"Ich werde heute nicht sterben."

Ich bin ehrlich - ich brauchte jetzt einiges an Zeit um eine Rezi zu schreiben, denn auf dieses Buch war ich mental nicht vorbereitet.
Ich bin Fantasy Leser durch und durch und kenne daher vieles, aber dieses Buch hat mich von Anfang an überrascht!

Es ist spannend von der ersten Seite an, es bringt zum Weinen, zum Lachen, zum Fluchen und zum "Kopf gegen die Wand schlagen" wollen.

Oft brauchen Fantasy Bücher erstmal 50-100 Seiten um in die Welt eintauchen zu können. Um etwas zu verstehen und mitfiebern zu können.
Politik ist komplex und neue magische Kräfte um einiges komplexer.
Hier hat Fourth Wing einiges voraus, denn man ist von Seite eins dabei und hat nur selten Fragezeichen im Kopf und falls sie mal da sein soll es so sein. Das Buch nimmt dich bei der Hand, lässt dich aber selbst entdecken.
Fourth Wing ist diesbezüglich für Anfänger des Genres sowie aber auch für die alten Drachen der Szene perfekt geeignet.

Apropos Drachen, diesbezüglich habe ich schon oft gehört, dass sie im Buch untergehen sollen.
Ich verstehe den Ansatz und teile ihn zu einem gewissen Grad.
Die Drachen - derentwegen man vermutlich zum Buch gegriffen hat - sind nicht von Seite eins Thema. Auch später sind sie nicht in jedem Kapitel vertreten.
ABER wenn es um die Drachen geht, dann richtig. Man lernt über jene und bekommt direkt ein Eindruck, wo in der Rangordnung sie stehen und weshalb sie so präsent in der Welt sind,
Zudem werden sie nicht wie wilde Tiere dargestellt, sondern wie Wesen mit Intelligenz und Gefühlen.
Genauso wie man mit den menschlichen Protagonisten des Buches mitfiebert, empfindet man auch mit den Drachen mit.

Thema Gefühle ... huiuiui, die sind hier ein Auf und Ab.
Es gibt wenig Bücher, bei denen ich so viele Gefühlsregungen hatte.
Klar gibt es auch hier Kapitel, die man neutral liest, aber hey, wer soll das denn sonst auch durchhalten? Dieses OMG OMG OMG! - HAT ER NICHT GETAN?! - NEIN WAS?! - JA JA JA! - WEHE! ICH BRING DEN pieeeeep BALD UM! - weinen bis zum Gehtnichtmehr
Also ich hätte das nicht ein ganzes Buch in jedem Kapitel geschafft.

Rundum ist und bleibt dieses Buch ein Jahreshighlight, was nicht mehr getoppt werden kann (okay warten wir Iron Flame ab, haha).
Jede einzelne Seite ist es Wert, gelesen zu werden.
Daher ganz klare 5 Sterne mit überdimensionalem + !

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

"Hübsche Lügen können viele hässliche Wahrheiten überdecken"

Verglichen mit Band 1 ist dieser um weiten besser - hat aber auch seine Mängel

Man liest in diesem Band aus mehreren Perspektiven und hat dadurch auf eine gewisse Weise zwei Geschichten in einem. Ich konnte mich kaum entscheiden, welche der beiden ich spannender fand.
Denn dies ist ein riesiger Pluspunkt gegenüber Band 1. Spannung ist auf jeden Fall gegeben!

Auch die politischen Intrigen spielen weiterhin eine große Rolle, genau wie die weiblichen Besitztümer. Welcher hier eine kleinere, aber dennoch nicht unwichtige Rolle spielen.
Zudem entdecken wir hier die ersten sozialen Interaktionen bei Auren, welche dem ganzen Buch eine Menge Leben einhauchen. Endlich wird Geschichte um Auren und Midas greifbar und ist nicht mehr nur Tinte auf Papier.
Stichpunkt Auren: Ich will nicht zu viel verraten, aber diese macht eine gewaltige Charakterentwicklung durch.
Sie ist nicht mehr so blindäugig und fängt an vieles zu hinterfragen und eigenständiges Handeln und Denken zu entwickeln. Um es stumpf zu sagen: Sie wird zu einem Charakter, bei dem man sich nicht die ganze Zeit die Hand vor die Stirn schlagen möchte.

