dem unerbittlichen Winter nicht viel entgegenzusetzen und wäre schnell am Ende ihrer Kräfte angelangt. Diese Abhängigkeit lässt Wasja jedoch nicht etwa schwach wirken, sondern fühlt sich eher wie eine magische Symbiose an, ein Quell der Kraft und Zuversicht. So ist es auch kein Wunder, dass sie es ist, die eine gefürchtete Räuberbande die Stirn bietet und wohlgesonnen am Moskauer Hof aufgenommen wird.

War ihre Jugenverkleidung in den Wäldern noch ein Garant für Sicherheit und Freiheit, kann sie dieser Umstand nun Kopf und Kragen kosten. In Moskau hat Wasja zwar Schwester und Bruder als Verbündete, doch Koschtschei ein alter Zauberer aus der russischen Mythologie hat es bereits auf ihre Fähigkeiten abgesehen.

Mich konnte »Das Mädchen und der Winterkönig« auf ganzer Linie begeistern, vereint Katherine Arden hier die mystischen Zutaten russischer Märchen mit Intrigen und Ränkespiele am Moskauer Königshof.

Fazit

Eine grandiose Fortsetzung des russischen Märchens über die wilde Wasja, den Winterkönig und andere Geister, die dieses Mal einiges an Action und Spannung zulegt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.03.2021