Allerdings hab ich stellenweise das Gefühl, dass der Fokus der Autorin stellenweise zu penetrant auf Charakterentwicklung und Romance liegt (ja wir haben einen love interst!), denn das beides nimmt in dem Buch eine starke Überhand, wodurch stellenweise die eigentliche Geschichte untergeht. (Nochmal erwähnt - da tun die unterschiedlichen Perspektiven ganz gut.)

Fazit - das Buch ist eindeutig besser als Band 1. Es hat viele Höhen, aber eben auch einige Mängel. Im Allgemeinen ist es ein gutes Buch, aber lässt mich noch immer nicht gehypt auf den nächsten Band warten.
Daher gebe ich dem ganzen 3,5 Sterne.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

"Man kann alles Gold der Welt haben und trotzdem nichts von Wert besitzen"

Zu Beginn - The Darkest Gold ist KEIN retelling des König Medias Mythos, es ist "nur" davon inspiriert.
Pluspunkt meinerseits ist aber, dass genau dieser Teil nicht untergeht.

Natürlich steht Aureen und ihr goldener Käfig klar im Vordergrund. Diese Szenearie wurde dem Leser auch schnell sehr deutlich. Wer ist Freund und wer ist Feind? Fühlt sie sich im Palast wohl oder ist alles nur Schein?

Doch zu dem schon erwarteten in diesem Buch, geht es eben auch um Politik und Intrigen. Und als Vorwarnung für diejenigen, die mit Mythologie im Allgemeinen nicht so vertraut sind: Es geht auch viel um Sex und weibliche Besitztümer.
Der letztere Part hat mich zu Beginn doch ein wenig stutzig gemacht, weil eben dieser zu Beginn sehr hoch ist und ich mich gefragt habe, ob es überhaupt noch um etwas anderes geht - "Spoileralert": Ja es kommt noch deutlich mehr und es lohnt sich dranzubleiben.

Jetzt kommt allerdings das große ABER.
Ich verstehe, warum der Kyss Verlag Band 1 und 2 zur selben Zeit herausgebracht hat.
Band 1 ist mehr oder weniger eine lange Einleitung. Es passiert zwar schon das ein oder andere, aber so wirklich spannend wird es dann leider nicht.
Zudem hat Aureen (die Hauptprotagonisten) nicht wirklich soziale Interaktionen, wodurch bestimmte Dynamiken die fehlende Spannung auch nicht ausgleichen konnten.

Ein weiterer kleiner Punkt, bei dem jeder für sich entscheiden muss, ob der nun gut oder schlecht ist, ist folgender:
Mittlerweile ist man es als Leser gewohnt, IMMER auf den ersten paar Seiten oder schon im Klappentext einen klaren Love Intrest an die Hand zu bekommen - das gibt es hier definitiv nicht.
Dafür könnt ihr gern Rätseln und schauen, ob ihr Richtig liegt.

Fazit - als einzelnes Buch betrachtet, ist dieser Band bedauerlicherweise nicht dem mir bekannten Standard entsprechend. Er hat nicht dieses catchige/ergreifende, das einem dazu bringt weiter lesen zu wollen.
Sieht man es aber Einleitung und im gesamten mit Band 2 - dann darf dieser Band auf keinen Fall fehlen!
Daher gebe ich dem ganzen 3 Sterne.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Als Romantasy Leserin und vor allem als Fan der griechischen Mythologie habe ich mich besonders auf dieses Buch gefreut.

Und ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass ich zu 90 % Porn habe.
In Romantasy gehört dieses Buch definitiv nicht, viel eher in Dark Romance.
Da muss ich aber gestehen, weißt das englische Cover der Bücher aber auch deutlicher darauf hin.

Mit griechischer Mythologie hatte das Buch eigentlich auch nichts zu tun. Die Namen waren zwar dieselben und es wurde ein wenig auf die Verbindungen innerhalb der Charaktere geachtet, aber das war es auch schon.
Zudem gab es bis zum Schluss auch keine nennenswerte Handlung, weder über Plottwists noch andere Spannungsbögen. Das Einzige, was immer wieder geschah, war, dass Person A mit Person B schlafen will und Person B mit Person A. Und dabei reden wir nicht über Blümchensex, sondern eher in Richtung Fifty shades of Grey.
Doch auch als Leser des Dark Romance Genre konnte mich das Buch nicht abholen. Denn auch die Spicy Szenen hatten keine Tiefe, sie waren einfach plump.
Also auch in diesem Aspekt fehlt mir eine Menge.

Mit den Hauptcharakteren wurde ich ganz allgemein nicht warm. Sie hatten kaum Persönlichkeit, was sie für mich nicht greifbar machte.
Da zeigten Nebencharaktere wie z.B. Hermes weitaus mehr Facetten.

Dass einzig gute war hier der flüssige Schreibstil so wie die im Hintergrund laufende Grundidee, die man leider nur zu Beginn und ganz zum Schluss erkennt.
Daher gut gemeinte 2 Sterne.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich bin ehrlich - zuerst konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Für mich fehlte schlichtweg die Spannung, ABER das Buch konnte mich schnell mit vielen anderen Eigenschaften beindrucken!

Erster Pluspunkt - das Buch hat eine passende Playlist, welche man leise nebenher hören kann und sich dadurch direkt besser hineinversetzt fühlt.
Zweitens - jedes Kapitel hat eine kleine Überschrift, bzw. eine kleine "Notiz". Ich beherzige diese unbedingt zu lesen. Sie machen eine Menge der Geschichte aus und sind nicht wirklich irrelevant.
Drittens - abgesehen von den Standard-Kapiteln ist das Buch zusätzlich in 5 Teile aufgespalten. Für die einen mag dies auf den ersten Blick nicht von großer Bedeutung sein doch beim Lesen (oder späteres Revue passieren lassen) merkt man dann, was für eine gewaltige Wirkung diese "Kleinigkeit" eigentlich für die ganze Geschichte hat.
Denn, und damit kommen wir zu meinem absoluten Highlight -

Beim Lesen dieses Buches fühlt man sich nicht, als würde man ein Buch lesen (hier im positiven Sinne).
Es fühlte sich wirklich so an, als würde eine Freundin einem ihre eigene Lebensgeschichte erzählen (und diese in unterschiedliche Abschnitte aufteilen).
Es war nicht zu überdramatisiert, es fühlte sich einfach echt und realistisch an.
Zoe und Jase benahmen sich dabei auch "Erwachsen" (bzw. ihres Alters entsprechend).
Die beiden kommunizieren wirklich miteinander, es gibt kein lästiges hin und her und sie lernen aus ihren Fehlern. Es war einfach Balsam für die Seele, mal etwas so Reifes zu lesen.

Zu dem eigentlich Hauptthema, und zwar dem Ballett, kann ich nur folgendes sagen: Die Nichtkenner werden alles verstehen und sich super aufgehoben fühlen, aber auch die Menschen, die in der Materie drin sind, werden merken, dass die Autorin sich wirklich mit der Thematik auseinandergesetzt hat und sich genauso wohlfühlen.

Doch zusätzlich zu dem ganzen wurde hier noch mit überaus traumatischen Themen gearbeitet und ich finde, es wurde perfekt gehandhabt. Es wurde aufgezeigt, wie schwer einem bestimmte "alltägliche" Dinge fallen können und das auch noch Jahre nach dem traumatischen Vorfall.
Es wurde aber auch dargestellt, wie leicht einem plötzlichen Dinge fallen könne und wie man wiederum verunsichert davon ist, weil man diese Leichtigkeit in seinem Leben gar nicht mehr kennt.

Fazit - mir persönlich fehlte zwar dieses Dramatische, was ich an Ballettgeschichten so liebe, aber dieser Punkt wurde von der Autorin ihrem Nachwort aufgegriffen und hat seinen triftigen Grund (In den folgenden Bänden können wir uns auf mehr Drama freuen).

Rundum war das Buch für mich trotzdem ein Highlight.
Daher gebe ich dem ganzen 4 Sterne mit einem fetten +

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere